Dienstag, 3. April 2007
Fortsetzung – Schlechter Stern über Leipzig (II)
Brandon Hurst fühlt sich nicht gut auf seinen ersten Kilometern durch das vollkommen wirkende thüringische Elend.
Doch er nimmt die Herausforderung an, obwohl er natürlich weiß, dass er den ihm gleich hinter Thüringen bevorstehenden Kampf um etwas Geld und zweifelhaften Ruhm nicht anders als auf ganzer Linie verlieren wird. –
Trotz alledem! Was für ein Himmel! So beschissen sah noch kein Himmel jemals aus. Erfurt liegt wie ein toter Fisch vor ihm. Die angebliche Stadt Erfurt droht jeden Moment von einer geschlossenen Wolkendecke in den Erdboden gedrückt zu werden. Einzig die aus dem kargen Land herausragenden Hochspannungsmasten scheinen sich dem sicheren Untergang noch ein wenig widersetzen zu wollen, doch auch das sich Recken dieser Erfurter Masten wirkt hier nur scheinbar und wie ein letzter fürchterlicher Hohn. Wer hier lebt ist verloren, und sie schaffe es nie.
Von einem übergeordneten, man kann ruhig sagen, ethisch-moralischen Standpunkt aus betrachtet, – doch den hatte sich Brandon Hurst längst abgeschminkt. Zu übermächtig war der Zauber dieser so wahren Katastrophe Thüringen.
Kein Gebäude wirkt älter als zehn Jahre; keine Straße, die nicht frisch asphaltiert wäre und in ihrem schwarzen Glanz doch nur Dunkelheit abstrahlt und an ein lange schon zurecht vergessenes Mittelalters stumm ermahnt. –
Frustriert und ruiniert und völlig demoralisiert. Das war sein Zustand. Mehr gab es dazu nicht zu sagen, sagte sich Hurst bei sich. So war die Lage. Er saß im Zug.

"Durchgeknallt"
Erster Preis: 500 Euro, zweiter Preis: 300 Euro, dritter Preis: 200 Euro (Bitte nachfragen, ob die Reisekosten für die drei FinalistInnen vom Veranstalter übernommen werden! - S.U.) Eingereicht werden können bisher unveröffentlichte Texte jeder Gattung in deutscher Sprache. Sie dürfen einen Umfang von insgesamt 8 DIN A-4-Seiten (je 30 Zeilen à 60 Anschläge pro Seite, einseitig beschrieben) nicht überschreiten. Jeder Einsender kann nur einen Text, der nur mit einem Kennwort (nicht Durchgeknallt) gekennzeichnet ist, einreichen. Bei mehreren Zusendungen (auch unter Pseudonym) wird die gesamte Bewerbung nicht gewertet. Die Texte müssen zudem in 4-facher Form eingereicht werden. In einem zweiten, verschlossenen Umschlag, auf dem nur das Kennwort steht, bitte Adresse, Telefon/Fax-Nummer, ggf. E-Mail-Adresse, das Kennwort, eine Übersicht der bisherigen literarischen Veröffentlichungen (Auswahl) sowie eine Kurzvita (höchstens 12 Zeilen) beifügen.



Mehr über Thüringen
So verfolgt der Reisende also Thüringen von seinem Sitzplatz im ICE aus, und so stellt sich ihm unvermittelt die Frage, wer hier freiwillig lebt, und er fühlt sich an Orte wie Mannheim erinnert, Hagen, Göppingen oder Osnabrück. Aber anders als in Mannheim oder Osnabrück, wo sich vergleichbares Unheil durch Tradition, sei es einer binnen Jahrzehnten verfallenen Industrie, sei es einer des dreißigjährigen Krieges erklären ließ, sieht das Elend Thüringens brandneu, wie gerade eben hergestellt aus.

Und obwohl es gerade Abend werden wollte, schien Brandon tatsächlich eine besondere, ganz eigentümliche Dunkelheit hier aufzufallen, wie eine spezifische Finsternis nicht nur des Asphalts im Osten, eine Schwärze, die ihn an Pech denken ließ und an aus Pech gemachte Menschen. Selbst auf den leeren, so unendlich groß und sinnlos angelegten Parkflächen der Einkaufszentren, deren scharf gezogene Markierungsstreifen im fahlen Neonlicht erstrahlten, fiel ihm vor allem auf, wie dieses ungeheuer tiefe Schwarz jeden anderen, selbst auch nur denkbaren Farbton vollständig zu beherrschen, ja zu ersticken, vollkommen auszumerzen schien. Bemerkenswert auch, dass weder Passanten noch Bewohner sich an den mehrspurig ausgebauten Fahrbahnen, auf den Straßen oder den zwischen meist eng stehenden Häuserzeilen hindurchführenden Wegen sehen lassen wollten.

