Mittwoch, 5. November 2014
Womit man in der guten alten Zeit noch gutes Geld verdienen konnte – Vol. I
"München, 06. September 2001

Hi Stefania,

vorab gute Besserung. Das ist wohl dumm gelaufen, das Traben durch den Taunus, zu zweit, wenn es regnet wie aus Eimern und wie sonst nur im November.

Ich geb ja gerne zu: So ein Schnupfen kann bisweilen scheussliche*(siehe unten *) Ausmasse annehmen. Aber derart tödlich wie Du in der gestrigen (link E-Mail,#11038)** meintest, wird der Katarrh mit Sicherheit nicht werden. Schlaf Dich aus, schlürf ein paar Teller Hühnersuppe und Du wirst sehen, in ein paar Tagen bist Du wieder auf dem Damm.

Bis dahin kann ich Dir ein kleines Forscherspiel mit dem (link Internet,#11044) für den Fall empfehlen, dass Du Dich in Deinem Krankenbett etwas langweilen solltest.

Tauch doch mal hinunter in die Anfänge unserer Zivilisationsgeschichte!
Doch, doch. Das geht. Das geht heutzutage sogar viel einfacher, als man gemeinhin denkt. Und man braucht dafür nicht mal einen (link account,#11002) für eine Uni, oder ein historisches Museum. Ja nicht mal ein Lexikon oder einen Professor. Man braucht nur die Kiste einzuschalten und eine erste Frage, mit der man sich auf die Reise machen kann.

Ich bin zum Beispiel neulich beim (link surfen,#11076> auf die auch und gerade im Zeitalter der (link EDV,#11038> doch ganz aktuelle Frage gestossen, wie denn nun eigentlich das Wissen der Menschheit seit - sagen wir - der Antike überliefert wurde und bis heute durch die zig Jahrhunderte hindurch bis dato überliefert wird?

Genauer gesagt: Was wurde denn eigentlich aus dieser berühmten Bibliothek von Alexandria, in der auf angeblich etwa 200 000 Schriftrollen der gesamte Erfahrungsschatz der hellenistischen und vorhellenistischen Welt von Anaxemander, Aristoteles, Archimedes, Hypokrates und allen anderen bekannten und unbekannten Geistesgrössen der Antike aufbewahrt worden war - und die auf Befehl Julius Cäsars 48 v. Christus offiziell niedergebrannt wurde?

Wenn Dich die Antwort interessiert und Du mit Deinem Schnupfen nichts besseres zu tun hast, kannst Du ja mal folgende Begriffe in die berühmte google- (link Suchmaschine,#11076> eingeben und schauen was herauskommt:

Ibn Al Haitham
Amr Ibn al-As
Cassiodorus
Khosrow
Eumenes II
Benediktiner Orden

Das klingt zwar etwas kryptisch, aber glaub mir. Das sind schon ganz ergiebige Schlüsselworte. Noch ein Tipp: Es ist egal, ob Du die Namen einzeln, oder in willkürlichen Kombinationen ausprobierst. Du wirst in jedem Fall lange Listen von (link homepages,#11043> herausbekommen, auf denen Du Texte findest, die Dich automatisch weiter führen und Dir langsam aber sicher einen guten Blick auf die historische Entwicklung eröffnen. Leider sind nur wenige (link sites,#11076> in Deutsch, weil die meisten Quellen englische und amerikanische Unis sind. Aber klink Dich halt mal durch die Begriffe und ich kann Dir garantieren, dass Dir ein paar echt interessante Zusammenhänge auffallen werden.

So Steff, ich hoffe, dass Dir das Forscherspiel über Deinen schlimmen Katarrh hinweg hilft. (Vergiss die Hühnersuppe nicht!) Ich weiss ja, dass Hypochonder immer doppelt leiden. Bis demnächst, Gesundheit!
Dein Z.
"


