Freitag, 4. Oktober 2019
CROSS MEDIA
the great gate, 14:07h
Re: Nicht Zeit, dpa
Von: Andreas Otteneder
An: anonyme anonyma
Datum: Fr, 4. Okt 2019 11:47
Das Überangebot an privaten US-Bankschuldscheinen, die mit US-Treasuries gesichert sind einerseits, für die sich andererseits vor 2 Wochen "plötzlich" (overnight) so wenige Abnehmer gemeldet haben, dass ihr Preis um 10% gefallen (und also ihre bei Rückzahlung fällige Verzinsung um 10% nach oben geschossen ist – hallo Griechenland-Anleihen, welcome back!!) scheint aber die newsrooms nicht weiter zu interessieren, nachdem sich die Experten darauf geeinigt haben, dass sie den Schuldenschrott in Billionenhöhe doch einfach nicht nur ausnahmsweise von 18.09. bis 2.10. sondern auch gaaahanz langfristig in der Bilanzsumme der FED einfach verschwinden lassen könnten.
Auslöser der Kreditklemme vom 18. Sept. war übrigens – meint zumindest das meistens nicht ganz blöde Finance-Analyse-Blog Zero-Hedge – JPMorgan, die zum fälligen Blechen ihrer kurzfristigen Verbindlichkeiten keinen Dummen gefunden hatten, der ihr als Gegenleistung für die Auszahlung von paar Milliarden frische US-Dollar ihre mit US-Bonds gesicherten Anleihen abnehmen (aka paar Tage in Rechnung stellen) wollte – wahrscheinlich, weil sogar der Dümmste (Player) auf dem Interbankenmarkt inzwischen mehr als genug von diesen "Sicherheiten" auf seiner Haben-Seite stehen hat.
Der Chef von JPMorgan hat freilich – unabhängig von dem zerohedge-Bericht – als erster festgestellt, dass die FED selber schuld sei, wenn sich außer ihr keiner mehr mit Anleihen zur kurzfristigen Refinanzierung fälliger Zahlungsverpflichtungen absichern will, solange sie nicht dafür sorgt, dass die Restriktionen auf seinem Markt endlich wieder abgeschafft werden und ehrenwerte Kaufleute wie er und seine Buddies wieder wie früher einfach mit Zahlungsversprechen "zahlen" können, ohne dass einer BIP oder piep sagt... --- Und die Bankenwelt hat auch sofort erleichtert aufgeatmet und die Erklärung total vernünftig gefunden und denkt offenbar seitdem darüber nach, ohne jetzt weiter groß das Publikum mit dem Unfall vom 18. Sept. ff zu behelligen. Was ich total verstehe, weil der Chef von der JPMorgan viel besser ausschaut als Trump und eine echt gute Frisur aufhat.
-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: XXXX XXXX
An: aotteneder@aol.com
Verschickt: Fr, 4. Okt 2019 10:39
Betreff: Nicht Zeit, dpa
Klemme am US-Bankenmarkt: Trotz Geldflut knapp bei Kasse
Von xxxxxxxxx, dpa-AFX
(Foto - Archiv vom 2.10.)
Auf einem der verborgensten, aber zugleich wichtigsten Märkte der Welt gibt es Probleme, die an die globale Finanzkrise 2008 erinnern.
Die US-Notenbank Fed versorgt Banken mit Milliardensummen: Denn den Geldinstituten fehlen Mittel für das Tagesgeschäft.
Washington (dpa) - Es dürfte einer der merkwürdigsten Vorgänge in der jüngeren Finanzgeschichte sein: Obwohl amerikanische Banken noch immer in Zentralbankgeld schwimmen, scheint ihnen die Abwicklung
alltäglicher Geschäfte Probleme zu bereiten. Das geht so weit, dass einer der wichtigsten Finanzmärkte der Welt, der US-Interbankenmarkt, nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. Das Phänomen weckt schlimme Erinnerungen an die weltweite Finanzkrise vor gut einer Dekade.
