Dienstag, 9. August 2011
Banken-Haiku
Ob du wie die
Gebrüder Lehman
im Oktober
solvent bist
aber illiquid
oder liquide wie
die Deutsche Bank
und dafür im Oktober
insolvent
ist für deinen Handelspartner
Jacke wie Hose
desselben Leichenhemdchens
sobald the margincall
is going in, oh when
the margin calling
the going gets tough
when the tough gets going

(Okay, viel zu much Silben für einen richtigen Haiku und die Antwort auf die Frage, ob die DeuBa jetzt zahlungsfähig ist oder eventuell doch nicht, werden alle, die das wirklich wissen wollen und deshalb ihre Forderungen bei ihr fällig stellen, wohl nur ein paar Bruchteile von Sekunden lang überleben, weshalb die Antwort und schon die Frage praktisch völlig sinnlos ist, deshalb blame die überschüssigen Silben to the Vermögenswertpreisinflation and call das mit restzweifelhaftem Sinn belastete Ganze dann halt systemisch relevante Blankvers Version statt einfach bloß Banken-Haiku, wenn du dich schon so weit nach unten gelesen hast und immer noch wissen willst wo denn das alles noch hinführt, verehrter Leser)

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Netz-Kommentar des Tages (Stoßseufzer eines gestressten schweizer Daytraders auf arriva)
18:49
#86251
Eidgenosse: Wenn Bernanke heute den gleichen Käse rauslässt wie Obama gestern (Ich kaufe ein A) dann geht der Dollar noch auf 20 Rappen.

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Haiku
Ein wirklich schönes Gedicht, finde ich. Nur, was wollen Sie in Klammern andeuten? Dass jeder der die Liquidität der Deutschen Bank anzweifelt sofort erschossen wird? Das ist vielleicht doch ein bisschen übertrieben. Ich kenne die Kollegen vom Promenadeplatz gut. Sehr nette Leute. Und gar nicht eingebildet. Sogar ihre Residenz da gegenüber vom Bayerischen Hof ist recht bescheiden, muss man sagen. Die erschießen niemanden, glauben Sie mir.

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Schrödingers Katze*
Frau Leuwerik
wird wie die
mit absoluter Wahrscheinlichkeit
richtige Antwort auf die Frage
ob die Firma Ihrer netten Kollegen
vom Promenadenplatz
schräg gegenüber des Bayerischen Hofs
ihren Verbindlichkeiten ebenso fristgerecht
und voll umfänglich nachkommen kann
wie sie es der Kundschaft seit Jahrzehnten
extrem erfolgreich nicht nur
auf Treue und Glauben verspricht
sondern in Gestalt handelbarer Wertgutschriften
bei Strafe ihres Untergangs garantiert
oder eben nicht
weil ihre Leistung
gerade nicht in der Fähigkeit
der Zahlung ihrer fälligen offenen
Rechnungen besteht
sondern eben doch
wie in der Reklame völlig zurecht
erklärt wird
aus der schieren Leidenschaft
das Geld fremder Leute
in Verwahrung zu nehmen
auch nicht erschossen.

Kennen Sie Schrödingers Katze überhaupt?
Oder soll ich das mit den Haikus lieber sein lassen
und ganz von vorn bei den arithmetischen Grundlagen der Gewinn- und Verlustrechnung unserer sogenannten wissenschaftlichen Betriebswirtschaftslehre anfangen?


