Freitag, 26. Oktober 2007
KROKUSLIED
papier wasserfarben videoshot iPhoto
Im Märzen der Bauer die Orange schält, schaut gespannt, wo seine Rösser wieder bleiben. Und die Vögel. Auch schon da? Oder dort? Wer zieht denn diese großen Kreise dort? Hat ein Flugzeug sich verflogen, sucht den Süden Nordnordwest? Sakrament! Wie einen die Luft heut wieder in der Nase juckt!
"Hä?"
Und was es alles gibt, wo du denkst: Das gibts doch alles nicht! Wie dieses ultraharte Blau zum Beispiel. Hey! Schau halt rauf! Oder pennst du noch? Hey du Penner, was iss denn wieder los mit dir?
Gequengel in der Wohnung.
Es riecht nach Kaffe, nach Gasheizung und schlafwarmem Bett. Komm halt jetzt endlich, zieh dich an. Wir müssen mal raus, hinüber in den Park. Was Besseres als der Schluß von dem Film hier, wird uns da drüben auf jeden Fall passieren. (Here we go again, here we go go go... singt jemand aus dem anderen Zimmer, in dem natürlich die ganze Nacht durch der Fernseher gelaufen ist...) Ich sag dir eins: Die Hasen auf dem Sozius der brünftigen Maschinen, wie die ausschaun, wenn du mich fragst, diese Dinger, die sind echt. Echt Super. Tolle Titten.

"Ich hab dir gleich gsagt, daß das ein Schmarrn ist."
"Jetzt wart halt Annemarie."
"Zssss"

Minuten später stehen sie im Freien. Die Sonne über ihnen, scheint. Von gestern Nacht her weht noch ein Nachwind. Sanft weht er letzte, vergessene Bilder aus einem tiefen schlundroten Süden herauf. Warum sind die deutschen Liberalen gegen die Kronzeugen-regelung? Haben die vielleicht Sorgen? Oder vielleicht sogar richtige Angst, daß Möllemann über die Kinkel/ Genscher-Connection über Abs auspacken könnte?....Bilder und Gerüche der Schneeschmelzen der vergangenen Woche...aus erdigen Ritzen zwischen Ziegeldächern hervorgekrochen,...aus Poren, die lange, sehr lange, fest verschlossen waren...Vielleicht auch der Wehmut? Wir wissen es nicht. Wir stehen nämlich an einer Straßenecke, gleich neben einem Zigarettenautomaten. Noch viel zu weit entfernt, um zu kapieren, was sich da vorne gerade abgespielt hat. Was wir gesehen haben, läßt uns jede Möglichkeit offen. Europa sichert unsere Zukunft, sagt die SPD. Das kann ein Plakat sein. Das muß aber nicht stimmen.

"Hier darf mal nicht mal rauchen, oder?"

Womöglich geht es den beiden um Geschlechtsverkehr. Vielleicht handelt es sich auch nur um ein paar Kollegen, die sich an ihrem freien Tag den Spaß erlauben, auf offener Straße, heimlich heimlich, einen durchzuziehen. Kann sein, daß die zwei auch ganz was anderes vorhaben. Noch ist dieses Land eine Bundesrepublik, heißt es im Allgemeinen Deutschen Sonntagsblatt. Noch ist fast gar nichts klar. Nur daß die jetzt im Park sind, das ist sicher. Der Schluß von dem Film blieb offen. Vielleicht kannten sie ihn tatsächlich schon. Ficken wäre natürlich das plausibelste Motiv.Oder Wehmut. Na ja, keine Ahnung, was in den Typen wirklich vorgeht.

"Na und? Dein Problem."
"Jetzt sei halt nicht so."

Da zögern sie einen Moment. Iss was? Die warten vielleicht auf was. Auch wir warten. Warten bis die Tram vorüber fährt. Dann folgen wir den zwei jungen Männern über die Straße. Der eine, sehen wir, hüpft richtig beschwingt. Der andere bleibt ein, zwei Schritte dahinter, bewegt sich etwas langsamer. Dann, eben haben sie die ersten Bäume passiert, es sind Linden die 1946 gepflanzt wurden und inzwischen dicke, mächtige Stämme ausgebildet haben, bleiben die Jungs plötzlich stehen. Der eine hat eine schwarze Lederjacke an. Schaut jünger aus. Der andere hat seine Jacke offenbar zuhause gelassen. Es ist so ein seltsames Schwingen. Es liegt eine solche Leichtigkeit in der Luft. So jung. Dazu stürzt sich aus großer Höhe eine Schwalbe in die Tiefe. Dazu die Sonne. Was steckt dahinter? Clinton verliert Senat und Kongress und fängt an seine Koffer zu packen. Steckt was dahinter? Liegt es am Frühling? Ich weiß es nicht.

