Donnerstag, 8. März 2007
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Beitrag für das rebellmarktblog von Rainer Meyer vom 7. März d. J. (Doku)

BIERBESTELLUNG&MORE
Um der leidigen, weil m. E. unfruchtbaren Debatte, wie man im bunten Schattenreich nördlich der Alpen brauchtumsgemäß ein Bier bestellt wenigstens ein vorläufiges Ende zu setzen, bin ich so frei, einen Auszug aus einem ( selbst erfunden, tschuldigung) Krimi vorzustellen, der zwar bislang noch unveröffentlicht, weil noch nicht ganz fertiggestellt ist, freilich schon urheberrechtlich wasserdicht abgesichert auch mit postalischem Vermerk einschlägigen Adressaten zugeschickt wurde, was ich natürlich nur am Rande erwähne und nicht besonders betonen will, da ich davon ausgehe, dass es hier niemand nötig hat zu klauen oder abzukupfern, weil wir doch alle ehrenwerte und anständige Menschen sind, – jedoch, genaues weiß man nie, deshalb dieser auch mir im Grunde gegen den Strich gehende und hoffentlich überflüssige Hinweis. Und damit zu meinem kleinen Beitrag zum Thema Bier Schrägstrisch Bestellung.
Übrigens: Wem so was gefällt, kann mir das ruhig mitteilen. Ich habe nämlich gelernt, mit Lob umgehen und werde komischerweise trotzdem eigentlich nie richtig gelobt. Und das finde ich nicht richtig, verbindliche Unterschrift, Andreas Otteneder, Frauenstraße 14, 80469 München, Beruf Schriftsteller, bislang nicht nennenswert als solcher in Erscheinung getreten, damit auch das klar ist. Und damit übergebe ich an den Text. Schauplatz: Eine bayerische Wirtschaft im Münchner Glockenbachviertel – für Ortsunkundige: Altstadt-Quartier zwischen Isar und Marienplatz, in der Nähe des Gärtnerplatzes; der Schauplatz, letzte Bemerkung, ist wie die handelnden Personen frei erfunden.


„Nachdem Hrdlala und Schermann das Lokal betreten haben, schlägt Hrdlala vor, sich an einen der großen Fenstertische zu setzen, weil man dort einen schönen Blick auf die Straße habe.
Kaum dass die beiden sitzen, erscheint die Schwule Bully, eine dicke und wie für den ewigen Karneval aufgebrezelt wirkende Wirtin, die auch ein Mann sein könnte, hockt sich ungefragt neben Schermann zu den beiden an den Tisch, rückt ihr fast schon grotesk geschminktes Gesicht ganz nahe an das Schermanns, zwinkert unschuldig mit den Augen und säuselt lieblich: „Hallo, wer bist denn jetzt du? Ich bin die Melanie“, um dem augenblicklich sprachlosen Berliner im nächsten Moment auf die Schulter zu klopfen, rasch aufzustehen und mit einem lauten „Ja der Helmut, was machst denn du um diese Zeit in einer Wirtschaft, glaubst die Schlawiner fangen sich heut selber, oder was is los?“ den offenbar gut bekannten Gast zu begrüßen.
Hrdlala lacht, antwortet ihr nur mit einem höflichen „Grüß Gott, gnädige Frau“ und bestellt ein Bier, was die Schwule Bully mit einem knappen „Sehr wohl, der Herr“ quittiert.
Da Schermann einen Tick zu lange seine nun fällige Bestellung überlegt, nutzt die Wirtin die Gelegenheit für einen nächsten Scherz auf seine Kosten, stellt sich neben ihm auf und fragt im devoten Singsang einer von ihrer Kundschaft angewiderten Wiener Kaffeehaus-Bedienung „Und die Dame? Vielleicht was Süßes?“, woraufhin Schermann nun Schlagfertigkeit beweisen will und antwortet, dass er was Süßes schon gestern Nacht genossen habe und von der Melanie doch lieber gerne ein kleines Bier gebracht bekäme, was die Schwule Bully sofort nutzt, um ihren nächsten Witz zu reißen, indem sie trocken feststellt. „Kleines Bier hamma ned Buerli, komm wieder, wenn’sd ein Großes bestelln darfst oder kauf dir ein Zitronen-Gracherl, des macht auch lustig.“
Schermann glaubt sich dem schrägen Mutterwitz dieses offenbar typisch Münchner Originals gewachsen und will nicht aufgeben. „Na wenn das so ist“, sagt er, „dann bringen Sie mir eben auch eine von diesen Maßen, oder wie Sie das nennen in eurem hübschen Disneyland“, was die Schwule Bully freilich ganz locker mit der Belehrung kontert, „Eine Mass, mein Herr, trinkt ein gescheiter Mensch um diese Zeit nur auf der Wiesn, ich bring Ihnen jetzt erst mal eine Halbe und wenn’s die gut vertragn haben, reden wir zwei noch einmal drüber und dann schaun wir weiter, gell Mausi? – Oder nah, du bist ja eine Mickymausi, gell, du Gscheidhaferl du“, um dann laut durchs Lokal zu rufen: „Luisäh! Zwei Helle für den Helmut und seinen noiän Froind.“
Nach dieser Vorstellung, die sie mit einem raschen dreimaligen Klopfen auf Schermanns Schulter demonstrativ beendet, verschwindet die Schwule Bully wieder in ihre Küche.
Hrdlala freut sich. Zum ersten Mal scheint dieser Schermann nicht zu wissen, was er jetzt sagen soll. Und zum ersten Mal hat Helmut Hrdlala die Gelegenheit, diesem Schermann zu erklären, was Sache ist.“
Zitat Ende

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Hi SPC
bexxxxen ist gar kein Ausdruck. Dazu muss ich natürlich auch richtig stellen, dass es einen xxxxx in Wirklichkeit nicht gibt, sonst dreht seine Frau durch. Und überhaupt: Spinnst du, deinen besten Freund in ein so fragwürdiges Licht zu stellen? Der Mann ist mittelständischer Unternehmer, xxxxx freiwillig nie xxxxx und schon gar nicht bereits am Nachmittag, wenn es ihn geben würde, nota bene.
Schönen Gruß nach Schwabing/Paris
Bis demnächst
Andreas

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