aus: Zapporama (Herbst 2000 bis Frühjahr 2002), Internet-Kolumne für ein Intra-Netportal eines I-Tech-Unternehmens, das unter dem tollen Namen Freedomland firmierte und von dem ich heute noch nicht weiß, ob die Eigentümer damals bloß Rechnungen für Verlustvorträge, Abschreibungen o. Ä. generieren wollten, oder echte originalitalienische Mafiosi waren, die einfach hier das Geld gewaschen haben, nachdem das in bella italia ab Mitte der 90er die damalige Regierung nicht mehr so gern gesehen hat. Wie auch immer: Die alte Regel nach der gute Mafia auch gut zahlt, hätte jedenfalls gestimmt, und Spaß hat die damals zwei bis dreimal wöchentlich fällige Schreiberei rundum die damals noch neuen keywords dessen, was heute als Big Data mit moralinsaurem Feuilletonistenschwachsinn Marke Schirrmacher& Co. dämonisiert wird, irgendwie auch gemacht. Retrospektiv betrachtet, denn damals hatte ich ja auch schon eigentlich was besseres zu tun als so gemeine Lohnschreiberei; und so richtig lustig ist ja die Produktion von industrietauglicher Gebrauchslyrik nie und auch nie gewesen, sondern eigentlich immer etwas Zeitverschwendung und in zu hohen Dosen einfach nur ungesund, auch wenn es sich die Deppen damals noch nicht voller Deppenstolz gegenseitig ganz feierlich ganz anders mit "Wir nennen es Arbeit" unterjubeln wollten. Na ja.

* damals hatte ich noch Null Combatt-Experience als Korrekturleser und also keinen Sinn für die Regeln des Scharfen Ss

** Im Original waren das Links, die zu einem Glossar führten, in dem ich dann damals so neue Zauberworte wie E-Mail Leuten erklären sollte, die noch nicht mal wussten, dass sie in diesem komischen "interaktiven" Internet nur noch als user was zu sagen haben. Das <-Zeichen im Link-Code musste ich beim hierher Copy/Pasten streichen bzw. mit einer ( decodieren, denn die blogger.de-software hätte sonst alles zwischen < und > einfach aus dem Text geschluckt als hätte es das alles nie gegeben.

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off topic
Im Dezember kommt die meines Wissens erste Verfilmung eines Pynchon-Romans in die US-Kinos. Den offiziellen Teaser dazu findet wer will hier links oben, im Hits&Sound-Department vermittels der logischerweise HITS & SOUNDS DEPARTMENT genannten Zugangsschaltfläche. That´s Entertainment. Versprochen!

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Hab mir den Trailer
gerade zum wahrscheinlich zehnten Mal reingezogen und hab jetzt schon wieder so was wie Entzugserscheinungen, weil allein schon diese paar Minuten schon mit der ersten Einstellung und spätestens mit dem Schnitt auf den coolsten Joaquim Phoenix ever so was von umwerfend (Insider, hoho) und ein Hit sind, dass – ach was, Hit muss als Teaser reichen, denn wer noch nicht mal nach dieser Szene mit den Pancakes sofort versteht, dass er sich den ganzen Film anschauen MUSS und sich nicht jetzt schon freut, dem hilft auch kein Arzt mehr, dem ist einfach nicht zu helfen, der ist entweder blind, taub oder beides und wenn nicht gehandicapt oder wahrnehmungstechnisch deformiert eben anders geistig sehr schwer behindert, um nicht zu sagen praktisch tot.
Sind gerade mal läppische paar Minuten, mit nicht mal mehr als drei oder fünf ganzen Sätzen, die wahrscheinlich noch nicht mal zu den wirklich einschlägigen Szenen gehören und trotzdem oder gerade deshalb – ach wie sag ich´s nur den Kindern?
Also sagen wir so: Was is die gute alte Pulp Fiction doch für ein mittelmäßiger, behäbiger Gymnasiastenfilm und der Große Tarantino nicht ein selbstgefälliger kleiner, ständig auf die Dummheit des Publikums schielender Anwanzer, wenn man es mal genau nimmt, mit Hollywood und Kino und Fiction...?

So what? http://thegreatgate.blogspot.de/

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Veranstaltungshinweise
Frisch vom Musikologen P. reinbekommen, ich zitiere wie´s gerade wortwörtlich gekommen ist: "ein paar aktuelle Musiktipps für die kommende*(* siehe ganz unten) Woche:

Di, 11. Nov., Atomic Cafe, 20 Uhr, (ALSO HEUTE !!!)
dAS bAnd
Das Münchner Trio mit Philipp Benke an Gitarre und Gesang lädt zur „Plattentaufe“. Da mir hier notorisch die Worte fehlen, ein kleiner Auszug aus einem Brief an einen alten Freund:
„Hey Buddy, ich hab dir noch die Vorab-CD von dAS bAnd beigelegt. Die sind so in unserem Alter und man hört auch gut, dass sie nicht erst seit gestern ihre Instrumente spielen. Trotzdem schaffen sie es, Elemente des jugendlich destruktiv-dilletantischen Sounds von, sagen wir mal: Pavement und The Fall in ihren fein gewirkten Songs unterzubringen, die ansonsten auch noch durch kleine Artrock-Anspielungen bestechen. Und deutsche Texte natürlich, denen man auch anhört, dass die nicht mehr gerade 23 sind. Aber ohne das selbstmitleidige ,What a drag it es getting old‘-Gewimmer, das man von dir immer hören muss. Check nur mal ,Zorniger junger Mann‘ aus!“
Im Vorprogramm spielen Katie Smokers Wedding Party.

