Dienstag, 19. Juni 2007
ATLANTIK BRÜCKE
Aus einer gut vesteckten Randnotiz der SZ zum Auftakt der heißen Phase kurz vor Beginn des letzten Aktes der deutschen Gerichtsposse "Wie geht ein Gerichtsverfahren gegen einen erfolgreichen deutschen Waffenhändler ohne den Waffenhandel zu gefährden?"

Bitte nicht lachen:

"Augsburg – Der ehemalige CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep hat nach eigenen Angaben keine Erinnerung an geschäftliche Beziehungen zwischen dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber und dem Politikersohn Max Strauß. Der 81-Jährige sagte am Montag vor dem Landgericht Augsburg als Zeuge im Prozess gegen den der Steuerhinterziehung angeklagten Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Franz Josef Strauß aus. Ihm sei nicht bekannt, dass Schreiber bei der Anbahnung von Geschäften die Hilfe von Strauß in Anspruch genommen habe oder ihm Provisionen gezahlt habe, versicherte Kiep. Auch er selbst habe keine geschäftlichen Beziehungen zu Schreiber gepflegt. (sic! d. Verf.)
Als Vorsitzenden des Vereins "Atlantik Brücke" habe Schreiber ihn in Briefen um Unterstützung für Geschäfte (Kursivsetzung d. Verf.) gebeten. Er habe diese Briefe dann gegebenenfalls an die politisch Verantwortlichen weitergeleitet, sagte Kiep. Sowohl Schreiber als auch Strauß seien Mitglieder des Vereins "Atlantik Brücke" gewesen, der sich um gute deutsch-amerikanische Beziehungen bemüht. Er könne sich aber nicht an ein Treffen mit den beiden gemeinsam erinnern, erklärte der ehemalige CDU-Schatzmeister weiter. Nach Unterlagen des Vereins, aus denen Richter Martin Prexel zitierte, hatte der Waffenlobbyist Schreiber Strauß für die Mitgliedschaft in dem exklusiven Kreis der "Atlantik Brücke" vorgeschlagen.(sic! sic! sic!, d. Verf.) AP"

Soweit die in der heutigen SZ wie gesagt gut im Bayern-Teil versteckt abgedruckte Agenturmeldung

Immerhin haben sie sie nicht unterschlagen wie die Nachricht, dass Karlheinz Schreiber nun "Am Ende des Rechtsweges" angekommen ist.

Unter dieser schönen headline hat nämlich die FAZ gestern ihre Leser darüber informiert – fast hätte ich gesagt gewarnt – dass es nun tatsächlich ernst zu werden scheint, mit dem nun fast zehn Jahre verschleppten Verfahren wg. – ja worum gehts da eigentlich?

Ich schätze, das wird noch ein sehr spannender Sommer.

Und ich freue mich jetzt schon auf die langen Gesichter der Herren Prantel (Katholik) und Leyendecker (Ex-Spiegel-Reporter), die von Herbst 99 bis in das Frühjahr 2001 so sehr darum bemüht waren, dass es bitte bitte bitte nicht wirklich zu einer sachlichen Klärung der Hintergründe jener ominösen Spenden und Geschäfte kommt, deretwegen der Karlheinz in Toronto inzwischen geschätzte paar Hunderttausend Dollar, womöglich mehr, für Anwälte ausgegeben haben muss und deren investigativer Verschleierung diese so genannten Herren Redakteure ihren Ruf als journalistische Saubermänner der Nation verdanken.

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