Sonntag, 15. Februar 2009
BEST OF BERLINALE 09
Der alte Diederichsen, den alten Kosslick im Arm, über die rauchenden Trümmer der deutschen Filmförderung stolpernd, vor einer frisch geschlossenen Dependance der Pro7Sat1Media:

Nicht das Geringste dagegen, dass immer mehr Filmemacher sich an Christian Petzold (und Ulrich Köhler oder Christoph Hochhäusler) orientieren. Aber wisset, deutsche Regisseure! Ihr habt die ostdeutsche Provinz nur von euren Kindern geliehen. Wenn die letzte Mall-Tristesse verfilmt, die letzte Löwenzahn-überwucherte Brache ausgeleuchtet und der letzte brandenburgische Teich von euren Hauptdarstellern durchschwommen wurde, werdet ihr einsehen, dass man gebrauchte Tom-Tykwer-Kulissen nicht essen kann.

Aus dem Off wieherndes Gelächter der Insovenzverwalter

(Diederichsen-Zitat aus Der Weg nach innen, seiner taz-Kolumne vom 11. 02.09)

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Freitag, 13. Februar 2009
Blog
10. September 1999, 01:30, an Mark. F. /Frankfurt

GRUSS UND TEST

Liebe FAZ*,
wenn du das liest, ist der Zweck der Übung eigentlich schon erfüllt, weil ich imgrunde nur testen wollte, ob die Adresse richtig ist und die Maschinen funktionieren. Aber wenn du schon mal hier bist, sollst du auch eine kleine Geschichte aus München bekommen - vielleicht interessiert sie dich ja.
Du kommst in Hessen ja eher selten an eine AZ, deshalb wirst du wahrscheinlich auch nicht wissen, dass Frau Angela Böhm, Lokalreporterin dieses alten Revolverblattes mit Schwerpunkt Landtag, gerade Amok läuft und zur Zeit versucht, zusammen mit dem ebenfalls Amok laufenden Herrn Chefredakteur Dr. Uwe Zimmer, unseren MP Edi S. aus dem Amt zu kippen. Sauter, Bayerische Landesbank, Amigo, - das alte Lied. Kein Witz. Die Abendzeitung startete in der Wochenendausgabe eine waschechte Kampagne gegen unsere Regierung. (Artikel, Kolumne Seite drei, etc.) Und natürlich wird sie am kommenden Wochenende wieder schreiben, wie gut es uns allen im CSU-Freistaat geht und werden die AZ-Leser in gewohnter demokratischer Bierruhe nicht alles glauben, was in der Zeitung steht. Die Amigos kommen und gehen, die bayerische Staatsregierung bleibt. Soweit der offizielle und uninteressante Teil dieser ältesten, aller Münchner Geschichten.
Der lustige und interessante Hintergrund der Stoiber-story steht leider nicht in der AZ (und natürlich findest du ihn ebenso wenig in der SZ, in der ein Herr Stiller wie gewohnt im Lokalteil die CSU-Besitzstände vermittels dummer Anekdoten schont, weil für Innenpolitik bekanntlich Heribert Prantl zuständig ist, der freilich kreuzbrav kritisch zu seinem Ministerpräsidenten steht, da er doch den BK Schröder stützen muss ....). Und wenn du bis hierher bei der Sache warst und dich nicht etwa richtung irgendeiner www. pornworld. ausgeklickt hast, erfährst du jetzt diesen interessanten Teil und - wenn du so willst - das ganze Ausmaß der Affäre zur halben Wahrheit der AZ. Keine Sorge, ab jetzt fass ich mich kurz:
Während unser MP im Sommer 99 wochenlang wg. Sauter, wg. Landesbank und der Frage, wer dafür den Kopf hinhalten muss, schwer unter Beschuss stand und jenseits dieses Skandälchens und seiner öffentlichen Aufmischung ein paar ausgeschlafene Staatsanwälte in Augsburg und vor allem in Genf eine angeordnete Verhaftung des Waffenhändlers Karl-Heinz Schreiber in Kanada off record mit sonderbaren Geldtransfers einiger CSU-Spitzen und ihrer Amigos im bayerischen Verfassungschutz in Verbindung brachten (insbesonders mit dem ehemaligen Staatssekretär Pfahls, der sich einer ihm drohenden Festnahme durch Flucht entzogen hatte), befand sich Otto "the Wirtschaftsminister" Wiesheu in Urlaub. Und zwar ausgerechnet - in Kanada.
Warum ist das lustig? Lustig ist das, weil der Otto W. im Ministerium seit geraumer Zeit "überfällig" war und erst zurück nach München reiste, nachdem dieser K. H. Schreiber - verdächtigt der Steuerhinterziehung und Bestechung und möglicher Hauptbelastungszeuge in einem schwer in der Luft liegenden Verfahren gegen unsere Oberen - per Kautionszahlung wieder auf freiem Fuß stand.
Der Wirtschaftsminister verpasste wegen seines Engagements in Kanada sogar die erste Sitzung des Kabinetts nach der Sommerpause; sein Pressesprecher sprang schon Tage zuvor im Dreieck und informierte CSU-Kreise fragten sich ernsthaft, ob der Herr Staatsminister überhaupt noch mal nach München zurückkehren wollte oder vielleicht untertauchen würde wg. einer ihm durch die Waffenschiebergeschichte drohenden Strafverfolgung. - Gut. Jetzt ist Otto also wieder unter uns, pünktlich zur offiziellen Rehabilitierung des jungen Zwick durch die CSU, die - vertreten von Frau Stamm, nach Bad Griesbach zur 1000-Jahre Kurbad-Feier fahren muss - ich glaube kommenden Mittwoch, oder Donnerstag.
Wie? Nicht lustig? Uninteressant? Na dann frag doch mal in deiner Agentur nach, wo genau Herr Hombach mit wem welche Geschäfte in Kanada macht, oder gemacht hat? Vielleicht kommst du dann darauf, was an dem verlängerten Kanadaurlaub des Staatsministers Wiesheu so lustig ist - und was daran für Staatsanwälte so sehr von Interesse sein könnte, dass unser Revolverblatt lieber blindlings Amok läuft, anstatt darüber zu berichten.
(Du weißt, dass Waffenschieber Schreiber u. a. auch mit Airbussen gedealt hat, die bekanntlich auch in und mit NRW gebaut wurden/werden.)
In diesem Sinne - melde dich, wenn die Verbindung funktiert. Ein kurzes JA genügt.
Bis dahin schöne Grüße aus München
AO

