Freitag, 20. August 2010
TACKLING
schleifpapier tafelkreide iphoto
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aus: Tafelbild-Serie
all rights reserved (A.Otteneder)

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soundtrack
http://thegreatgate.blogspot.com/2010/08/blog-post.html

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A R D
ARD


http://www.youtube.com/watch?v=wMD7Ezp3gWc
Punk is farer than dead. It doesn´t even is smelling really funny.
Cristoph Ramone has left the building. Rheinländer können nicht gut Englisch. Als die Amis 44/45 einmarschiert sind hatten die nur Angst, weil sie ja alle nicht nur Nazis, sondern überzeugte Nazis waren. (Wir hier in Bayern können heute noch so tun, als ginge uns der Nationalsozialismus nichts an, weil der Führer in München ja bloß ausgelacht und sogar eingesperrt wurde und seine großen Erfolge erst in Köln, Düsseldorf und Berlin gefeiert hat.) Christoph Schlingensief hat das wohl auch gesehen und gewusst.

Aber er konnte eben kein Englisch.

Wer sich zum Parzival machen lässt ist selber schuld an seinem Krebs, meine Meinung. (Sehr künstlerischer Nachruf, sollte eigentlich geheult werden.)

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Höbel im Spiegel:
Ich bin ein Depp und gelernter Eishockeyspieler und nur durch Zufall, Kokain und einem damals noch nicht schwulen Netzwerk ins deutsche Feuilleton geraten, und ich bin ja so froh und dankbar, dass es so einen Christoph Schlingensief gegeben hat, der Rundumblödmännern wie mir die Gelegenheit gab und gibt aus meinem ganz persönlichen in mich hineingeschissenen und von mir möglichst reibungslos und sexy wiedergekäuten und dann wieder rausgeschissenen kleinbürgerlich-katholischen Blödsinn eine berufliche Existenz zu machen ohne auch nur eine Sekunde wirklich daran denken zu müssen, was ich, kleines Arschloch Wolfgang Höbel denn eigentlich mache, seit ich den Eishockeyschläger nicht mehr brauche.

Der Kasper ist tot. Lang lebe der Kasper
(spiegel-online zur Sache Schlingensief)

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Wirklich traurig.
Ich finde, Sie haben einen sehr schönen Nachruf geschrieben. Zumal für fünf Uhr früh. Schlafens dann tagsüber schon mal ein Stündchen?
Ich war dieses Wochenende länger im Freibad als in meinem gesamten dreiwöchigen Urlaub. Heute hatte ich eine Sieben-Stunden-Schicht im rappelvollen Schyrenbad. Wenn ich endlich meine Liege hätte, wäre das weit besser auszuhalten. Aber gut, die paar Jahre halt ich noch durch.
Ein alter Freund von mir hat mir zur Ablenkung vom Kreuzweh allerlei lustige Geschichten aus seinem Alltag in einer Bürogemeinschaft erzählt. Da weisen sie sich offenbar per Internet-Recherchen und entsprechenden über den feindlichen Schreibtischen aufgehängten Ausdrucken jeweils moralische Verworfenheit nach. Anlässe sind etwa Kleidung bei H&M kaufen (allerbilligste Ware aus chinesischen Kinderfabriken) SUV fahren, übermäßiges Feilschen bei Baubedarf u.s.w. Hört sich an, als ob die sich das Leben nach allen Regeln der Kunst zur Hölle machen. Da ist es bei uns echt langweilig dagegen. Vielleicht zettle ich nächste Woche mal ein paar Intrigen an. Bis dann, Ruth.

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Hallo?
Alle in Urlaub?

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Nein!
Was gibts?
Wie laufen die Intrigen?

ps Ich bräucht noch dringend ein paar Kabelträger, Baubühneningenieurshelfer, Beleuchtungsassistenten, Fotografenhandykommunikationsexpertenanwärter, Hairstyle-KosmetikerInnen, Komparsen und Amateur-Modellstatisten, die auch Hunde , Vögel und Kinder trainieren könnten.
Nix großes. Nur ein kleines Profi-Kunscht-Foto-Shooting.
So gegen fünfe halbe sechse, vorm Prinzregententheater bzw. dem Prinze-Bad. Schaut ja so aus, als ob der August heut mal nicht spinnt. Also, wennS Zeit haben schaunS hin, Frau Leuwerik. Und schön wär´s ja, wennS zufällig Ihre Sanotint Lila Frisur aufhätten. Mit der tät ich Sie dann glatt auch noch auf eine extra für Sie eigenhändig besorgte Liege auch noch gut sichtbar in den vorderen Bildhintergrund hin drappieren.
Wär das was?

