Freitag, 8. Februar 2008
Vox populi
Lustige Geschichte aus einer Redaktionskonferenz. Nachdem das gutbürgerliche Käseblatt anlässlich der jüngsten Verwerfungen in „Der Wirtschaft“ (Kreditklemme, Mindestlohnforderung, Rezession) einmal mehr den berühmten Professor Sinn vom Ifo-Institut als Experten auftreten ließ, der dann auch seine bekannte Suada von den viel zu hohen Kosten auf dem viel zu reglementierten Arbeitsmarkt auf einer ganzen Seite auswalzen durfte, kam prompt ein Leserbrief, in dem sich „ein treuer Stammleser“ beschwerte, dass er „als mittelständischer Unternehmer ja keineswegs links sei“, ihm aber diese ständige „Gürtel-enger-schnall-Propaganda von diesem Herrn Sinn“ jetzt langsam aus den Ohren herauskäme... Im übrigen schlage er der Zeitung vor, sich als „Experten einen Billigprofessor aus Polen oder Rumänien zu holen“, denn die wären auch nicht blöder als dieser Herr Professor, würden aber „weniger Geld kosten und Platz brauchen für die gleiche Leistung.“

Der Leserbrief wurde selbstverständlich nicht abgedruckt. Schließlich handelt es sich bei dem gutbürgerlichen Käseblatt um hochwertigen Premiumjournalismus.

Schade eigentlich. Denn der gute Mann hat ja vollkommen recht.

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