Zeigten sich dann doch einmal ein Erwachsener oder kleinere Gruppen von Senioren, vereinzelt auch Kinder auf dem Gehsteig einer Martin-Luther-, Bärbel-Boley oder Friedrich-Ebert-Straße oder in einem grundlos westdeutsch eingerichteten Vorgarten, war es, als wollten diese Leute den Blick des Reisenden sofort mit unglaublich fahrigen, sofort an Verbrechen mahnenden Bewegungen fliehen.
Was war mit diesen Menschen los? Hatte sie die Regierung traumatisiert, wie es seit Wochen Berichte der Tagespresse nahe legten? Wahrscheinlich fürchten sie wirklich, von Mitarbeitern ihrer für sie vorgesehenen Arbeitsagenturen umgehend verhört, verschleppt, geknechtet zu werden; so sahen sie aus, gaben sie sich, und sie lebten ja alle von der Stütze. Oder waren sie so, die Thüringer? Misstrauische, von klein auf ungesellige Leute, denen das Leben seit Generationen übel mitspielt, die nichts anderes kennen als Missgunst, Vorsicht, Angst. Verglichen mit den Thüringern kamen ihm nun selbst die Bewohner des seit Jahrhunderten schwer gebeutelten bayerisch-tschechischen Grenzgebietes am Fuße des Arbers, die Brandon anlässlich einer Recherche für einen Werbejob kurz nach dem leidigen Mauerfall aufsuchen musste, beinahe weltoffen, durchaus zugänglich vor.
Andererseits: Nietzsche schreibt an einer Stelle seines Ecce Homo, er sei – – – „Thüringer“. Dann kam die Nacht.

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Montag, 19. März 2007
ENGLISCHER GARTEN 1993 TEIL II
FORTSETZUNG
Wie seinerzeit vom Marstall aus Isar abwärts. Vor Unterföhrings Lände mit ihren malerischen Buchten zwischen den Wehren lockte die Waldwirtschaft. Freilich zu Fuß und ohne die Kutsche genügt uns als festes Ziel die Biergartenbewehrte Uferpromenade am Kleinhesseloher See. So ist das damals gewesen.

Hatte ich also seit langer, langer Zeit wieder in den Himmel hineinschauen dürfen. Und dahinter.

- Hey man, schau: Kornblumenblau

Nach unserer ersten Runde hockten wir uns für eine gute Stunde unter den Chinesischen Turm an einen der dunkelbraunen Holztische und rauchten unsere Zigaretten. Damals noch ohne Uhr. Die Blasmusik schlief noch. Die ausgedienten Münchner Schickis wachten mit zerknitterten Gesichtern über ihrer Maß. Und Clooney und ich gaben Obacht, wer diesen Winter überlebt und wer ihn leider nicht geschafft hat und was sich sonst so tut.

Wie wird das werden heuer? Schaust a bissl müde aus.
Wird schon werden.
Na und wie gehn´s jetzt, die neuen rollerskates? Besser als die alten Dinger?
Klar logisch.
Wird ja alles immer besser mit der Zeit, oder? Prost.
Ja Prost.
Und sonst?
Ja mei. Zu wenig Schlaf.
Und sonst?
Sonst nichts. Wärmer könnts sein. Wie immer um die Zeit.
Weißt schon, wos jetz heuer hin geht? Letztes Jahr wars ja eine riesige Gaudi auf Ibiza.
Ja mei. Letztes Jahr. Weißt schon. Heuer. Wer weiß schon wo´s hingeht heuer. Irgendwo wird man schon bleiben, oder? Irgendwo kommst immer hin. Außerdem wars auf Goa, letztes Jahr. Ibiza war vorvorletzten Sommer. Und überhaupt heißen die jetzt Rollerblades. Aber eh wurscht. Prost
Ach so, ja genau, Prost. Auf die neuen Rollerblades.
Und du? Was is jetz mit dir? Wie gehts nachert jetz dir mit den Kindern und so?

Einen Tisch weiter - high you there everybody - hatte eine Brigarde Siemensianer, so eben heruntergechillt vom E-Werk, gerade angefangen, sich in surrendem Superlativ zurück in die Echtzeit - nach Neuhausen - zu chatten.
Das war das supergeilste Mensch - Das war sowas von der Düsenjäger - so tierischmäßig der Hammer - das glaubst du nicht - das mußt du erlebt haben. - Live! - So geil - echt! - Echt Mensch - ich sag es dir - das war - so, so, so - du ich - ich könnts nicht sagen. - Echt der Wahn. - Absolute Härte. - Mayday im Quadrat. - Der Rest ist ein Dreck dagegen.
Der Rest waren ihre Klamotten. Techno. Sie waren alle am Start, voll in ihrem Großen Rennen, redeten sich heiß und kamen dennoch irgendwie nicht wirklich von der Stelle. Clooney und ich saßen paar Meter daneben und hörten den refrektierten Ravern zu. Es zogen andre an die Nachbar-Tische, mit ihren eigenen, ganz andren Welten. Und wieder andere kamen dazu oder standen auf und gingen wieder. Und wir saßen also da und hörten ihnen zu und sahen sie kommen und gehen und schauten uns an und rauchten unsere Zigaretten. Wie es halt zugeht am Turm. Anderswo wurde geschossen, verhungerten Leute, traten kleine Kinder auf Minen, lauter solche Dinge. Nicht auszudenken.