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Naa, danke.
Der Bildhintergrund ist nicht meine Welt.
Aber vielleicht schau ich da trotzdem mal hin, wenn`s mich aus der Bude bis dahin rauslassen, weil Kommunkationsexpertin bin ich allemal.

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Das habe ich schon
befürchtet, dass der Bildhintergrund nicht Ihre Welt ist, Frau Generalfeldmarschallin. Und wahrscheinlich sitzenS heut auch gar nicht in Sanotint Lila in der Bude, casual friday iss ja erst morgen. Aber egal. Jedenfalls, wennS tatsächlich kommen würden, hätt ich noch eine minimale Bitte: SchaunS doch, oder fragenS einfach bei Ihren Kollgeginnen und Kollegen SparkassenhäuslerInnen nach, ob sich nicht der eine oder die andere voll tätowierte finden tät, der sich auch noch freiwillig drappieren ließe. Brauchen könnte ich auch voll Fette (männlich) und Damen (auch ältere, so wie Sie) mit Nippelpiercing. Erfahrung im profesionellen Kunscht-Photo-Shooting bräuchtens keine haben. Aber attraktiv solltens sein. Und wie gesagt. Drappiert und geschossen wird so ab fünfe halbe sechse, Treffpunkt Prinzregententheater

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Ich weiß nicht
was Sie glauben, welche Art von Leuten hier bei uns arbeitet. Also direkt aus Stadelheim kommen die meisten von uns nicht. Auch "voll Fette mit Nippelpiercing" - also entschuldigung, wirklich, so welche sind hier nicht beschäftigt. Auf Ihre degoutante Anspielung auf mein Alter gehe ich diesmal nicht ein. Nicht diesmal.

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Scheißomat!
Alles retour, Frau Leuwerik. Heutige Dispo gerade per SMS gesprengt worden. Supermodell kann erst ab 20 h, weil davor superwichtiges Date in Superanwaltskanzlei wegen superviel Geld mit wahrscheinlich Superman himself! Und ab 20 h, sagt der Fotograf und lacht, kannst dir deine sommerliche Prinzregententheaterfreibad-Kulisse gleich ins Studio neibaun, weil da die Sonn weg und der Tag total finster ist.

Und das Ersatzsupermodell anrufen hat auch keinen Sinn, weil – ja so sans, die Weiber! – Supermodell die sauteuren roten Superstringbikiniklamotten vom Orion wo gerade liegen hat? In der Kanzlei vom Superanwalt womöglich, wo ich sie ggbfs mitm Taxi noch schnell holen könnt, wenns Ersatzsupermodell ab viere so frei wär? Naa! Daheim hats es liegen lassen! Irgendwo in Mailand, weil´s ja heut früh nach der SMS aus der Superkanzlei schon gewusst hat, dass sich das heut wahrscheinlich gar nicht ausgehen wird, zeitlich, und das Bürokostümerl fürn Anwaltstermin eh fast schon z´schwer war zum Mitnehmen im Handgepäck beim Superbilligflieger. Weiber!!!!
Sag ich: Und was machma jetzt, Fotograf?
Sagt der Fotograf: Machma´s eventuell morgen?
Sag ich: Aber für morgen hat der Radio Sauwetter gemeldet, außerdem steht doch die ganze Prinzregententheaterfreibadbaubühne mitsamt komplett eingerichteter Augustsonnenlichtbeleuchtung schon oben am Prinzregentenplatz!
Sagt der Fotograf: Na und scho? Der Radio meldt viel, wenn der Tag lang ist und die Kulissen laufen uns ja ned davo!
Sag ich: Moanst?
Sagt der Fotograf: freile
Sag ich: Ja dann (leise)
Sagt der Fotograf: Was moanst?
Sag ich: Ja dann schaun ma moi

Und so schauts jetzt also aus, Frau Leuwerik. Heut wird also nicht geschossen, dafür morgen. Wenn der August mitspielt natürlich und sich morgen nicht anstellt und´s terminlich nicht so gnau beieinander hat wie diese heutigen Supermodells. Und wenn´s morgen doch wie vorhergesagt wettert, wird ab übermorgen kurzfristig improdispovisiert. Den voll tätowierten, nippelgepiercten und oder auch fetten Damen und Herren Kolleginnen aus dem Sparkassenhäuserl, die sich eventuell gemeldet haben, richtenS bittschön aus, dass die sich hier – also hier im Schaufenster – über den "Stand der Dinge" (haha) informieren können, falls Interesse an Mitwirkung beim Kunscht-Foto-Shooting heutige Geduldsprobe besteht.

