Mittwoch, 2. September 2009
Das Letzte aus dem Hause Weissgarnix
Kleiner Hinweis hierzu http://www.weissgarnix.de/2009/09/01/ordnungspolitik-mit-ellenbogen/#more-3084: Die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis – bekannt als gern gesehenes Erz-Glamourgirl, Erz-Peinlichkeit und Erz-Katholikin – gilt nach landläufiger Ansicht als verarmte, nach eigener Auskunft hart arbeiten müssende Unternehmerin, die über nicht viel mehr Vermögen verfügt als der gemeine brave und tüchtige Angestellte Lübberding oder der genauso brave und tüchtige Freiberufler Weissgarnix, verglichen mit dem enormen Reichtum, den ihr der bekanntlich früh verstorbene Gatte hinterließ. Denn als der Gatte wie wir der Fachpresse entnehmen durften „auf tragische Weise“ verschied, hatten er und seine Finanzberater sowie die für ihn und seine Gesellschaften zuständigen Steuerbehörden sicherlich trotz aller mit bestem Wissen und Gewissen unternommenen Anstrengungen noch keinen Weg gefunden, das ihm übertragene, seinerzeit nicht nur enorme, sondern durchaus legendäre Ausmaße umfassende Erbe derer von Thurn und Taxis zu besteuern so wie es das Gesetz und die Sittlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft vorschreibt.

Offiziell – und wie in der Bunten, im Spiegel und dem WSJ zu lesen ist – ist diese Regelung der zu berappenden Erbschaftssteuern seit die Witwe Gloria als Oberhaupt der Familie wirkt nun zur Zufriedenheit aller Beteiligten und unter Wahrung der geltenden Gesetze „mit Gottes Hilfe geschehen“, wie man sich in diesen Kreisen, zu denen auch der amtierende Papst gehört, zuweilen und insbesonders wenn es um ernste und letzte Dinge geht auszudrücken pflegt.

Dieser Eindruck wird zumindest von allen Mitwirkenden aus Politik, Wirtschaft und der Yellow Press erweckt, denn genaue Angaben zur Sache, womöglich Recherchen der Fachpresse gibt es zu dieser Causa, also der abschließende Abwicklung des von der Erbschaftssteuerpflicht tangierten Privatvermögens derer von Thurn und Taxis nicht, sondern lediglich die bekannten, komplexen, offen gebliebenen Fragen, die wenn sie brisant werden könnten bislang erfolgreich von Moraldebatten der Preisklasse Weissgarnix und Lübberding umgehend in die Bedeutungslosigkeit abgedrängt werden, mit kindisch wirkender Theorie&Kritik-Simulation sowie so flotten Halb-Sätzen wie „Frau Schickedanz wird übrigens mit der Zerschlagung von Arcandor ihr Vermögen verlieren –„. – – –! Aha! Ist das so, Herr Lübberding?

Wie sagt der Dichter: Die Botschaft hör ich wohl. Allein: mir fehlen Wald und Bäume aus denen sich die Vermögensverwalter von Frau Schickedanz und ihre Steuerberater in und außerhalb der für sie zuständigen Ämter solche journalistischen Vollpfosten schnitzen! Von der Spucke, die einem wegbleibt, um solche Bären schlucken zu können, ganz zu schweigen.

Und diese Blindgänger machen sich dann mit Luhmann Sorgen um "die Demokratie" und "den Rechtsstaat"!

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