Montag, 19. März 2007
ENGLISCHER GARTEN 1993 TEIL III
the great gate, 18:34h
FORTSETZUNG
Abends dann TV in meiner Wohnung. Dazu Suppe. Italienische Mischung. Prima Leben Und Sparen. Trockensuppe. PLUS. Tun Sie das weg. Das kann man nicht essen. Hätte Michelle gesagt. Aber nach drei Tellern von dem Zeug, hatte jeder eine warme Mahlzeit und war satt. Ich lebe ohne feste Küche. Clooney will um elf ins Bett. Muß um sechs raus zur Arbeit. Ich bring ihn noch zur Tür. Also dann. Bis morgen. Tschau Dawei. Zurück in den Sessel. Gitarre. An Brief. Kein Anruf von Pam. Warte jetzt schon den dritten Tag.
Mon. 15.März.
Spät auf (9 Uhr 30). Zeitungen. Dann Brief endlich fertig Abends mit Dr. Berzelmeier beim Italiener. Nudels. Sagt, daß er nicht versteht, was ich an Pam finde. Erzählt Geschichten vom Land. Herr I. überlegt nun ernsthaft, sich zur Ruhe zu setzen. Scheint einzusehen, daß seine Zeit im Begriff ist zu vergehen. Vielleicht zu lange darüber nachgedacht. Fühlt sich neuerdings auch krank; bekannte Herz-Symptomatik. Seine Frau reagiert so, wie sie es von ihm nach all den Jahren gelernt hat. Macht sich Sorgen um das Geld, das jetzt für Dr. Berzelmeiers Einstieg in die Firma ausgegeben werden muß. Ich kann dem Bruder nur wünschen, daß er Glück hat. Denke, daß ihm die Rückkehr wohl schwer fällt. Andererseits? Die Aufgabe. Das Geschäft. Unternehmertum. Wird ihm natürlich was abgeben. Ich will zahlen. Er nur: Lass mal. Wo kaufst du jetzt ein? Im Penny? Nein im Plus. Im Krone haben sie dich ja beim klauen erwischt. Im Krone haben sie mich beim klauen erwischt. Ja. Immer noch kein Anruf. Clooney hat für morgen ins Theater geladen. Sophia Loren hat zugesagt. Ronnie Woods kommt auch mit.
Heute viel am Schreibtisch. Seit meine Uhren kaputt sind, zeigt mir der Computer, wie spät es ist. Oder es ist Tag. Dann schaue ich aus dem Fenster. Hinüber auf den Kirchturm. Dort steht die Zeit. Pünktlichkeit ist zwar kein Fehler, wird aber auch nicht verlangt. Die Woche fing an, wie jede Woche in letzter Zeit. Ganz normal. Nur den SPIEGEL lese ich schon ewig nicht mehr.
Dien. 16. März
Spät auf. Draußen wieder Frühling Lustige AZ-Schlagzeile über das Fremdgehen. Nachmittags Post, Spaziergang durch den Park. Bleibe ein wenig bei den farbigen Krokussen stehen. Bad genommen. Dann abends ins Residenztheater. Wir nehmen Clooneys Wagen, holen Ronnie Woods ab, der gedroht hatte, sich fürs Theater zurecht zu machen. Steht dann tatsächlich in seinem bizarren Disponentenanzug auf der Straße. Graue Leinenhose, hellblau und weiß gestreiftes Hemd, mintgrünes Sacko, Zweireiher, Einstecktuch, Wahnsinn. Die Hirmerfachkraft, die ihm die Kombi eingeredet hat, gehört sofort eingesperrt oder als Ausstatter nach Hollywood. Obwohl, egal. Ronnie Wood trägt professionelles Outfit, fühlt sich dazu gut angezogen, was will man mehr? Also bitte, keine blöden Witze über Hirmer, ihr habt ja keine Ahnung, wie das Disponentenbusiness geht, ihr Cretins! Auf was warten wir eigentlich? Ja worauf wohl? Sophia Loren kommt kurz vor dem zweiten Läuten. Wehender Mantel, Handtäschchen, dunkelroter Lippenstift. Na wo sind denn bloß die Zigaretten? Hat jemand von euch vielleicht eine Zigarette? Ronnie? Du vielleicht. Mei gut schaust aus, wo hast denn diese Hose her, hast die noch von deim Opa?
