Sonntag, 30. November 2008
Es interessiert niemanden
Die Bayerische Landesbank kostet den Freistaat Bayern jetzt also ein Viertel seines Jahresetats, für sagenhafte 20 Milliarden wird Bayern darüber hinaus kurzfristig bürgen, dass das nicht mal bis Ende März 09 reichen wird, ist allen Beteiligten klar und wird auch jederzeit zugegeben, aber kein Mensch will wissen: warum eigentlich?

Es genügt offenbar, dass ein Sparkassen-Sprecher erklärt, schuld an der Krise, sei die Krise, ein Bankvorstand beschämt hinzufügt, "genau so ist es, aber nicht nur, denn schuld sei natürlich auch die schlechte Lage", dann darf der Seehofer stellvertretend für das Publikum kurz dumm aus der Wäsche schaun, zwei mal nicken und sich für das konstruktive Gespräch bedanken. Schon ist der Fall kein Thema mehr, sondern erledigt.

Aber. Warum braucht denn diese Bank dauernd Geld vom Staat? Was sind das denn für Geschäfte, die derart hohe Verluste erwirtschaften? Diese Fragen stellt niemand. Das gehört sich offenbar nicht. Betriebsinterna. Bankgeheimnis. Das Unternehmen veröffentlicht bekanntlich vierteljährliche Abschluss-Bilanzen, heißt es. Und wie´s innen drin aussieht geht keinen was an.

Dabei wäre es ganz einfach, herauszufinden, was die LB an Geldschluckern in ihren Büchern stehen hat. Gibt sicher genügend frustrierte Angestellte, die spätestens, wenn sie morgen, Montag, ihre Kündigung im Postfach liegen haben, gerne darüber Auskunft geben, mit wem welche Verträge warum wo abgeschlossen wurden, und es gibt dazu genügend Kunden, counterparts und Konkurrenten, die – wird fortgesetzt.

... link (3 Kommentare)   ... comment