"Ich möchte jetzt aber eine rauchen!"

papier wasserfarben videoshot iPhoto

Und plötzlich, aus über dreissig Meter Entfernung, springt einen diese Vorstellung an: Hie und da, gelb und lalila steht ein Krokus herum. Was sich so ein Krokus wohl so denkt? Denkt wahrscheinlich wie jedes Jahr. Wahrscheinlich zu früh. Verdammt.Bin heuer wieder zu früh.(Was weiß ich. Rast ja alles an einem vorbei. Mag sich ja kein Mensch mehr was merken. Nicht wahr? So ein jämmerlicher Krokus.) Schön hats der jedenfalls auch nicht unbedingt. Jedes Jahr derselbe doofe Aufzug. Jedes Jahr als Knallcharge auf die Welt kommen, wie der Gottschalk, X-Beliebig. Ja nein Danke. Das ist kein Leben. Das ist ein Kreuz.

"Redet der jetzt mit einem Krokus? Oder was will mir der da verzählen?"
"Pssst gnädige Frau, gedulden Sie sich Ihnen? Das war wohl gerade ein perspektivischer Wechsel. Ich würde gerne wissen, wie das jetzt weiter geht."
"Spinner!"
"Pssst!"
"Also ich hör mir das jetzt nicht länger an."
"Ruhe bitte. Gleich kommt sicher die Auflösung dieser seltsamen Anspielungen auf die deutsche Geschichte."
"Iss irgend was? Depp bläder!" (dreht sich nach hinten um, macht eine obszöne Geste, will aufstehen).
"Jetzt wart halt noch Annemarie. Ich trink noch aus."
"Das ist kein Leben. Das ist ein Kreuz. So ein Schmarrn!"

Die Kollegen sind natürlich schlauer, halten sich bedeckt. Na wo der Herrgott einen hinstellt. Selaviesellerie. Alter Krokusspruch. Wenigstens ist er hier nicht der einzige. Den Kamerad nebenan, hats noch ein gutes Stück schlechter erwischt. Bibert im Schatten grün und blau. Jedem sein Schicksal. Noch so ein Spruch. Jedem das Seine. Stand über Buchenwald. Kein Witz! Mir färbte mild die Sonne gelb der kalten Wasser eisige Knopsen. Mir schien es wenigstens schon einmal warm. Kennst du das? Warmes Licht von droben herab? Dafür bist du nie genug getarnt. Das passiert von einem Moment auf den anderen. Der eine schaute nach dem Einfallswinkel der Sonne. Der andere hat gerade nicht zugehört. Beide haben wie gesagt diese dunklen Blindenbrillen auf. Anscheinend kennen sie sich schon lang. Also doch. Das Leben im Park. Wenn das Wetter besser nicht mehr geht. Schon auch schön, find ich, findst nicht? (Blindenbrillen? Vielleicht tragen sie tatsächlich Blindenbrillen) Was aber, wenn du nichts hast, außer dieser Genugtuung, daß auch noch der allerletzte Schneerest schmilzt. Irgendwann. Und die Erde dann wieder uns gehört. Weil das eigentlich ja ein Witz ist. Bei dem kurzen Leben. Was heißt Witz? Das ist brutal.

"Brutal, ja genau. Brutal. Brutal langweilig. So ein Schmarrn."
"Jetzt sei halt nicht so, Annemarie."
"Ach wenns wahr ist! Buchenwald. Kein Witz. Mir färbte mild die Sonne gelb der kalten Wasser eisige Knospen. Blablabla. Der spinnt doch, wenn du mich fragst."
"Aber dich fragt jetzt keiner Annemarie."
"Trink dich zsamm, daß ma endlich weida kommen."

Narzissen haben es schon etwas besser. Können schon stolz sein. Sie, die kleinen Wichtigtuer geben jedes Jahr nur an. Und die einen stehn dabei dauernd im Schatten. Und die anderen leben von geliehenem Geld. Und so kommt eins eben zum anderen und alles geht durcheinander. Und was einer sieht ist oft das allerwenigste. Und sicher. Ja doch. Ihm schien es wenigstens schon einmal wärmer. Anfangs fällt das Leben immer schwer. Das sagt dir jeder Krokus. Deswegen schauen sie in ihrem Aufzug auch heuer wieder so furchtbar traurig aus. Deshalb singen sie sich auch solche Lieder. Warte mal.

"Keine Luuhust!"
"Jetzt seien Sie doch still bitte, das klingt nach Hölderlin"
"Willst was da hinten, ha?"
"Annemarie! Du bist wieder unmöglich."
"Ach wenns wahr ist. Bist endlich fertig mit deim Bier? Ich hab Hunger. Ich mag was zum Essen." "Gleich. Wart halt. Iss eh gleich Schluß."

