Dienstag, 3. März 2015
Freshies
Letzter Eintrag fast ein Monat her; letzter Beitrag auch schon über einen Monat lang im Fenster und noch nicht mal aktuell, sondern aus dem Fundus und jetzt auch schon wieder fast 20 Jahre alt, – also im Vergleich zu früher passiert hier irgendwie wenig, also wirklich wenig, sehr wenig bis fast eigentlich gar nichts mehr, was irgendwie schade ist, doch, weil ja doch überall jede Menge Zeug passiert, was sicher nicht nur mich interessiert oder angeht, aber über Todesfälle, Jahrestage mag ich mich momentan nicht unterhalten, und schon gar nicht über diese neuesten angeblichen Nachrichten, weil mich diese scheiß Nachrichten, angefangen von diesem gammligen Dresziger Heldenvolkstum bis hin zum nächsten Gemetzel, das die V-Leute des nationalsozialistischen Untergrunds ihren neuen alten Erbfeinden, ja eben, ich habe keine Lust an diesem Scheißdreck auch nur mit einem Wort mitzumachen also – was tun, außer eben den Schmarrn hier hinzuschreiben?
Kurzum in medias res: Der Frühling ist da und hier wird ab jetzt voll konzentriert über Damenunterwäsche, Herrenmode, Pedi- und Maniküre geredet werden, also von Fashion und Kosmetik und eventuell etwas Theater, und ich bin jetzt echt selber mal gespannt, wie und ob das dann wie so vor zwei Stunden rum schnell mal geplant so funktioniert. Nur damit das klar ist.

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Dienstag, 27. Januar 2015
FUNDUS
BLONDIE

One Man Show


Ort: ein Aufnahmestudio
Zeit: frühe Neunziger

Personen:
Blondie alias Maxim
Stimmen aus dem Off





1. Szene

BLONDIE
Hallo Deutschland
Nein wirklich nicht
Das sagen Se jetzt ja alle.
Hi
Hi you
Hi you there
Hi you there everybody
Na das klingt natürlich erst recht beschissen
Also -
´N abend.
Ich bin Blondie
Das heißt
ich war Blondie
Früher
vor dieser Epidemie mit diesen Witzen.
Sie erinnern sich doch:
Wieviel Männer braucht eine Blondine,
um ne Glühbirne in ´ne Fassung zu drehen?
Kann denn die Schlampe nicht im Dunkeln kochen?
Na ja.
Oder den, den kennen Sie vielleicht auch:
Wie geht der kürzeste Judenwitz?
Auschwitz!
Nicht wahr. Den kennen Sie schon
Kennt ja jeder -
wie Weihnachten
Na ich fand das geschmacklos.
Und da hab ich mir dann eben gesagt:
Hör zu junge Frau:
blond, schön und gut,
damit haste jetzt fünfundzwanzig Jahre nicht schlecht gelebt,
aber jetz iss genug.
Ab jetzt Blondie, Mädel,
gehste als Mann,
Naja.
Ganz so einfach gings natürlich nicht.
Ich war ja ein bildhübsches Ding,
eigentlich,
also schon geil auch,
doch doch,
ich darf das ja sagen
nachträglich
und kann das ja auch beurteilen
jetzt.
Doch schon
Ich habs gebracht
Wirklich!
Ich war n´Feger!
Na ja,
irgendwann hätte die Zellulite natürlich
auch mich erwischt, aber
also ohne Witz jetzt:
Geschlechtsumwandlung
das iss schon was anderes, als nur mal kurz zum Frisör, oder sich vom Typenberater sagen lassen, daß man vielleicht besser doch besser nicht lila zur schicken Fielmann trägt. Das ist schon ne echt folgenschwere
Entscheidung.
Der Grund,
warum ich mich dann doch entschlossen habe,
also,
die Operation machen zu lassen,
und zu diesem Arzt gegangen bin,
zu dem -
Wie heißt der noch mal?
Warten Sie mal: (...)
Also,
daß ich dann doch eines Tages
bei dem in der Praxis angerufen habe,
also bis ich soweit war,
daß ich mir eines Tages sagte,
nee Mädel,
jetzt ist Schluß mit Blondie,
so gehts nicht mehr weiter,
jetzt mußte eine Linie ziehen,
jetzt läßte aus dir ´nen Mann machen,
also,
das lag tatsächlich an dieser Epidemie
also an diesen Witzen dauernd.
Na hören Se mal.
Ich meine,
ich
als Blondie
kann ja schlecht Witze über Auschwitz machen.
Ja, nee!
Wo hätte das denn hingeführt
am Ende? -
Na ja, zu (...) natürlich.
Vielleicht auch zu SAT 1,
weil -
Doch,
iss wahr.
SAT 1,
da wär ich wohl gelandet
als Blondie.
Ich kannte ja den Freddy ganz gut.
Noch aus seiner Zeit mit Babs.
Und Leo Kirch steht ja auf Boris und Babs, und auf
die neue Rechte.
Ein bißchen Krieg,
ein bißchen Faschismus
und so.
Na da wär schon was gegangen,
gerade als Blondie.
Na ja.
der Fredy und die Babs.
Affenzirkus!
Ich wollte ja sowieso Schauspiel machen,
und nicht mein Leben lang als dummes Huhn
neben irgendeinem Gottschalk
auf der Bank sitzen.
Na ja.
Schnee von gestern.
Jetzt bin ich Maxim.
Hübscher Kerl,
Gerade mit dem ganzen Putz,
der Schminke und so.
Doch
Find ich gut