Zigarättäh? Aber sicher. Da fehlt sich nichts. Großes Hallo also. Ja ja, die umständlichen Münchner Taxifahrer. Hier, Madame. Ihre Karte. Wollen wir dann mal hinein gehen, ja? Sitzen wir also im Residenztheater. War ich auch noch nie. Dann geht es los. SHOCKS von Sam Shepard.
Der Golfkrieg als Anschlag der Alten auf die Potenz ihrer Söhne. Recht bildhaft, recht amerikanisch, recht kurz. Schön. Noch ne richtige Erkenntnis. Sicher ist der imperialistische Krieg auch für den Erhalt des Feindes und der prophylaktischen Vernichtung des Neuen da. Aber wo blieb Saddam? Wo die patriots für Israel? Warum fielen am Ende schließlich doch noch die Gasmasken? Und warum sind sie vom Himmel gefallen? Interessiert Shepard alles nicht. Braucht das alles auch nicht zu wissen. Glücklicher Positivist: Amerikaner. Für ihn ist Krieg Kampf. Ganz einfach. Sieht nur Stärke und Schwäche. Wie Elvis. Der ungeheure Rest, die Geschichte des Krieges, Gewinner und Verlierer, wer die Täter, wer die Opfer sind hat keine Bedeutung. Ist hier im Residenztheater Lautsprecherdonner. Oder liegt als Müll längst abgespielter Requisiten am Bühnenrand herum. Wahrscheinlich war das der Einfall der Regie. Auch gut. Jedenfalls besser, als der abgefuckte Heroismus deutscher Dichter. Am Besten, weil wirklich platt anachronistisch, diese Idee, den Vater und den Sohn als Traumrollen einzusetzen, die sich der Junge und der Alte gegenseitig vorspielen und gleichzeitig streitig machen, weil sie sich ansonsten ja blendend verstehen würden als Freiwillige, und nicht SHOCKS zustande gekommen wären, sondern. Ja was? Camus? Gun Club? Sommernachtstraum? Wieso Sommernachtstraum?
Wieso nicht? Wieso? Ist jetzt schon aus? Wie? Keine Pause? Nein? Ja. Nein. Doch.
Na und? Hats dir gefallen? Also wenn du mich so fragst: Eine von vorne bis hinten bis zur Kenntlichkeit vollgekritzelte Postkarte aus dem Westen. So hat es ausgeschaut. Ronnie Woods hat immer nur mit dem Kopf geschüttelt. Sophia Loren fand das Stück schlecht. Was sollte das denn? Auf dem Weg zum Wagen fiel mir auf, wie entscheidend das wäre, ab jetzt öfters da hin zu gehen.
Nach dem Theater ins Baader. Viel Bier. Später kommt noch Mastroiani. Kurz vor Schluß Seinfeld und Jan. Seinfelds Band sollte SEKURITATE heißen, die neue Platte BORN TO LOVE. Die anderen waren dagegen. Es gab keine Einigung, also gibt es keinen Titel. Sie haben das Zeug letzten Monat in London aufgenommen. Ihre größten fans haben sie in Neuseeland. In der Anstalt meldet sich Seinfeld nur noch zweimal pro Monat. Vor eineinhalb Jahren dachte er eines Nachts, er wäre Jesus und müßte die Welt zerstören. Da saßen wir dann jeden Tag in der Nußbaumstraße bei den Irren und mußten ihm gut zureden.
Ronnie Woods hat im Baader wieder die ganze Zeit seine Finger im Mund. Er will aus seiner Mühle raus und nicht länger den Warenverteiler bei Fiat machen. Mastroiani kriegt den Job (8000 brutto). Clooney wird von Tag zu Tag klüger und fast weise. Und Sophia Loren? They say jump. (MTV). Würden ihr Narben stehen?
Ganz zum Schluß auch Redford noch gesehen. Was ist mit ihm los? Ist seine Bowie-Zeit vielleicht vorüber? Doch hoffentlich nicht. "Der Gute". Das Bier. Das Baader. Bleibt doch hoffentlich alles genau so, wie bisher. Ist doch schön und gut hier. Warum soll jetzt auf einmal die Zeit vergehen? Die ist uns doch noch nie vergangen. Warum schauen sich auf einmal alle wie zum Abschied an? Habe vor dem sechsten Bier ein leeres Glas bestellt und acht Prozent Inflation für August vorausgesagt. Mal schauen, ob das stimmt. Es riecht nach neuem Geld.
