Donnerstag, 22. November 2007
LOVESTORY
Text in Serie
An dem Tisch neben dem Eingang sitzt eine junge Frau, vielleicht 24, unterhält sich mit einem Typen, vielleicht 28.
"Sieht man, dass ich geweint habe?"
"Nee, bloß die eine Backe ist dick."
Wird wohl weiter gehen.
"Hat das Schwein dich schon wieder geschlagen?"
„Das Schwein hat mich noch nie geschlagen, sind beide weiter, aber wenn die Kuh mir noch mal die Kombi versaut, isse tot, das macht die mit Absicht.“
„Und warum heulst du dann, wenn ich fragen darf?“
„Darfste aber nicht, könnt ja jeder kommen, gib mir lieber ne Zigarette.“
Mit mürrischer Miene kramt der Typ eine Schachtel PS aus der Jeansjacke und wirft sie seinem Gegenüber hin.
"Geht's vielleicht auch freundlicher, wenn du mich schon anschnorrst? Wir sind hier schließlich nicht in Berlin!"
Draußen fing es gerade an zu dämmern. Der junge Mann schaut auf seine Uhr, halb fünf, das Casting sollte längst vorbei sein.
„Lass mich mal raten, du bist die Melanie und willst den Job in dem Bastewka-Spot, richtig?“
Oha. "Da hab' ich wohl den falschen angeraunzt, ich blöde Kuh". Sie errötet unwillkürlich.
Melanie. Echt doofer Name.
Aber wenn er meint, warum nicht, ich brauch diesen job und kann mir nicht nochmal alles versauen, nur weil ich die Schnauze nicht halten kann. Zeit ihres Lebens war sie von allen nur Mel genannt worden. Soll er halt Melanie zu mir sagen der Agenturschnösel, der blöde. Misstrauisch mustert sie die Liste mit den Namen.
„Steht da auch drin, wer diese blöde Rolle kriegt? Na dann kann ich ja einpacken und gleich nachhause gehn.“ "Jetzt halt mal den Ball flach, Melanie. Bei unseren castings wird nicht rumgemauschelt. Wir nehmen nur die Besten."
"Oh bitte, die Besten für Bastewka. Was glaubst du, wie verzweifelt man sein muss, wenn man sich da bewirbt, aber vergiss es." Die Frau steht auf und macht Anstalten, die Bar zu verlassen. Der junge Mann sieht zu, wie sie ihre Sachen packt. Schweigend fingert er eine Zigarette aus der zerknitterten, fast leeren Packung und zündet sie an.
"Wie verzweifelt?" fragt der Typ und hält ihr die Zigaretten-Packung hin. "Erzähl schon deine Geschichte."
"Und wenn sie traurig genug ist, krieg ich den blöden Job oder was?"
Der junge Mann steht jetzt auch auf und fängt an zu lachen. "Also wir suchen hier nur Tänzerinnen für einen Bastewka-Spot und keine neue Bastewka. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist."
"Ich kann tanzen, genauso wie ich Zeitungsanzeigen lesen kann, vielen Dank", sagt Mel, die ihre Sachen nimmt, eigentlich gehen will, es sich aber anders überlegt. "Was machst du jetzt? Ich hab nichts vor."
Der junge Mann schüttelt den Kopf. "Ich hab zwar keine Ahnung, wieso du diese show abziehst, aber unter uns: du hast den job längst. Miss Piggy kann hier keiner ausstehn, und was sonst so auf der Liste steht ist definitiv zu jung."
"Ein bisschen wie am Viehmarkt, findest du nicht? Aber mir solls recht sein. Wenn du jetzt noch eine billige Pension kennst, nenn ich dich Weihnachtsmann."
"Hä?"
"Was ist so schwer zu verstehn?", sagt Mel. "Ich bin neu hier und muss irgendwo übernachten. Und keine Angst, von dir will ich nichts".
Der junge Mann schüttelt immer noch den Kopf. "Das hört man gern. Kein Dach überm Kopf, aber La Paloma pfeifen."
"O.k., ich komm auch ohne dich zurecht, vielen Dank auch." Mel geht, dreht sich an der Tür aber noch mal um und fragt: "Und wegen dem Job geb ich dir meine Handynummer, kannst dich ja morgen melden."
"Morgen, morgen. Quatsch keine Opern, baby. Es gibt kein morgen, oder du gibst mir deine Handy-Nummer."