Do, 13. Nov., Wagenplatz OLGA, 20 Uhr
Deszcz
Seit Anfang Oktober residiert das alternative Wageplatz-Projekt OLGA an der Ecke Ruppertstraße / Tumblingerstraße. Das liegt gegenüber der Schlachthofmauer mit den vielen Graffitis. Am Donnerstag gibt es auf dem wieder überdachten Außenplatz der Bauwagensiedlung das erste Platzcafe mit Livemusik: Deszcz aus Poznan in Polen versprechen ein wildes Crustpunk-/D-Beat-Geboller, dazu gibt es Getränke und veganes Essen auf Spendenbasis. Wer den Wagenplatz OLGA schon auf seiner letzten Location in Giesing besucht hat, wird es sich nicht nehmen lassen die OLGAs mitten in der Stadt willkommen zu heißen.

Sa, 15. Nov., Glockebachwerkstatt, 22 Uhr
Soul-Allnighter
Wer das Tanzbein schwingen will zur Musik der DJs Florian Keller, Leo, Reini Jellen und Stefano Troia, sollte schon zeitig erscheinen. Weil am Sonntag Volkstrauertag ist, werden die Veranstalter ab 2 Uhr früh keine Platten mehr auflegen, sondern einen nicht näher genannten Film über Northern Soul zeigen. Sock it to me!


Cee Ya
Martin "


Mailte also der Musikologe sein Angebot für diese Woche: Den alten Behnke, denke ich, schau ich mir heute im Atomic wahrscheinlich sicher an; alles weitere: mal schau´n – Ende der Durchsage

(*) 3 (in Worten drei) mal kommen in den ersten drei Zeilen und nur einem Satzteil untergebracht und auch noch variiert. Also – come on! – wenn das nicht hoch penetrante persuasive Kommunikation im PR-Textbusiness at its best is, weiß ich´s echt auch nicht...

Youtube-Teaser Das bAND: https://www.youtube.com/watch?v=Lc-L2P3TFfg

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Kann passieren
oder am Wetter gelegen haben; aber außer der ersten Zugabe war das gestern ja leider eher nix. Außer, dass ich im Atomic den S. zufällig mal wieder getroffen hab, der nach der fälligen Prüfung wie´s uns denn momentan so geht auch gleich noch wissen wollte, ob ich denn weiß, dass er am Donnerstag, also morgen mit einem Stapel neuer Bilder beim Schöttle von 19 bis 21 h bei seiner sogenannten Ausstellungseröffnung anwesend sein wird oder so ähnlich, denn den genauen Hergang dieser Unterhaltung habe ich offenbar ebenso erfolgreich verdrängt wie diesen ganzen ebenso eigentlich grundlos wie schon sehr deprimierenden Abend. Jedenfalls: http://www.galerie-ruediger-schoettle.de/index.php?feature=ausstellungen,FlorianSuessmayr--14-11-2014--31-01-2015

Und zweitens, Keyword Bühne, Musik ect.; Memo an mich: So geht das nicht mehr weiter, fauler Hund! RUF ! SIE ! AN ! – ! ! !

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Wen
wollten Sie anrufen? Ihre Mutter zum Geburtstag? Tja, das ist oft unangenehm. Vor allem, wo es da doch den Zwischenfall mit dem Kartoffelsalat gab. Aber so ein Mutterherz, so sagt man doch, verzeiht so allerlei Eseleien. Vielleicht sogar Ihre geschmacklichen Defizite.
Übrigens habe ich seit zirka acht Wochen eine üble Armzerrung oder Entzündung. Mein Orthopäde geht vom schlimmsten, nämlich einem sogenannten Tennisarm aus. Nachdem ich dem Mann aus gutem Grund nicht so sehr vertraue (zum Beispiel hat er mir einen kopierten Artikel aus dem medizinischen Fachblatt tz mitgegeben), habe ich im Internet recherchiert und dort sagen sie, dass so ein Tennisarm nach ein bis zwei Jahren auch wieder aufhört. Andererseits sei es eine anerkannte Berufskrankheit, also nicht nur von Tennisspielerinnen, zu denen ich ja nicht zähle, sondern auch von Tipperinnen. Und das bin ich sehr wohl. Wenn man in so einem niederschmetternden Großraumbüro sitzt wie ich (die Umzugskarton-Mauer wurde übrigens erwartungsgemäß demontiert), dann klingt ein Wort wie Berufsunfähigkeit wie Musik.
Ich werden weiterforschen und eventuell demnächst den Dienst quittieren, vielleicht mit einer schönen Berufsunfähigkeitsrente. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