Die zwei sind jetzt schon eine ganze Weile einfach so inne haltend herum gestanden. Plötzlich fängt ein Orchester zu spielen an.

"Wo kommt das denn her?"
"Annemarie!!"
"Ach wenns wahr iss! Kulturfuck abgewichster! Mich hungerts."
"Stell dir halt vor Annemarie, daß da jetzt wirklich eine Musik anhebt. Ach Annemarie. Sag, kannst dir denn das gar nicht vorstellen?"

Als dann die beiden jungen Männer über eine sich hinter den Linden erstreckende Wiese auf eine Wand aus Bäumen zugehen, dreht sich der eine, der ohne Jacke, noch einmal um, schaut auf die Stelle zurück, wo die Krokusse gestanden waren und meint plötzlich zu sehen, wie die KROKUSSE IHRE KURZEN HÄLSE IN DIE HÖHE RECKEN und auf einmal zu SINGEN anfangen.

"Der hat ja einen Knall."
"Mir gefällt das."
"Du hast ja auch einen Knall."
"Also gut Annemarie, gehn wir halt jetzt. Wo willst denn hin zum Essen?"
"Ganz egal. Hauptsach essen."

In diesem Moment verschwinden die beiden jungen Männer in dieser Wand aus dicht stehenden, hoch gewachsenen Bäumen. Es sind Kastanien, gepflanzt noch vor dem letzten Krieg. Und im Park hebt an ein unerhört monoton klingender Chor aus unzähligen tiefen Basstimmen. Und die vorher noch so stolze Orchestermusik klingt nur noch wie ein zäher milchiger Brei, verrührt aus verschwindend geringen Tönen, die aus einem klitzekleinen Transistorradio herausgequetscht worden sind.

papier wasserfarben videoshot iPhoto

"So so Transisterradio. Und wieso nicht CD-Player? Lassens mich mal vorbei Sie, Sie Hölderlin." "Warte Annemarie. Jetzt wart halt mal kurz. Setz dich wieder hin. Das hör ich mir jetzt noch schnell an. Ich glaub jetzt kommt ein Gedicht."
"Gedicht, Gedicht (schüttelt den Kopf). Kenn ich eh schon. So Gedichte. Ich hab Hunger."
"Ach Annemarie. Hör dir das an."
"Ruhe bitte. Sie sind hier nicht im Kino! Jetzt kommt sicher das große Krokuslied von dem neulich in der -"
(dreht sich um) "Depp bläder, erzähls doch deiner Waschmaschin!"
"Entschuldigen Sie. Aber sie hat Hunger. Und es ist das erste mal, daß -"

Der Blumen Pracht möcht ich viel lieber sein, als bloßer Vorgeschmack. Am liebsten freilich Rosenduft und Abendrot und Schmerz der Welt voll Dornen anstatt der frohe Bote milder Luft, voll Ahnungen des Morgen, immer voran, und immer vor den andern, auf und untergehen, vom tiefsten Grund bis in die letzten Fernen sehen. Oh ja. Wir müssen vor der Zeit durch dunkle Finsternisse wandern, kriechen hinaus in aller Welten Frühe. Wir gehn voran, immer voran, und immer vor den andern, auf und untergehen, vom schwarzen Grund bis in die hellsten Fernen sehn. Oh ja. Von Wehmut und der großen Sehnsucht singen wir. Und lauthals lachend von dem Ort, an dem im Herbst die allerschönsten Rosen blühen, da dort die heißen Tränen der Liebsten Augen aus ihrem Blick auf ein Stück eisbedeckte Erde fielen, wie Tau, von dem die dunkelroten Knospen, solange sie noch schlafen dürfen zehren. Wo wir in ihrer Nähe standen. Wo wir die Liebste weinend fanden, sehnsüchtig und voll Wehmut und wie dieser Traum der Rosenknospen ungesehn. Oh ja. Dürfen nicht ruhig und fest in diesem Leben stehn, nicht wo es uns gefiele bleiben. Leben auf Wegen und an Rändern nur und haben schmale Zeilen bloß als Halt und Grenzen. Wie Tag und Nacht passieren und vergehn wir, wenn aller Zeiten Jahr beginnt, ohne je zu verweilen, ohne je zu verweilen. Oh ja
Wir sind bloß Boten, die am Wegrand stehn, in blauen, gelben, oder violetten Reigen.Wir ziehn voran. Immer voran. Und immer vor den andern auf und untergehen.Vom schwarzen Grund bis in die hellsten Fernen sehen. Oh ja, oh ja oh ja.
Ja irgendwann mein Freund, da wird dir sicherlich des Sommers Sonne scheinen. Und an dem Tag mein Freund, wirst du den Abendwind wie einen sanften Kuss auf deiner Stirne spürend über die Felder ziehn und überglücklich weinen. Und wirst uns längst vergessen haben. Wirst an den blauen Flieder denken, der großen Liebe Weise leise vielleicht summen, und dort wo wir dir ihr Versprechen einst gewesen sind, wird Gras gewachsen sein und all die andern Blumen. Der Liebsten Augen Blicke dann zu heissen und frische Tränen rühren. Laut lachend in den jüngsten Grashalm beißen, so ausgelassen und ganz heiter sein. Der kalte, rohe, ungeschlachte Kuss. Ja ja!
"Ja ja. Oh ja. Ja war das nicht doch schön Annemarie? War das nicht herzzerrei -
Annemarie? Annemarie? Scheisse. Jetzt ist die weg. Wo ist die bloß hin?"
(aus Blondie, Stück, UA 98)