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Hi GM
Brandaktuelle neue Content-Idee:
Der Fortsetzungs-Cut-UP-LOVESTORY-Text

Regel: Jeder von uns beiden hat jeweils einen bis max. drei Sätze, um die Geschichte fortzusetzen.

Wer ansonsten mitschreiben will, kann seinen Anschluss-Text im Kommentar posten. Der wird dann eingetragen.

Zitate erlaubt.

Was aus der LOVESTORY wird und ob sie eine bleiben muss ist offen. Nur albern, verkitscht oder denunziatorisch solls nicht werden, denn dann kann ich ja gleich ein Buch von Maxim Biller lesen.

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Gute
Idee. Muss mich kurz sammeln, dann geht's weiter mit der Geschichte.

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Zum
Thema Liebe und zur allseitigen Erbauung und Inspiration, hier ein Video von der Frankfurter Frauenband Good Heart Boutique, die auf dem Label der vorhin erwähnten Combo Die Türen. Das Lied heisst "Songs Of Love". Sehr ergreifend, wie ich finde.

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Bin gespannt
Noch kurzer Nachtrag zum Regelwerk:

Die jeweils neuen Passagen sollten auch als comment vermerkt werden, damit man weiß wann was von wem geschrieben worden ist.

Gerätselt oder gefragt, wo die Sache hin laufen soll, kann auch werden, aber nur via comment.



Muss jetzt kurz weg. Bis später

ps Videos – gute Idee – oder so (Bilder, links) können sozusagen als flankierende Kommentare der lovestory im thread auch vorkommen. Im Lauftext wärs wohl zu sperrig.
Clip hör ich mir nachher an.

pps Hab Ihre Streichung rückgängig gemacht, denn gestrichen wird nix. Was liegt, das pickt. Und vermerke hier für Sie jetzt mal


"Hat das Schwein dich schon wieder geschlagen." (stephanel)

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Anschluss
„ Das Schwein hat mich noch nie geschlagen, sind beide weiter, aber wenn die Kuh mir noch mal die Kombi versaut, isse tot, das macht die mit Absicht.“

„Und warum heulst du dann, wenn ich fragen darf?“

„Darfste aber nicht, könnt ja jeder kommen, gib mir lieber ne Zigarette.“

So. Hab die zwei jetzt wieder auf Null gedreht, GM. Ihr Einstieg war mir zu brutal intim. Für mich kennen die sich noch gar nicht. Aber das muss Sie freilich nicht daran hindern, so zu tun, als ob die sich nicht doch kennen würden.

Und zum Regelwerk noch: Die LOVESTORY hat natürlich wie alle anderen Projekte hier auch Zeit. Müssen nicht hudeln.

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Okay
28, Jeansjacke, raucht PS und ist nicht in Berlin. Das wär ja schon mal ein Anfang. Ich lass das jetzt mal so stehn und ein wenig wirken.

Gibts bei Ihnen sonst irgendwas Neues?

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In
der Hewi nix Neues. Zuhause bin ich zur Zeit dabei mich in meine neuen Musikmachsachen einzuarbeiten.

Wie finden Sie den Song oben?

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Mit fast vier Minuten
und für mit ohne Bridge/Chorus für meinen Geschmack eine Strophe zu lang, aber insgesamt ganz gut. Wenn der Schlagzeuger, anstatt seine Achtel runterzuklopfen so elektrisches Gefrickel wie Kuhgemuhe, Vogelgezwitzscher, quietsch- oder sonswie space-ig wirkende sounds als wall of beat hineingemurkelt hätte und die zwei Damen singen und nicht nur wie Frau Melian nichtsingen könnten, wärs wahrscheinlich ein schöner alter Coco Rosie Hit. Daran hats mich jedenfalls erinnert.

Wundert mich, dass Ihnen dieses ja eher elegische Zeug auch zusagt, nach all den Krawallbrüdern und Schwestern, die hier schon zu hören waren.

