Mittwoch, 10. Oktober 2007
SCHRÖDER ERZÄHLT von den "SPEAK" AKTEN ALL
In seinem aktuellen taz-blog bringt der alte März Verleger Jörg Schröder einen Beitrag zum Literaturbetrieb. Den sollten Sie mal lesen, GM, damit Sie wissen, mit welcher Berühmtheit Sie es hier eigentlich zu tun haben. Leider macht der Schröder an ein paar entscheidenden Stellen der Geschichte sozusagen den "Lottmann" und phantasiert sich seine eigene Anekdotenwelt zusammen, die nur bedingt den Tatsachen entspricht. Aber lesen Sie selbst, und sei es nur, um mir Gelegenheit zu geben, die jeweils falschen Angaben zu korrigieren.

Die story ist nämlich schon sehr lustig und im Tenor liegt der Chronist natürlich auch nicht wirklich daneben. Aber so stehen lassen kann ich das selbstverständlich auch nicht – und sei es nur, weil die Realität für meine Begriffe einfach lustiger ist als die daraus fabrizierte Kolportage.

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Die Geschichte
kenn ich auch anders, wobei die Schrödersche Version ja nicht neu, sondern vor Jahr und Tag in "Schröder erzählt" erschienen ist. Ich glaube freilich nicht an böse Absicht. Es hätte ja schließlich auch keinen Sinn die Münchner Obdachlosenzeitung wider besseres Wissen "Riss" zu nennen.

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Ja eben
Es geht mir auch nicht darum, an dem Blog-Beitrag bzw. dem Schröder-Text rumzumäkeln – das ist sozusagen Literatur und hat als solche auch in der ihr eigenen künstlerischen Erhabenheit auch einfach so unwidersprochen und -behelligt dazustehen – nur – und damit fang ich mal mit den Korrekturen an – sind die wirklichen Zusammenhänge, in denen der "speak" Verlag und insbesonders die Akten All zu sehen sind, wie gesagt eben doch etwas anderes als der Reim, den sich ein unbeteiligter Dritter darauf macht.
Die Penner beispielsweise, denen ich damals einen Teil der Restauflage vergeblich schenken wollte, waren nämlich gerade nicht die armen Hunde, die mit der BISS hausieren gehen, sondern die Herausgeber der Zeitung bzw. die Damen und Herren, die diesen Verein organisieren und – entre nous – auch gar nicht schlecht von ihrem selbstlosen Einsatz für die Not- und Hungerleider Münchens leben. Die festangestellten Charity-Funktionäre nämlich waren sich schlicht zu fein oder zu gut für die geschenkten Bücher, schließlich war ich auch kein Moshammer, der zur feierlichen Geschenkübergabe auch die obligatorischen drei Fotografen und das Fernsehteam organisiert. Kurzum, erste Korrektur: Die "Penner", die die Akten All nicht mal geschenkt haben wollten, waren in wirklichkeit keine, sondern nur Vereinsmeier und Wohlfahrts-Funktionäre.
Mit solchen "Pennern" hatte ich es im Übrigen auch im hiesigen Kulturreferat zu tun. Die wollten nämlich auch nichts von den Büchern wissen, als ich ihnen das Angebot machte, einen Teil der Restauflage kostenlos zu übernehmen um sie beispielsweise in ihre Stadtbibliotheken zu stellen. Das interessierte diese Kultur-Apparatschiks nämlich nicht, deren job im Wesentlichen ja auch darin besteht, Freund- und Seilschaften zu pflegen.