... comment

 
Huuuuch! HaltenS
mich fest, MG, und Sie sich auch: Die SPD rutscht, pardon, rückt nach links. Vorsicht!

@Krokuslied: Ein sehr schöner Text. Aber wir haben Spätherbst, MG, Spätherbst.

... link  

 
Spätherbst! Jetzt? Echt?
Und die SPD rückt nach links? Wahnsinn! Die Welt ist aus den Fugen!

(Und zum Termin: Irgendwo ist immer gerade Frühling, Globalisierung, compriende muchacho)

... link  

 
Da wird mir Angst und bange!
Wenn ich sehe wie die SPD meinen schoenen Aufschwung verfruehstueckt wird mir Angst und Bange. Sie sollen bitte nur noch ca. 6 Monate aushalten bis ich meinen Abschluss und einen Absahnerjob habe und dann bitte von mir aus Tempo 130 auf der Autobahn. Obwohl mich das auch fertig macht. Werde ich meinen Dienstwagen je mit 250 ueber die Autobahn pruegeln duerfen? Werde ich je mit Lichthupe einen mit 130 auf der linken Spur dahinkriechenden Tyota Yaris bedraengen koennen? Das sind die Aengste die einen Nachts nicht schlafen lassen und die mich hier im Exil plagen. Ohnmaechtig! Nicht einmal faehig der eigenen Wut im Heimatland gehoer zu verschaffen. Wenn das so weitergeht bleib ich einfach hier. Hier wird Arbeit noch geschaetzt und es gibt nicht so nerviges demokratisches Geplaenkel, das den Aufschwung (11% Wachstum) gefaehrdet. Das Land und die Partei weiss wo es hin will.

... link  

 
Nachtrag Jahreszeiten.
Soweit ist die Globalisierung dann doch nicht. Es ist nicht immer irgendwo Fruehling auf der Erde. Entweder ist auf der Nordhalbkugel Winter und auf der Suedhalbkugel Sommer oder umgekehrt oder es ist auf der Nordhalbkugel Fruehling und entsprechend auf der Suedhalbkugel Herbst. Das alles hat mit der Neigung der Erdachse zu tun und nicht wie oft faelschlicherweise angenommen mit der elipsoiden Umlaufbahn der Erde um die Sonne.

Man sieht ich langweile mich in der Arbeit etwas, dass ich hier auch mal was reinschreib. Normalerweise lese ich euer lustiges Zeug blos. Aber sehr fein.Vor allem haben mir die Blauen Bilder gefallen. Da haette ich losheulen koennen, weil hier findet man nur einen grauen Himmel (Smog). IMMER!

... link  

 
Ja, mein lieber Nachwuchsglobalisierungsgewinner,
Sie müssen sich wirklich Sorgen machen um IHRE Zukunft. Seit diesem historischen Parteitag der SPD ist plötzlich ALLES anders. Die Massen ziehn mit roten Fahnen durch Deutschlands Straßen, überall rotten sich Menschen zu spontanen Sprechchören zusammen und skandieren Schuldnerberatung! Schuldnerberatung. Autos (sic!) werden angepöbelt, ältere Damen mit Vermögen nicht mehr vorzugsbehandelt. Wir stehen hier kurz vor einer allgemeinen Meuterei der niederen Stände. Was tun?
Sie sollten sofort einen offenen Brand-Brief an die Kanzlerin aufsetzen, damit zur amerikanischen Botschaft Ihres Gastgeberlandes laufen, ihn vorlesen, mit Selbstverbrennung drohen und dann um eine Ausreisegenehmigung betteln, dorthin wo noch die echte Freiheit herrscht. Sie könnten auch Ihren deutschen Pass demonstrativ aufessen. Als Mahnung und Zeichen!

Gegen den Smog gibts übrigens ein super Mittel. Setzen Sie doch einfach eine getönte Brille auf! Schon leuchtet das Grau im schönsten Blau.