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Bin
eben sehr komplex strukturiert, und das nicht nur musikgeschmacklich.

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Und wie kommenS
voran mit den Musikmachsachen, was immer das auch sein mag?

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Anschluss
Draußen fing es gerade an zu dämmern. Der junge Mann schaut auf seine Uhr, halb fünf, das Casting sollte längst vorbei sein. „Lass mich mal raten, du bist die Melanie und willst den Job in dem Bastewka-Spot, richtig?“

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Das
sind ein Lap-Top, das entsprechend eingerichtet werden musste, verschiedene Sequenzer- und Recordingsoftware dazu gehörige Siftwareeffekte, wie Reverbs, Delays und Kompressoren und eine Röhrenvorstufe mit tausend Reglern zum Gitarreaufnehmen. Gestern hab' ich entdeckt, wie man in der Recordingsoftware einen Kanalzug für's Mastern einbaut.
Geschichte wird gemacht, es geht voran!

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Das klingt viel versprechend
Ich muss Sie jetzt wirklich demnächst besuchen, GM. Wenn ich besser beieinander wäre, würde ich dieses Wochenende vorschlagen, aber heute gabs erst mal eine kleine Rekonvaleszenzkrise, angeblich ganz normal, aber das bringt einen irgendwie auch nicht recht weiter.

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Anschluss
"Oha!", dachte hektisch an ihrer Zigarette ziehend Melanie bei sich, "Da hab' ich wohl den falschen angeraunzt, ich blöde Kuh". Sie errötete unwillkürlich.

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Unbedingt!
Rekonvaleszenzkrise? Das tut mir leid für Sie, MG. Wie sieht die aus, die Krise? Denken Sie positiv, MG.
Ich für meinen Teil werde dieses Moratorium produktiv nutzen und mich weiter in das Zeugsl einarbeiten, so dass wir eine perfekte Produktion zusammen bringen, wenn's soweit ist.

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Meine liebe Frau Pilcher,
hüten Sie sich vor vorschnellen Benamsungen! Würden Sie gerne Melanie heißen? Und unwillkürlich erröten?
Das wird jetzt echt schwer, die Melanie wieder in Frage zu stellen –
Obwohl. Vielleicht gehts doch ganz einfach. Ich probier mal was, Moment.

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Anschluss
Melanie. Echt doofer Name. Aber wenn er meint, warum nicht, ich brauch diesen job und kann mir nicht nochmal alles versauen, nur weil ich die Schnauze nicht halten kann.

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Sagen
Sie NIE WIEDER Frau Pilcher zu mir, MG, NIE WIEDER! Den Namen Melanie haben schließlich Sie ins Spiel gebracht, MG, nicht ich, M "Rosamunde" G!

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Anschluss
Soll er halt Melanie zu mir sagen der Agenturschnösel, der blöde", dachte sie, die Zeit ihres Lebens von allen nur Mel genannt worden war.

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Ins Spiel gebracht, GM,
nicht eine arme Protagonistin hingenagelt! Diese Rosamunde geht – wie das Erröten – ganz klar an Sie! Aber immerhin sind wir jetzt – nach noch nicht mal einer halben Seite – schon in einem ersten Inneren Monolog einer Figur. Für meinen Geschmack zwar viel zu schnell, aber wie gesagt. Immerhin. Und diese Melanie ist ja jetzt schon fast so komplex strukturiert wie Sie. Hähä

Nachtrag: Ja toll. Schon ist die schöne Komplexität wieder beim Teufel und unsere Protagonistin ein einfacher Rotzlöffel, der ohne erkennbaren Grund wildfremde Jeansjackenträger, die ihr PMs schenken einfach so Agenturschnösel schimpft. Zeit lassen, GM! Nichts überstürzen. Und vor allem: KEINE offenen EMOTIONEN! Die werden im Text wie im echten Leben ja auch nie offen vor sich her getragen oder ausgestellt. Glauben Sie mir mal was. Ich verdien mit sowas mein Geld

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Frechheit!
Ich soll nicht komplexer strukuriert sein, als ein paar Zeilen in einem Blog-Beitrag? Sie leben gefährlich, MG, sehr gefährlich!

