Freitag, 8. Februar 2008
Vox populi
Lustige Geschichte aus einer Redaktionskonferenz. Nachdem das gutbürgerliche Käseblatt anlässlich der jüngsten Verwerfungen in „Der Wirtschaft“ (Kreditklemme, Mindestlohnforderung, Rezession) einmal mehr den berühmten Professor Sinn vom Ifo-Institut als Experten auftreten ließ, der dann auch seine bekannte Suada von den viel zu hohen Kosten auf dem viel zu reglementierten Arbeitsmarkt auf einer ganzen Seite auswalzen durfte, kam prompt ein Leserbrief, in dem sich „ein treuer Stammleser“ beschwerte, dass er „als mittelständischer Unternehmer ja keineswegs links sei“, ihm aber diese ständige „Gürtel-enger-schnall-Propaganda von diesem Herrn Sinn“ jetzt langsam aus den Ohren herauskäme... Im übrigen schlage er der Zeitung vor, sich als „Experten einen Billigprofessor aus Polen oder Rumänien zu holen“, denn die wären auch nicht blöder als dieser Herr Professor, würden aber „weniger Geld kosten und Platz brauchen für die gleiche Leistung.“

Der Leserbrief wurde selbstverständlich nicht abgedruckt. Schließlich handelt es sich bei dem gutbürgerlichen Käseblatt um hochwertigen Premiumjournalismus.

Schade eigentlich. Denn der gute Mann hat ja vollkommen recht.

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Inkasso
Die Sache mit dem Blauen Brief ist jetzt hoffentlich erledigt. Es war aber natürlich nicht damit getan, die Kohle zu überweisen, nein, man musste auch noch ein Formular ausfüllen mit genauer Adresse, was ja für die Überweisung an sich nicht nötig wäre. Naiv wie ich manchmal bin, hab ich einfach alles ausgefüllt. Erst später ist mir eingefallen, dass jetzt wahrscheinlich keiner aus meiner Straße mehr im Katalog einkaufen kann. Weil seit neuestem machen sie das ja so, dass Kreditentscheidungen von der Wohngegend abhängig gemacht werden. Und ich hab jetzt alle Nachbarn mitreingerissen. Oh weh!

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Allerletztesmal Inkasso
Eigentlich ist es eine Unverschämtheit mit dem Inkasso. Es handelte sich nämlich um die AOL-Rechnung. Nur dass außen auf dem Umschlag nicht AOL, sondern immer Alice stand. Im Glauben, es handele sich um Reklame, habe ich alle Alice-Briefe ungeöffnet weggeschmissen. Muss ich als moderne Verbraucherin wirklich wissen, wer in der Wirtschaftswelt sich gerade mit wem zusammengetan hat? Kann man mir also die unbezahlte Rechnung anlasten, noch dazu mit 49 Euro Zuschlag (und diversen Mahngebühren von Alice)?

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Das Spiel
heißt Dienstleistungsgesellschaft. Da müssen Sie Ihren Part als moderne Verbraucherin natürlich mitspielen. Und wenn Sie sich nicht leisten wollen, sich über die Kapriolen Ihrer Partner auf dem Laufenden zu halten und womöglich sogar klagen gegen die wg. unkooperativem Verhalten draufgeschlagene Gebühr, sollten Sie vorher eine Rechtsschutzversicherung abschließen. Denn Sie wissen ja. Es gibt nix umsonst.

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Nix umsonst
ist natürlich richtig. Und klagen werde ich nicht, wie immer, ich klage mehr so privat, da aber ausgiebig.

Mal ganz was anderes, wo ist eigentlich Stephanel?
Muss man sich Sorgen machen?

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