... link  

 
@ GM
Haben Sie die Umstellung auf die Neue Zeit gut verkraftet oder zittern Sie etwa immer noch ob des gewaltigen Sturms im Meinungsklima?

... link  

 
Was heisst hier Globalisierungsgewinner?
Noch habe ich nichts gewonnen. Das ist ja mein Problem. Ich sehe meine Felle trotz mordsmäßig aufgemotztem Lebenslauf davonschwimmen. Zusammen mit dem Aufschwung. Sie glauben wohl ich bin zum Spass hier! Aus Jux und Tollerei! Aber dem ist mitnichten so. Ich muss 9 Stunden am Tag meinen Hintern wundsitzen, während meine Freundin in München ein Leben in Sauss und Braus lebt und sogar Ihnen über den Weg läuft. Die wirklich großen Opfer bringen doch die Bwler, die Juristen und die Volkswirtschaftler. Diese seelische Verkümmerung, wenn die Gedanken nur noch um die eigene Vita kreisen und wenn einem schon der Schweiss ausbricht wenn man nur ein Interview mit einem Personalchef einer großen Firma liest, dass nenne ich nicht Gewinn sondern Verlust.

Wegen der Brillen könnten sie recht haben, allerdings finde ich hier nur gefälschte und wie Sie vielleicht verstehen können, kann ich die ja nicht kaufen, da Produktpiraterie ja bekanntlich ein großer Feind diverser Aufschwünge ist und riesige Löcher in die Kassen der ehrlichen Konzerne reisst.

... link  

 
Oh weh!
Was ist Mitleid erregender als ein Bwler in der Sinnkrise? Ein Bwler in der Sinnkrise mit Verlustängsten. Es ist zum Weinen!

Und mir schossen auch sofort die Tränen in die Augen. Aber Sie haben natürlich vollkommen recht! Welch große Opfer! Welch ein Einsatz! Und wofür? Damit die Liebste in Saus und Braus durch München laufen kann... Es ist schon eine schwere Prüfung, die die Globalisierung ihren Gewinnern auferlegt.

Doch Kopf hoch, Freund des Rechnungswesens und Erarbeiter des Aufschwungs ohne Fehl und Tadel und Produktpiraterie. Bleiben Sie am Ball, ehrlich, fleißig und – egal was kommt – auch Ihrem mordsmäßig aufgemotzten Lebenslauf treu. Denken Sie an das Sprichwort: Noch ist kein Tellerwäschermeister vom Stuhl gefallen.

... link  

 
Unser GM
hat die Zeitumstellung offenbar nicht gut überstanden, oder wo ist er hingekommen?
Ich hingegen finde die Rückwärts-Umstellung jedes Jahr super und freu mich zirka drei Tage lang über die geschenkte Stunde. Das Gegenteil tritt dann freilich im Frühling ein, wenn die depperte Sommerzeit wieder eingeschaltet wird.
Wie spät ist es eigentlich in China?

... link  

 
Will ja
nicht blöd klugscheißen hier, Mme, aber Sie wissen schon, wie groß China ist? – Also ich meine so flächentechnisch zeitzonenübegreifend gesehen. Vielleicht sollten Sie Ihre Frage ein wenig präzisieren, damit uns der junge Herr toibaman nicht womöglich mit dem Witz überrascht: So halbe viere dreiviertel zehn rum...

... link  

 
Sie haben natürlich recht,
ich würde die Frage gerne dahingehend eingrenzen, dass ich gern wüsste, wie spät es da ist, wo Herr toibaman ist.
Aber tendenziell glaube ich kann man schon sagen, dass sie zum Beispiel in Asien zeitlich weiter vorn dran sind, wohingegen in USA immer alles später ist, oder nicht?

... link  

 


Wahrscheinlich sehn Sie die Zeitzonen nicht ohne Brille, die Sie wahrscheinlich gar nicht aufgesetzt haben.
Also der westlichste Zipfel Chinas ist uns fünf Stunden voraus, der östlichste neun. Und die neue Welt trottet so drei bis neun Stunden hinter uns her und der Sonne entgegen...

... link  

 
Zeitzone
Ich glaube physikalisch gesehen sollte es im grossen China sicher mehrere Zeitzonen geben. Da wir ja aber in einem Land leben, wo die Partei bestimmt wo es lang geht und diese anscheinend keine Lust hat, sich nach verschiedenen Zeitzonen und Gedoens zu richten, herscht in China ueberall die gleiche Zeit. Winter- und Sommerzeit gibt es auch nicht. Um auf die chinesiche Uhrzeit zu kommen addieren Sie bitte zu Ihrer Uhrzeit sieben Stunden im Winter und sechs Stunden im Sommer.