Der Interbanken- oder Geldmarkt ist eine Einrichtung, die der breiten Öffentlichkeit in aller Regel verborgen bleibt. Kein Wunder, handelt es sich doch um einen sehr speziellen Markt, auf dem sich Banken Finanzmittel für ihr tägliches Geschäft besorgen. Das funktioniert normalerweise absolut reibungslos. Doch vor rund zehn Jahren hatten die Geldhäuser plötzlich das Vertrauen zueinander verloren. Es war am Vorabend der globalen Finanzkrise: Aufgrund immer höherer Ausfälle am
amerikanischen Hypothekenmarkt weigerten sich die Institute, sich gegenseitig Geld zu leihen. Die anschließende Krise brachte die Finanzwelt an den Rand der Kernschmelze.
Heute, mehr als ein Jahrzehnt später, scheint sich am US-Bankenmarkt Ähnliches abzuspielen: Die Banken kommen nicht mehr an täglich benötigte Finanzmittel, was die Zinsen für kurzfristige Liquidität unlängst nach oben schießen ließ. Wie in der Finanzkrise muss die
US-Notenbank Federal Reserve aushelfen, sie versorgt die Banken mit den benötigten Finanzmitteln. Täglich fließen hohe zweistellige Milliardenbeträge. Rund zwei Wochen sind seit dem ersten Noteinsatz vergangen, und die Fed scheint die Lage unter Kontrolle zu haben. Doch warum gibt es wieder solche Spannungen auf einem der wichtigsten Märkte der Welt?
Oberflächlich scheint die Problematik relativ einfach erklärbar zu sein, die Antworten werfen aber neue Fragen auf. Fachleute und die Fed erklären die plötzlichen Liquiditätsengpässe zum einen mit ungewöhnlich hohen Steuerzahlungen der US-Unternehmen. Dieser entsprechend hohe Finanzbedarf schlägt umgehend auf die Banken durch, weil sich die Firmen dort das benötigte Geld besorgen, um ihre Steuern zu tilgen.
Eine zweite Erklärung zielt auf den erhöhten Finanzbedarf aufseiten der Banken selbst ab. Hintergrund ist demnach die rapide steigende Staatsverschuldung: Weil die USA zurzeit besonders viel Kredit aufnehmen und entsprechend viele neue Staatsanleihen auf den Markt
werfen, greifen die amerikanischen Banken besonders kräftig zu.
Schließlich gehören die Banken in den Vereinigten Staaten, wie auch in Europa, zu den größten Finanzierern von Staatsausgaben.
So plausibel beide Erklärungen erscheinen mögen, es bleiben Fragen. Eine lautet: Wie können die US-Banken ein Liquiditätsproblem haben, wenn sie doch zugleich in Zentralbankgeld von mehr als einer Billion Dollar schwimmen? Eine Antwort: Weil die Reserven in den letzten Jahren deutlich gefallen sind. Zurzeit betragen die Bankreserven in etwa 1,3 Billionen Dollar. Das ist zwar immer noch wesentlich mehr als vor der Finanzkrise 2008. Vor einigen Jahren aber betrugen die Überschussreserven noch etwa 2,5 Billionen Dollar.
Der Grund, warum der Überschuss an Zentralbankgeld so stark gefallen ist, liegt in der Geldpolitik. So hat die Fed ihre immer noch riesigen Bestände an US-Staatsanleihen, die sie in der Finanzkrise zur Stützung der Wirtschaft gekauft hatte, in den vergangenen Jahren
spürbar abgebaut. Mit anderen Worten: Die Geldpolitik wurde auf Kosten der Bankreserven ein Stück weit gestrafft.
Ein anderer Grund steht ebenfalls mit der Finanzkrise in Verbindung: Eine Lehre aus der Krise war, die staatliche Aufsicht über die Geldhäuser deutlich zu verschärfen. So müssen die Banken etwa
wesentlich mehr Eigenkapital vorhalten als vor der Finanzkrise. Das soll sie krisenfester machen, erhöht aber zugleich den Finanzbedarf der Geldhäuser und schwächt ihre Möglichkeiten, anderen Instituten am Interbankenmarkt kurzfristigen Kredit anzubieten.