STIMME AUS DEM OFF
Maxihim? Kannste mal? Wir wollen mal anfangen bitte.

BLONDIE
Na endlich. Sag mal, warum dauert denn das so lange?
Ich führ hier ja schon Selbstgespräche

---------------------
VERWANDLUNG I

2. Szene "Auschwitz mit SS"


STIMME AUS DEM OFF
Und los!

Auftritt Blondie

BLONDIE
Im Deutschen Theater
Hören Sie mal!
Im Deutschen Theater
Aber erzählen Sie das keinem!
Die Deutschen Theater, müssen Sie wissen,
Wie soll ich sagen?
Es ist unglaublich eigentlich,
also -
Sagen wir mal so.
Woher glauben Sie, haben die Deutschen Theater, eigentlich ihre Perücken?
Gute Frage?
Nicht wahr?
Auschwitz,
meine Damen und Herren.
Ja doch!
Es ist viel schlimmer, als Sie sich das denken können.
Auf den deutschen Bühnen haben die Schauspieler auch heute noch
die Haare auf dem Kopf, die die Deutschen seinerzeit -
Muß ich noch mehr sagen?
Die die Deutschen damals,
seinerzeit,
Sie wissen schon,
in der Lampenschirmzeit -
Wurde ja alles gebraucht.
Ab dreiundvierzig totaler Krieg, Ersatzwirtschaft
und Hans Albers benötigt plötzlich
ein Toupet -
Also -
Woher nehmen, wenn nicht -
Die Zahngoldgeschichte kennen Sie.
Von der Perückengeschichte wissen Sie natürlich besser nichts.
Die fürchterlichen Lampenschirme.
Mein Gott ja,
wirklich fürchterlich,
entsetzlich,
selbstverständlich.
Zahngold war nicht eben leicht zu kriegen im Krieg und
Pferdehaar ist in der Herstellung mit mehr Kosten verbunden,
als man gemeinhin denkt.
Und jetzt stellen Sie sich vor,
einen Don Carlos,
oder sagen wir
Karl Moor,
oder
Herrn Voss als
Wittgenstein
und ein Neuenfels will, daß er
die Perücke trägt,
nicht wahr.
Schon sehen Sie ein Stück aus Auschwitz auf der Bühne.
Sie applaudieren natürlich, wie immer,
ahnungslos.
Zuschauen, Entspannen, Nachdenken,
wie es sich gehört, nicht wahr.
Und der gute Voss trägt die requirierten Judenhaare -Pardon.
Herr Voss bedankt sich artig. Sie applaudieren weiter, vielleicht sogar
Szenenapplaus,
mitten im Stück
Stellen Sie sich das doch bitte einmal vor!
Sagen wir,
Wittgenstein -
greift sich an den Kopf.
Rauft sich die Haare.
Dazu ein Bonmot
Der kann das perfekt, der Voss!
Da klatschen Sie natürlich.
Oder sagen sich, sehr gut,
der Mann mit der Perücke.
Ganz was anderes als Juhnke, nicht wahr.
Und selbst wenn Juhnke,
also er selbst,
mit einer alten Perücke
direkt vor Ihnen auf der Bühne stehen würde,
und Sie sich sagen,
mein Gott!,
was ist denn mit dem Juhnke los?
Ist der auf Entzug?
Sieht ja entsetzlich aus,
DIESE HAARE
Du liebe Güte, nein.
Auf Auschwitz werden Sie nicht kommen.
Daran denkt kein Mensch.
An die Perücken aus Auschwitz denkt kein Mensch.
Und schon gar nicht im Deutschen Theater.
Eher schon Lampenschirme.
Die fallen einem vielleicht manchmal ein,
wenn man sich kratzt,
weil die Haut juckt vielleicht, nicht wahr, gnädige Frau?
Oder die Zahngoldgeschichte.
Das ist einem auch oft bewußt.
Kann sich ja neuerdings auch
nicht mehr jeder Mensch leisten:
Zahngold.
Als selbstständiger Kassenpatient
Denkt man also doch wieder häufiger dran.
Also nicht nur man, sondern auch Frauen, nicht wahr?.
Nicht oft,
aber
manchmal schon.
Hab ich Recht?
-------------------------------

BLONDIE
Und?