Ich kenne übrigens auch einen Ihrer Kollegen aus der Geldknechter-Branche, zwar andere, etwas umsatzschwächere Firma als die Ihrer Jungs vom Promenadenplatz aber fast so systemisch relevant und faktisch ebenso "technisch insolvent" wie man das im Branchenjargon nennt, gleichwohl im Jahr 5 nach Lehman wieder voll im grünen Umsatzbereich wie bekanntlich auch alle anderen Finanzdienstleister, die dank der ihnen in der Stunde Null und seitdem je nach Bedarf umsonst in den Hintern geblasenen Ausgaben der Bundesregierung sich gar nicht mehr daran erinnern können wie man das Wort Abschreibung buchstab- bzw. eine längst kriminell hyperefinanzierte (Umgangssprache) Zweckgesellschaft liquidiert, wie auch immer, jedenfalls, dieser Kollege meinte neulich auf dem heurigen Opernsaisonabschlussfest im Schmuckhof des alten Residenztheaters, dass erstens der Euro seines Erachtens spätestens im Winter Geschichte sein wird, weil den Hedgefonds (ESF EFSF) schon zur Refinanzierung allein der alten Schulden der Euro-Südschiene bis Herbst die Mittel ausgegangenen sein werden, nachdem sich niemand findet, der ihre Wechsel annimmt und dann statt wohlfeiler Garantien die echten Milliarden an gezahlten Steuern und Gebühren rausgerückt werden müssten, die aber auch keine deutsche Regierung zur Verfügung, sondern schon längst für den laufenden Betrieb verbraten hat – und als der mir das auseinanderdividierte war das Problem Italien noch gar kein Thema und schon gar kein "Problem". Im übrigen ließ er mich wissen, dass er es unter diesen Umständen für angemessen hielt, seine Lebensversicherung aufzulösen, obwohl ihn diese Transaktion ein paar Tausend Euro seines sauer verdienten Geldes gekostet hat, was mich natürlich schon schwer ins Grübeln brachte, weil ich trotz der auch in meinen Augen nicht gerade goldigen Aussichten erst in zwei drei Jahren daran denken wollte, mir meine Lebensversicherungsbeiträge noch schnell zurückzukaufen bevor mein Lebensversicherer den nächsten Lehman macht. Der Profi sieht in dem Fall die kritische Lage der Finanzindustrie noch miserabler und die in ihr wirksame Fristenkontraktion noch desaströser als ich!!! Nur damit Sie einen kleinen persönlichen Eindruck von der Wahrscheinlichkeit und dem Ausmaß der wirklichen Verluste kriegen, die die Branche mit Blick auf die kommende Jahresabschlussbilanz erwartet.

*Eigentlich gehörten in den folgenden Text Kommata gesetzt, die sich der Leser, der die Kommentarform, insbesondere die direkte Anrede der Frau Leuwerik wegen Bildungsferne, Faulheit oder alters- bzw milieubedingtem Unvermögen nicht intuitiv mitvollzogen hat, bitteschön beim nochmaligen Lesen gefälligst selbst und aus eigener geistiger Kraftanstrengung dazudenkt, weil ich sie mir nicht nur aus Kostengründen - es werden einem hier ja nicht mal die selber ausgedachten und aneinandergereihten Worte vergütet, warum soll ich auch noch die dazu passenden Satzzeichen verschenken? – gespart habe, sondern um auf möglichst billige Weise den Anschein zu erwecken, es handelte sich um ein weiteres Haiku, klar? Wer nicht kapiert, was Schrödingers Katze in der Überschrift zu suchen hat ist selbstverständlich auch selber schuld und soll sich auf eigene Kosten die entsprechende Wikipediaseite so lange durchlesen, bis er mit der Bedeutung von Schröders Katze auch den Zusammenhang begreift, den sie da oben zwischen sich und der Bedeutung der Antwort auf die Frage, ob die Deutsche Bank praktisch pleite ist oder nicht, sozusagen entwirft oder darstellt oder sonst ein sprachanalytisch valides Verbum maximum. Auch klar. Oder?

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Irrsinn des Tages
Kann natürlich nur eine Headline von Spon sein:

Krawalle in England
Cameron droht Randalierern mit Gegenschlag

Ja wie? Gegenschlag – Wird der Herr Premierminister etwa die Royal Bank Of Scotland abfackeln, um dem Mob zu zeigen was so eine echte richtige Staatsgewalt anrichten kann?

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Termingeschäft
Vorgestern war es noch ein bösartiges, jeder realen Grundlage entbehrendes Gerücht und heute erfährt der kleine Börsenhampelmann, der sich gestern – hallo Schnäppchenjäger, brav gesprungen! – mit einem Haufen calls auf seine societé eingedeckt hat, dass die Pariser Bankenwelt tatsächlich ganz andere Probleme hat als so unlautere Krawallnachrichten der englischen Revolverpresse: La Grande Nation hat es
– völlig unerwartet, haha! – leider nicht geschafft, den Vorschuss ihrer Finanzdienstleister wenigstens wieder reinzuholen, geschweige zu verzinsen, Nullwachstum, schöne Scheiße. Bloß gut, dass es noch immer genügend Kunden einer Fachpresse gibt, die nicht nur den Börsenhampelmännern vorgestern, gestern und heute, sondern auch morgen noch diesen billigsten aller Tricks unserer ehrenwerten Gesellschaft der institutionellen Anleger – bon jour Carla, ca va mon ami, toute et bien? – mit dem Blödsinn von der Psychologie des Marktes verkaufen, sonst wären spätestens heute abend nicht nur die Calls im Arsch. Good Morning, Eurooooo!