Zuhause dann noch Schattenboxen mit MTV. Dann zehn Suren Marx. Über die Funktion des produktiven Kapitals. Der hier betrachtete Kreislauf des Kapitals beginnt mit dem Zirkulationsakt G - W, der Verwandlung von Geld in Ware, Kauf. Die Zirkulation muß also ergänzt werden durch die entgegen gesetzte Metamorphose W - G, Verwandlung von Ware und Geld, Verkauf. Dann wird das genauer betrachtet, nochmal von vorne duchgesehen. Dann mit den Resultaten der vorgestellten Annahme des Gegenteils verglichen. Dann mit dem eigenen, erinnerten Zeug. Irgendwann sind die gröbsten Fragen beantwortet. Dann wird das Licht ausgemacht. Und weg.
Mitt. 17. März
Nichts passiert.
Don. 18. März
Früh auf. Um acht Uhr mit S.P.E.A.K. Photo Text angefangen. Könnte mir heute meinen Führerschein bei den Bullen abholen. De Niro ruft aus Schladming an: Alles Scheiße. Nur Gebirge und Drogen. Diktiert durchs Telephon den ersten Teil unserer Cut-Up-Geschichte. "Er stand an der Bar, wandte sich seiner Frau zu, zog einen Revolver und erschoß sie." Mein lieber Schwan. Und das soll ich fortsetzen. Nach zehn Minuten bin ich fertig. "Es ist wie damals in Berlin, dachte Jimmy Gun. Die gescheiterten Künstler halten sich für Nietzsche, verwechseln eine ruinierte Wirtschaft mit dem Verfall der Welt. Und ihre Frauen müssen daran glauben. Es war doch richtig, diesen einen Tag noch in München zu bleiben. (...)Wie überrascht sie wohl gewesen sein mag?" Darauf wird der Dude reagieren können. Jeder hat nicht mehr als zehn Zeilen. Wahrscheinlich hält sich der Dude eher an De Niros authentischen Surrealismus, als an meinen Versuch, die Geschichte marlowmäßig zu drehen. Dabei fällt mir ein, daß ich vergessen habe De Niro zu fragen, wann er nach München zurückommt. Dann klingelt das Telephon. Jan ruft an und will wissen, ob ich heute Nachmittag um fünf bei den Aufnahmen seiner single mitmache. Er braucht noch Leute, die auf Deutsch backing vocals singen. Mit dem Rücken zur Wand heißt der song und ich könnte gleich in den Augustiner Biergarten kommen. Dort würden sich alle treffen. Bernd H. und Salewsky von den Merriks, dazu noch andere Musiker. Ich sage für den Fall zu, daß ich es bis um fünf schaffe. Muß noch etwas erledigen, erwarte einen Anruf. Ja doch. Ich will nicht daran denken. Sie hat immer noch nicht angerufen. Das Wetter draußen super. Also Biergarten wär schon gut.
Dann klingelt wieder das Telephon. Sophia Loren. Sie jubelt. Kann im April umsonst nach Malta. Journalistenflug. Freue mich natürlich auch.
Dann wieder an „SPEAK“-Photo. Dann hat alles plötzlich zu lange gedauert. Biergarten und Studio entfallen.
Anruf von Pam bleibt aus. Auch am Abend nichts. Gegen sieben telephoniere ich mit Frau I., kündige morgige Ankunft an. Ihr Mann, sagt Frau I., muß zur Kur. Vorausssichtlich Bad Wiessee. Sobald ein Zimmer frei wird. Akute Infarktgefahr, meinte der Arzt.
Was gestern war, geht mich nichts an. Und was gewesen ist, soll mich nicht bekümmern. In der heutigen Nacht ist heute fast schon morgen.
Freit. 19. März
Hinaus aufs Land!
Hip Hop Hooray.
It´s gonna be a lovely day.
Das steht seit Wochen im Kalender.
Vergiss es Junge! Alles eine Riesenscheiße.
Abends dann TV in meiner Wohnung. Dazu Suppe. Italienische Mischung. Prima Leben Und Sparen. Trockensuppe. PLUS. Tun Sie das weg. Das kann man nicht essen. Hätte Michelle gesagt. Aber nach drei Tellern von dem Zeug, hatte jeder eine warme Mahlzeit und war satt. Ich lebe ohne feste Küche. Clooney will um elf ins Bett. Muß um sechs raus zur Arbeit. Ich bring ihn noch zur Tür. Also dann. Bis morgen. Tschau Dawei. Zurück in den Sessel. Gitarre. An Brief. Kein Anruf von Pam. Warte jetzt schon den dritten Tag.
Mon. 15.März.