Nachtrag: Das glaub ich Ihnen einfach nicht, Generalfeldmarschallin, dass es bei Ihnen im Sparkassenhäuserl keine fetten oder voll tätowierten oder nippelgepiercten Mitarbeiterinnen geben würde. Sie sind wahrscheinlich bloß wieder bös´ auf mich, weil Sie so alt sind und haben Ihr Kollegium aus schierer Boshaftigkeit noch gar nicht gfragt. Aber ich bin ja nicht so. Und deshalb sag ich Ihnen, dass Sie soo alt jetzt auch nicht sind, sondern wahrscheinlich sogar total jugendlich - und für Ihr Alter wahrscheinlich auch noch superattraktiv. Zicken wie ein Supermodell könnenS jedenfalls.
Degoutante, zsss. Wo hammS denn das Wort aufgschnappt? GlaubnS mir: So ein altmodisches Wort macht Sie jetzt auch nicht grade jünger.

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Pha.
Jetzt wenn`S mir mit Ihrer Supermodel-Pleite nicht wieder leidtäten, wär ich beleidigt. So halt diesmal nicht.
Und wir haben wirklich kein Personal, das so ist, wie Sie sich das vorstellen. Allerdings könnte ich Kunden dieses Zuschnitts bieten, jede Menge Kunden, wenn ich so nachdenke. Da könnte ich auch kurzfristig jederzeit ein paar wegfangen und gegen das Versprechen von sagen wir einem Sixpack nach Osten schaffen. Wär kein Problem.

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Supermodells! – so sans, die
Sag ich: Du, weißt was? Ich glaub du brauchst einen Klamottenberater, weil dieses wei–
Sagt´s Supermodell: Jetzt reicht´s. Gestern hast mich dreimal beleidigt und jetzt beleidigst mich schon wieder, und das ist dann die vierte Beleidigung, die ich mir von dir gefallen lassen muss und das lass ich mir jetzt aber nicht mehr bieten, hast mich?
Sag ich: Hä? (Und dann vor lauter Baff nix mehr)

Und weil´s da schon kurz vor viere in der Früh und ich davor schon im alten Baader und daran anschließend im Porto Giesing praktisch bis zur Erschöpfung am Reden und Herumtreiben war, ist mir erst nach dem fälligen Schönheitsschlaf eingefallen, was ich dem eingschnappt gschnappigen Supermodell wegen plötzlicher Konzentrationsunfähigkeit leider nicht habe schlagfertig vor Ort und zeitnah einschenken können, nämlich:

"Jetzt hör mal zu du, Supermodell. Ich habe nicht dich beleidigt, sondern dein Kleid! Und dein Kleid hat angefangen! Denn ein weißes Kleidl, das über die Knie lang und mit riesen schwarzen Blumenmustern gemustert ist, ist so was von eine Geschmacksverirrung schreiende Beleidigung für meine Augen – und da habe ich über die schwarzen (!) Ballerinas (!) noch gar kein Wort verloren, sondern sie gnädig hinter dem Mantel des Schweigens sich verstecken lassen – dass in so einem unsäglich grauslichen Fetzen sogar die schönste Sandra Bullock sofort zu einer hässlichen Kuh des Typs Vera Lengsfeld mutieren tät. Also stell dich bitte nicht so an, du Supermodell, sondern vor einen Spiegel und mach bitte endlich deine Augen mal gscheit auf, weil dann siegst es nämlich selber, was für eine schaurig blümerante Katastrophe du dir da angezogen hast. Du schaust in dem Ding nämlich aus wie fleisch gewordenes Mecklenburg-Vorpommern, wenn nicht noch schlimmer, nämlich als ob dir gleich Sächsisch oder Badenserisch aus dem Gesicht fällt, wenn du den Mund aufmachtest. Du Supermodell! Pah!"