Zur Lösung derartiger Liquiditätsprobleme schlagen Fachleute zwei Ansätze vor: weniger Regulierung oder mehr Zentralbankgeld. Die Deregulierung gilt dabei als langwieriges und umstrittenes Thema.
Denn die Deregulierung der US-Banken in den 1990er Jahren gilt als ein wesentlicher Grund für das Entstehen der Finanzkrise. Mehr Zentralbankgeld scheint dagegen eine schnelle und unkomplizierte Lösung zu sein. Schließlich kann es die Notenbank einfach drucken und
in Verkehr bringen, etwa über neue Wertpapierkäufe.
Eine neue Geldschwemme aber wirft das vielleicht wichtigste Problem auf: So fragen sich Fachleute, wie gesund ein Bankensystem ist, das selbst ein Jahrzehnt nach seiner schwersten Krise immer noch Geldüberschuss in Billionenhöhe benötigt und dennoch nicht reibungslos funktioniert. Und was das für die nächste Krise bedeutet.
# Notizblock
## Orte
- [Federal Reserve](Constitution Ave NW & 20th St NW, Washington, DC
20245, USA)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor:xxxxxxx dpa-AFX (Frankfurt/Main)
- Redaktion: xxxx xx xxx (Berlin), +49 3ooooooo2,
- Foto: Newsdesk, +49 30 200000000,
dpa bgf yyfx a3 bvi
Mit freundlichen Grüßen"
Soviel aus meiner Mailbox. Und wie gesagt:
das Überangebot an privaten US-Bankschuldscheinen, die mit US-Treasuries gesichert sind einerseits, für die sich andererseits vor 2 Wochen "plötzlich" (overnight) so wenige Abnehmer gemeldet haben, dass ihr Preis um 10% gefallen (und also ihre bei Rückzahlung fällige Verzinsung um 10% nach oben geschossen sind – hallo Griechenland-Anleihen, welcome back!!) scheint aber die newsrooms nicht weiter zu interessieren, nachdem sich die Experten darauf geeinigt haben, dass sie den Schuldenschrott in Billionenhöhe doch einfach nicht nur ausnahmsweise von 18.09. bis 2.10. sondern auch gaaahanz langfristig in der Bilanzsumme der FED einfach verschwinden lassen könnten.
Auslöser der Kreditklemme vom 18. Sept. war übrigens – meint zumindest das meistens nicht ganz blöde Finance-Analyse-Blog Zero-Hedge – JPMorgan, die zum fälligen Blechen ihrer kurzfristigen Verbindlichkeiten keinen Dummen gefunden hatten, der ihr als Gegenleistung für die Auszahlung von paar Milliarden frische US-Dollar ihre mit US-Bonds gesicherten Anleihen abnehmen (aka paar Tage in Rechnung stellen) wollte – wahrscheinlich, weil sogar der Dümmste (Player) auf dem Interbankenmarkt inzwischen mehr als genug von diesen "Sicherheiten" auf seiner Haben-Seite stehen hat.
Der Chef von JPMorgan hat freilich – unabhängig von dem zerohedge-Bericht – als erster festgestellt, dass die FED selber schuld sei, wenn sich außer ihr keiner mehr mit Anleihen zur kurzfristigen Refinanzierung fälliger Zahlungsverpflichtungen absichern will, solange sie nicht dafür sorgt, dass die Restriktionen auf seinem Markt endlich wieder abgeschafft werden und ehrenwerte Kaufleute wie er und seine Buddies wieder wie früher einfach mit Zahlungsversprechen "zahlen" können, ohne dass einer BIP oder piep sagt... --- Und die Bankenwelt hat auch sofort erleichtert aufgeatmet und die Erklärung total vernünftig gefunden und denkt offenbar seitdem darüber nach, ohne jetzt weiter groß das Publikum über den Unfall vom 18. Sept. ff zu berichten. Was ich total verstehe, weil der Chef von der JPMorgan viel besser ausschaut als Trump und eine echt gute Frisur aufhat.