Spät auf (9 Uhr 30). Zeitungen. Dann Brief endlich fertig Abends mit Dr. Berzelmeier beim Italiener. Nudels. Sagt, daß er nicht versteht, was ich an Pam finde. Erzählt Geschichten vom Land. Herr I. überlegt nun ernsthaft, sich zur Ruhe zu setzen. Scheint einzusehen, daß seine Zeit im Begriff ist zu vergehen. Vielleicht zu lange darüber nachgedacht. Fühlt sich neuerdings auch krank; bekannte Herz-Symptomatik. Seine Frau reagiert so, wie sie es von ihm nach all den Jahren gelernt hat. Macht sich Sorgen um das Geld, das jetzt für Dr. Berzelmeiers Einstieg in die Firma ausgegeben werden muß. Ich kann dem Bruder nur wünschen, daß er Glück hat. Denke, daß ihm die Rückkehr wohl schwer fällt. Andererseits? Die Aufgabe. Das Geschäft. Unternehmertum. Wird ihm natürlich was abgeben. Ich will zahlen. Er nur: Lass mal. Wo kaufst du jetzt ein? Im Penny? Nein im Plus. Im Krone haben sie dich ja beim klauen erwischt. Im Krone haben sie mich beim klauen erwischt. Ja. Immer noch kein Anruf. Clooney hat für morgen ins Theater geladen. Sophia Loren hat zugesagt. Ronnie Woods kommt auch mit.
Heute viel am Schreibtisch. Seit meine Uhren kaputt sind, zeigt mir der Computer, wie spät es ist. Oder es ist Tag. Dann schaue ich aus dem Fenster. Hinüber auf den Kirchturm. Dort steht die Zeit. Pünktlichkeit ist zwar kein Fehler, wird aber auch nicht verlangt. Die Woche fing an, wie jede Woche in letzter Zeit. Ganz normal. Nur den SPIEGEL lese ich schon ewig nicht mehr.
Dien. 16. März
Spät auf. Draußen wieder Frühling Lustige AZ-Schlagzeile über das Fremdgehen. Nachmittags Post, Spaziergang durch den Park. Bleibe ein wenig bei den farbigen Krokussen stehen. Bad genommen. Dann abends ins Residenztheater. Wir nehmen Clooneys Wagen, holen Ronnie Woods ab, der gedroht hatte, sich fürs Theater zurecht zu machen. Steht dann tatsächlich in seinem bizarren Disponentenanzug auf der Straße. Graue Leinenhose, hellblau und weiß gestreiftes Hemd, mintgrünes Sacko, Zweireiher, Einstecktuch, Wahnsinn. Die Hirmerfachkraft, die ihm die Kombi eingeredet hat, gehört sofort eingesperrt oder als Ausstatter nach Hollywood. Obwohl, egal. Ronnie Wood trägt professionelles Outfit, fühlt sich dazu gut angezogen, was will man mehr? Also bitte, keine blöden Witze über Hirmer, ihr habt ja keine Ahnung, wie das Disponentenbusiness geht, ihr Cretins! Auf was warten wir eigentlich? Ja worauf wohl? Sophia Loren kommt kurz vor dem zweiten Läuten. Wehender Mantel, Handtäschchen, dunkelroter Lippenstift. Na wo sind denn bloß die Zigaretten? Hat jemand von euch vielleicht eine Zigarette? Ronnie? Du vielleicht. Mei gut schaust aus, wo hast denn diese Hose her, hast die noch von deim Opa?
Zigarättäh? Aber sicher. Da fehlt sich nichts. Großes Hallo also. Ja ja, die umständlichen Münchner Taxifahrer. Hier, Madame. Ihre Karte. Wollen wir dann mal hinein gehen, ja? Sitzen wir also im Residenztheater. War ich auch noch nie. Dann geht es los. SHOCKS von Sam Shepard.