STIMME AUS DEM OFF
Danke, sehr schön.Gestorben. Pause
---
VERWANDLUNG II

BLONDIE
Was meinst du?
Ach so.
Brandschutz.
Tschuldigung, alles klar.
Rauchverbot,
ganz vergessen.

Bin durch, Mann, echt.
Ich sags dir.
Total durch den Wind,
ehrlich.
Aber, die sind ja hier alle durch´n Wind.
Alle auf ´m Deutschlandtrip.
Richtig durchgeknallt.
Schreckliche Mode.
Aber was soll man machen?
Was meinst du?
Ja genau.
Irgendwoher muß der Rubel ja rollen.
Geschenkt wird einem nirgends was.
When the going gets tough, the tough gets going,
hat Mutter immer gesagt.
Na ja.
Bevor ich putzen gehe!
Außerdem lernt man hier ne Menge dazu.
Na ja.
Politisches Theater ist ja eigentlich nicht so mein Fach.
Übrigens:
Weißt du wie man Auschwitz schreibt?
Mit SS oder einfachem S? (...)

(Intro aus: BLONDIE - One Man Show, Stück, UA 1998, K41, MUC, AO, all rights reserved)

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Freitag, 9. Januar 2015
Hey
2015!
Erster Witz des Jahres (genau genommen der 4. von 5, die mir der Herr Schütz vor ´npaar Stunden im alten b. erzählt hat:
Also, kurz nach der Wiedervereinigung, so Ende, 90, 91, sagen wir 94 oder 98, 99, 2000 als so langsam klar wurde, dass das mit Ost und West in Deutschland wahrscheinlich doch eher ohne blühende Landschaften, sondern im Dauerstreit enden würde, hieß es, einer muss es machen. Und da fuhr so eine deutsche Delegation aus Katholiken und Protestanten Roten und Grünen unter der Leitung von Heiner Geissler nach Südamerika und suchte (Achtung! Es ist ein Witz und keine Realität!) einen neuen Führer für Deutschland, damit die im Osten, die immer nur - und die im Westen überhaupt, jedenfalls. Der Führer lebte immer noch. Und zwar irgendwo im peruanischen Hochgebirge. Und eines Abends standen dann die neuen Deutschen in so einer luxuriösen Anden-Villa und besuchen Adolf Hitler, der so gesund wie Ersnt Jünger mit über Hundert in seinem Jakuzzi sitzt, links und rechts großbusige Weiber im Arm, und der deutschen Delegation auf ihre Frage, ob er ihnen helfen könne, siegessicher wie immer antwortet: "For sure, but this time I´ll not make mister nice guy, ready?"

(Und Fischers katholische Sekretäre werden rot vor Scham und dem Gelächter der anderen, die mit Heiner Geissler in den Pool steigen)

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Freitag, 5. Dezember 2014
HUNTING JOHN RHEINLAENDER *
1. VOR DEM BAYERISCHEN LANDTAG

John Rheinländer steht vor dem bayerischen Landtag. Er filmt mit einer Videokamera zuerst in die Flucht der Maximilianstraße, dann das Maximilianeum.


Quelle: www.bayern.landtag.de

Neben ihm sitzt ein junger Mann, der die Zeitschrift Vanitiy Fair liest und versucht, sich ein headset aufzusetzen (oder Heroin in den Hals zu spritzen). Rheinlaender, mit seiner Filmaufnahme des Maximilianeums beschäftigt, scheint ihn nicht zu beachten. Der Junge Mann stöhnt kurz auf.