Termingeschäft II

Wenn nichts mehr geht, geht immer noch die deutsche ftd:"Gegen den Trend:
Exklusiv (Logisch! Nur für den ganzen harten Börsenhampelmann)
Topmanager kaufen in der Krise Aktien (Echt? Die auch?)

Die wachsenden Sorgen um die Weltkonjunktur scheinen die Vorstände großer Unternehmen nicht zu schrecken. Sie investieren in ihre Firmen - und das überraschend stark. (Super!) Von Heimo Fischer Stuttgart und Bernd Mikosch Frankfurt Anzeige (des deutschen Bankenvereins)
Trotz wachsender Konjunktursorgen decken sich Topmanager großer Konzerne mit Aktien ihrer Unternehmen ein. Allein in den vergangenen fünf Börsentagen orderten Insider (hört hört, Insider!) europaweit Aktien für 164,1 Mio. Euro. Dem stehen Verkäufe über 6,6 Mio. Euro gegenüber, zeigt eine Auswertung des Frankfurter Analysehauses 2iQ Research für die FTD. (Die FTD? Seit wann zahlen die Ihre Anzeigen selber?) Aber wurscht, jetzt gehts los:
Die Zuversicht der Führungsriegen ist in Deutschland – na was? genau – besonders groß: Seit 1. August verzeichnete 2iQ (2iQ? Wen interessieren die Zahlen von 2iQ?) Kaufaufträge für knapp 24 Mio. Euro und Verkaufsorders von nur 1,4 Mio. Euro, bei einem Gesamtumsatz jenseits von 2iQ von wieviel xxx Milliarden?) Bei DAX -Unternehmen wie (suchen Sie sich irgendeinen Markennamen kurz vor dem Pennystockstatus aus) griffen Vorstände und Aufsichtsräte zu. (Griffen zu! Das hätte ein besserer Werbetexter sicher besser formuliert! Never forget the moral hazard, Dumbo!)
Großer Vertrauensbeweis (im Originalartikel natürlich fett)
Die Insiderkäufe (dito, Dumbo!) sind ein Vertrauensbeweis der Führungskräfte für ihre Unternehmen und die konjunkturelle Lage. (Trara!)
Wertpapiergeschäfte dieser Personengruppe gelten als guter Indikator für die künftige Kursentwicklung, da Vorstände, Aufsichtsräte und Großaktionäre tiefen Einblick in die Bücher haben. (dito, Dumbo!) Unternehmen müssen Transaktionen von Insidern umgehend den Aufsichtsbehörden melden. (Du spielst mit dem Feuer der Halbwahrheit, Dumbo; noch so eine Formulierung und ich frag den Chefredakteur vom Heimo, wie hoch seine Vorstände in Fonds investiert sind, die nicht melden müssen, ob sie gerade kaufen oder verkaufen). Weiter im Text für den gemeinen Börsenhampelmann: Die Aktienkäufe relativieren die Ängste, dass eine neue Krise bevorstehen könnte. (Übertreibs nicht, Dumbo!)
So hatte der Chef des US-Autokonzerns General Motors (GM), Dan Akerson, – ja was? – vor einer Rezession in den USA – ja ja ja, was? auch Aktien gekauft? Den Qi2-Newsletter abonniert? – gewarnt. (Glück gehabt! Noch so ein Satz in die Surrealität, und du wärst eine Fall für den Presserat gewesen, also reiß dich zusammen, Dumbo!) Auch vom Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co kamen am Mittwoch Warnsignale. (Na also, geht doch. Auch für den gemeinen Werbetext gilt FÜR und WIDER wie du es auf den Hernry-Nannen-Schulen eingetrichterst bekommen hast; und vergiss mir die Aktualität deiner Informationen nicht, Dumbo! Na?) Die Aktienmärkte waren im Zuge der anhaltenden Schuldenkrise zuletzt abgestürzt. (Richtig, aber ein echter Profiwerbetexter formuliert das geschmeidiger, siehe oben moral hazard; was noch? Der DAX hatte an elf aufeinanderfolgenden Handelstagen mehr als 20 Prozent verloren. (Auch richtig. Deshalb solltest du in deinem Insider-Informations-Werbetext jetzt schnell wieder die Kurve kriegen, denn es soll ja tatsächlich auch unter den Börsenhampelmännern noch welche geben, die nicht nur die Headline, sondern den Sermon bis mindestens zur Hälfte lesen, also?) Also: Am Donnerstag drehten die Börsen aber und verzeichneten zum Teil erhebliche Gewinne. (Kann man so sagen Dumbo, kann man so sagen.Und sonst? Wie wärs noch mit ein paar prominenten Namen und einem schnuckligen Zitat?)