Und nur am Rande eine kleine Anekdote, damit man sich vorstellen kann, wie die Burschen und Mädels in diesem Kultur- und Literaturbetrieb ticken: Nachdem mir klar war, dass diese Büro-Fittis tatsächlich Null Interesse hatten, mit einem Typen, den sie weder finanziert noch sonstwie unter ihrer Förder-Fuchtel hatten, auch nur zu reden, erklärte ich der Dame, dass, wenn das so ist, und das Kulturreferat auch keine Verwendung für die Anthologie haben sollte, ich die Bücher eben verbrennen müsste. Prompt kam dann der empörte Aufschrei dieser Tussi, dass sie mit "Bücherverbrennung" aber ein riesen Problem habe und ich mir das doch bitte noch mal überlegen sollte... – nota bene: die blöde Kuh erklärt, sie hätte ein riesen Problem mit dem Gedanken, dass Bücher verbrannt werden, und dekretiert im selben Atemzug zu, es könne doch wohl kein Problem für mich als Verleger sein, die Bücher einfach zu verschreddern...
Und noch mal wohl gemerkt: Das war nicht irgendein dumpfes Prominentenkochbuch oder vergleichbar überflüssiger Kitsch, der sich in den Literaturhäusern stapelt, sondern – und da hat der Schröder schon recht – ein durchaus bemerkenswertes Ding, dieses Akten All.

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Ich hoffe doch,
Sie haben noch irgendwo ein Exemplar, das Sie mir - und jetzt kommts, MG - bitte VERKAUFEN, nicht etwa SCHENKEN, nein, ich will es KAUFEN. Wie hat sich eigentlich damals der Roman des Advokaten verkauft? Der war nämlich großartig und ich bin stolzer Besitzer eines Exemplars. Sie erinnern sich doch an den Advokaten und unsere lustigen Biernachmittage in der Germanistencafeteria im GSI, MG?

Ansonsten finde ich den Schröderschen Beitrag nicht nur schön geschrieben, sondern er trifft überall da zu, wo Kunst zur Ware gemacht wird. Also überall.

Ich finde es übrigens lustig, dass Sie da als "cholerischer Niederbayer" geschildert werden, MG. Obwohl: Sie sind doch gar nicht cholerisch, oder, MG? Hoffentlich, MG, denn Choleriker leben ungesund, MG.

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Nie im Leben bin ich cholerisch,
Sanftmut ist mein zweiter Vorname, aber zur Sache. Natürlich habe ich nicht nur ein Exemplar zuhause rumliegen, sondern an die Hundert. Und damit zu ein paar Korrekturen der Zahlenangaben. Also: Die Auflage war nicht 5000, sondern 2000 Stück. Bis heute verkauft sind davon etwa die Hälfte; in die Isar geworfen habe ich genau drei Exemplare und auf ähnliche Weise entsorgt, nämlich einfach weggeworfen noch mal zehn. Und das sozusagen auch nur als Motiv einer Foto-Serie, mit der ich den vorläufigen Abschluss des Projekts "speak"-Akten All dokumentieren wollte.

Aber das muss ich später gesondert auseinanderklamüsern, jetzt muss hier nämlich erstens wg. erneutem Wichtalarm für eineinhalb Stunden unterbrochen werden, zweitens ist diese Entsorgungs-Episode eine Bilder-Geschichte für sich.

Zu Aumiller/Advokaten: ausverkauft. Heben Sie sich Ihr (hoffentlich) nummeriertes Exemplar der Erstauflage auf, denn das müsste heute schon richtig was wert sein.

Aber dazu und zum Rest später.
Sie könnten ja in der Zwischenzeit paar Anekdoten aus der guten alten Zeit – Stichwort Germanistencafetria – kolportieren, wenn Sie sich daran überhaupt noch erinnern können.
Bis später
ps Gruß vom Gewaltigen

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Ich fürchte, der Ausdruck
"lustige Biernachmittage" impliziert es bereits: Meine Erinnerungen an Details sind doch stark getrübt. Zumal die Nachmittage doch häufig in Abende im sogenannten "Atzinger" gemündet und schliesslich nächtens bzw. frühmorgens im "Baader" geendet haben. GrüßenS bitte den Gewaltigen zurück.

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Ihr Gedächtnis lässt Sie offenbar
wirklich im Stich. "frühmorgens" hat im "Baader" noch nie ein ein Abend geendet, weil im Baader damals noch jede Nacht pünktlich um eins Schluss und Feierabend war. In München galt damals ja wie im gesamten Freistaat eine rigide Sperrzeit für Lokale; die wurde erst mitte der 90er Jahre gelockert bzw. ganz abgeschafft. Und jetzt raten Sie mal, wer sich die historische Feder an den Hut stecken darf, das sozusagen als junge aufstrebende PR-Agentur neuen Typs mit durchgesetzt zu haben?