... link  

 
Keine Zeitzonen in der Volksrepublik!
Quelle Gleichmacherei! (egalité) Aber JETZT (hier mittag) ist bei dir schon Feierabend, oder? Oder musst du etwa auch around the clock rocken?

... link  

 
Nein das nicht!
Ich habe schon feierabend und hocke grad auf meinem Zimmer und überlege was ich noch so essen soll. Kann mich nicht entscheiden. Wahrscheinlich läuft es auf Starbucks raus, da ich heute schon so viel Chinesenzeugs gegessen habe.

... link  

 
E-Mailadresse
Könnten Sie, Great Gate,
mir vielleicht nochmal Ihre E-Mailadresse übermitteln? Dann könnte ich Ihnen mal ein paar lustige Fotos senden. Können Se mal sehen was echte experimentelle Küche ist. Meine E-Mail Adresse ist:"MeinVorname.Teuber@Web.de".

PS: Wieviele MB verkraftet denn ihr Postfach, nicht dass ich da noch was verstopfe.

... link  

 
E-Mail-Adresse
wird umgehend versendet. Fotografische Zeugnisse wären natürlich sehr super und hilfreich – auch um letzte Zweifel auszuräumen, dass Sie uns hier nicht doch aus Germering das Graue vom Himmel über China herunter erzählen.

Nachtrag zu Volumen: Fagen Sie mich doch nicht sowas! Eher wenig, schätze ich, mpegs kann ich z. B. nicht versenden, aber so drei vier bilder müssten gehn. Schau gleich nach, wenn ich Ihnen die Mail schicke und schreibs dazu.

... link  

 
@ GM
Grandmaster, wo stecken Sie denn eigentlich die ganze Zeit? Wir knüpfen gerade erste zarte Bande zur Großen Handelsbeziehung mit der Großen Volksrepublik China, Marco Polo ist sozusagen kurz davor das Geheimnis der Nudel für uns alte Mitteleuropäer neu zu entdecken, und in diesem historischen Moment sollten doch gerade auch Sie mit am Fernglas stehn und mit Ihren Sextanten dem Horizont entgegen winken.

... link  

 
Winke! Winke!
Hab' Spontanurlaub genommen und kann daher nicht so präsent sein, diese Tage.

@Volumen: Das kommt davon, wenn man bei einem der großen "Provider" ist. Der Provider mit den drei Buchstaben ist ausser teuer gar nix. SolltenS unbedingt wechseln, MG, unbedingt.

... link  

 
Spontanurlaub,
sauber! Und erinnerns mich bitte nicht an diese drei Buchstaben, deren Geisel ich bin. Neuerdings muss ich sogar immer den Browser wechseln, um an meine Mails zu kommen und Firefox laden, weil die drei Buchstaben den Safari, den ich normalerweise laufen habe nicht akzeptieren.

... link  

 
HIHI
Das hab ich ihm auch grad in die Mail geschrieben. Sie müssten diese auch in Ihrem Postfach vorfinden Herr Great Gate. Buntes Potpurri, mit Bildern die unter anderem von einem Ausflug zum Shajiabang Memorial Museum for the Revolutionary History stammen.

... link  

 
Geisel, na ja.
Kann man normalerweise alles ändern. Um wenigstens ein voluminöseres Postfach zu kriegen, könntenS sich ja z.B. ein kostenloses solches beim dem Anbieter einrichten, MG, der auch die bekannteste Suchmaschine der Welt besitzt.

... link  

 
Germering!
Aussiedler-Block. Ich habs doch gewusst!




Ho Ho. Doch nicht Germering, sondern frisch aus Hangzhou

... link  

 
Das mit dem
Postfach mach ich, wenn ich die Nerven für sowas hab.

... link  

 
Das geht zu weit!
Sie können hier doch nicht vom Aussterben bedrohte Tierarten zum Verzehr anbieten, MG. Und nebenher ganz unschuldig über Postfächer konversieren, MG, also wirklich ...

... link  

 
Von wegen Germering!
Das ist unsere Werksmannschaft, nachdem wir im wichtigsten Spiel gegen unseren größten Konkurrenten im Anlagenbau für Luftzerlegungsanlagen eine böse Klatsche kassiert haben. Allerdings war die Stimmung gut und ich hab mir beim anschließenden Gelage einen ordentlichen Kater eingehandelt.

Dass nette Wesen darunter war sehr schmackhaft und der Panzer ist von einem begeisterten KP-Funktionär bis aufs letzte abgenagt worden.

... link  

 
Aber bitte!
Diese Schildkröten sind doch nicht vom Aussterben bedroht sondern werden in wunderschönen Natursteinpools gezüchtet. Sie leben dort friedlich und glücklich bis sie kurz vor dem Verzehr sanft geschlachtet werden. In freier Wildbahn würden die Viecher hier doch in keinem Tümpel überleben bei der Umweltverschmutzung.