Auch die Aktien des Handelskonzerns Metro legten um mehr als vier Prozent zu. Davon profitiert Konzernchef Eckhard Cordes : Er hatte Anfang August 5000 Metro-Aktien für 172.250 Euro erstanden. Sein Vorstandskollege Frans Muller investierte 196.500 Euro, Finanzchef Olaf Koch 345.000 Euro. (Okay. Aber wo bleibt das Zitat? Und überhaupt. Was soll der Werbetext dem Börsenhampelmann gleich wieder sagen? Where´s the beef, wenn Dumbos Arbeitgeber schlappe paar Hundert Tausender zur Stützung der eigenen Aktien springen lässt? )
Überraschendes Ausmaß (Im Original fett, was der Überraschung mE ein wenig das Überraschende nimmt, aber geschenkt, was noch?)
Dass sich Insider nach den Kursturbulenzen eindecken, überrascht 2iQ-Geschäftsführer Robert Hable nicht: "Insider sind antizyklische Investoren: Je tiefer der Aktienindex fällt, umso mehr Topmanager greifen zu." (Das war das Zitat, Dumbo? Keinen Besseren gefunden als den Pappkameraden von 2iQ? Schwach. Sehr schwach?) Bei steigenden Kursen hielten sie sich eher zurück. Das Ausmaß der Käufe sei aber bemerkenswert. "Selbst nach dem Kurssturz 2008 und 2009 griffen die Insider nicht so stark zu wie jetzt." Das sei ein Beleg für das Vertrauen in die Stärke ihres Unternehmens. (Mensch, Dumbo. Kannst echt froh sein, dass dein Quark kein Mensch von vorn bis hinten gelesen wird. Wie bitte? Geht ja nur um die zitierfähigen Textbausteine für die Agenturen? Und morgen sei ja auch noch ein Tag für tagesaktuelle Werbetexte made by the Dumbos for the Börsenhampelmann? Nicht, mit diesen News, Dumbo! Nicht mit diesen News. Wenn ich dein Chef wär, Dumbo, finge dein neuer Tag nämlich mit der so richtig tagesaktuellen Message an: "Sie sind gefeuert! Gruß, EON, Ende."

Eigener Bericht mit Material aus dem Werbeumfeld der aktuellen ftd-online-Berichtersattung

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Na,
wenn das mit den Kommata mal keine Ausrede ist.
Im Übrigen habe ich nicht behauptet, dass die Kollegen vom Promenadeplatz irgendwas bezahlen, ich habe nur gesagt, dass sie niemanden erschießen.
Ansonsten kennen Sie ja meine bewährte Philosophie, dass man das Börsengeschehen nicht so ernst nehmen sollte.
Desweiteren hatte ich gerade ein nettes und sogar harmonisches Gespräch mit einem aus unserer sogenannten Research-Abteilung - die sind normalerweise hektisch bis hysterisch, was ich ja nicht so mag. Der meinte, wenn wir (die sagen immer wir, ich übernehme das wegen der Authentizität jetzt mal so) nächste Woche deutlich über die 6300 kommen (sie meinen Dax-Punkte), dann sind wir über den Berg, denn dann haben wir eine V-Erholung (oder so ähnlich, ich hör nicht immer so genau zu).
Also behalten´S ruhig Ihre Lebensversicherung, wobei mich wirklich erstaunt, dass Sie soetwas überhaupt haben. Sehr vernünftig.