(Das riecht jetzt zwar sehr streng nach übelster Selbstbeweihräucherung, muss aber sein, damit dem falschen Eindruck entgegengewirkt wird, der Höffner, der Schubert und ich wären nur drei übergeschnappte Bohemiens gewesen, die sich mit kunstsinnigen Verlags-Ambitionen auf den harten marktwirtschaftlichen Brettern des Literaturbetriebs eine blutige Nase geholt hätten. Die Geschichte des"speak" Verlages ist zwar keine der üblichen Erfolgs-Stories, aber so naiv oder "verrückt" wie uns der alte Schröder schildert waren wir damals nun wirklich nicht.)

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Wie
haben'S das denn angestellt, mit der Sperrstunde, wenn ich fragen darf? So als drei Musketiere gegen die Stadt-Macht?

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Jetzt sagen Sie bloß, Sie
und Ihre Kompagnons haben die Sperrzeit ausgehebelt! Sagenhaft!

Das mit dem Baader ist mir vorhin übrigens auch wieder eingefallen. Bei mir endeten solche Nächte damals oft in der Oly-Disco. Und da ist es dann wirklich frühmorgens geworden.

off topic: Bin übrigens gerade dabei einen ersten Schwung Wiesn-Bilder vom Tag davor, vom final Countdown hochzuladen. Die Bilder vom ersten Tag werden dann andere Geschichten erzählen, die dann wieder zum Thema "lustige Biernachmittage" passen ...

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Ganz kurz zur "Sperrzeit":
Damals gabs einen relativ neuen Club, der hieß und heißt heute noch Substanz, und die Betreiber hatten uns engagiert, ihnen bei der Erlangung einer sogenannten Sperrzeitverkürzung sozusagen behilflich zu sein, was ja nicht nur ein bürokratisch-juristischer Akt ist, sondern sozusagen auch jede Menge basisdemokratischer Überzeugungsarbeit erfordert, da du als Club-Betreiber die für dich zuständigen Bezirksausschüsse davon überzeugen musst, dass die Welt nicht untergeht, wenn du den Laden statt um eins erst um drei zusperrst. Eben diese Überzeugungsarbeit haben wir dann geleistet, beispielsweise ein Großes Hearing mit Verbandsvertretern, Lokalpolitikern, etc. und anschließender Publikumsdiskussion organisiert und damit diesen Stein sozusagen wenn nicht ins Rollen gebracht, dann immerhin soweit beschleunigt, dass er nur Monate später die bis dahin bestehende rigide Sperrzeit-Regelung des Freistaates zu Fall brachte.

Und um mit der Selbstbeweihräucherung fortzufahren: Wer glauben Sie hat eigentlich dafür gesorgt, dass das Substanz mit so was wie Literatur in Kontakt kam und inzwischen zu einer der ersten Adressen in Sachen Poetry-Slam und Lesebühne werden konnte?

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Mei, auch Sie???
Stellen Sie sich mich jetzt bitte als einen vor Sie Niederwerfenden vor. Heilig, heilig! Sanctus, sanctus!

Das SUBSTANZ war eine ganze zeitlang praktisch mein Wohnzimmer. Zu der Zeit hatte ich zunächst mit einem der beiden Wirte eine Band und dann kam schon die Band in der ich mit der Verehrungswürdigen gespielt habe.

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Muss jetzt leider
gehen. Da mein Neffe, der zwar in der Nähe von Mühldorf wohnt aber in München in die Schule geht, als potentielles Streikopfer vielleicht heute bei mir übernachtet und möglicherweise zu Hause schon auf mich wartet.

Bis Morgen, die Herrschaften, Servus!