I´m your pusher. Highroller. Before you can read me, you got to learn how to see me, I say.
Die Maserung von dem Holz ist schön. Hört sich das vielleicht doch jetzt alles auf?
Was meinst?
Hä? Hab ich was gsagt?
Nein, ich mein nur, weil du so schaust.
Wieso? I schau doch ganz normal
Ach so, ja dann.
Aber es ist schon so:
Die schrille Muskelpackung, als die DER NEGER wieder gern gesehen wird, ist dieser Typ, der gerade eben neben dem Steckerlfischstand auftaucht und jetzt ruhig durch die Tischreihen schlendert, eher nicht. Ist nicht von hier, wahrscheinlich Touri oder geschäftlich unterwegs, Musik vielleicht. Wie´s aussieht Übersee, Amerikaner, eventuell Eastcoast, New York, schätz ich, wenn nicht, dann Boston oder eben – Kanada. Scheint jedenfalls mehr im Kopf zu haben als fette Goldketterl und Faxen.
Was sagst? I vastäh di ned.
Ach nix, vergiss es.
Beobachtung:
Endlich mal einer ohne Narrenkappe, fällt mir ein, nicht dieser HipHop-Kasperl-Typ. Erwachsener Mann. By any means necessary. Mantel wie maßgeschneidert. Und irgendwie Feuer in den Augen. So seltam das klingt. Kurzer, flüchtiger Blick. Kennen wir uns nicht? Nein. Wir kennen uns nicht, das wüsste ich. Schaut sich in aller Ruhe weiter um. Ich auch.


Winterende. Erde, Wasser, Feuer. Licht. Ja. Ja. Ja. Genau.
So wirds werden. Genau so. Ich sehs schon. Überdeutlich. Da liegt etwas vor mir, das ist gut und ist groß. Solche Ideen. Mit weit ausgestreckten, in luftige Höhen hinein ragenden Armen.
Und daß die Leute hier am Turm doch schönere Menschen sind, als die, die vor zwanzig Jahren hier saßen. Bei ihrer ersten richtigen Maß im neuen Jahr wieder unter der Sonne zusammenkommend, sich und den nächsten Besten freundlich grüßend.
Aber die sind doch alle auch krank, meinte Clooney. Aber doch nicht nur. Und doch nicht alle. Meinte ich. Und klappte die Sonnenbrille wieder herunter ins Visier.

Nachher im Wagen dann die Leopoldstraße hoch. Vorbei am Siegestor. Neben uns ein roter Alpha Romeo. Eine Frau mit großen goldenen Ohrringen sitzt drin, lächelt kurz zu uns rüber. Der alte Alpha, diese Schuhschachtel, ist Clooneys Traumwagen. Versteh ich nicht. Es gibt da nur ein Richtiges, sage ich. Den Jaguar. Und zwar in Dunkelgrün. Wie sich das gehört, für so einen Fahrzeugklassiker. Sage ich. Was willst denn ausgerechnet mit dem Alpha? So eine Alpha Romeo Schachtel kannst ja zu gar nichts brauchen. Da kannst ja gleich die Schuhe nehmen und zu Fuß rumfahren. Dann wirds Grün. Warum fährst denn nicht schon bei Gelb? Siegst? Jetzt ist die weg.
Gut gelaunt also ins Venezia. Erdbeermilch.
Dazu weiß Clooney brutale Kindermärchen aus dem Nachmittagsprogramm. Mit einem ausgeflippten Bären, vielen braven Arbeiterschweinen, debilen Bullen und einem starken Wolf, der lieber Rindfleisch frißt.
Irgendwann später wieder zuhause.