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Üble Armzerrung, Entzündung. Ihnen
tut also was weh, oder? Sie haben einen Schmerz, Frau Leuwerik, nicht wahr, und meinen Ihr Orthopäde ( "mein Orthopäde..." – tsss, seit wann besitzen Sie jetzt überhaupt auch noch einen Orthopäden, reicht Ihnen Ihr armer Mo, der Ihnen Ihren Fuhrpark wartet und Ihnen Ihre Liege ins Schyrenbad hinterhertragen muss sowie dieser Supermarkt mitsamt dem Madl an der Kasse, das sie mit Ihrem Gemüsefachwissen drangsalieren, die ja auch offenbar Ihnen gehören sollen immer noch nicht zur persönlichen Befriedigung und fürs Symbolisieren von Ihrem ganzen Kapital bzw. dem enormen Status? BrauchenS jetzt also auch noch so was ausgefallen Eigenes wie einen eigenen Orthopäden extra für die Gelenke, ja sagenS kriegenS denn eigentlich nie genug? Aber egal, das ist Ihr Ding, und es geht mich eh auch gar nichts an, jedenfalls:) Sie trauen Ihrem Orthopäde nicht. Sie meinen also, das mit dem Tennisarm (nebenbei: das wundert mich jetzt schon, dass Sie uns nur mit einem Tennisarm und nicht wie sonst immer mit Ihrem eigenen Tennisarm beziehungsweise mit Ihren ganzen zwei eigenen Tennisarmen gekommen sind; aber auch egal, wahrscheinlich wollen Sie in Ihrer superreichen Sparkassenhäuserlwelt mit so was wie Armen nicht mal assoziativ was zu tun haben, unterbewusst, vermutlich, aber das tut jetzt auch nichts zur Sache) – was ich sagen will: Sie haben schon recht. Einem Orthopäden in Privatbesitz, der einem seine Diagnosen mit so windigen Artikeln aus der tz belegt und bei Ihnen tennisarm feststellt, obwohl oder und vielleicht auch nur gerade weil sie Tipperin und nicht Tennisspielerin sind und tipparm als Wort ja kein Mensch kennt und nicht mal unter Lottospielerinnen bekannt ist, würde ich – unter uns – auch nicht trauen. Also forschen Sie weiter. Forschen Sie, Frau Leuwerik, aber forschen Sie in die richtige Richtung, denn ich denke mir, dass Ihre Schmerzen ja nicht von irgendwoher (Großraumbüroanonymität) her kommen, sondern eher schon von irgendwo ganz innen drinn in Ihnen, nämlich bestimmt von genau da, von wo her Sie ständig heraussticheln und giften mir gegenüber mich und meine Memos an mich betreffend von wegen geschmacklicher Defizite und ähnlicher Eseleien, weil, ja weil genau da sicherlich Ihre eigentümliche Boshaftigkeit sitzt, vermutlich. Erforschen Sie die mal! Und halten Sie mich auf dem Laufenden über den Forschungsstand. Und wenn Sie dann mit dieser Ihrer Boshaftigkeit dann eben auch den eigentlichen Grund für Ihre schmerzhaften Verrzerrungen und Entzündungen entdeckt haben, bitte – erschrecken Sie uns nicht! Sondern lassen Sie sie einfach raus. Und am besten gleich volle Kanne auf Ihren Orthopäden los, damit der auch zu was nützt. Denn einfach so unsinniges Zeug daher labern und mit der tz und Tennisarmen anamnesisch in die anamnesiche Irre stochern können Sie ja selber, da brauchen Sie sich nicht auch noch von dem Weißkittel auf den wahrscheinlich auch noch nicht ganz billig gewesenen Arm nehmen – Arm hab ich zwar schon vorhin gerade gesagt, schlechter Stil, pardon, aber ich nehm ja auch kein Geld fürs in den Arm nehmen und kann mir so Fehler ja ungestraft leisten, oder?
VerstehnS mich? Wie auch immer. Auf alle Fälle
bis dahin gute Besserung und noch besseres Taktgefühl auf dem Marsch zu dem was für Sie offenbar die zeitgenössische Musik ist – und womit Sie ja auch mit Blick auf die aktuellen Charts und dem Konzert im Atomic am Dienstag ja auch irgendwie total recht haben –, nämlich Berufsunfähigkeit.
PS Keine Ahnung, wie ich jetzt auf diesen Schmarrn gekommen bin, eigentlich wollte ich ja was völlig anderes erzählen, nämlich aus der schönen Show vom Süssmayr beim Schöttle und dem anschließenden sozusagen gegenprogrammatischen Deppenauftrieb des akademischen Waldorfkunstclowngesindels im alten Baader, das der Schaberl wegen ostentativ vorgetragener Vollidiotie beinah eigenhändig gefozt hätte, allein aus ästhetischen Gründen und natürlich mit Recht, aber jetzt ist es natürlich viel zu spät und seine Selfieanekdote über seine einem momentanen Filmjob geschuldete und ihn selber erschreckende Verwandlung ("...und nach drei Wochen siehst du dich dann plötzlich bei der Brotzeit in der Werkstatt sitzen mit auch so einer Leberkässemmel in der Hand, bist nervös und typisch autoaggressiv gestresst wie jeder Handwerker und denkst dir, Schaberl! Was ist mit dir los? Pass auf was du tust! Es ist soweit, Du hast da eine Leberkässemmel in der Hand! Lass diesen Scheiß! Und zwar sofort! Sonst wirst du richtig krank! ...) auch zu lang, um es – das Prädikat dieses Schlusssatzes müssen Sie jetzt bitte selber gedanklich hinzutippen, denn mir pressierts jetzt plötzlich, brauche Bewegung. Danke sehr, Bussi, liebe Frau Leuwerik