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Ja ja, werfen Sie sich nur nieder –
oder weg vor lauter Lachen. Aber es war halt wirklich so, dass wir damals mit diesem ganzen Independent-Literatur-Quatsch in der Club-Szene angefangen hatten. Die erste Literatur-Veranstaltung im Substanz war beispielsweise eine Lesung aus dem oben erwähnten Roman des Advokaten. Das war 94 und der Laden war voll. 96 gabs dann die Akten All Release Party im Substanz bei der dort erstmals eine Open-Mike-Show auf der Bühne stattfand. Ein halbes Jahr später hat dann der Bruckmaier vom Zündfunk die Idee einfach übernommen und unsere Open-Mike-Ding mit viel Tratra als Poetrie-Slam für sich neu erfunden. Mir ging das damals auf den Sack, weil ich es völlig bescheuert fand, die Leute um die Wette lesen zu lassen und also dieses fade alte Konkurrenzprinzip nun also auch noch in die Subkultur einzuführen, um auch noch aus diesem Underground-Output irgendwie Profit oder auch nur symbolisches Kapital rauszupressen. Aber das funktionierte natürlich und funktioniert ja auch heute noch. Nur hat mich das eben ab dem Punkt, an dem sich die einschlägigen Jugendkulturverweser Marke Bruckmaier auf die Sachen setzen gelinde gesagt nicht mehr interessiert. Ehrlich gesagt widert mich so was an. Aber das wäre nun wieder eine andere Geschichte und Teil drei der Selbstbeweihräucherung, nämlich – ach was. Es langt fürs erste.

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Ja dann.
Bis morgen. Und keine Sorge wg. der Bahn. Gestreikt wird ja erst ab Donnerstag, wenn überhaupt.

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Übrigens, GM, jetzt nur so als kleine nächtliche Zwischenbemerkung
an den Rand der eigenen Sache glossiert: Dieses Eva Hermann Nümmerchen, das der Kerner gestern vor den Augen der von SPIEGEL-, über SZ- bis runter zu Buxtehude-online pünktlich zur Sendung aufgebrachten deutschen Weltöffentlichkeit geschoben hat und diese wahrscheinlich jetzt auch noch wochenlang beschäftigen wird, hatte es wirklich in sich. 50 Minuten knallharter, alle Hosen des Mediengeschäfts herunterlassender Kommunikationsporno, der einem klar und offen wie selten vorgeführt hat, worum es eigentlich geht, wenn es im Fernsehen mal um etwas geht: nämlich immer und ausschließlich darum, scheinbare Relevanz in Medientauglichkeit umzuwandeln et vice versa.
In den 50 Minuten zu sehen und zu hören war ein ununterbrochener Strom ebenso unsinniger wie irrealer Sätze und Sprechakte, die sowohl für sich als auch in Beziehung zueinander ganz offensichtlich nichts, also wirklich absolut gar nichts mehr mit dem zu tun hatten, was sie jemals irgendwann einmal bedeutet, bezeichnet, ausgesagt, kurzum unter sprach- und vernunftbegabten Wesen als verbindliche Auskunft eines Wissens vermittelt haben.
Es war ein 50 Minuten langer schlagender Beweis, dass es allen Beteiligten angefangen von Kerner über Herman, diesem angeblichen Historiker, der Schreinemakers, der Berger und dem Komiker ausschließlich darum ging (und gehen konnte), von alledem, worüber sie laut Sendeplan reden sollten, nichts, tatsächlich gar nichts mehr wissen zu WOLLEN und genau dieses offensive grundsätzliche Desinteresse als den für sie einzig möglichen und denkbaren Zugang zur Welt völlig ungehemmt und schamlos in die Kameras und Mikrophone quakend zu demonstrieren.
Nationalsozialismus? War da mal was, außer dem Wort Autobahn und der Einsicht, dass sich Demokraten im Wesentlichen durch den regelkonformen Gebrauch des Ausdrucks Juden von Faschisten unterscheiden, alles Weitere regelt der Gesetzgeber und die zur inneren Sicherheit sowie zum Schutz unserer Verfassung operierenden Organe?
(Wird mir hier jetzt zu filosofisch, komme bei Gelegenheit aber auf diese durchaus gespenstische Talkshow von gestern zurück)