Um sechs jedenfalls Fußball in Dr. Berzelmeiers Zimmer. Er ist übers Wochenende aufs Land gefahren. Clooney kocht Kartoffeln. Bayern gegen irgendwen. Dazu das Blaukraut. Dann hinunter in meine Wohnung
Clooney hat mir gestern dieses schwarze Notizbuch geschenkt. Während er die Kartoffeln schälte habe ich also das Schreiben angefangen. Blaukraut habe ich auch schon jahrelang nicht mehr gegessen. Schmeckt gut. Wirklich.
Jetzt übertreib mal nicht (Clooney).
Nein echt (Ich).
Nach dem Abwasch noch zwei Witze über Bayern München und ihre ewigen Duseltore. Dann macht Clooney hinter mir die Tür zu, weil es knallt, wenn sie ins Schloß fällt. Wir schreiben das Jahr 1993.
Liege lange in der Badewanne. Um elf steht Clooney in der Tür. Wie ausgemacht. Session.
Halbe Stunde später: Von eisbedeckten Gipfeln herab gleitend durch halogen leuchtender Straßen Schluchten, direkt hinein ins Substanz. Clooney ist da verabredet. Zu viert Bier. Um zwölf Aufbruch. Dazwischen freundlich gelacht. Im Wagen kurz noch den neuen aprikosenfarbenen Taschenspiegel gezückt. Rasante Fahrt ins Baader. Superfly. Ich Ikarus. Du Ikebana. Im Baader Douglas und den Dude getroffen. Großes Palaver. Dann macht das Baader zu. Im schönsten Rausch in die Babalu-Bar. Douglas politisch interessiert, will mich mal treffen und reden. Später. Sagen wir, nächste Woche. Jetzt nicht. Jetzt lieber in das nächste Bier. Telephonieren.
Mensch, wie heißt denn jetzt diese Nummer? Weißt du, wie diese Nummer heißt?
Tolle Nummer, ja. Saugute Nummer.
Ja saugut, die Nummer, uralt. Wart mal.
Ach lass. Iss ja egal wie die heißt. Die wird zurzeit eh wieder überall gespielt, die Nummer.
Ja die iss ja auch saugut. Eigentlich das Beste, was der gemacht hat.
Ja stimmt. Die hörst jetzt überall die Nummer. Warte, jetzt weiß ichs wieder.
Was?
Wie die Nummer heißt.
Welche Nummer?
Die von vorher.
Ach die.
Ja genau. Bring mir auch eins mit. Ja genau. Hey, hey. Mai Mai. Das nächste zahl dann ich.
Wo ist eigentlich De Niro?
In Schladming
Kann der überhaupt Schifahrn?
Er probierts.
Weißt was der gesagt hätt, vorhin? So eine Musik spielen sie im Himmel.
Im Himmel. Haha.
So rasen die Stunden
Am Ende schließlich alle rüber in den Club: Vollrausch, Technosoul. Zwei Minuten Kollaps. Dann schweißnass die Treppe rauf. Noch eine Zigarette im Babalu-Foyer. Das beruhigt das Herz. Dann zum Wagen. Und heim. Zuhause noch mal in den Taschenspiegel gezwinkert. Allein. TV. Notizen. Schließlich Bett. Kurz vor sieben. Vogelkreischen. Deja vu Erlebnis. Kristalliner Schlaf.



Son. 14. März.
Auf um zwölf. Kaffe und Wochenschau im ersten. Nachmittags Waschsalon. Chillin` around. That´s what we need so bad, heißt es doch so schön. Alte Geschichten.
Clooney schlecht gelaunt. Ihm hängt alles zum Hals raus. Der Job. Das Geheul der Frau. Kann auch ganz normaler Backlash sein. Was heißt normal? Es nervt halt jede Kleinigkeit auf diese unbestimmte Weise. Föhn? Ich bekomme die Augen nicht auf. Und wenn doch krieg ich nur Stiche in die Pupillen. Dazu wachsende Ungeduld. Dann hat keiner genug Kleingeld für die Chipsautomaten und die Alte, die in dem Laden dafür zuständig ist, macht gerade frei. Was sonst? Im Herzen Altschwabings zogen wir rum wie durch Schwaden aus Formaldehyd. Auf dem Weg an die frische Luft. Sonntag halt.

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ENGLISCHER GARTEN 1993 TEIL III
FORTSETZUNG

Abends dann TV in meiner Wohnung. Dazu Suppe. Italienische Mischung. Prima Leben Und Sparen. Trockensuppe. PLUS. Tun Sie das weg. Das kann man nicht essen. Hätte Michelle gesagt. Aber nach drei Tellern von dem Zeug, hatte jeder eine warme Mahlzeit und war satt. Ich lebe ohne feste Küche. Clooney will um elf ins Bett. Muß um sechs raus zur Arbeit. Ich bring ihn noch zur Tür. Also dann. Bis morgen. Tschau Dawei. Zurück in den Sessel. Gitarre. An Brief. Kein Anruf von Pam. Warte jetzt schon den dritten Tag.


Mon. 15.März.
Spät auf (9 Uhr 30). Zeitungen. Dann Brief endlich fertig Abends mit Dr. Berzelmeier beim Italiener. Nudels. Sagt, daß er nicht versteht, was ich an Pam finde. Erzählt Geschichten vom Land. Herr I. überlegt nun ernsthaft, sich zur Ruhe zu setzen. Scheint einzusehen, daß seine Zeit im Begriff ist zu vergehen. Vielleicht zu lange darüber nachgedacht. Fühlt sich neuerdings auch krank; bekannte Herz-Symptomatik. Seine Frau reagiert so, wie sie es von ihm nach all den Jahren gelernt hat. Macht sich Sorgen um das Geld, das jetzt für Dr. Berzelmeiers Einstieg in die Firma ausgegeben werden muß. Ich kann dem Bruder nur wünschen, daß er Glück hat. Denke, daß ihm die Rückkehr wohl schwer fällt. Andererseits? Die Aufgabe. Das Geschäft. Unternehmertum. Wird ihm natürlich was abgeben. Ich will zahlen. Er nur: Lass mal. Wo kaufst du jetzt ein? Im Penny? Nein im Plus. Im Krone haben sie dich ja beim klauen erwischt. Im Krone haben sie mich beim klauen erwischt. Ja. Immer noch kein Anruf. Clooney hat für morgen ins Theater geladen. Sophia Loren hat zugesagt. Ronnie Woods kommt auch mit.
Heute viel am Schreibtisch. Seit meine Uhren kaputt sind, zeigt mir der Computer, wie spät es ist. Oder es ist Tag. Dann schaue ich aus dem Fenster. Hinüber auf den Kirchturm. Dort steht die Zeit. Pünktlichkeit ist zwar kein Fehler, wird aber auch nicht verlangt. Die Woche fing an, wie jede Woche in letzter Zeit. Ganz normal. Nur den SPIEGEL lese ich schon ewig nicht mehr.


