Dienstag, 10. August 2010
schleifpapier tafelkreide iphoto

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Wie in dem roten Bild
wird es seit einer Woche in meinem Hals aussehen. Ich bin nämlich krank. Erst hieß es Schleimhautentzündung, aber nur, weil ich dem HNO-Arzt vorgelogen habe, ich würde nicht rauchen. Andernfalls wäre die Diagnose sicher anders ausgefallen. Irgendwas mehr in die Richtung tödlich.
Die Konsultation eines weiteren HNO-Spezialisten ergab dann Seitenstrang-Angina, was das ist, wollte ich nicht näher wissen. Jedenfalls bekomme ich jetzt Antibiotika und das wird die sehr schmerzhafte Krankheit ja vielleicht besiegen.
Was Sie mit Bild eins auch noch machen könnten wäre, es nächstes Jahr als offizielles Wiesn-Bild bei der Frau Professor Weißhäupl einzureichen. Das in der Mitte wäre dann nicht mehr mein entzündetes Gaumenzäpfchen (heißt das so?), sondern ein von allerlei Fahrgeschäften umtoster Maßkrug, dems vor lauter Tralala den Schaum seitlich wegbläst. Gut, oder? Zum mehr landschaftlichen Bild zwei fällt mir jetzt leider nicht so viel ein, aber schön trotzdem. Begebe mich jetzt wieder ins Krankenlager, der einem prima August-Urlaub daheim den krönenden Abschluss verpasst.
Habe bei Richard Yates heute noch ein gutes neues Wort gelesen: Rundumblödmann. Muss mal nachschauen, wie das im Original heißt.

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Liebe Leuwerik,
also erstens freut es mich sehr, dass Ihnen der alte Yates so gut gefällt, und richtig beeindruckt bin ich von der Tatsache, dass die Lektüre seiner Bücher bei Ihnen offensichtlich auch noch wirkliche Spuren hinterlässt. Sie schreiben ja eigentlich immer – wenn Sie nicht gerade mit haltlosen Beleidigungen auf mir herumhacken und abwegige bis hin zu ganz falschen Behauptungen aufstellen – durchaus richtig lustige Kommentare hier, aber so lustig und insbesonders richtig habe ich Sie an dieser Stelle sich und die Welt selten, ja eigentlich noch nie sehen gesehen. (Auch kein schlechter Satzbau, klingt auch schön, oder?)
Sie haben völlig recht! In dem Tafelkreiden-Bild scheint tatsächlich ein kleines Oktoberfest-Plakat auf seine Überarbeitung und die noch ausstehenden zweieinhalb Zeilen Text des offiziellen Wiesnmottos 2011 zu warten. Ich hab bislang nur das von Rot, künstlichen Lichtstrahlen und Schaum umtoste Bierglas (randvoll, Pils, in einem anscheinend schwer expressionistisch sturmzerzausten Nachtlokal oder so ähnlich) entdeckt – und wundere mich wirklich, was da an Potential noch alles drin steckt, wenn da mal das im Sparkassen Box-Office auf Wertverwertung fokussierte Auge auf Motivsuche geht. Alle Achtung, Frau Leuwerik , trotz Ihrer "sehr" schmerzhaften Krankheit scheinen Sie ja nicht nur voll da zu sein, auch einfallstechnisch, sogar moralstilistisch fehlt sich nichts: kurz und bündig kommentiert. Die Ihnen vom Schicksal momentan abverlangte Tapferkeit ("Ich bin nämlich krank") sowie den Heroismus, mit dem sie alles ertragen (verregneter Urlaub, und am Ende auch noch so Halsweh Richtung tödlich, hach), sozusagen nicht mal am Rande erwähnt, sondern sozusagen stillschweigend noch unterhalb der Wahrnehmungsgrenze nur etwas mitschwingen und anklingen lassen, also echt Frau Generalfeldmarschallin, das hat wirklich Format, ach was, das ist einfach klasse, wie man früher – Sie erinnern sich vielleicht, ich meine die Zeit als Sie jung waren – zu so einem Kommentar gesagt hätte. Ich schau jetzt auch gleich mal nach, was die Kugel sagt, wenn ich ihr das Suchbegriffspaar Rundumblödmann und amerikanisch zum Ausdeuten in den Schlitz werfe, melde mich, wenn das Orakel gesprochen hat, und verbleibe bis dahin in tief empfundener Dankbarkeit und ehrlichem Respekt echt immer noch – schwer beeindruckt.

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Generalfeldmarschallin?
Also es ist jetzt so, dass die Kugel das richtige original Amerikanische Wort für Rundumblödmann auch nicht kennt, sondern bloß einen Haufen Ausdrücke für "Blödmann" und die drei wohl bekannten für "rundum" auf Lager hat.

Wie wär´s also zum Beispiel mit wraparoundwally?

Das ist zwar sicher nicht so gut und sachlich wie lautmalerisch in sich schlüssig wie das Wort, das sich der alte Yates seinerzeit für so eine Sorte Typ ausgesucht hat, hört sich aber in Englisch doch irgendwie ähnlich aussagekräftig an wie besagter Rundumblödmann seines deutschen Übersetzers, der in diesem Fall übrigens Anette-Grube-und-Hans-Wolf heißt als ob so komische Doppelnamen nicht schon längst wieder aus der Mode wären. (Liebe Verlagsanstalten, wenn schon die Übersetzer at the state of the art of lean production ehren, dann doch bitte auch at the state of the art of social engineering und also in der nächsten Auflage bitte Aus dem Amerikanischen von der Anette und Hans Maschine schreiben; das liest sich doch noch viel zeitgemäß professioneller, aber wurscht)

Ach wissenS was. Bevor ich mir hier rundumblödmannmäßig den Kopf zermatsche, besorg ich mir doch lieber gleich die englische Originalausgabe der Eleven Kinds of Loneliness und schau einfach mal einfach nach, Punkt. Und: Gute Besserung!

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Wraparoundwally
ist nicht schlecht. Danke fürs Nachschauen.
Und ich muss noch die Anette und Hans Maschine in Schutz nehmen, weil ich finde, sie machen ihre Sache sehr gut. Wobei die Yates´sche Sprache wahrscheinlich auch für nicht so Super-Englisch-Könner ganz gut im Original zu verstehen sein dürfte.

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