Und ps: Schönen Gruß an diese von der Boshaftigkeit her betrachtet Ihnen durchaus ebenbürtig wirkende alte Frau, die am Mittwoch tatsächlich 76 geworden ist, obwohl die diesen Gruß selbstverständlich gar nicht mitkriegt, weil die wahrscheinlich nur den Rottaler Anzeiger und ihre Werbehefterl mit den Gelee Royale Sonderangeboten liest und sich den Rest der Welt von ihrem Mo berichten lässt, weil der ja dauernd in seiner Bibliothek hinten im Sessel hockt und während sie beim Fernsehen einschläft eben beim Bücherlesen einschläft, wie das in einer modernen bürgerlichen Ehe seit sagen wir der Ölkrise halt so üblich ist, ab siebene, wenn die sprichwörtlichen Kinder endlich aus dem Haus und auch die Enkerl aus dem Gröbsten rausgewachsen sind. Bis – keine Ahnung – irgendwann halt wieder...

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userservice
der letzte, wieder mal schludrig hingeworfene comment von gestern abend wurde heute vormittag von mir behutsam entfehlert und am Schluss etwas zurückblickend aber wie immer vorwärts orientiert ausgebaut. Das geneigte LeserIn kann ihn also ohne Skrupel gern nochmal lesen. Nicht dass am Ende so ein Aspergersyndromiker, dem ja wahrnehmungstechnisch autistetique savantuelle nichts auskommt, meint er wüsste schon alles, weil er eben den aktuellen Riemen gelesen hat, aber eben ohne das jetzt gerade eben Neue mit dem noch aktuelleren Schluss und sich anschließend bei mir wegen seines Irrtums beschwert.

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ps
gerade eben ist sogar der userservice auf den aktuell gültigen Stand vorwärts geschoben worden, was, wenn das so weitergeht – und nach Euklid und den Gesetzen der Infinitisemalgeometrie kann das ja Limes-theoretisch unendlich lang bis ins grenzwertig unendlich Kleinliche weitergehen – wahrscheinlich selbst für den egonzentrischst veranlagten Aspergersyndromiker nicht erst wahrscheinlich irgendwann, sondern sicher schon beim nächsten eventuellen post post scriptum ganz bestimmt zuviel wäre. Deshalb ist hier logischerweise einfach willkürlich erst mal Schluss.

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hab mich gerade auf die headside eines
deutschen onlinepremiumpropagandaasssweatshops verirrt und bin total erschrocken: Uaaah! Was soll mir dieses vampir-foto mit den blutigen Lefzen jetzt genau sagen? Muss ich jetzt Angst haben, oder was?
Aber dann wars halt doch bloß doch diese, aber was heißt da "bloß"?
whooo
(Kleiner Ausschnitt eines offiziellen Pressefuzzifotos; schaut im Original noch viel brutaler drakulaesk aus)
Ich will nicht wissen, was diese Alte frühstückt, wenn der schon beim offiziellen Dinner sowas von sowas wie in die Hängebäckchenfalten rinnt. Oder ganz anders gefragt: Hat die keinen Spiegel? Oder eben doch? Und zwar einen mit dem sie genau so online gehen will...