Der Golfkrieg als Anschlag der Alten auf die Potenz ihrer Söhne. Recht bildhaft, recht amerikanisch, recht kurz. Schön. Noch ne richtige Erkenntnis. Sicher ist der imperialistische Krieg auch für den Erhalt des Feindes und der prophylaktischen Vernichtung des Neuen da. Aber wo blieb Saddam? Wo die patriots für Israel? Warum fielen am Ende schließlich doch noch die Gasmasken? Und warum sind sie vom Himmel gefallen? Interessiert Shepard alles nicht. Braucht das alles auch nicht zu wissen. Glücklicher Positivist: Amerikaner. Für ihn ist Krieg Kampf. Ganz einfach. Sieht nur Stärke und Schwäche. Wie Elvis. Der ungeheure Rest, die Geschichte des Krieges, Gewinner und Verlierer, wer die Täter, wer die Opfer sind hat keine Bedeutung. Ist hier im Residenztheater Lautsprecherdonner. Oder liegt als Müll längst abgespielter Requisiten am Bühnenrand herum. Wahrscheinlich war das der Einfall der Regie. Auch gut. Jedenfalls besser, als der abgefuckte Heroismus deutscher Dichter. Am Besten, weil wirklich platt anachronistisch, diese Idee, den Vater und den Sohn als Traumrollen einzusetzen, die sich der Junge und der Alte gegenseitig vorspielen und gleichzeitig streitig machen, weil sie sich ansonsten ja blendend verstehen würden als Freiwillige, und nicht SHOCKS zustande gekommen wären, sondern. Ja was? Camus? Gun Club? Sommernachtstraum? Wieso Sommernachtstraum?
Wieso nicht? Wieso? Ist jetzt schon aus? Wie? Keine Pause? Nein? Ja. Nein. Doch.
Na und? Hats dir gefallen? Also wenn du mich so fragst: Eine von vorne bis hinten bis zur Kenntlichkeit vollgekritzelte Postkarte aus dem Westen. So hat es ausgeschaut. Ronnie Woods hat immer nur mit dem Kopf geschüttelt. Sophia Loren fand das Stück schlecht. Was sollte das denn? Auf dem Weg zum Wagen fiel mir auf, wie entscheidend das wäre, ab jetzt öfters da hin zu gehen.
Nach dem Theater ins Baader. Viel Bier. Später kommt noch Mastroiani. Kurz vor Schluß Seinfeld und Jan. Seinfelds Band sollte SEKURITATE heißen, die neue Platte BORN TO LOVE. Die anderen waren dagegen. Es gab keine Einigung, also gibt es keinen Titel. Sie haben das Zeug letzten Monat in London aufgenommen. Ihre größten fans haben sie in Neuseeland. In der Anstalt meldet sich Seinfeld nur noch zweimal pro Monat. Vor eineinhalb Jahren dachte er eines Nachts, er wäre Jesus und müßte die Welt zerstören. Da saßen wir dann jeden Tag in der Nußbaumstraße bei den Irren und mußten ihm gut zureden.
Ronnie Woods hat im Baader wieder die ganze Zeit seine Finger im Mund. Er will aus seiner Mühle raus und nicht länger den Warenverteiler bei Fiat machen. Mastroiani kriegt den Job (8000 brutto). Clooney wird von Tag zu Tag klüger und fast weise. Und Sophia Loren? They say jump. (MTV). Würden ihr Narben stehen?
Ganz zum Schluß auch Redford noch gesehen. Was ist mit ihm los? Ist seine Bowie-Zeit vielleicht vorüber? Doch hoffentlich nicht. "Der Gute". Das Bier. Das Baader. Bleibt doch hoffentlich alles genau so, wie bisher. Ist doch schön und gut hier. Warum soll jetzt auf einmal die Zeit vergehen? Die ist uns doch noch nie vergangen. Warum schauen sich auf einmal alle wie zum Abschied an? Habe vor dem sechsten Bier ein leeres Glas bestellt und acht Prozent Inflation für August vorausgesagt. Mal schauen, ob das stimmt. Es riecht nach neuem Geld.
Zuhause dann noch Schattenboxen mit MTV. Dann zehn Suren Marx. Über die Funktion des produktiven Kapitals. Der hier betrachtete Kreislauf des Kapitals beginnt mit dem Zirkulationsakt G - W, der Verwandlung von Geld in Ware, Kauf. Die Zirkulation muß also ergänzt werden durch die entgegen gesetzte Metamorphose W - G, Verwandlung von Ware und Geld, Verkauf. Dann wird das genauer betrachtet, nochmal von vorne duchgesehen. Dann mit den Resultaten der vorgestellten Annahme des Gegenteils verglichen. Dann mit dem eigenen, erinnerten Zeug. Irgendwann sind die gröbsten Fragen beantwortet. Dann wird das Licht ausgemacht. Und weg.
Mitt. 17. März
Nichts passiert.