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Zu Eva Herman:
Guten Abend Herr Great Gate. Die gestrige Sendung des Kerner habe ich nebenbei verfolgt. Der Hauptakt galt dem Computer.
Als täglicher SPIEGEL-online Leser habe ich nun doch genauer hingesehen, und mir einige Bilder und Sätze von gestern ins jetzt geholt.
Ich finde alle wußten bescheid. Sogar Madame Herman. Was mich bei dieser ganzen Talkshow interressiert ist der IQ der jeweiligen Personen, Kerner inklusive.
Nun hat Deutschland wieder einen Buhmann, denn Kerner gab ja exclusiv der Bild-Zeitung ein Interview. So verstehen selbst die Bauarbeiter, daß Frau Herman Nazi ist.
Dieses Kreuzfeuer in der Sendung ist einerseits nicht gerecht, andererseits hätte Frau Herman genug Hirn und Kreuz, wäre sie die letzte im Studio gewesen.
Dazu nur Glückwunsch Frau Herman.
Alias Alimente dos Heiabubu,
KING

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Im III. REICH
telefoniert Bill Murray gerade mit seiner Frau. In Tokio ist es vier Uhr früh, gleich müsste der Schnitt zu Scarlett Johanson kommen, ne, ist der Schnitt zum schönsten Bild von Lost in Translation, "amerikanischer Golfer vor dem Fujijama" (Murray). Jetzt erst hockt Scarlett mit Bill als ob sie daheim wären in den Staaten im Diner. Es gibt Flaschenbier. Und der japanische Weißkittel hinter der Theke versteht kein Wort.
Will sagen: Schalt aufs Dritte, schöner Film.
Später dann mehr zu dem schönen Satz: "So verstehen selbst die Bauarbeiter, daß Frau Herman Nazi ist." – – – Eben. Frau Herman ist Nazi, also jeder, also keiner. Es ist inzwischen völlig egal.

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Und was
flüstert er ihr am Schluß ins Ohr? Hab die Klotze extra auf volle Lautstärke gemacht. Vielleicht ist's ja in einer Sprache, die wir nicht verstehen? Wie die Elfen in "Herr der Ringe"? Hast du die Nummer von Sofia Copolla? Ich würd sie glatt fragen. Einen schönen Tag mit Kaffeegruß; auch an die Bauarbeiter.
Genau, ich hab mir den Film auch angesehen.
Cheers,
KING

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Morgen, die Herrschaften!
Ist wirklich ein schöner Film, LOST IN TRANSLATION. Größtenteils äusserst geschmackvoller Musikeinsatz. Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich den gestern zum ersten Mal gesehen habe. Davor habe ich mit meinem "Die Kritik der reinen Vernunft"-lesenden 15(!!!)-jährigen Neffen SPIDERMAN I und II angeschaut. Übrigens für U.S.-Ami-Mainstream auch recht gelungene Werke.

@MG: Habe vorhin meine Akte Aumiller wieder rausgekramt. Mein Exemplar hat die Nummer 110 und vorne ausserdem eine handgeschriebene persönliche Widmung vom Autor, dem sogenannten "Dr. Jur.", anlässlich der damaligen Lesung im SUBSTANZ. Leider sind sowohl Vor- wie Nachname falsch buchstabiert. Habe gleich wieder ein bisschen drin rumgeschmökert. Wirklich in jeder Hinsicht bemerkenswert, beeindruckende Aufmachung, aussergewöhnlicher Inhalt. Da können Sie stolz drauf sein, MG, dass Sie daran beteiligt waren.

Das Ganze hat mich übrigens auf eine Idee gebracht, die im Zusammenhang mit diesem Blog steht, MG. Aber dazu später.

@Bruckmaier/Poetry-Slam: Es ist natürlich völliger Blödsinn, Leute um die Wette lesen zu lassen. Literatur ist schließlich keine Sportart. Passt aber wieder Arsch auf den Eimer unserer derzeitigen Gesellschaft und scheint mittlerweile eine recht einrägliche Einkommensquelle zu sein.

@Hermann/Kerner: Sendungen, in denen ein Kerner vorkommt schau ich mir nur an, wenn darin ein Ball und 22 Männer, die ihm nachrennen vorkommen - und das ZÄHNEKNIRSCHEND. Dieser ganze "Skandal" ist die Öffentlichkeit irreführender, schlechter POPDRECK! Über derlei POPDRECK - diese Wortkreation sei hier und heute dem Gewaltigen gewidmet - sollten wir hier uns gar nicht aufregen. Wo kommen wir denn dahin.