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KEINE
offenen EMOTIONEN? Und was ist mit dem Geheule ganz am Anfang?

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Beruhigen Sie sich, GM
Aber jetzt haben wir den Salat. Jetzt haben wir Ihre Empörung nicht nur im thread, sondern im Kopf von der armen Melanie. Und wennS so weiter geht laufen wir Gefahr, im üblichen Billerkitsch zu landen. SanS mir nicht bös, aber ich muss das hier so klugscheißerisch auseinanderdividieren – und sei es auch nur um das Komplexitätsniveau der Geschichte weiter nach oben zu treiben.

(Übrigens: Meine ganz persönliche Meinung. Für mich ist es klar, dass fiktive Figuren zwangsläufig und eigentlich immer komplexer strukturiert sind als authentische reale Leute. Gerade das ist ja der Witz an fiktiven Figuren. Der reale Mensch ist in der Regel viel simpler gestrickt und unkomplizierter geaut, als er das an und für sich wahrnimmt und wahrhaben will. Aber wie gesagt, meine ganz private Meinung)

Und zum Geheule am Anfang:

Ja das ist ja eben kein emotionales Geheule, sondern nur die absolut oberflächliche Außenansicht einer Situation, die dem Leser jede Deutung offen lässt. Da steht ja eben nicht: Mit dem Taschentuch in der Hand fragte sie, sieht man dass ich geweint etc.. Und der andere wird ja auch nicht gleich als Mitfühlender vorgestellt, sondern sagt einfach nur, was er sieht. – Und überhaupt: Hat die jetzt wirklich geheult oder nicht? Das ist doch bis dato völlig offen. Und genau darum gehts. Nur wenn das im Text offen gehalten wird, hat der Leser die Möglichkeit, das für wirklich zu halten. Und das ist das große Geheimnis jeder guten Fiktion. Man muss die Illusion aufrecht- und durchhalten. Okay, ich schwafle hier rum, aber ich glaub halt schon, dass das mit dem Schreiben so funktionert.

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Reingefallen!
Ich bin gar nicht wirklich empört, MG. Wollte Sie nur ein bisschen an der Nase herumführen.
Ich seh' die Dame etwas raunzig und nölig, vermutlich aus Berlin stammend oder lang da gelebt habend. So haben Sie die Figur angelegt. Das muss nicht wirklich emotional sein, was die so von sich gibt, bzw. vor sich hindenkt.

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Werde
mich jetzt erst mal verabschieden, MG. Erholen Sie sich gut von Ihrer Rekonvaleszenzkrise. Bis später oder Morgen!

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Anschluss
Misstrauisch mustert sie die Liste mit den Namen. „Steht da auch drin, wer diese blöde Rolle kriegt? Na dann kann ich ja einpacken und gleich nachhause gehen“

Und was ich oben sagen wollte, zielt auch nicht auf die Plotebene oder den Charakter der Figuren, sondern ausschließlich auf die sprachliche Umsetzung derselben. Das klingt zwar alles unglaublich fliegenfickerisch und kleinkariert, ist aber m.E. entscheidend, ob so ein Text was taugt oder nicht.
Aber zum Charakter: Was meinen Sie, darf sie eine Beautie sein oder Typ Durschnittsgirlie. Oder lassen wir das vorerst noch offen?
Und wo könnte das alles spielen? Geisel-Gasteig? Arri-Studios. Agentur-Kantine? Hinterzimmer eine Kneipe?

Nachtrag: Schönen Feierabend

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Der Charakter
passt nicht ganz zu Ihrer Frage, MG. Aussehen: Recht hübsch, aber keine sensationelle Schönheit, tät ich sagen. Ort: Hinterzimmer einer Kneipe. Aus der Nummer kommen wir nicht mehr 'raus fürchte ich, MG. Agentur-Kantine hätte mir besser gefallen, aber, gibt's so etwas überhaupt?

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Agentur-Kantine gibts sicher irgendwo,
und wenn nicht, kann man sie sich jederzeit erfinden. Der Autor kann machen was er will, sagt der Gewaltige immer. Also aus der Hinterzimmer-Nummer würden wir schon rauskommen. Festgelegt sind wir bislang m. E. nur beim Präsens als Zeit der Handlung (Dialoge bzw. inneren Monologe), obwohl´s im Text stellenweise nicht eingehalten wird. Aber wir experimentieren ja sozusagen noch rum.