Dien. 16. März
Spät auf. Draußen wieder Frühling Lustige AZ-Schlagzeile über das Fremdgehen. Nachmittags Post, Spaziergang durch den Park. Bleibe ein wenig bei den farbigen Krokussen stehen. Bad genommen. Dann abends ins Residenztheater. Wir nehmen Clooneys Wagen, holen Ronnie Woods ab, der gedroht hatte, sich fürs Theater zurecht zu machen. Steht dann tatsächlich in seinem bizarren Disponentenanzug auf der Straße. Graue Leinenhose, hellblau und weiß gestreiftes Hemd, mintgrünes Sacko, Zweireiher, Einstecktuch, Wahnsinn. Die Hirmerfachkraft, die ihm die Kombi eingeredet hat, gehört sofort eingesperrt oder als Ausstatter nach Hollywood. Obwohl, egal. Ronnie Wood trägt professionelles Outfit, fühlt sich dazu gut angezogen, was will man mehr? Also bitte, keine blöden Witze über Hirmer, ihr habt ja keine Ahnung, wie das Disponentenbusiness geht, ihr Cretins! Auf was warten wir eigentlich? Ja worauf wohl? Sophia Loren kommt kurz vor dem zweiten Läuten. Wehender Mantel, Handtäschchen, dunkelroter Lippenstift. Na wo sind denn bloß die Zigaretten? Hat jemand von euch vielleicht eine Zigarette? Ronnie? Du vielleicht. Mei gut schaust aus, wo hast denn diese Hose her, hast die noch von deim Opa?
Zigarättäh? Aber sicher. Da fehlt sich nichts. Großes Hallo also. Ja ja, die umständlichen Münchner Taxifahrer. Hier, Madame. Ihre Karte. Wollen wir dann mal hinein gehen, ja? Sitzen wir also im Residenztheater. War ich auch noch nie. Dann geht es los. SHOCKS von Sam Shepard.

Der Golfkrieg als Anschlag der Alten auf die Potenz ihrer Söhne. Recht bildhaft, recht amerikanisch, recht kurz. Schön. Noch ne richtige Erkenntnis. Sicher ist der imperialistische Krieg auch für den Erhalt des Feindes und der prophylaktischen Vernichtung des Neuen da. Aber wo blieb Saddam? Wo die patriots für Israel? Warum fielen am Ende schließlich doch noch die Gasmasken? Und warum sind sie vom Himmel gefallen? Interessiert Shepard alles nicht. Braucht das alles auch nicht zu wissen. Glücklicher Positivist: Amerikaner. Für ihn ist Krieg Kampf. Ganz einfach. Sieht nur Stärke und Schwäche. Wie Elvis. Der ungeheure Rest, die Geschichte des Krieges, Gewinner und Verlierer, wer die Täter, wer die Opfer sind hat keine Bedeutung. Ist hier im Residenztheater Lautsprecherdonner. Oder liegt als Müll längst abgespielter Requisiten am Bühnenrand herum. Wahrscheinlich war das der Einfall der Regie. Auch gut. Jedenfalls besser, als der abgefuckte Heroismus deutscher Dichter. Am Besten, weil wirklich platt anachronistisch, diese Idee, den Vater und den Sohn als Traumrollen einzusetzen, die sich der Junge und der Alte gegenseitig vorspielen und gleichzeitig streitig machen, weil sie sich ansonsten ja blendend verstehen würden als Freiwillige, und nicht SHOCKS zustande gekommen wären, sondern. Ja was? Camus? Gun Club? Sommernachtstraum? Wieso Sommernachtstraum?
Wieso nicht? Wieso? Ist jetzt schon aus? Wie? Keine Pause? Nein? Ja. Nein. Doch.

Na und? Hats dir gefallen? Also wenn du mich so fragst: Eine von vorne bis hinten bis zur Kenntlichkeit vollgekritzelte Postkarte aus dem Westen. So hat es ausgeschaut. Ronnie Woods hat immer nur mit dem Kopf geschüttelt. Sophia Loren fand das Stück schlecht. Was sollte das denn? Auf dem Weg zum Wagen fiel mir auf, wie entscheidend das wäre, ab jetzt öfters da hin zu gehen.