Don. 18. März
Früh auf. Um acht Uhr mit S.P.E.A.K. Photo Text angefangen. Könnte mir heute meinen Führerschein bei den Bullen abholen. De Niro ruft aus Schladming an: Alles Scheiße. Nur Gebirge und Drogen. Diktiert durchs Telephon den ersten Teil unserer Cut-Up-Geschichte. "Er stand an der Bar, wandte sich seiner Frau zu, zog einen Revolver und erschoß sie." Mein lieber Schwan. Und das soll ich fortsetzen. Nach zehn Minuten bin ich fertig. "Es ist wie damals in Berlin, dachte Jimmy Gun. Die gescheiterten Künstler halten sich für Nietzsche, verwechseln eine ruinierte Wirtschaft mit dem Verfall der Welt. Und ihre Frauen müssen daran glauben. Es war doch richtig, diesen einen Tag noch in München zu bleiben. (...)Wie überrascht sie wohl gewesen sein mag?" Darauf wird der Dude reagieren können. Jeder hat nicht mehr als zehn Zeilen. Wahrscheinlich hält sich der Dude eher an De Niros authentischen Surrealismus, als an meinen Versuch, die Geschichte marlowmäßig zu drehen. Dabei fällt mir ein, daß ich vergessen habe De Niro zu fragen, wann er nach München zurückommt. Dann klingelt das Telephon. Jan ruft an und will wissen, ob ich heute Nachmittag um fünf bei den Aufnahmen seiner single mitmache. Er braucht noch Leute, die auf Deutsch backing vocals singen. Mit dem Rücken zur Wand heißt der song und ich könnte gleich in den Augustiner Biergarten kommen. Dort würden sich alle treffen. Bernd H. und Salewsky von den Merriks, dazu noch andere Musiker. Ich sage für den Fall zu, daß ich es bis um fünf schaffe. Muß noch etwas erledigen, erwarte einen Anruf. Ja doch. Ich will nicht daran denken. Sie hat immer noch nicht angerufen. Das Wetter draußen super. Also Biergarten wär schon gut.
Dann klingelt wieder das Telephon. Sophia Loren. Sie jubelt. Kann im April umsonst nach Malta. Journalistenflug. Freue mich natürlich auch.
Dann wieder an „SPEAK“-Photo. Dann hat alles plötzlich zu lange gedauert. Biergarten und Studio entfallen.
Anruf von Pam bleibt aus. Auch am Abend nichts. Gegen sieben telephoniere ich mit Frau I., kündige morgige Ankunft an. Ihr Mann, sagt Frau I., muß zur Kur. Vorausssichtlich Bad Wiessee. Sobald ein Zimmer frei wird. Akute Infarktgefahr, meinte der Arzt.
Was gestern war, geht mich nichts an. Und was gewesen ist, soll mich nicht bekümmern. In der heutigen Nacht ist heute fast schon morgen.
Freit. 19. März
Hinaus aufs Land!
Hip Hop Hooray.
It´s gonna be a lovely day.
Das steht seit Wochen im Kalender.
Vergiss es Junge! Alles eine Riesenscheiße.
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leuwerik,
Samstag, 21. April 2007, 21:34
Wer ist Pam?
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the great gate,
Sonntag, 22. April 2007, 15:33
Pam wie Pamela Anderson,
US-amerikanische Celebrity, geborene Kanadierin, immer noch leuchtender Stern der Gegenwartskunst zur Zeit. Leider nur etwa ein Meter 20 groß, aber sonst sonst einwandfrei. In den späten 80ern bis kürzlich als große Schauspielerin und Kämpferin gegen den wieder erstarkten Talibanismus und seine zahllosen Päpste aufgetreten. Höhepunkt Ihres Schaffens und Meilenstein moderner Filmkunst: Ein hübsches Video, in dem sie die Flitterwochen mit ihrem Gatten, dem so genannten Tommy Lee, sozusagen at the state of the art verarbeitet. Sehr zu empfehlen!
Oder wer denken denn Sie, wer diese Pam ist? Eine so genannte dumme Amsel? Ein Flitscherl? Keineswegs. Das ist eine absolut anständige Person, zumindest hoffe ich, dass die das immer noch ist, denn tatsächlich habe ich schon jahrelang nichts mehr von ihr gehört oder gesehen, wie das halt so ist im richtigen Leben.
Oder wer denken denn Sie, wer diese Pam ist? Eine so genannte dumme Amsel? Ein Flitscherl? Keineswegs. Das ist eine absolut anständige Person, zumindest hoffe ich, dass die das immer noch ist, denn tatsächlich habe ich schon jahrelang nichts mehr von ihr gehört oder gesehen, wie das halt so ist im richtigen Leben.
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