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Eben
Dachte ich auch. Bis mir der Profibuchhalter, der – zugegeben – seine Brötchen jetzt nicht in einer Firma wie Ihrem Sparkassenhäuserl verdient, sondern in einer eher systemisch Relevanten, neulich vorgerechnet hat, dass meine Erwartung, noch wenigstens eine Zeitlang warten zu dürfen, bis ich dann mal ernsthaft anfangen muss an die Solvenz meines Lebensversicherers denken zu müssen, auf der schon sehr sehr sehr sehr fadenscheinigen Voraussetzung beruht, dass on the way to recovery at the end of the year so goße super Nationen wie Frankreich und Italien wie geplant mithelfen die Staatschulden Europas zu zahlen und nicht plötzlich – äh sind! Kurz gesagt. Eine lustige Geschichte aus bzw. mit welchen Mitteln die EZB ihre aktuellen Großtaten zur Vorspiegelung der V-Erholung Ihres Researchers aus dem Häuserl fin- oder refinanzieren will, könnte ich Ihnen auch noch erzählen. Tu ich aber jetzt nicht. Und wie gesagt überhaupt nur noch gegen Leistung mindestens einer Buttersemmel

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Äh – und überhaupt:
V-Erholung bei "deutlich über 6300" 6300? Iss das ned a bissl mager? Siebenzwei Siebenfünf wär das mindeste, was Ihr Researcher nach dem ganzen Wahnsinnsaufwand gerade noch so zu einer kleinen V-Erholung ernennen könnte; alles darunter nennt der seriöse Profi-Researcher nämlich bekanntlich erst gar nicht beim Fachbegriff, weil es den in so einem Fall von einschlägigem Aktienkurssturz gar nicht gibt, sondern bloß einen Börsen-Dead-Cat-Bounce. So schauts doch aus.

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Was macht eigentlich
unser Freund stephanel? Auch vom Herrn Ellinger hab ich lang nichts mehr gehört. Sie haben sich doch nicht zerstritten?

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Gute Frage
Das wüsste ich nämlich auch gern, was die zwei Herren zur Zeit so treiben. Dass die sich zerstritten haben, halte ich freilich für ausgeschlossen; weder der alte stephanel noch der junge Herr Ellinger, der hier sozusagen als sein Stellvertreter eingesprungen war, nachdem sich der alte stephanel seinerzeit – im Sommer 2009? – richtung unbefristeten Urlaub in die Südsee abgesetzt hat, sind vom Typ her Streithansel gewesen und waren allein schon aufgrund ihrer leitenden Stellung in der Herrschaftswissensverwaltung viel zu konfliktfähig und aggressionstrainiert, um sich "zu zerstreiten". Außerdem war ja der junge Ellinger auch noch auf so einer ominösen "Kur" kurz bevor er hier von der Bildfläche verschwunden ist, was die Wahrscheinlichkeit, dass er sich mit dem alten stephanel zerstritten haben könnte praktisch gegen Null tendieren lässt, weil sich ja einer, der gerade seinen unbefristeten Urlaub in der Südsee verbringt mit einem, der gerade irgendwo eine Kur (im Nordosten Frankens meine ich mich zu erinnern) macht, gar nicht streiten kann, ernsthaft. Worüber denn?
Ich schätze mal, dass die zwei halt einfach mit ihrem Urlaub bzw. den anderweitigen Beschäftigungen außer- bzw. innerhalb der HEWIVEWUNG einfach zu beschäftigt sind, um sich auch noch um den Laden hier kümmern zu können. Ich meine, die Südsee, in der sich der alte stephanel rumtreibt ist bekanntlich groß, und was in der Hewi zur Zeit (Staatsschulden-Fiasko) los ist und auf Abarbeitung durch das Spitzenpersonal wartet, möchte ich ehrlich gesagt auch nicht wissen. Ich mein: In der Herrschaftswissensverwaltung haben die ja inzwischen das Problem, dass das Herrschaftswissen selber aus seiner früheren Verwaltungsfunktion in die Problemzone abgerutscht ist, wo es salopp gesagt eben keine Probleme mehr lösen kann, ohne sie im gleichen Zug zu verschärfen, was sich für die Hewi als Firma sicher mindestens so desaströs auswirkt wie sich sagen wir Fukushima auf z. B. EON auswirkt, die eben auch irgendwie damit fertig werden müssen, dass sich ihre vermeintlich Eier legenden Wollmilchsäue, nämlich die bislang als Cashcows dienenden AKWs seit drei Monaten als ein praktisch absolut unfinanzierbares Geschäftsmodell der kommerziellen Entsorgung von zig Tonnen radioaktiven Brennstoffes entpuppen. Aber lassen wir das. Ich seh gerade, der DAX ist ja schon wieder unter 6000, anstatt wie von Ihren Research-Seppen geplant (und hoffentlich noch nicht von den Tradern eingeplant) den 6300 Gipfel zu erklimmen.