Nach dem Theater ins Baader. Viel Bier. Später kommt noch Mastroiani. Kurz vor Schluß Seinfeld und Jan. Seinfelds Band sollte SEKURITATE heißen, die neue Platte BORN TO LOVE. Die anderen waren dagegen. Es gab keine Einigung, also gibt es keinen Titel. Sie haben das Zeug letzten Monat in London aufgenommen. Ihre größten fans haben sie in Neuseeland. In der Anstalt meldet sich Seinfeld nur noch zweimal pro Monat. Vor eineinhalb Jahren dachte er eines Nachts, er wäre Jesus und müßte die Welt zerstören. Da saßen wir dann jeden Tag in der Nußbaumstraße bei den Irren und mußten ihm gut zureden.
Ronnie Woods hat im Baader wieder die ganze Zeit seine Finger im Mund. Er will aus seiner Mühle raus und nicht länger den Warenverteiler bei Fiat machen. Mastroiani kriegt den Job (8000 brutto). Clooney wird von Tag zu Tag klüger und fast weise. Und Sophia Loren? They say jump. (MTV). Würden ihr Narben stehen?
Ganz zum Schluß auch Redford noch gesehen. Was ist mit ihm los? Ist seine Bowie-Zeit vielleicht vorüber? Doch hoffentlich nicht. "Der Gute". Das Bier. Das Baader. Bleibt doch hoffentlich alles genau so, wie bisher. Ist doch schön und gut hier. Warum soll jetzt auf einmal die Zeit vergehen? Die ist uns doch noch nie vergangen. Warum schauen sich auf einmal alle wie zum Abschied an? Habe vor dem sechsten Bier ein leeres Glas bestellt und acht Prozent Inflation für August vorausgesagt. Mal schauen, ob das stimmt. Es riecht nach neuem Geld.
Zuhause dann noch Schattenboxen mit MTV. Dann zehn Suren Marx. Über die Funktion des produktiven Kapitals. Der hier betrachtete Kreislauf des Kapitals beginnt mit dem Zirkulationsakt G - W, der Verwandlung von Geld in Ware, Kauf. Die Zirkulation muß also ergänzt werden durch die entgegen gesetzte Metamorphose W - G, Verwandlung von Ware und Geld, Verkauf. Dann wird das genauer betrachtet, nochmal von vorne duchgesehen. Dann mit den Resultaten der vorgestellten Annahme des Gegenteils verglichen. Dann mit dem eigenen, erinnerten Zeug. Irgendwann sind die gröbsten Fragen beantwortet. Dann wird das Licht ausgemacht. Und weg.


Mitt. 17. März
Nichts passiert.


Don. 18. März
Früh auf. Um acht Uhr mit S.P.E.A.K. Photo Text angefangen. Könnte mir heute meinen Führerschein bei den Bullen abholen. De Niro ruft aus Schladming an: Alles Scheiße. Nur Gebirge und Drogen. Diktiert durchs Telephon den ersten Teil unserer Cut-Up-Geschichte. "Er stand an der Bar, wandte sich seiner Frau zu, zog einen Revolver und erschoß sie." Mein lieber Schwan. Und das soll ich fortsetzen. Nach zehn Minuten bin ich fertig. "Es ist wie damals in Berlin, dachte Jimmy Gun. Die gescheiterten Künstler halten sich für Nietzsche, verwechseln eine ruinierte Wirtschaft mit dem Verfall der Welt. Und ihre Frauen müssen daran glauben. Es war doch richtig, diesen einen Tag noch in München zu bleiben. (...)Wie überrascht sie wohl gewesen sein mag?" Darauf wird der Dude reagieren können. Jeder hat nicht mehr als zehn Zeilen. Wahrscheinlich hält sich der Dude eher an De Niros authentischen Surrealismus, als an meinen Versuch, die Geschichte marlowmäßig zu drehen. Dabei fällt mir ein, daß ich vergessen habe De Niro zu fragen, wann er nach München zurückommt. Dann klingelt das Telephon. Jan ruft an und will wissen, ob ich heute Nachmittag um fünf bei den Aufnahmen seiner single mitmache. Er braucht noch Leute, die auf Deutsch backing vocals singen. Mit dem Rücken zur Wand heißt der song und ich könnte gleich in den Augustiner Biergarten kommen. Dort würden sich alle treffen. Bernd H. und Salewsky von den Merriks, dazu noch andere Musiker. Ich sage für den Fall zu, daß ich es bis um fünf schaffe. Muß noch etwas erledigen, erwarte einen Anruf. Ja doch. Ich will nicht daran denken. Sie hat immer noch nicht angerufen. Das Wetter draußen super. Also Biergarten wär schon gut.
Dann klingelt wieder das Telephon. Sophia Loren. Sie jubelt. Kann im April umsonst nach Malta. Journalistenflug. Freue mich natürlich auch.
Dann wieder an „SPEAK“-Photo. Dann hat alles plötzlich zu lange gedauert. Biergarten und Studio entfallen.
Anruf von Pam bleibt aus. Auch am Abend nichts. Gegen sieben telephoniere ich mit Frau I., kündige morgige Ankunft an. Ihr Mann, sagt Frau I., muß zur Kur. Vorausssichtlich Bad Wiessee. Sobald ein Zimmer frei wird. Akute Infarktgefahr, meinte der Arzt.
Was gestern war, geht mich nichts an. Und was gewesen ist, soll mich nicht bekümmern. In der heutigen Nacht ist heute fast schon morgen.