... link  

 
Das
kann ja jeder sagen. Die armen Viecherl! TIERSCHUTZSTAFFEL! Ich rufe die TIERSCHUTZSTAFFEL!
Die Tier SS.

... link  

 
Kleine China Schau






Und beruhigen Sie sich, GM! Keine Vorverurteilungen.
Marco Polo wird sicherlich strittige Motive gegebenenfalls erklären können. Und hier hält sich ja alles im Rahmen der Menschenrechte, nicht wahr.

... link  

 
Wie
bei allem, was mit China zu tun hat?

... link  

 
Lamm
Herr GM,

darf ich Sie so nennen? Ich habe in der Zeit in der ich mich auf dieser Seite rumtreibe mitbekommen, dass Sie so genannt werden. Überdies hinaus habe ich mitbekommen, dass sie in Ihrer Kantine wohl auch schon Lamm gegessen haben. Diese süßen, kleinen, flauschigen, weißen Tiere, die Heidis beste Freunde wahren. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

@ Bilder
1.) Verkehr--> normal, immer so , überall, brutal
2.) Der Westlake. Wirklich schön, da kann man sich echt entspannen und vom Park- und Gartenanlegen verstehen die Chinesen echt was
3.) Blick aus meinem Hotelfenster auf die hiesige Feuerwehr beim exerzieren. Alle topfit, sehr freundlich und fangen jeden Tag um 6 auf Trillerpfeifenkommando zum trainieren an. Wecker nicht nötig.

... link  

 
Klar
dürfen Sie mich GM nennen, bloß bitte ohne "Herr", wennS geht.

Jetzt habenS m ich natürlich kalt erwischt, ganz kalt.

Aber: Steine schmeiss ich normalerweise keine. Höchstens mal in ein Kirchenfenster, damit das "Lamm Gottes" frische Luft kriegt.

... link  

 
Ich würde das "Herr" weglassen, es klingt so alt
GM klingt einfach jugendlicher; und neulich hat sich der Grandmaster ja auch beschwert, als man ihn einen Radauopa zieh (?), schalt (?) oder ein anderes altes Wort. (Überschneidung)

Aber hier erstmal der Blick aus Ihrem Büro-Fenster, Fräulein Polo

... link  

 
Format!
Ja gut das "Herr" wir ab sofort weggelassen.

@Bild

In diesem kleinen Format kommt natürlich die Gewaltigkeit der Skyline Hangzhous nicht so ganz zur Geltung. Ist aber wirklich nicht ganz ohne. Immerhin hat H. in etwa 7 Mio Einwohner und die ganzen Wolkenkratzer die man da sieht sind echt alle total neu. Wirkt architektonisch allerdings ziemlich faschistisch wie ich finde. Alles so Gewaltklötze.

... link  

 
Ich weiß übrigens
nicht, was Sie mit Ihrer Umweltverschmutzung dauernd haben. Sieht doch alles sehr begrünt aus. Überall blühende Pflanzen, denen gehts doch gut!

... link  

 
Wo liegt eigentlich Hangzhou?
Und hieß das früher anders?

... link  

 
Gewaltklötze
in dickstem Smog, wie mir scheint.

... link  

 
Das kommt daher,
dass ich natürlich versuche nur bei einigermaßen guter Sicht Panoramafotos zu schießen. Wenn sie mal das Bild ansehen auf dem ich so Touri-mäßig auf einem Stein sitze, da sehen sie, wie es hier normalerweise so aussieht. Die blauen Tage sind die aussnahme. Das darf man mir schon glauben.

Was das Grün Angeht hab ich mit Hangzhou allerdings wirklich einen Glücksgriff im Vergleich mit den anderen Städten Chinas getan.

@Hangzhou
H. Liegt etwa 170 KM südöstlich von Shanghai an der Ostküste Chinas. Das Klima kann glaube ich als subtropisch bezeichnet werden. Am Sonntag hatten wir noch 27 Grad. H hat wie gesagt etwa 7 Millionen Einwohner und wird von den Chinesen als Himmel auf Erden beschrieben. H. ist ausserdem die Hauptstadt der Zeijiang Province und Heimat des besten grünen Tees den es zu kaufen gibt. Was dem Europäer sein Wein ist dem Chinesen sein Tee. Hier gab es sogar schon eine Teespekulationsblase.

... link  

 
Jetzt fangen Sie
auch noch mit dem Smog an! Das schaut doch fast schön blau aus. Veglichen mit unserem heutigen Hochnebelgrau hier, das ja fast schon ins trüb Bräunliche rüberschwappt, ist das doch eine hübsche klare Skyline.