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PS
Äh, informelle Anfrage an die Research-Abteilung: Darf die EZB inzwischen auch schon direkt Anleihen der in Verschiss geratenen Großbanken Europas aufkaufen oder reichts noch zum Überleben, sie je nach Bedarf von ihren täglich schrottiger werdenden Bonds zu entlasten? Keine Angst, Anwort bleibt unter uns!

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Anfragen
an unsere Research-Leute kann ich heute keine mehr stellen, ich habe einen Termin außer Haus. Fragen Sie nicht.
Ich hatte übrigens auch nicht gemeint, dass die Herren Stephanel und Ellinger zerstritten sind, sondern dass Sie mit beiden gestritten haben, rechthaberisch, wie man Sie halt kennt.
Bei der Lektüre Ihrer Antwort ist mir aber direkt ein bisschen unheimlich geworden. Zwei von drei regelmäßigen Schreibern hier ohne jede Spur verschwunden. Die dritte bin ich. Sollte ich auch eines Tages nicht mehr auftauchen, bitte forschen Sie nach! Wenn Sie mich dann irgendwo wiederfinden, vielleicht sind da dann auch Stephanel und Ellinger, vielleicht wurden sie entführt, vielleicht wegen dem Blog, oh Gott.

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Ja ja,
entführt? Sehr witzig. Obwohl – Tschulligung a priori, jetzt kommt ein Kartong! –: Entführt, entführt, sind wir denn nicht alle ein bisschen entführt? Unter uns, Frau Leuwerik, psst, seit die Führung jetzt nicht mehr bloß "gestärkt aus der Krise kommen" will (sog. Bundeskanzlerin), sondern praktisch im Zweiwochentakt "den Euro", die "Weltwirtschaft" bis hin zum "Frieden in Europa" zur Rettung ihrer Rettungsfonds in Anspruch nimmt, komm ich mir langsam echt schon auch persönlich wie in Geiselhaft vor: Europas Finanzindustrie beschwert sich, dass die Regierungen einfach zu viel für Land und Leute ausgeben anstatt den Anspruch der Couponschneider zu bedienen, jetzt erst recht mindestens 20 Prozent aufs Eigenkapital zu kriegen plus Garantie, dass der private Anleger (wie gehts Frau von Thurn und Taxis? Frau Schäffler, Frau Mohn, habe die Ehre; schon nachgeschaut um wie viel Millionen sich heute Ihr allein von einer dafür zuständigen Abteilung der Deutschen Bank zu treuen Händen verwaltetes Privatvermögen vermehrt hat? Hach ja, Sie Arme, viel zu wenig, ich weiß, neben der Frau Assad, den nach Öl stinkenden Russenschlampen und Ihrer amerikanischen Freundin, die sich gerade in China die Lizenz für fünftausend Schullandheime für obdachlose Wanderarbeiterkinder gekauft hat, sind Sie ja direkt mittellos und zwei Millionen ja wirklich echt gar nix, hach ja, aber sogar das darf man ja auch nicht laut sagen inmitten dieser sozialistischen Zwangsabgaben- und Neidgesellschaft, ja ja, es ist soh schlimm, Frau Dr., äh Madame, äh Fürstin, aber zurück zum Hauptsatz:) Europas Finanzindustrie beschwert sich, dass die Regierungen einfach zu viel für Land und Leute ausgeben anstatt den Anspruch der Couponschneider zu bedienen (...) plus der Garantie, auch morgen noch selbst lächerlich niedrige Steuern vollkommen straffrei hinterziehen zu dürfen – und Zack Rumms, plözlich steht zur Tagessschauzeit plötzlich so eine Firma Sarkel&Mercozy bei mir im Fernsehzimmer und verlautbart: Achtung, Achtung – "Wirtschaftsregierung"! Und zwar eine echte "tatsächliche". Wir ändern die Verfassung! – Und daneben stehen die versammelten Deppendorfer von ARD bis ZDF, schlagen die Hacken zusammen und schreien anstatt mal kurz Hallo? Mafia? zu fragen lieber wie auf Kommando in der komischen Oper die Buffos: Ja, woll! oder Ja, wohl, aber äh, ist es nicht schwer, dem Publikum die Lösung zu vermitteln?