Freit. 19. März

Hinaus aufs Land!
Hip Hop Hooray.
It´s gonna be a lovely day.
Das steht seit Wochen im Kalender.
Vergiss es Junge! Alles eine Riesenscheiße.

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Freitag, 9. März 2007
SCHÖNSTER FASTSATZ DES TAGES
Kein Erhabenheitsschwindel mehr im Angesicht des absoluten Nichts kapitalistischer Kultur.

(Diederichsen,taz, aus dem Zusammenhang gerissen)

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Donnerstag, 8. März 2007
LINKS
Beitrag für das rebellmarktblog von Rainer Meyer vom 7. März d. J. (Doku)

BIERBESTELLUNG&MORE
Um der leidigen, weil m. E. unfruchtbaren Debatte, wie man im bunten Schattenreich nördlich der Alpen brauchtumsgemäß ein Bier bestellt wenigstens ein vorläufiges Ende zu setzen, bin ich so frei, einen Auszug aus einem ( selbst erfunden, tschuldigung) Krimi vorzustellen, der zwar bislang noch unveröffentlicht, weil noch nicht ganz fertiggestellt ist, freilich schon urheberrechtlich wasserdicht abgesichert auch mit postalischem Vermerk einschlägigen Adressaten zugeschickt wurde, was ich natürlich nur am Rande erwähne und nicht besonders betonen will, da ich davon ausgehe, dass es hier niemand nötig hat zu klauen oder abzukupfern, weil wir doch alle ehrenwerte und anständige Menschen sind, – jedoch, genaues weiß man nie, deshalb dieser auch mir im Grunde gegen den Strich gehende und hoffentlich überflüssige Hinweis. Und damit zu meinem kleinen Beitrag zum Thema Bier Schrägstrisch Bestellung.
Übrigens: Wem so was gefällt, kann mir das ruhig mitteilen. Ich habe nämlich gelernt, mit Lob umgehen und werde komischerweise trotzdem eigentlich nie richtig gelobt. Und das finde ich nicht richtig, verbindliche Unterschrift, Andreas Otteneder, Frauenstraße 14, 80469 München, Beruf Schriftsteller, bislang nicht nennenswert als solcher in Erscheinung getreten, damit auch das klar ist. Und damit übergebe ich an den Text. Schauplatz: Eine bayerische Wirtschaft im Münchner Glockenbachviertel – für Ortsunkundige: Altstadt-Quartier zwischen Isar und Marienplatz, in der Nähe des Gärtnerplatzes; der Schauplatz, letzte Bemerkung, ist wie die handelnden Personen frei erfunden.


„Nachdem Hrdlala und Schermann das Lokal betreten haben, schlägt Hrdlala vor, sich an einen der großen Fenstertische zu setzen, weil man dort einen schönen Blick auf die Straße habe.
Kaum dass die beiden sitzen, erscheint die Schwule Bully, eine dicke und wie für den ewigen Karneval aufgebrezelt wirkende Wirtin, die auch ein Mann sein könnte, hockt sich ungefragt neben Schermann zu den beiden an den Tisch, rückt ihr fast schon grotesk geschminktes Gesicht ganz nahe an das Schermanns, zwinkert unschuldig mit den Augen und säuselt lieblich: „Hallo, wer bist denn jetzt du? Ich bin die Melanie“, um dem augenblicklich sprachlosen Berliner im nächsten Moment auf die Schulter zu klopfen, rasch aufzustehen und mit einem lauten „Ja der Helmut, was machst denn du um diese Zeit in einer Wirtschaft, glaubst die Schlawiner fangen sich heut selber, oder was is los?“ den offenbar gut bekannten Gast zu begrüßen.
Hrdlala lacht, antwortet ihr nur mit einem höflichen „Grüß Gott, gnädige Frau“ und bestellt ein Bier, was die Schwule Bully mit einem knappen „Sehr wohl, der Herr“ quittiert.
Da Schermann einen Tick zu lange seine nun fällige Bestellung überlegt, nutzt die Wirtin die Gelegenheit für einen nächsten Scherz auf seine Kosten, stellt sich neben ihm auf und fragt im devoten Singsang einer von ihrer Kundschaft angewiderten Wiener Kaffeehaus-Bedienung „Und die Dame? Vielleicht was Süßes?“, woraufhin Schermann nun Schlagfertigkeit beweisen will und antwortet, dass er was Süßes schon gestern Nacht genossen habe und von der Melanie doch lieber gerne ein kleines Bier gebracht bekäme, was die Schwule Bully sofort nutzt, um ihren nächsten Witz zu reißen, indem sie trocken feststellt. „Kleines Bier hamma ned Buerli, komm wieder, wenn’sd ein Großes bestelln darfst oder kauf dir ein Zitronen-Gracherl, des macht auch lustig.“
Schermann glaubt sich dem schrägen Mutterwitz dieses offenbar typisch Münchner Originals gewachsen und will nicht aufgeben. „Na wenn das so ist“, sagt er, „dann bringen Sie mir eben auch eine von diesen Maßen, oder wie Sie das nennen in eurem hübschen Disneyland“, was die Schwule Bully freilich ganz locker mit der Belehrung kontert, „Eine Mass, mein Herr, trinkt ein gescheiter Mensch um diese Zeit nur auf der Wiesn, ich bring Ihnen jetzt erst mal eine Halbe und wenn’s die gut vertragn haben, reden wir zwei noch einmal drüber und dann schaun wir weiter, gell Mausi? – Oder nah, du bist ja eine Mickymausi, gell, du Gscheidhaferl du“, um dann laut durchs Lokal zu rufen: „Luisäh! Zwei Helle für den Helmut und seinen noiän Froind.“
Nach dieser Vorstellung, die sie mit einem raschen dreimaligen Klopfen auf Schermanns Schulter demonstrativ beendet, verschwindet die Schwule Bully wieder in ihre Küche.
Hrdlala freut sich. Zum ersten Mal scheint dieser Schermann nicht zu wissen, was er jetzt sagen soll. Und zum ersten Mal hat Helmut Hrdlala die Gelegenheit, diesem Schermann zu erklären, was Sache ist.“
Zitat Ende