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Warum
schreibt da jetzt außer mir keiner was drunter?
Ist die Frau Leuwerik beleidigt?
Was ist sonst so überhaupt los?
Ist ein Foto kommentieren inzwischen auch schon verboten oder liest außer mir hier nur die NSA mit?

Andererseits:
Zurückhaltung. Schon auch irgendwie gut

Wer will schon blöde Blogs mit einem Haufen traffic?

http://thegreatgate.blogspot.de/
Immer noch cool.
(Im Sinn von cool ist nichts was besprochen werden werden muss, weil das uncool wäre und "cool", reden wir trotzdem und sagen einfach mal was los ist.)

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Weil ich mich anderweitig
herumstreiten muss!
Vor einiger Zeit ist nämlich meine Waschmaschine kaputtgegangen. Seit dem muss in der sogenannten Waschküche bei uns im Keller waschen. Und dort regiert offenbar seit Jahrzehnten unangefochten eine Hausfrauen-Kamarilla, von deren Existenz ich bisher nichts wusste. Bzw. es sind wohl die selben Nachbarinnen, die man sonst im Treppenhaus trifft, aber erst im Keller zeigen sie ihr wahres Gesicht. Überall haben sie Zettel mit ihren selbsterfundenen Gesetzen aufgehängt, dass man nach 21.30 Uhr nicht mehr waschen darf, die Wäsche zwar aufhängen darf, sie aber dann sofort wieder abnehmen muss, das Fenster ebenso "immer offen" bleiben muss wie die Heizung "immer an". An ihren Wäscheständern haben sie Namensschildchen angebracht, ebenso an herumhängenden Kleiderbügeln und Wäschekörben.
Andererseits hat sich eine kleine, aber wohl chancenlose Oppositionsgruppe gebildet. Deren Mitglieder heften ihrerseits kleine Zettel an ihre Wäsche, auf denen Dinge stehen wie: "Frau Schunn, Hände weg von meiner Wäsche!" Weil wenn man sie mehr als ein paar Stunden hängen lässt, wird sie von den Hausfrauen zusammengeschoben, übereinander geworfen, manchmal sogar mutwillig zusammengeknüllt. Neulich bin ich selbst mit einem Kernmitglied der Kamarilla zusammengerückt. Ich hatte meine Wäsche um zirka 21 Uhr am Vorabend aufgehängt, am nächsten Morgen früh um 8.30 Uhr bin ich runter, um sie abzunehmen. Frau Mühlbauer war freilich schneller, gerade habe sie sich beschweren wollen, weil sie ja ihre Bettwäsche nicht aufhängen kann blabla... Ungern und selten beschimpfe ich alte Frauen. Doch in diesem Fall habe ich eine Ausnahme gemacht. Frau Mühlbauer wird mich ziemlich sicher sobald nicht mehr ansprechen, auf gar nichts.
Da lob ich mir die alten Damen von Elly Seidl. Falls Sie das Geschäft nicht kennen: Pralinen vom allerfeinsten. Die stehen mit ihren Pelzmänteln, Federhüten und Loden-Frey-Tüten klaglos bis zur Tramstation vor dem Laden an, um dann zwei davon, eins davon ("Ham´mer schon 100 Gramm?") zu ordern. Aber möglicherweise werden diese kultivierten Frauen in ihren Waschküchen auch zu Dragonern. Wer weiß das schon?