@Rande: Was, die Schreinemakers gibts noch???

Nachtrag: Auf SPON gibt es übrigens einen mir ganz vernünftig erscheinenden Artikel von Broder zum Thema Hermann/Kerner.

Bemerkenswert dämlich dagegen der "Diskussionsbeitrag" eines Herrn namens Christian Kortmann bei der SZ-online. So dämlich, dass ich auf einen Link verzichte. Bei der SZ scheinen wirklich schön langsam die Lichter auszugehen.

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@king
Sag ich doch, schöner Film.

@Grandmaster: Da kommt doch die kleine Szene mit dem blondierten durchgeknallten TV-Zombie vor, die Murray zuerst als Objekt und dann als Subjekt erlebt. Diese Moderationssprechmaschine, die Herzchen aus dem Bildschirm zaubert, genau das waren die Damen und Herren vorgestern, nur eben in verteilten Rollen. Und man selbst ist als Bill Murray sozusagen Teil der Show und fühlt sich etwas fremd, auf diesem Planet der Affen, gelinde gesagt.

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Ihre Idee würde mich
interessieren. SchickenS doch eine Mail, wenn es eine Überraschung sein soll. Bei dem Broder hab ich mich nur gefragt, wie der das, was er da gestern gesehen hat, mit seiner dauernden Kriecherei in den Arsch der Neuen Mitte auf eine Reihe bringt.


PS OFF TOPIC
Man wurde in Berlin bei herrlichem Wetter in ein unterirdisches Tunnelsystem eingespeist, musste an verschiedenen Barrieren warten, durch lange Gänge laufen, kurz im Flugzeug sitzen, nochmal warten, wieder Röhren, Tunnel, Gänge, gehen, und wurde schon in London ausgespuckt wie nichts, aber schweißgebadet und komplett erledigt, an einem Zielbahnhof namens Paddington Station.
Der alte Goetz hat offenbar als kleine Reminiszenz an den Ministerpräsidenten a.D. auch nicht wirklich sagen können, worüber schon Stoiber nicht reden konnte. Ausgespuckt wie nichts, aber... ha ha

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Ja, ja "ZEHN MINUDDN"


Herrlich. Sowas werde ich echt vermissen. Mei, der Goetz wird halt auch nicht jünger und ein besonders gesundes Leben hat er ja wohl auch nicht imme geführt, bislang.

@Idee: Bin noch am Überlegen, ob ich das hier posten soll und am Ausfeilen. Nur Geduld, MG, nur Geduld.

Was sagen Sie überhaupt zu meinen Wiesn-Countdown-Photos?

Nachtrag: Die Szene mit dem Moderator ist ein echtes Highlight, zu totlachen.

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Sehr gut,
dass der Ministerpräsident hier doch noch mal auftritt. Ich halte es übrigens für eine schon sehr ironische List der Vernunft, dass der Ministerpräsident wegen erwiesener Cleverness nie wg. Spenden, Waffen und Bestechung behelligt wurde, dafür aber sozusagen als Depp in die Annalen der Geschichte eingeht.

Fotos? Welche Fotos? Schau gleich

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Gut gefällt mir
....................................................BAVARIA.....

die alte Schlampe

Die passt auch hier sehr gut her.

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BREAKING NEWS!!!
Doris Lessing hat den Nobelpreis für Literatur gewonnen.

... und ich hab noch nie etwas von der gelesen ...

Wie stehts mit Ihnen, MG? Ihr Urteil?

Es haben ja, siehe GraSS, schon gelinde gesagt, sehr mäßige Autoren diesen Award gekriegt.

Im Gespräch für den Preis war auch der von mir SEHR hoch geschätzte Philip Roth. Der hätte den wirklich verdient gehabt.

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Wer ist Doris Lessing?
Ich kenne nur Uta Danella. Muss mal googeln. Roth ist nicht so mein Fall. Ich bin Pynchon-Mann (Vineland!) und lese lieber Leute wie Wambough, Leonhardt, also Bücher die Dämmerung in Glitzerland heißen oder so.