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PREISFRAGE
Gerade lese ich in der Bildzeitung die sensationelle Meldung, dass heute Frauentag ist. Anlass genug, einem der ganz Großen das Wort zu überlassen. Wer ihn erkennt, gewinnt ein Bier. Und einen Schnaps stelle ich auch noch dazu. Mehr nicht, weil so richtig schwer ist das nicht. Experten erkennen ihn sofort.

„Das stimmt ja gar net, dass die Geschichtsschreibung von Männern gemacht wurde. Die Geschichte hat sich erstens selbst geschrieben, und da hat´s natürlich auch Frauen gegeben. Auch Frauen können manchmal schreiben, was natürlich auch meistens grotesk ist. Aber die Frau ist immer glorifiziert worden eigentlich, das ist ja heute noch so. Die Mütter werden ausgezeichnet und kriegen nur für das, dass sie ein paar Strudeln in die Welt bringen, kriegen sie dann Goldmedallien umg´hängt, nicht, und ab dem fünften Kind kann die Familie praktisch schon umsonst leben. Ist ja alles auf die Mütter zurückzuführen, also wo ist da eigentlich die Unterdrückung der Frau? Und wenn Sie heut´ über die Straßen gehen, im Riesenverkehr, kommt so ein Weiberl mit so einem Kinderl und schiebt das Wagerl - alles bleibt stehen, und das Kind ist die größte Waffe in dem Moment. - Nichts auf der Welt ist so geschützt wie die Frau, ob sie alleinstehend ist, oder nicht. Das ist die Wahrheit. Und wenn Sie Filme sehen aus den Entwicklungsländern, verhungernde Leute, da geht die Kamera immer auf die Frauen, da habe ich fast noch nie einen verhungerten Mann g´sehen, die wahrscheinlich genauso herumlungern, zu Tausenden und Hunderttausenden als Knochengerüste, aber die Kamera ist sofort auf hungernde Weiber und auf Kinder, nicht. Muss auch einen Grund haben. Wo ist da die Benachteiligung der Frau? Also nicht einmal in der Sahel-Zone trifft das zu.
Aber das ist in Jahrhunderten erwiesen: Erstens, dass die Frau bei jeder körperlichen Arbeit in drei Vierteln der Zeit ermüdet, das heißt am Fließband, wenn die Männer noch vollkommen in Betrieb sind, ist die Frau schon zittrig und lasst schon alles fallen und macht schon alles verkehrt. In jeder Industrie, in jedem Handwerk ist das so. Naja, und im geistigen Bereich will ich mich gar nicht auf eine nähere Untersuchung einlassen, nicht.
Man tut den Frauen ja nur etwas Gutes, wenn man ihnen sagt, sie haben Gefühl, aber keinen Verstand, und man tut ihnen nichts Gutes, wenn man ihnen irgendeinen Verstand zubilligt, weil man sie dann einer Windstärke aussetzt, der sie einfach nicht gewachsen sind. Die purzeln ja sofort, nicht. Haben Sie schon einmal eine Hausfrau g´sehen, die einen Ozeandampfer über´n Atlantik geleitet hat? Nein. In keinem Cockpit der Welt werden´S eine Frau finden, bei einer Fluggesellschaft, die möglichst wenig Abstürze haben will, nicht. Werden Sie nicht finden, weil sie konfus sind, sie erschrecken ja sofort. Frauen sind ja beim Autofahren schon unmöglich, wo nur sieben, oder acht Knöpfe sind. Wenn man da daneben sitzt, macht man ja sowieso eine Fahrt durch die Hölle, weil sie dem im Grunde nicht gewachsen sind. Die Frauen sind, wo ein bissl eine geistige Anforderung gestellt wird, die ja im Straßenverkehr doch sehr hoch ist, im Grunde, finde ich, nicht gewachsen.“

Abgesehen davon können sie auch keine Brücken bauen. Oder sind Sie jemals über eine von einer Frau gebauten Brücke gegangen?
Hätte ich als Papst jetzt fast gesagt.

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