Nachtrag: Habs grad nochmal gelesen. Lakonischer Tonfall, also eher kurze, möglichst ungegrübelte Sentenzen beim Gesagten und Gedachten wär eigentlich auch angelegt. Das gilt natürlich nicht für die Erzählebene. Da könnte man natürlich endlos rumschwadronieren und auch durch die Zeiten surfen.

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Ha!
Merke jetzt erst, dass Sie mir mein Anführungszeichenende weggestrichen haben. Werde mir das jetzt mal wieder zurückholen und – Ihre Erlaubnis mal stillschweigend vorausgesetzt – die Passage entsprechend anpassen.

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Musikalische
Strukuren, MG, ich würde da gerne "musikalische" Strukturen reinbringen, wie beim alten Meister Bernhardt, MG. Sprich: Wiederholungen. Aber auch: Passagen mit lakonischen, kurzen Sätzen kontrastieren mit Abschnitten voller verschachtelter, inhaltlich komplexer Sätze und umgekehrt.

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Nur zu
Problem ist freilich, dass wir das zu zweit und womöglich auch noch zu mehreren koordinieren müssen. Jeder hat ja nur maximal drei Sätze, und auch ein kleines und sei es nur rhythmisches Motiv wird sicher über die drei hinausgehen. Wenn man sich da zu sehr auf abstrakte Muster konzentriert wie (siehe Bernhard) Redundanzen oder spezielle Syntax verliert man sehr schnell den Bezug zur gerade aktuellen Situation sowohl des Erzählens als auch des schon Erzählten und dreht in eine Sphäre ab, in der dann die Figuren, Schauplätze etc. wie künstliche Fremdkörper wirken. Einfacher gesagt: Der Erzählfluss geht flöten, der Text bricht auseinander und die einzelnen Passagen unterminieren die Illusion, dass es sich bei der Geschichte nicht nur um Text, sondern eben um eine Geschichte handelt. Aber was rede ich lang herum. Das wissen Sie ohnehin alles selber, und solche Theoretisierereien bringen auch gar nichts, müssen das halt einfach probieren.

Das wär übrigens ein Vorschlag. Wenn was übergreifendes ansteht, sei es inhaltlich, Perspektivwechsel oder eben so ein von Ihnen angeführtes musikalisches Motiv in der Textstruktur könnte man es ja erst mal hier im thread vorstellen und testen, obs funktioniert, also alles hierher runterkopieren und sozusagen im Laborversuch fortsetzen.

Obwohl. Ne, testen ist Quatsch. Wahrscheinlich viel zu umständlich.

Am besten wir schaun einfach, was passiert. Kann ja auch ganz lustig werden, wenn Sie sozusagen auf der Bernhard oder sonst einer Schiene fahren und ich halt auf einer ganz anderen, vielleicht prosaisch epischeren oder welcher auch immer.

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Oje!
Mir fällt gerade auf, das wir beide wild zwischen Präsens und Imperfekt hin- und herwechseln. Das sollten wir m.E. unbedingt glattbügeln. Ich schlage vor: Alles auf Präsens.

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Hat leider
länger gedauert. Komm gerade vom Arzt.