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Liebe Frau Leuwerik,
vorab: erstens Dank für Ihre ebenso ausführlich wie schön geschilderte Erklärung; zweitens "müssen" Sie sich hier mit mir niemals "herumstreiten", sondern wollen es halt so, weil es eben so Ihre Art ist – und die Premiumleserschaft sowie die hiermit gegrüßten Dragonerinnen Mühlbauer und Schunn seien meine Zeugen! Drittens, eine Frage: Haben Sie nicht beim Tippen Ihrer Erklärung (was macht eigentlich Ihr Tipp- bzw. Tennisarm, gehts ihm wieder gut?) im ersten Satz Ihr für Sie eigentlich und erfahrungsgemäß außerordentlich wichtiges "ich" vergessen? Und warum gehört eigentlich die von Ihnen nur sogenannte Waschküche nicht schon längst auch Ihnen (wie Ihr armer Mo oder dieser Supermarkt mit dem jungen Madel an der Kasse, die alles für Tomaten hält, was ihr an Gemüse auf ihrem Förderband unterkommt und keine Kartoffel ist, wir berichteten) ? Oder anders und sozusagen erweitert gefragt: Was haben Sie sich denn bei der Elly Seidl – Pralinen vom allerfeinsten, sehr richtig! – gekauft? Den Laden? Oder vielleicht die ganze Perugastraße, Weinstraße (?) plus der Fünf Höfe inclusive Trambahnstation? Ich meine, wie sagen Sie so richtig: "Wer weiß das schon?"
Na ja. Fragen über Fragen. Ich war heute übrigens auch kurz in der Stadt und wollte mir eine Jacke für den Winter mit Fellkragen schießen, habe aber nichts gescheites gefunden und bin relativ schnell wieder heim, weil mich dieser gruselige Weihnachtsmuff überall aus jedem Schaufenstereck so unästhetisch widerlich ankotzt. Außerdem bräuchte ich vernünftige Schuhe und ein passendes Werkzeug, mit dem ich mein neues Clark-Gable-Bärtchen richtig hinkriege, der alte Höhne meinte vorgestern, das müsste alle drei Stunden sauber nachgestutzt werden, aber das ist dann jetzt wieder eine andere Geschichte. Jedenfalls: Bussi, Frau Leuwerik! Und Toi Toi Toi beim Alte-Damen-Beschimpfen. (Tipp von mir aus dem Fundus bayerischer Volksweißheit, energisch, aber doch in souverän ruhiger Tonlage der Aggressorin erhobenen Hauptes ins Gesicht gesagt: "Hoit dei Mei oide Schäbern, sonst fotz Ih di durch Sonn und Mond!" Vertrauen Sie mir, das wirkt immer. Auch bei Dragonern. Auch von Frau zu Frau bzw. Dame zu Dame. Pfiat Eahna

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Danke
für den tollen Tipp. Frau Mühlbauer würde den Satz keinesfalls verstehen. Sie ist eine Heimatvertriebene, weiß Gott wo her, aber sicher nicht Niederbayern.
Die Pralinenspezialitäten habe ich für einen ausscheidenden Arbeitskollegen gekauft. 25 Euro das Kistchen, jede Praline zur Freude der nach mir anstehenden Damen einzeln ausgesucht. Es ist nämlich, nur weil ich nicht herumjammere, weil das eben nicht meine Art ist, keineswegs schöner geworden im Großraumbüro. Zwei Kollegen haben schon gekündigt. Ich würde auch gern kündigen. Nur bräuchte ich dann ja eine neue Stellung. Und ob es da dann besser ist? Spielen Sie eigentlich noch Lotto? Ist das lukrativ? Und warum wollen Sie einen Bart haben?

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Immer gern, Frau Leuwerik –
Sie wissen ja: ich helfe, wo ich kann und wenn auch noch Damen Hilfe brauchen, dann kann ich gar nicht anders – so bin ich halt.
Zu Ihren Fragen: Auf die ernsten komme ich morgen oder übermorgen zurück, weil ich Ihnen Ihre Stellung betreffend wie es der Zufall will seit gestern sowieso einen Vorschlag machen will. Die alte Frage mit dem Bart beantworte ich Ihnen freilich gleich, weil ich mir da gar nicht lange was gescheites als Antwort überlegen muss, sondern sie sich sozusagen mit drei Bildern sozusagen praktisch von selbst beantwortet.

Wenn Sie zur Zeit blond sind, Mme, schauen Sie sich die Antwort an:

clark and marylin


Sollten Sie eher der dunkle Typ sein, sagen wir es halt so:

still gone with the wind

Und wenn Sie es genau wissen wollen und immer noch nicht verstehen, was ich Ihnen zur alten Frage mit dem Bart sagen will, dann werfen Sie halt mal einen Blick auf diesen look:

american  beauty

Und jetzt sindS mal ehrlich: Der schaut doch jetzt nicht schlecht aus, der Mo, oder?