Disclaimer: Damit das nicht nur völlig, sondern absolut und für alle Zeiten total klar ist. Nein Nico! Mit Supermodell kannst in dem Fall natürlich und auch nicht mal im Entferntesten du gemeint sein, weil du dich in so einen Alptraum in Weiß nicht mal zur eisernen Hochzeit der Großtante Hilde aus Oberschlesien nach Hinterzuzelshausen verfrachten lassen würdest, klaro! Und ich wette vielmehr, dass dir angesichts des beleidigenden Aufzugs dieser Kollegin Supermodell gestern erstens auch gar nichts anderes hätte einfallen können als mir und meinem diplomatischen Versuch, den unerträglichen schwarz-weiß-geblümten Kleider-Wahnsinn wenigstens mit Humor zu nehmen, und zweitens auch und gerade für euch Supermodells in Sachen Mode Muster und Verbrechen gilt: Wer schweigt, stimmt zu!
Da sind wir uns sicher- und hoffentlich einig.

PS Zwecks Kunscht-Foto-Shooting. Denk bitte an die Klamotten, auch wenn´s morgen oder übermorgen in der Früh ausschaut, als ob´s viel zu cool zum Baden wär, denn ab Mi ist der Fotograf zur Abwechslung weg, weil für a paar Tag gleich am Chiemsee. Und bis spätesens Nine Eleven muss mindestens ein erster Abzug ausstellungsfertig beim kuratierenden Galerischten Professor Seiler liegen. Und so lahaang ist da jetzt auch wieder nicht mehr hin...

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Schwarz-weiß
Jetzt lassen`S halt die Supermodels anziehen was sie wollen. Vielleicht haben die von Berufs wegen einen besseren Geschmack als Sie, der Sie ja nun rein gar nichts mit der Modewelt gemein haben. Obwohl...
Mit schwarz-weiß kann man tatsächlich überraschend viel falsch machen. Ich hab zum Beispiel mal einen Mann in der U-Bahn gesehen, der hatte einen weißen Anzug, dazu ein schwarzes Hemd, schwarze Socken, und dann, quasi als versöhnendes Element, schwarz-weiße Schuhe im sogenannten Budapester Look. Was sonderbarerweise gefehlt hat, war ein Hut, da hätte man schon noch einen pepita-mäßigen Höhepunkt setzen können - ein unbeschreiblicher, fürs Auge fast tödlicher Anblick jedenfalls. Und der Mann war ganz sicher der Überzeugung, gut, ja sogar besonders schick angezogen zu sein.
Bei dem wäre es sicher besser gewesen, er hätte beizeiten, also vor Verlassen seiner Wohnung, eine mahnende, ja vielleicht sogar beleidigende Stimme gehört. Also, machen Sie nur weiter so.

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Junge Frau Generalfeldmarschallin,
ganz was anderes: Sie kennen sich doch mit Sprachen und so so gut aus. Fragen Sie doch die alte Giesingerin in Ihnen, ob sie zufällig weiß was ein bsuffas Wogscheidl ist und wie denn der die das bsuffane Wogscheidl eigentlich original und werktreu in der sogenannten deutschen Hochsprache hieße, so es sowas dort überhaupt gibt bzw gab, resp. gegeben hatte oder hat.

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also,
aus dem bayerischen Wörterbuch:
Teil des Zugtiergeschirrs (bsuffans Wagscheidl = etwas freundlichere Bezeichnung für "Besoffener, Betrunkener" oder auch "Trinker")

Es muss sich wohl um das Teil handeln, das zwei Zugtiere, zum Beispiel Ochsen, miteinander verbindet am Hals, denke ich mir. Und wenn die recht wacklig dahintraben, dann ist das Teil halt schief, oder schepps, wie es in Bayern heißt. Was auch sehr viel lustiger, ja noch schiefer und verquerer ist.
Meines Wissens gibt es keine hochdeutsche Version dieses Begriffs, wie man viele baierische Wörter ja nicht übersetzen kann, zum Beispiel "doorad", was taub, schwerhörig, aber auch ein bisschen deppert bedeutet, nur ein Hauch deppert, aber doch. Es gibt auch sehr schöne Sprichworte, die es sonst wohl nicht gibt. Mein liebstes: Nur da Noat koan Schwung lassn).
Ich hör schon auf, aber ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden mit der bairischen Sprache.

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