ps Hier regiert zurzeit der schönste Spätsommer, Maria Einsiedel, Schyrenbad, sehr, sehr angenehm. Die Mädchen haben noch ihre luftig leichten sunshine-klamotten an, der Himmel ist so blau - also schon schön.
pps gerade erfahre ich, dass Frau Stamm doch nicht nach Griesbach fahren muss, weil es zuviel Tamtam im Vorfeld gibt. Aber dies nur nebenbei, als Beispiel, wie gesagt, für dieses ewig nichts sagende Grundrauschen, das in unseren Zeitungen von A bis Z die Seiten füllt. Wenn du wissen willst, woher in der neueren deutschen Geschichte wirklich der Wind weht, frag nach Hombach, Bodo Hombach. Womöglich weiß ja jemand in deiner deutschen Finanzmetropole, wie gut der B. H. den O. W. kennt, und beide diesen Waffenhändler K.-H. S.

*Name geändert

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Montag, 26. Januar 2009
Musik Zur Zeit

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Samstag, 10. Januar 2009
Geschenkt
Aha. Was haben wir denn da. Geben Sie mal her. Oh ja. Ein Zertifikat. Was steht da? Wertgutschrift. So so. Hm Hm. Also gnädige Frau, wenn ich das hier so lese, also die gute Nachricht ist: Ich kann Sie beruhigen. Von der Finanzkrise sind Sie nicht betroffen. Ihr Genussschein ist schon seit letztem Sommer wertlos. Die schlechte Nachricht. Das kann jetzt teuer werden. Sie haben sich da in ein Filmprojekt investiert, bei dem sozusagen ab Drehbeginn der Ofen aus war. Jetzt sind Sie sozusagen am negativen Cashflow beteiligt und kriegen für Ihr schönes Wertpapier nur die laufenden Rechnungen der Anwaltskosten gutgeschrieben. Hier stehts: Schwarz auf Weiß: Sie sind am Umsatz beteiligt. In guten wie in schlechten Zeiten. Sozusagen. Mitgefangen, mitgehangen, gnädige Frau. Mein Vorschlag wäre jetzt. Wir strukturieren Ihr Portfolio ganz schnell um und setzen Ihre Problempositionen einfach auf long. Dann können Sie in Ihrem Kölner Loft erst mal wohnen bleiben und haben mindestens drei Monate Luft, bevor wir ans Auflösen denken und Sie in die Zwangsvollstreckung schicken müssen. Ja. Gnädige Frau. Schauen Sie mich nicht so an! So ist das eben. Ich bin nur Ihr Berater!