Zu den Zeiten. Was halten Sie davon

An dem Tisch neben dem Eingang sitzt eine junge Frau, vielleicht 24, unterhält sich mit einem Typen, vielleicht 28.
"Sieht man, dass ich geweint habe?"
"Nee, bloß die eine Backe ist dick."
Wird wohl weiter gehen.
"Hat das Schwein dich schon wieder geschlagen?"
„Das Schwein hat mich noch nie geschlagen, sind beide weiter, aber wenn die Kuh mir noch mal die Kombi versaut, isse tot, das macht die mit Absicht.“
„Und warum heulst du dann, wenn ich fragen darf?“
„Darfste aber nicht, könnt ja jeder kommen, gib mir lieber ne Zigarette.“
Mit mürrischer Miene kramt der Typ eine Schachtel PS aus der Jeansjacke und wirft sie seinem Gegenüber hin.
"Geht's vielleicht auch freundlicher, wenn du mich schon anschnorrst? Wir sind hier schließlich nicht in Berlin!"
Draußen fing es gerade an zu dämmern. Der junge Mann schaut auf seine Uhr, halb fünf, das Casting sollte längst vorbei sein.
„Lass mich mal raten, du bist die Melanie und willst den Job in dem Bastewka-Spot, richtig?“
Oha. "Da hab' ich wohl den falschen angeraunzt, ich blöde Kuh". Sie errötet unwillkürlich. Melanie. Echt doofer Name.
Aber wenn er meint, warum nicht, ich brauch diesen job und kann mir nicht nochmal alles versauen, nur weil ich die Schnauze nicht halten kann. Zeit ihres Lebens war sie von allen nur Mel genannt worden. Soll er halt Melanie zu mir sagen der Agenturschnösel, der blöde. Misstrauisch mustert sie die Liste mit den Namen.
„Steht da auch drin, wer diese blöde Rolle kriegt? Na dann kann ich ja einpacken und gleich nachhause gehn.“

Mein "fing" ( es an zu dämmern) und Ihr "war" (sie genannt worden), passt schon, ist ja Erzählebene.

Später mehr

ps Sollten uns heute auch fürs Schaufenster was Neues überlegen. Dieses Text-Gefrickel ist ja auf einen längeren Zeitraum angelegt und der LOVESTORY-thread sollte dann auch auf möglichst textspezifische comments beschränkt sein.

Irgendeine Idee für heute? Foto vielleicht? Ansonsten lade ich einfach schnell mal eine Nackerte.

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Zu
den Zeiten: So ist's o.k.! Sollten wir dann aber oben reinkopieren, oder?

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Ihr
"fing" verstehe ich nicht ganz. Müsste m.E. "Draußen fängt es gerade an zu dämmern" lauten, der Satz.

Wie wars beim Arzt? Was sagt er?

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Zum Arzt:
Sagt 4 bis 6 Wochen wirds noch dauern, bis ich alles hinter mir habe, war aber mit der Wundheilung recht zufrieden. Muss erst in 14 Tagen wieder hin. Habe angeblich gutes Heilfleisch (wörtl.), was immer das heißen mag.

Zu den Zeiten. das "fing" statt "fängt" weist einen nicht weiter bestimmten Erzähler aus und mit der Vergangenheitsform ergibt sich die Möglichkeit die so gegebene Position und Perspektive, aus der das Geschehen (also hier: unser Päärchen um halb 5 am Tisch neben dem Eingang) vermittelt wird auf der Zeitachse sowohl nach vorn als auch zurückzuverschieben.

Sie könnten beispielsweise einen ganzen Roman nur über die Jeansjacke schreiben ( Sie wird morgen über einem Stuhl hängen, zerfetzt sein, gestohlen werden etc. pp und den ganzen Sermon dann ganz unvermittelt mit einem eleganten jetzt zieht er sie ihr über die Rübe in das gegenwärtige Handlungsgeschehen einbinden. Aber auch das wissen Sie. Schließlich sind Sie ja alter Germanist.

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Ahhh
verstehe. Hab heute eine etwas lange Leitung. Apropos Leitung: An der anderen hatte ich gerade die verehrungswürdige plastiksphinx. Geht ihr gut. Wäre einem "transatlantischen" Bandprojekt nicht abgeneigt.

@Heilfleisch: Haben Sie diesen Ausdruck noch nie gehört? Sechs Wochen, Sie Ärmster, das ist eine lange Zeit!

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Die sechs Wochen sind
Maximum. Wenn bis dahin nicht wieder alles frisch und wie neu ist, krieg ich mein Geld zurück...
Gehe aber davon aus, dass mich dieser ganze OP-Krampf plus Folgen schon in zwei drei Wochen nicht mal mehr juckt – oder immerhin nur noch juckt.