Und ich sitze vor dem Schirm und komm mir in so einem Moment (der inzwischen auch schon über drei Tage dauert, und da sind die echten Profi-Buffos der Preisklasse Steingart oder Bofinger noch gar nicht dran gewesen) wirklich vor wie vor einer kriminellen Vereinigung. Ob kriminell staatskriminell oder kriminell blöde, das sollen – Stop, oh je, oh je, ich seh gerade, 14 Uhr, und der DAX schon wieder fast 4 Prozent Verlust, na servus!

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Jetzt
sinds sogar 5,4 Prozent, und es waren heute auch schon über sieben. Aber ich sag immer, das wird schon wieder. Auch hier bei uns im Haus sind viele recht aufgeregt. Ich nicht. Wirtschaftsregierung finden Sie nicht gut? Ich habe mir noch keine Meinung gebildet.
Was ich weiß, ist folgendes: Ich beobachte jetzt schon über Monate, ja wahrscheinlich Jahre, die Zusammentreffen von Frau Merkel und Herrn Sarkozy und ich kann einwandfrei nachweisen, dass sie in ihn verliebt ist! Ja, da staunen Sie. Ich weiß es aber genau. Womöglich gibt es auch eine leichte Zurückverliebtheit von Sarkozy, das steht noch nicht ganz fest, ist aber Gegenstand meiner aktuellen Untersuchungen.
Ich halte Sie auf dem Laufenden, jetzt muss ich aber schnell in den Biergarten, bevor hier wieder Überminuten auflaufen.
Bis dann, Ruth

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Mal so nebenbei gefragt, Frau Leuwerik,
und selbstredend ohne damit die oben aufgemachten, durchaus relevanten Fragestellungen aus der Welt schaffen zu wollen, aber kann es sein, dass die Spinner, die beispielsweise im Spiegel oder der FAZ heute für das aktuelle Agenda Setting zuständig sind, sich mindestens genauso weitab von der Spur und jenseits von Fakten und Lage ihre nationale Sicht der Dinge zusammenphantasieren wie es Ihre Research-Seppen neulich Ihnen gegenüber beliebten zu tun?
Ich meine, was soll eine online-Titelzeile wie Amerika im Abwärtsstrudel (namenloser Spiegel-Headline-Sepp) oder das nicht weniger einschlägig surreale Frankreich Angeschlagener Pfeiler (dafür in Frankfurt zuständiger Premiumscheißtextdesigner) der hiesigen Leserschaft ins Hirn wixen?

Ich weiß ja nicht, was Sie von Ihrem Sparkassenhäuserl aus so sehen. Aber was da nicht erst heute, sondern seit Wochen vor allem – und allen voran - als angeschlagener Pfeiler in den Abwärtsstrudel rauscht ist – wenn ich das richtig sehe – leider ganz offensichtlich der deutsche DAX?

Oder gehört die Blindheit dieser blinden Agendasetting Hirnis etwa schon zum deutschen Beitrag dessen, was sich dieses katastrophenfilmreife Traumpaar (Romeo und Julia goes Warcraft III ) unter einer tatsächlichen Wirtschaftsregierung vorgestellt hat?

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Nachtrag DAX
Korrektur: Gerade sehe ich, dass im DAX "Verluste begrenzt" werden. Gibt offenbar Menschen, die noch Humor und dazu noch etwas Kleingeld übrig und deshalb Aktien z.B. der Commerzbank beim Stand von 1 Euro 80 sozusagen zum Nachtisch auf 1 Euro 90 hochgekauft haben, bevor es wieder richtig ernst wird und – aber stop! Kein Wort mehr! Hernach bin ich hier wegen haltloser Insiderwitze an allem schuld

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Noch´n Nachtrag – Dow Jones
Okay, momentan müssen die Jungs auch schauen, wo sie bleiben, handeln jetzt mal ohne für die Weltwirtschaft mitzudenken und werfen halt ab, was nix bringt, aber pünktlich um Neun Ortszeit standen sie auf der Matte und haben als echte Profis im Kapitalverwertungsbusiness den Hampelmännern, die zu der Zeit gerade in Frankfurt sicher weinend Hamburger Abwärtsstrudel gefressen hatten, einmal mehr den Arsch gerettet. So viel zu Pfeilern im Abwärtsstrudel und angeschlagenen Deutschländerwürstchen. Bedankt euch, ihr Hampelmänner!