Ende der Durchsage
Von: Andreas Otteneder
An: anonyme anonyma
Datum: Fr, 4. Okt 2019 11:47
Das Überangebot an privaten US-Bankschuldscheinen, die mit US-Treasuries gesichert sind einerseits, für die sich andererseits vor 2 Wochen "plötzlich" (overnight) so wenige Abnehmer gemeldet haben, dass ihr Preis um 10% gefallen (und also ihre bei Rückzahlung fällige Verzinsung um 10% nach oben geschossen ist – hallo Griechenland-Anleihen, welcome back!!) scheint aber die newsrooms nicht weiter zu interessieren, nachdem sich die Experten darauf geeinigt haben, dass sie den Schuldenschrott in Billionenhöhe doch einfach nicht nur ausnahmsweise von 18.09. bis 2.10. sondern auch gaaahanz langfristig in der Bilanzsumme der FED einfach verschwinden lassen könnten.
Auslöser der Kreditklemme vom 18. Sept. war übrigens – meint zumindest das meistens nicht ganz blöde Finance-Analyse-Blog Zero-Hedge – JPMorgan, die zum fälligen Blechen ihrer kurzfristigen Verbindlichkeiten keinen Dummen gefunden hatten, der ihr als Gegenleistung für die Auszahlung von paar Milliarden frische US-Dollar ihre mit US-Bonds gesicherten Anleihen abnehmen (aka paar Tage in Rechnung stellen) wollte – wahrscheinlich, weil sogar der Dümmste (Player) auf dem Interbankenmarkt inzwischen mehr als genug von diesen "Sicherheiten" auf seiner Haben-Seite stehen hat.
Der Chef von JPMorgan hat freilich – unabhängig von dem zerohedge-Bericht – als erster festgestellt, dass die FED selber schuld sei, wenn sich außer ihr keiner mehr mit Anleihen zur kurzfristigen Refinanzierung fälliger Zahlungsverpflichtungen absichern will, solange sie nicht dafür sorgt, dass die Restriktionen auf seinem Markt endlich wieder abgeschafft werden und ehrenwerte Kaufleute wie er und seine Buddies wieder wie früher einfach mit Zahlungsversprechen "zahlen" können, ohne dass einer BIP oder piep sagt... --- Und die Bankenwelt hat auch sofort erleichtert aufgeatmet und die Erklärung total vernünftig gefunden und denkt offenbar seitdem darüber nach, ohne jetzt weiter groß das Publikum mit dem Unfall vom 18. Sept. ff zu behelligen. Was ich total verstehe, weil der Chef von der JPMorgan viel besser ausschaut als Trump und eine echt gute Frisur aufhat.
-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: XXXX XXXX
An: aotteneder@aol.com
Verschickt: Fr, 4. Okt 2019 10:39
Betreff: Nicht Zeit, dpa
Klemme am US-Bankenmarkt: Trotz Geldflut knapp bei Kasse
Von xxxxxxxxx, dpa-AFX
(Foto - Archiv vom 2.10.)
Auf einem der verborgensten, aber zugleich wichtigsten Märkte der Welt gibt es Probleme, die an die globale Finanzkrise 2008 erinnern.
Die US-Notenbank Fed versorgt Banken mit Milliardensummen: Denn den Geldinstituten fehlen Mittel für das Tagesgeschäft.
Washington (dpa) - Es dürfte einer der merkwürdigsten Vorgänge in der jüngeren Finanzgeschichte sein: Obwohl amerikanische Banken noch immer in Zentralbankgeld schwimmen, scheint ihnen die Abwicklung
alltäglicher Geschäfte Probleme zu bereiten. Das geht so weit, dass einer der wichtigsten Finanzmärkte der Welt, der US-Interbankenmarkt, nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. Das Phänomen weckt schlimme Erinnerungen an die weltweite Finanzkrise vor gut einer Dekade.
