Montag, 2. November 2009
Chronik der laufenden Ereignisse – Halloween!
Mit der CIT GROUP haben sich gestern an die 60 Prozent der liquiden Mittel des US-amerikanischen Handelsgewerbes (von der Traditions- Schuhfabrik über die weltberühmte Imbiss-Kette bis zum blutjungen Start-Up für CAD-gestützte Bezahlsysteme) vom Markt verabschiedet und wollen in Zukunft auch nur noch als „mit staatlicher Rückzahlungs-Garantie“ besicherte Schulden be- und gehandelt werden – und die Fachwelt kann die Meldung nur noch müde abnicken und mit den Achseln zucken.
Sehr besorgniserregend, wenn inzwischen nicht mal mehr so veritable Weltuntergänge das zählen was sie einmal wert waren.


Wer jetzt keine Hausse hat – Frau Merkel – baut sich keine mehr.
Wer jetzt am Arsch ist, der wird es lange bleiben...



Brrrrh!

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Analyst of the day – ANTI LEMMING
Anti Lemming: Niedergang Japans und der USA

würde kommen, wenn die Refinanzierung der überbordenden Staatsschulden nicht mehr zu den aktuellen Billigzinsen gelänge. Die

Fast-Verdoppelung des "Versicherungs-Preises" für einen Kreditausfall Japans

(via CDS) in den letzten Wochen spricht Bände.

Die Zentralbanken haben lediglich Kontrolle über die Leitzinsen, die sie nach Gutdünken festsetzen können - wobei sie in Japan und USA aber schon bei Null angekommen sind (Feinsteuerung ist bereits entglitten).

Am langen Ende der Zinskurve setzt hingegen der Bonds-Markt die Preise. Die Notenbanken können da lediglich "rumhantieren" - mit Quantitativem Easing (QE), also dem Aufkauf langlaufender Staatsanleihen. Ziel von QE ist, die Zinsrendite der Langläufer und damit das generelle Kreditniveau (inkl. Hypo-Zinsen) künstlich niedrig zu halten. "Künstlich" heißt aber immer auch: "nicht marktgerecht". Sobald der künstlich geschaffene Druck nachlässt, preist der Markt das Allfällige wieder ein...

QE ist somit eine unabdingbare Bedingung für die aktuelle Assetblasen-Wirtschaft. Allein die "Kaufdrohung" durch die Notenbanken hält die Kurse der Staatsanleihen hoch bzw. "in Schach" und deren Zinsen niedrig.

Doch so "groß und mächtig" die Fed und die BoJ auch sein mögen - beiden fehlen die Mittel, um bei dem riesigen Volumen umlaufender Staatsanleihen einen etwaigen Ausverkauf stoppen zu können. Auch schwächelnde Landeswährungen, insbesondere den Dollar, können die Notenbanken mangels Masse nicht nachhaltig stützen.

Der Gong zur nächsten Abwärtsrunde dürfte mMn am Bondsmarkt geschlagen werden. Zurzeit wird dort das - makroökonomisch sinnfällige - Deflations-Szenario gespielt. Das gezielte Schüren von Inflationserwartung (# 51836), das u. a. Gold und Rohstoffe hochtrieb, ließ die "kühlen" Bonds-Strategen bislang kalt.

Wenn diese kühle Rationalität jedoch neuen Ängsten weicht - die z. B. im Falle (wortwörtlich) Japans von Zweifeln an der Rückzahlbarkeit der Unmegen an Staatsschulden ausgehen könnten, gäbe es einen "unerwarteten" Ausverkauf am Bondsmarkt, der die Langfristzinsen hochtreibt. Dann aber wären die gigantischen Schuldenpakete in USA und Japan nicht mehr finanzierbar. Neue Staatsanleihen könnten dann nur noch mit im Vergleich zu heute sündhaft teuren Zinsen emittiert werden (Argentinien-Effekt). Damit würden Stimulationspakete, die zurzeit mittels Staatsverschuldung das fehlende organische Wachstum ersetzen sollen, schlicht zu teuer. Der Big Unwind wäre unaufhaltbar. Letztlich zum Segen der Menschheit... (GS - "hang them higher").

12:10
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#51840 downup
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Der Mann kennt sich aus! Anti Lemming hat sich mit seinem Baeren-Thread http://www.ariva.de/Der_USA_Baeren_Thread_t283343 auch das Verdienst erworben seit Jahren eines der, wenn nicht das beste deutschsprachige Börsen-Forum eingerichtet und am Laufen gehalten zu haben. Guter Mann!

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