Nachtrag: Jetzt kommt der nochmal mit seinem Smog. Also: Ziehe alles zurück. Land der Mitte versinkt im Umweltschmutz, alles Grau. Sogar das Grün ist Grau...

Hier sinds übrigens so fünf (?) Grad. Geschlossene Wolkendecke. Gar nicht schön.

... link  

 
Bevor das jetz mit dem Wetter weitergeht,
wollte ich mal fragen wie die wahnsinnige multikulturelle Erneuerung des FCB in München ankommt?

Auszug aus SZ am 29.10 (Ulli Hoenes):

"Die eigenen Investitionen vor Saisonbeginn seien hoch gewesen, aber refinanzierbar: "Wir haben gesagt, wir machen das Spiel ohne Grenzen mal mit.‘‘ Mit all den Multikulti-Folgen, etwa durch Franck Ribéry: "Er kommt aus einem anderen Kulturkreis, seine Schwiegermutter ist tief verschleiert. Wir müssen uns jetzt jedes Wochenende um geschächtetes Fleisch kümmern, mussten uns die Frage stellen: Wie verhält er sich im Ramadan?‘‘

Das ist ja unglaublich. Das muss man sich mal vorstellen! Schleier! Schächten! Ramdan! Womöglich noch zur Champions League? Das sind Probleme für die es Topmanager benötigt!

... link  

 
Ich hab das CHINA-Wetter
gerade an Spiegel-online weitergereicht. Da qualmt´s jetzt als headline.
Zu den Sorgen von Bayern München. Ja mei. Offenbar haben sie gut eingekauft, insbesondere der Ribéry spielt die Liga schwindlig. Und wenn es fußballerisch mal keine Probleme gibt, schafft sich das Management halt multikulturelle. Heuer spielen sie europäisch ja nur in der Holzklasse. Da müssen sie wenigstens in der SZ wenigstens thematisch in der richtig internationalistischen Liga mitmischen.

... link  

 
Auf wiedersehen!
Nachdem mein Bierrvorat in meinem Zimmer (2 Dosen Heineken, 2 Dosen vom schlechten Budweiser und 1 Dose Ananasbier) vernichtet ist, muss ich jetzt glaub ich noch mal ausser Haus und schaun was die afgahnischen Teppichhändler so treiben. Wird glaub ich doch noch lang heute. Wünsche jedoch noch einen schönen Tag nach München und alles Gute an das feine Blog.

... link  

 
Unfassbar!
Ribéry. Mein Lieblingsspieler. Konvertierte laut WikiPedia "2002 zum Islam". Wie blöd kann man eigentlich sein?

@toibaman: Viel Spaß auf der chinesischen Piste!

... link  

 
Ja, hm.
Das sind so Fragen, GM, die müssen auf der nach oben offenen Antwortskala wohl unerwidert bleiben.

@toibaman. Ebenfalls gute Wünsche nach Drüben. Wie sind eigentlich die girlies in Hangzhou? Auch fein, und nett, hoffe ich doch.

Muss jetzt auch mal raus. (In den Scheißregen inzwischen, übrigens). Bis später

... link  

 
Afghanische Teppichhändler, zss
hamS das gelesen, GM. Den Teppich möcht ich sehn, auf dem sich der junge Mann da in der Fremde durch den smoke rollen lässt.

... link  

 
Zeitzonen
Ich hoffe, Stephanel, Sie haben sich in Sachen Schildkröte wieder beruhigt. Mich kann derlei nicht im mindesten schrecken, aus bekannten Gründen.

Nochmal zu den chinesischen Zeitzonen. Die Geschichte ist ja super, dass es da - offenbar per Dekret - nur eine Uhrzeit gibt. Aber was bedeutet das, stehen alle Chinesen gleichzeitig auf, die, bei denen es in Wahrheit 11 Uhr vormittags ist wie die, die in Wirklichkeit erst halber sieben haben? Bei manchen wäre es dann ja stockfinster, während bei den anderen schon die Mittagssonne funkelt. Wie reagiert die Tierwelt? Machen die chinesischen Hühner das alles mit, oder begehren sie doch ihren Instinkten folgend kurz nach Morgengrauen Auslass aus ihren Verschlägen?

Wie wurde die verordnete Zeit bestimmt, als Mittelwert aus den natürlich gegebenen Werten? Ich finde in dem Thema sind mehrere 250.000-Euro-Fragen drin, mindestens.

... link  

 
Kann mir
auch nur schwer vorstellen, wie das generelle Wecken dieser über den halben Riesen-Kontinent verteilten Chinesen Punkt sechs Uhr früh (siehe Startseite) funktionieren soll. Aber vielleicht hat ja genau darauf der alte Brecht in seinem alten Schlager hinweisen wollen: Und die einen stehn im Dunkel (auf) und die anderen stehn im Licht und so fort

... link  


... comment