Und zu Ihrer Frage, gnädige Frau. Also natürlich können Sie klagen! Die Frage ist freilich nur: womit? Wenn ich das richtig sehe beträgt Ihr laufendes Einkommen zur Zeit rund 5000 Euro. Das sind die Bezüge, die Ihnen aufgrund der Scheidung von Ihrem Exmann, also Ihrem Mann zustehen. Wenn wir dagegen mal Ihre Fixkosten aufrechnen. Da ist die Miete der Boutique, da sind Grundsteuer und Versicherungen, das Internat Ihrer Tochter ist auch nicht umsonst. Also summa sumarum können Sie sich das gar nicht leisten, zu klagen. Und unter uns. Schlafende Hunde, sollte man nicht wecken, wenn Sie mir diese private Bemerkung erlauben. Denn man wird Sie sicher fragen müssen, woher das Geld gekommen ist, mit dem Sie den Genussschein hier erworben haben. In Ihren Unterlagen findet sich da nämlich nichts. Ich vermute, Sie haben das damals bei unseren Freunden in der Schweiz in bar bezahlt, wogegen an und für sich auch gar nichts einzuwenden ist. Nur. Wie ich Ihrem Vertrag entnehme, haben Sie den damals bei unseren Kollegen von der DB in New York abgeschlossen. Und das ist natürlich inzwischen ein Problem. Da hat sich nämlich zwischenzeitlich einiges getan. Nicht dass es Ihnen am Ende geht wie Ihrem Exmann. Grüße übrigens. Und – entschuldigen Sie die Frage, ich möchte jetzt nicht indiskret erscheinen, aber – gibt´s das jetzt wirklich, diese elektronischen Fesseln? Wo trägt man die? Hat die Ihr Mann äh, am Fuß?

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Donnerstag, 8. Januar 2009
MISSION ACCOMPLISHED
Allianz kauft sich für 1,1 Milliarden aus dem 17 Milliarden plus x mal 1000 Millionen hohen Turm der Dresdner-Bank-Schulden; Coba kauft für fünf Milliarden diese 17 Milliarden plus x mal 1000 Millionen und dazu noch x mal n (CDS-Experten munkeln x hoch x) Millionen Schulden, die ab Ende Januar nun nicht mehr als Dresdner, sondern Commerz Bank firmieren werden; der Bankenrettungsfonds Soffin kauft gemäß des Erlasses der Frau Merkel und ihres Herrn Steinbrück aus dem September letzten Jahres für 10 Milliarden ein Viertel der Commerzbank, von der ab jetzt freilich niemand mehr sagen kann, aus wie vielen wie hohen Türmen wann genau fälliger Schulden die denn eigentlich besteht, weil praktisch alle Schulden der Commerzbank seit heute ganz offiziell der Bundesfinanzminister aus der Kasse dieses Rettungsfonds zurückbezahlen aka refinanzieren wird, sobald beispielsweise einer meint, darauf wetten zu können, Coba-Anleihen abschreiben zu müssen, wenn er das darin seit sagen wir zehn, sechs, drei Jahren angelegte Geld wieder sehen will, was Frau Merkel zwar für völlig ausgeschlossen und absolut unwahrscheinlich erklärt hat, was aber trotzdem spätestens ab März leider leider leider unvermeidlich sein wird, weil ab März sogar unsere angeblich im Pfennigfuchsergeld der Kleinbetriebe und lohnabhängigen Einkommensbesitzer schwimmenden Sparkassen auch noch den sprichwörtlichen letzten Cent, den sie noch in einer anderen Bank liegen haben, nicht nur wieder sehen wollen, sondern wieder sehen, ja mitsamt dem vereinbarten Coupon in Rechnung stellen stellen müssen, weil sie plötzlich dringend Geld brauchen, um im Geschäft zu bleiben, was diesen Rettungsfonds dann wahrscheinlich selbst die letzten aus dem Etats ohne außerordentlichen Nachtragsbeschluss zu mobilisierenden Reserven und die Frau Merkel bitter geweinte Tränen kosten wird.

Aber was tun wir nicht alles, um wenigstens unsere ALLIANZ aus dem Sumpf zu ziehen, in den sie von ihrer gerade eben bankrottierenden Tochter Dresdner Bank blöderweise hineingeritten wurde! Wir haben die Bilanzierungsregeln geändert, Hunderte Millionen und Milliarden in bar oder über Kredit zur kurz- und mittelfristigen Subventionierung ihrer Beteiligungen verpulvert, warum jetzt knausern und zetern und das Big Fiasko nicht auch bis zum ganz bitteren Ende durchspielen?

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Donnerstag, 1. Januar 2009
Kassam
Wie blöd kann man eigentlich sein? Seit dem sechs.tage krieg, seit jom-kipur, kurzum, seit mehr als 30 Jahren, jammert die arabische welt, dass sie nicht siegen kann,, bildet inzwischen sogar kinder zu soldaten (intifada), setzt sogar ein ganzes Land aufs Spiel. Ja, was wollt ihr Trottel denn? Wollt ihr verhungern? Öike in rhe Sahel-Zooe? Wollt ihr Zunanime-Tourismus-Zone werden? Oder seid ihr wirklich so blöd? Hört auf zu schießen, schickt eure blöden jungen Mullahs in die Wüste, lernt mit Stäbchen essen, und alles wird gut.

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Mittwoch, 24. Dezember 2008
ZWISCHEN DEN JAHREN

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