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Hab grad gegoogelt
Na ja, Simbabwe, Fußball Weltmeisterschaft. Alle lieben Afrika, sagt der Gewaltige neuerdings immer, und da wird er ausnahmsweise mal recht haben.

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Wambough? Leonhardt?
Die kenne jetzt ich wieder nicht. Um Pynchon habe ich mich bis jetzt gedrückt. Habe mal versuch "V" zu lesen, bin aber ziemlich bald stecken geblieben. Kennen Sie Don DeLillo? Müsste Ihnen auch gefallen. In seinem Werk "Mao II" kommt ein Schriftsteller vor, dessen Leben deutliche Bezüge zu Pynchons Biographie hat. "Sieben Sekunden" ist auch ziemlich gut, da geht es um die Ermordung von JFK.

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Guter Einstieg in die Pynchon-Welt
ist Vineland. Liest sich weg wie nichts, sehr unkompliziert und doch wieder mal große Geschichte. Sollten Sie anfangen. De Lillo hab ich mal probiert, bin aber bald stecken geblieben und kann mich nicht mal mehr an den Titel erinnern. War irgendwas mit einer Wüste und einem toten Vogel auf dem Highway.
(Gebs zu, nichts sehr genau, welcher Amiroman kommt ohne Wüste und dem toten Vogel auf dem Highway aus? Mir fällt momentan keiner ein.)

Meld mich jetzt für ne halbe Stunde ab. In der Zwischenzeit könnten Sie mich ja fragen, ob es wirklich stimmt, dass die Freundin sich um die Bücher kümmern musste. Schließlich sind wir hier ja immer noch im Großen Richtigstellungsthread.

Wambaugh und Leonhardt sind alte, eigentlich ziemlich populäre hardboiled krimi Autoren. Absolut empfehlenswert.

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Bei "hardboiled" fällt mir natürlich gleich Ellroy ein. Der Mann schreibt (und ist wahrscheinlich) absolut wahnsinnig. Von den Amis fast am meisten mag ich aber Hubert Selby (ich weiß, ich weiß, der ist kein Hardbolidekrimischreiber), dessen hervorragendes Werk "Last exit to Brooklyn" 1990 eine dermaßen lausige Verfilmung durch das unsägliche Gespann Edel/Eichinger erdulden mußte, dass vor allem letzterer zur Strafe, den Rest seines Leben im Südbad die Herrenumkleiden säubern müsste, wenn es eine Gerechtigkeit und keine Reichsblondinen gäbe.

Ach ja: Stimmt es wirklich, dass die Freundin sich um die Bücher kümmern musste?

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Also erst mal
eigenen schweren Fehler korrigieren, dann den Stachel aus dem Balken des Betrachtes ziehen:
Wambaugh mit A heißt der Ami (und sein Cop-Held übrigens Hoke Mosley, psychisch leicht angeschlagenes Bummerl, der sich von allen Seiten anhören muss, dass er es sogar in Miami nur zu einem drittklassigen Leutnant bei der Polizei gebracht hat; eine der Geschichten beginnt damit, dass einer in seine Wohnung einbricht, ihn verprügelt und ausraubt und ihm nicht nur die Pistole klaut, sondern auch noch voller Hohn den sauer ersparten Zahnersatz zertritt. Und dann gehts ab. Bis zur letzten Seite kein falscher Satz, kein falsches Bild.)
Wenn mir der Gewaltige vor zehn Jahren den Wambaugh und Kollegen seinerzeit nicht gegeben hätte, hätte ich damals wahrscheinlich das Lesen eingestellt...

Und jetzt zur Frage. Gut dass Sie das fragen, GM, es war nämlich nicht so, dass wir damals den Weibern sozusagen das Verramschen überließen. Auch wurde nicht verrammscht, sondern sozusagen ein Nachlass geregelt. Aber dazu irgendwann später, weil das gehört eigentlich in eine "speak" Verlagsgeschichte, und die ist ein Kapitel für sich.
Das klingt jetzt schwer nach Lückenfüller und ist es auch. Offener Schluss – – –
(Kurze Foto-Doku wahrscheinlich heut abend)

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FOTOS
1. Drei Bücher Eine Isar

farbfoto videoshot iPhoto

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