Freitag, 8. April 2011
WAS SPRACHE KANN
Zur dramatischen Struktur:
1. Erkenntnistheoretisches Essay
2. Historische Retrospektive
3. Aufbau und Durchführung eines Experiments
4. Akustische Demonstration infiniter Selbstreferenz im sich selbst entwickelnden Loop. (Szene x0 wird unterbrochen und ergibt mit der Metaebene Episode e0, die sich mit der nächsten Unterbrechung zu x1 und e1 entwickelt. Dieses Verfahren wird wiederholt bis sich ein Anschluss ergibt, in dem e1+n gleich x0)

Essay: Es hat mehr als 4000 Jahre gedauert, bis das menschliche Gehirn daran gewöhnt war, sich eine kontingente Welt vorzustellen. Heute erscheint es uns selbstverständlich, Ereignisse auf andere Ereignisse zu beziehen, Sachverhalte aus ihnen vorausgegangenen oder einem sie begleitenden Sachverhalt zu erklären: Zwei junge Männer bauen aus alltäglichen Gebrauchsartikeln zwei Sprengsätze und deponieren sie am 31. Juli 2006 in einem Zug des Kölner Nahverkehrsnetzes, wo sie eine Zündvorrichtung um 14 Uhr 30 mitteleuropäischer Zeitrechnung zur Explosion bringen soll.

Woher kommt Wärme? Klassische Physik erklärt die Wärme wie jede andere Form von Energie aus der Schwingungsfrequenz und der Schwingungsstärke subatomarer Teilchen und kann sogar eine Maßangabe ihres Ursprungs liefern: Bei einer Temperatur von –237,15 Grad Celsius beträgt die Wärmestrahlung jedes Körpers exakt Null. An diesem so genannten absoluten Nullpunkt, einer fiktiven Größe, würden sich Atome im Zustand der Bewegungslosigkeit, der völligen Ruhe befinden. Dieser Zustand ist als Vorstellung einer mit dem Wert Null absolut zu bestimmenden Körpertemperatur zwar denkbar, er kann jedoch nicht gemessen werden, da sich zum einen die maßgebende Größe von der Größe des zu messenden Gegenstandes nicht unterscheidet – im Zustand des absoluten Nullpunkts reduzieren sich beide Größen auf Null – und es sich zweitens, um einen Zustand von Körpern, Stoffen, Gegenständen, Quanten handelt, der nur insofern wirklich ist, als er in der praktischen Physik – der Theorie des Messens – den Ausgangspunkt ihrer Erfahrung überhaupt markiert. In einfachen Worten: Der Zustand des absoluten Nullpunkts ist ebenso Fiktion und zugleich Realität, wie der Tod. Auch er ist ohne Zweifel ein Ereignis, das zum festen Bestandteil der Wirklichkeit, nämlich der organischen Welt zu zählen ist, und zugleich ist er als eben diese Form, die ihre Wirklichkeit als endlich begrenzte Vergänglichkeit markiert, nicht Bestandteil der Wirklichkeit, sondern erste notwendige Bestimmung ihrer Wahrnehmung. Weitere von der Physik bislang auf ihren wissenschaftlichen Begriff gebrachten Grenzen, Ränder, Anfänge und Enden der Natur sind neben dem Zustand des absoluten Nullpunkts der Wärme eines Körpers, seine nach Max Plank bestimmte Wirkungskonstante, seine Elementarladung und seine maximale Geschwindigkeit.

Geschwindigkeit und Bewegung eines Körpers: Wichtig ist, sich des grundsätzlichen Unterschieds bewusst zu sein, dass mit der Bewegung eines Körpers sein Verhalten in Bezug auf das Koordinatensystem und mindestens eines zweiten Körpers begriffen wird, während der Begriff Geschwindigkeit nur das Verhalten des Körpers im Bezug auf das Koordinatensystem bestimmt.

Einige Kardinalirrtümer der theoretischen Physik basieren auf einer Interpretation des einfachen Satzes, dass sich Körper mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegen, die eine völlig irreale Doppelung des im Satz enthaltenen faktischen Phänomens suggeriert. Phänomenologisch, d.h. sachlich korrekt, freilich auf den ersten Blick weniger einleuchtend, müsste der Satz richtig formuliert heißen, dass sich Körper mit einer bestimmten Bewegung bewegen. Geschwindigkeit ist, im Gegensatz zur Bewegung, keine natürliche Eigenschaft der Körper, sondern nur die Eigenschaft der Bewegung als messbare Größe wirklich und im System der natürlichen Zahlen als wirkliche Größe einer Relation messbar zu sein.

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