Wenn das hinhaut mit so einer transatlantischen Sound-Dateien-Hin-und-Zurück-Werferei wär das natürlich schon eine tolle Sache.

ps schlage – siehe oben vor – alles Weitere im neuen Gabi-Thread zu posten, es sei denn Ihnen fällt zur Lovestory was ein.

pps – siehe Gabi-Thread

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Betrifft Kopieren:
Erledigt

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Anschluss
"Jetzt halt mal den Ball flach, Melanie. Bei unseren castings wird nicht rumgemauschelt. Wir nehmen nur die Besten."

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Jetzt
haut das in dem Thread alles nach rechts raus, MG. Ich weiss auch warum. Ersparen Sie mir bitte technische Erklärungen. Nur soviel: Habe mit meinen laptoptatstaturungewohnten Wurstfingern zu früh den Beitrag abgeschickt und dadurch eine HTML-Katastrophe ausgelöst, die die Blog-Software nicht lösen kann. Mea culpa, mea maxima culpa. Verzeihen Sie mir, MG.

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Grüße Sie, Frau Leuwerik
die LOVESTORY Textbaustelle finden Sie hier, also oben – ich war so frei, Sie gleich in den entsprechenden thread zu führen.
Regeln kennen Sie:
– Jeder, der mitschreiben will, hat maximal drei Sätze;
– Erlaubt ist alles, also auch Zitate

Wenn Ihnen was einfällt, können Sie das als Kommentar posten; ich setz das dann oben in den Lauftext ein.

ps Die LOVESTORY ist übrigens auch in der Themenliste links oben unter LOVESTORY-CUT-UP registriert

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Anschluss
"Oh bitte, ,die Besten für Bastewka'. Was glaubst du, wie verzweifelt man sein muss, wenn man sich da bewirbt, aber vergiss es." Die Frau steht auf und macht Anstalten, die Bar zu verlassen.

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Anschluss
Der junge Mann sieht zu, wie sie ihre Sachen packt.

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Anschluss
Schweigend fingert er eine Zigarette aus der zerknitterten, fast leeren Packung und zündet sie an.

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anschluss
"Wie verzweifelt?" fragt der Typ und hält ihr die Zigaretten-Packung hin. "Erzähl schon deine Geschichte." "Und wenn sie traurig genug ist, krieg ich den blöden Job oder was?"

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Anschluss
Der junge Mann steht jetzt auch auf und fängt an zu lachen. "Also wir suchen hier nur Tänzerinnen für einen Bastewka-Spot und keine neue Bastewka. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist."

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Anschluss
"Ich kann tanzen, genauso wie ich Zeitungsanzeigen lesen kann, vielen Dank", sagt Mel, die ihre Sachen nimmt, eigentlich gehen will, es sich aber anders überlegt. "Was machst du jetzt? Ich hab nichts vor."

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Anschluss
Der junge Mann schüttelt den Kopf. "Ich hab zwar keine Ahnung, wieso du diese show abziehst, aber unter uns: du hast den job längst. Miss Piggy kann hier keiner ausstehn, und was sonst so auf der Liste steht ist definitiv zu jung."

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anschluss
"Ein bisschen wie am Viehmarkt, findest du nicht? Aber mir solls recht sein. Wenn du jetzt noch eine billige Pension kennst, nenn ich dich Weihnachtsmann."

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Anschluss
"Hä?"

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Anschluss
"Was ist so schwer zu verstehn?", sagt Mel. "Ich bin neu hier und muss irgendwo übernachten. Und keine Angst, von dir will ich nichts".

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Jetzt muss ich doch mal
kurz dazwischen fragen, Frau Leuwerik. Sagen Sie, wo wollen Se denn mit den beiden hin? Offenbar planen Sie was

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Anschluss
Der junge Mann schüttelt immer noch den Kopf. "Das hört man gern. Kein Dach überm Kopf, aber La Paloma pfeifen."

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anschluss
"O.k., ich komm auch ohne dich zurecht, vielen Dank auch." Mel geht, dreht sich an der Tür aber noch mal um und fragt: "Und wegen dem Job geb ich dir meine Handynummer, kannst dich ja morgen melden."

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Anschluss
"Morgen, morgen. Quatsch keine Opern, baby. Es gibt kein morgen, oder du gibst mir deine Handy-Nummer."

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