Der Interbanken- oder Geldmarkt ist eine Einrichtung, die der breiten Öffentlichkeit in aller Regel verborgen bleibt. Kein Wunder, handelt es sich doch um einen sehr speziellen Markt, auf dem sich Banken Finanzmittel für ihr tägliches Geschäft besorgen. Das funktioniert normalerweise absolut reibungslos. Doch vor rund zehn Jahren hatten die Geldhäuser plötzlich das Vertrauen zueinander verloren. Es war am Vorabend der globalen Finanzkrise: Aufgrund immer höherer Ausfälle am
amerikanischen Hypothekenmarkt weigerten sich die Institute, sich gegenseitig Geld zu leihen. Die anschließende Krise brachte die Finanzwelt an den Rand der Kernschmelze.
Heute, mehr als ein Jahrzehnt später, scheint sich am US-Bankenmarkt Ähnliches abzuspielen: Die Banken kommen nicht mehr an täglich benötigte Finanzmittel, was die Zinsen für kurzfristige Liquidität unlängst nach oben schießen ließ. Wie in der Finanzkrise muss die
US-Notenbank Federal Reserve aushelfen, sie versorgt die Banken mit den benötigten Finanzmitteln. Täglich fließen hohe zweistellige Milliardenbeträge. Rund zwei Wochen sind seit dem ersten Noteinsatz vergangen, und die Fed scheint die Lage unter Kontrolle zu haben. Doch warum gibt es wieder solche Spannungen auf einem der wichtigsten Märkte der Welt?
Oberflächlich scheint die Problematik relativ einfach erklärbar zu sein, die Antworten werfen aber neue Fragen auf. Fachleute und die Fed erklären die plötzlichen Liquiditätsengpässe zum einen mit ungewöhnlich hohen Steuerzahlungen der US-Unternehmen. Dieser entsprechend hohe Finanzbedarf schlägt umgehend auf die Banken durch, weil sich die Firmen dort das benötigte Geld besorgen, um ihre Steuern zu tilgen.
Eine zweite Erklärung zielt auf den erhöhten Finanzbedarf aufseiten der Banken selbst ab. Hintergrund ist demnach die rapide steigende Staatsverschuldung: Weil die USA zurzeit besonders viel Kredit aufnehmen und entsprechend viele neue Staatsanleihen auf den Markt
werfen, greifen die amerikanischen Banken besonders kräftig zu.
Schließlich gehören die Banken in den Vereinigten Staaten, wie auch in Europa, zu den größten Finanzierern von Staatsausgaben.
So plausibel beide Erklärungen erscheinen mögen, es bleiben Fragen. Eine lautet: Wie können die US-Banken ein Liquiditätsproblem haben, wenn sie doch zugleich in Zentralbankgeld von mehr als einer Billion Dollar schwimmen? Eine Antwort: Weil die Reserven in den letzten Jahren deutlich gefallen sind. Zurzeit betragen die Bankreserven in etwa 1,3 Billionen Dollar. Das ist zwar immer noch wesentlich mehr als vor der Finanzkrise 2008. Vor einigen Jahren aber betrugen die Überschussreserven noch etwa 2,5 Billionen Dollar.
Der Grund, warum der Überschuss an Zentralbankgeld so stark gefallen ist, liegt in der Geldpolitik. So hat die Fed ihre immer noch riesigen Bestände an US-Staatsanleihen, die sie in der Finanzkrise zur Stützung der Wirtschaft gekauft hatte, in den vergangenen Jahren
spürbar abgebaut. Mit anderen Worten: Die Geldpolitik wurde auf Kosten der Bankreserven ein Stück weit gestrafft.
Ein anderer Grund steht ebenfalls mit der Finanzkrise in Verbindung: Eine Lehre aus der Krise war, die staatliche Aufsicht über die Geldhäuser deutlich zu verschärfen. So müssen die Banken etwa
wesentlich mehr Eigenkapital vorhalten als vor der Finanzkrise. Das soll sie krisenfester machen, erhöht aber zugleich den Finanzbedarf der Geldhäuser und schwächt ihre Möglichkeiten, anderen Instituten am Interbankenmarkt kurzfristigen Kredit anzubieten.