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Zugegeben:
im direkten Vergleich mit dem Burschen da oben, siehts jetzt natürlich nicht so wahnsinnig gut aus für mich, Frau Leuwerik; aber vor dem Hintergrund, dass ich nur den billigen sepia-effekt im macbook als lichtdesigner-hairstylisten-kostümbildner-crew hatte, bei der Aufnahme wahrscheinlich etwa doppelt so alt bin wie der junge Bursche seinerzeit und heute Nacht wegen des komischen Wetterumschwungs auch total schlecht gepennt habe, schaut es doch irgendwie doch ganz passabel aus, das Barterl

selfy december

Hoffe bzw. gehe jetzt einfach mal davon aus, dass damit die Bart-Frage definitiv geklärt ist. Oder fällt Ihnen zu der Thematik noch großartig was ein? (großartig nota bene nicht bösartig!)

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Doch.
Geht schon. Nur für künftige Fotoaufnahmen: Versuchen Sie doch mehr von unten nach oben zu schauen, statt von oben nach unten. Alter Trick aus der Fotomodell-Szene. Fragen Sie nicht.
Ansonsten bin ich pünktlich zu Silvester krank geworden. Schnupfen, husten, alles. Vielleicht kann ich gar nicht feiern. Dabei mag ich Feuerwerke sehr. Sie können ja mal an mich denken, wenn Sie jubelnd um die Häuser ziehen.

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Wie jetzt?
Gefotomodelt habenS also auch noch! Bei aller Verehrung und mit untertänigstem Verlaub, aber die Frage muss ich natürlich doch stellen: Wofür, bitte, habenS denn Modell gestanden und professionell von unten nach oben geschaut? Gibts womöglich neben dem Pirelli- und dem Landfrauen-Kalender auch einen mit den süßesten Mäusen aus der Sparkassenhäuserlbranche? Dass Sie heuer noch kurz vor Schluss noch so ein depperter Virus erwischt hat, tut mir leid; mich hat übrigens vorletzte Woche eine total depperte Radlfahrerin erwischt und nachts um halbe elfe auf der Hohenzollernstraße schlicht und einfach sozusagen über den Haufen gefahren, was mir zwei schwer angeschlagene Kniescheiben und eine saumäßig blutende Hand und der saublöden Amsel hoffentlich mindestens irgendeinen schwer oder am besten nie mehr ganz ausheilenden Trümmerbruch eingebrockt hat, denn solche verrückten Weiber, die einen blind wie ein Maulwurf volle Kanne mit ihren Radpanzern erst skrupellos über den Haufen fahren, um dann, während du noch anständig durch die Gegend richtung Straßenpflaster fliegst hysterisch "Das ist mein Radlweg! Das ist mein Radlweg! Das ist mein Radlweg!" zu kreischen, wofür ich der Alten eigentlich sofort und auf der Stelle am liebsten sauber eine – aber lassen wir das, jedenfalls: Ich hätte mir die letzten Meter dieses Jahres gerne auch schmerz- und beschwerdefreier gewünscht, aber am Ende habe ich dann doch eigentlich nur Glück gehabt, dass die irre Kuh mich nicht vor ein gerade heranrauschendes Auto katapultiert hat und überhaupt: ein Indianer kennt ja keinen Schmerz! Bekanntlich. Nur: Jubelnd um die Häuser ziehn, tut er natürlich auch nicht. Und schon gar nicht in der Silvesternacht. Und schon gar nicht heuer, wenn´s die gemeldeten 20 Grad Minus hat, weil´s mich ja heut schon bei noch nicht mal 10 Grad unter Null und dem scheißkalten Wind den ganzen Tag dermaßen gefroren hat, dass mir im Moment nicht mal mehr ein gemütlicher, warmherziger Schluss ganz zu schweigen von so einem feuerwerksmäßig alle Beschwerden knallbunt überstrahlendes Ende einfällt.

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Für mich
ist das eher Gary Grantig! TschulligenS, die Damen und Herren, aber DEN Schmarr'n konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen.

Frohes Beues, übrigens, allerseits! Laut einer Freundin von mir ist steht 2015 im chinesischen Horoskop im Zeichen der Ziege, was gut sein soll.

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Oh mei!
Des Mahr nangt ba muad oh...

Ebenfalls FNJ, Herr Ellinger und Glückwunsch zu Ihrer Wahnsinngranate. 1 A Tophumor im Zeichen der Ziege, oder? Also wenn ich mir gestern bei dem Dreckswetter nicht so einen windigen Bronchialverschleimblödsinn eingefangen hätte, würde ich Ihnen jetzt sauber auch so eine Schmarrnbombe adäquat servieren, aber so verrotzt wie ich gerade hier rum sitze langt es ja nicht mal zu einem trotzigen Hüsteln
Ich glaub, ich leg mich lieber wieder hin.
Bis später.

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