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Na bitte.
Geht doch. Heute haben alle mal die Nerven behalten und trotz Japan-Downgrade ihre Aktien zusammengehalten. Dax stolze 0,7 Prozent im Plus.
Was die Herrschaften da im Internet bei der FAZ und dem Spiegel treiben, kann ich Ihnen auch nicht erklären. Ich les es ehrlichgesagt auch gar nicht, weil da machen sie einen ja nur verrückt. Ich sag das hier auch immer denen, die Tag und Nacht irgendwelche Kursseiten anschauen, Sie sind da ja durchaus auch gefährdet. Also: Gehn`S lieber zum Baden, ab Wochenende ists wieder schlecht.
Gruß, Ruth

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Sie haben recht,
lieber mit stolzen 0,7 Prozent im Plus in Aktien "baden gehn" ist ein guter Tipp für jeden Anleger. Aber Frage: Woher wollen Sie wissen, dass es ab Wochenende "wieder schlecht" wird. Noch weiß doch nicht mal der große Zauberer selbst, mit welchem Spruch er am Freitag abend das schon wieder durch die Bank bis unters Dach mit fragwürdigem Kredit empowerte Publikum davon überzeugen will, dass es sich bei ihren Auslandsschulden immer noch um aktives Vermögen handelt, obwohl die schwäbischen Hausfrauen Europas von Helsinki bis Berlin wie die ebenfalls nicht mehr ganz dichten Teapartytassen-Tanten bei ihm daheim krakelen: "wir könne ned zahle, sondern müsse erst spare".

Oder kennen Sie Bernankes Friseur? Hat der Ihnen womöglich gesteckt, dass sich der Chef bis zum Auftritt den Bart ganz sicher nicht rasieren lässt – oder bloß um maximal zehn Prozent stutzen, um für die Anleger endlich ein überzeugendes Zeichen zu geben, dass sie der in der Luft liegende Haircut Ihrer in Europa erworbenen und in Euro rentierenden Papiere zwar irgendwie ärmer, aber irgendwie auch viel besser aussehen lassen wird, irgendwie...

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Ho ho, da schau her,
jetzt sind "wir" schon bei drei Prozent über dem Eröffungskurs. Na wenn da nur bloß keiner am Ende des Tages noch Angst vor der eigenen Courage kriegt und um halb Sechs seine super gelaufene Commerzbank bei Eins einundneunzich für satte 0,003 Cent auf den Euro Gewinn wieder wegwirft, bevor – was passiert.

Obwohl. So Börsenhampelmänner sind ja arschcool und haben alle Nerven aus Stahl. In Panik geraten und verkaufen tun immer "die anderen".

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Wohin
der ganze Börsenirrsinn führen kann, sieht man am besten am Beispiel meines lieben Arbeitskollegen vom Research - dem ich im Übrigen auch mein heutiges Hiersein verdanke, aber andere Geschichte.
Er kam soeben völlig aufgelöst mit zwei übereinander gelegten Charts hereingestürmt. Eine sogenannte Kursverlaufsanalogie, die den aktuellen Dow-Jones-Index über den Nikkei von vor 20 Jahren legt und siehe da: Es geht in beiden Kurven recht zackig auf und ab, wie das halt so ist in aufgeregten Zeiten.
Für meinen Kollegen bedeuten die Kurven aber nichts anderes als eine unausweichlich bevorstehende jahrelange Deflation. Der Beweis: Die Kurven haben sich bisher ja auch ähnlich verhalten, also werden sie das in Zukunft auch tun.
Wenn Sie das jetzt nicht verstehen, nicht schlimm. Ich würde sogar sagen, gut. Denn wenn man sich mit sowas ernsthaft befasst, läuft irgendwas gründlich schief im Oberstübchen.

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