Zur Lösung derartiger Liquiditätsprobleme schlagen Fachleute zwei Ansätze vor: weniger Regulierung oder mehr Zentralbankgeld. Die Deregulierung gilt dabei als langwieriges und umstrittenes Thema.
Denn die Deregulierung der US-Banken in den 1990er Jahren gilt als ein wesentlicher Grund für das Entstehen der Finanzkrise. Mehr Zentralbankgeld scheint dagegen eine schnelle und unkomplizierte Lösung zu sein. Schließlich kann es die Notenbank einfach drucken und
in Verkehr bringen, etwa über neue Wertpapierkäufe.
Eine neue Geldschwemme aber wirft das vielleicht wichtigste Problem auf: So fragen sich Fachleute, wie gesund ein Bankensystem ist, das selbst ein Jahrzehnt nach seiner schwersten Krise immer noch Geldüberschuss in Billionenhöhe benötigt und dennoch nicht reibungslos funktioniert. Und was das für die nächste Krise bedeutet.
# Notizblock
## Orte
- [Federal Reserve](Constitution Ave NW & 20th St NW, Washington, DC
20245, USA)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor:xxxxxxx dpa-AFX (Frankfurt/Main)
- Redaktion: xxxx xx xxx (Berlin), +49 3ooooooo2,
- Foto: Newsdesk, +49 30 200000000,
dpa bgf yyfx a3 bvi
Mit freundlichen Grüßen"
Soviel aus meiner Mailbox. Und wie gesagt:
das Überangebot an privaten US-Bankschuldscheinen, die mit US-Treasuries gesichert sind einerseits, für die sich andererseits vor 2 Wochen "plötzlich" (overnight) so wenige Abnehmer gemeldet haben, dass ihr Preis um 10% gefallen (und also ihre bei Rückzahlung fällige Verzinsung um 10% nach oben geschossen sind – hallo Griechenland-Anleihen, welcome back!!) scheint aber die newsrooms nicht weiter zu interessieren, nachdem sich die Experten darauf geeinigt haben, dass sie den Schuldenschrott in Billionenhöhe doch einfach nicht nur ausnahmsweise von 18.09. bis 2.10. sondern auch gaaahanz langfristig in der Bilanzsumme der FED einfach verschwinden lassen könnten.
Auslöser der Kreditklemme vom 18. Sept. war übrigens – meint zumindest das meistens nicht ganz blöde Finance-Analyse-Blog Zero-Hedge – JPMorgan, die zum fälligen Blechen ihrer kurzfristigen Verbindlichkeiten keinen Dummen gefunden hatten, der ihr als Gegenleistung für die Auszahlung von paar Milliarden frische US-Dollar ihre mit US-Bonds gesicherten Anleihen abnehmen (aka paar Tage in Rechnung stellen) wollte – wahrscheinlich, weil sogar der Dümmste (Player) auf dem Interbankenmarkt inzwischen mehr als genug von diesen "Sicherheiten" auf seiner Haben-Seite stehen hat.
Der Chef von JPMorgan hat freilich – unabhängig von dem zerohedge-Bericht – als erster festgestellt, dass die FED selber schuld sei, wenn sich außer ihr keiner mehr mit Anleihen zur kurzfristigen Refinanzierung fälliger Zahlungsverpflichtungen absichern will, solange sie nicht dafür sorgt, dass die Restriktionen auf seinem Markt endlich wieder abgeschafft werden und ehrenwerte Kaufleute wie er und seine Buddies wieder wie früher einfach mit Zahlungsversprechen "zahlen" können, ohne dass einer BIP oder piep sagt... --- Und die Bankenwelt hat auch sofort erleichtert aufgeatmet und die Erklärung total vernünftig gefunden und denkt offenbar seitdem darüber nach, ohne jetzt weiter groß das Publikum über den Unfall vom 18. Sept. ff zu berichten. Was ich total verstehe, weil der Chef von der JPMorgan viel besser ausschaut als Trump und eine echt gute Frisur aufhat.
Ende der Durchsage
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