RHEINLAENDER
Die Idee der Dokumentation ist eine junge Idee. Aber das kannst du nicht wissen. Du interessierst dich für Mädchen, für Muschis. Bist ein guter Junge. Du interessierst dich für deine Ausbildung. Du willst weiter kommen, einen ehrlichen Beruf. Du hast keine Zeit.
Deshalb muss ich es dir sagen.
Die Idee der Dokumentation ist eine junge Idee. Eine echt junge Idee. Ich habe mich damit beschäftigt. Mich beschäftigen solche Fragen. Ich will das wissen. Du weißt, was ich meine, Junge.
Ich bin dahinter.
So wie du hinter den Muschis her bist. So bin ich dahinter her.
Verstehen wir uns?
So wie du daran interessiert bist, dass dir ein Mädchen den Schwanz lutscht, so bin ich an den Ideen interessiert.
Es interessiert mich eben.

JUNGE
Scheiß drauf, Mann!

RHEINLAENDER
Scheiß drauf! Du sagst, Scheiß drauf! Mann! Verstehe, mein Junge.
Du sagst mir, Scheiß drauf, Mann, weil du dich nicht damit beschäftigst.
Weil es dich nicht interessiert.
Weil dich eben andere Sachen interessieren.
Muschis



dein Arbeitsplatz
deine Möglichkeiten im Beruf.
Du interessierst dich für Fortbildungskurse.
Das ist es, was dich interessiert

JUNGE
Scheiß drauf, Mann! Scheiß auf deine beschissenen Ideen.

RHEINLAENDER
Es sind nicht meine Ideen, (mein) Junge.
Ideen kann man nicht in Besitz nehmen. Es gibt niemanden,
niemanden auf der Welt, der eine Idee besitzen kann.
Aber das kannst du nicht wissen, weil du dich nicht damit beschäftigst.
Weil du ein guter Junge bist, der Mädchen ficken will.
Der sich bemüht. Der sich aus eigenem Antrieb um Fortbildungskurse bemüht.
Ich sag dir was. Das ist gut, mein Junge. Das ist sehr, sehr gut.

JUNGE
Ideen! Oh Mann. Scheiß doch drauf! Keine Ahnung, Mann!
Keine Ahnung, was du laberst.

RHEINLAENDER
Mach dir keine Sorgen, mein Junge. Keine Angst. Du bist goldrichtig.
Du schaffst es.
Da bin ich mir ganz sicher. Glaub mir.
Aber hör mir zu.
Was ich dir sagen will. Es stimmt. Ich habe mich damit beschäftigt.
Die Idee der Dokumentation ist eine junge Idee.
Die meisten Leute glauben, die Idee der Dokumentation sei alt.
Sei so alt wie die Menschheit. Aber das ist ein Irrtum.
Es ist ein Fehler, das zu denken.
Richtig ist, dass die Idee der Dokumentation eine junge Idee ist, keine alte.
Richtig ist, dass die Idee der Dokumentation relativ neu ist,
blutjung, wenn du so willst.
So blutjung wie die Muschis, die dich interessieren, weil du daran interessiert bist, am liebsten blutjunge Muschis zu ficken.



Habe ich nicht recht

JUNGE
Scheiße, Mann. Scheiß drauf.
Scheiß doch auf deine beschissene blutjunge Idee.
Was soll diese Scheiße.
Wieso erzählst du diese Scheiße mit diesen beschissenen blutjungen Muschis.

RHEINLAENDER
Das ist die Logik, (mein) Junge. Ich erkläre dir nur die Logik.
Ich möchte, dass du das verstehst.

JUNGE
Scheiße Mann. Scheiß-Logik Mann.

RHEINLAENDER
Darf ich dich etwas fragen, mein Junge?

JUNGE
Scheiße Mann. Wenn du meinst.

RHEINLAENDER
Was bist du von Beruf? In was für einem Beruf bist du tätig?

JUNGE
Was für ein Beruf. Scheiße, Mann. Ich bin Weblogdesigner.

RHEINLAENDER
Weblogdesigner.
Das ist gut mein Junge. Ein guter Beruf.
Mit Zukunft.
Weblogdesigner ist ein guter Beruf für einen guten Jungen.

JUNGE
Scheiße, Mann! Ja.

RHEINLAENDER
Du hast dir einen Beruf mit Zukunft ausgesucht. Das ist gut, mein Junge.
Die Arbeit als Weblogdesigner wird dich befriedigen.
Du wirst jede Menge Muschis ficken.



Davon kannst du ausgehen.
Und weißt du warum?
Ich denke, dass du wirklich ein guter Junge bist.
Ich denke, dass du hart arbeitest, und dass du jeden Fortbildungskurs besuchst, der für dein berufliches Weiterkommen wichtig ist.
Ich denke, dass du genau weißt, was du willst, und dass du alles tust, was nötig ist, damit du die Ziele erreichst, die du dir setzt.
Und deshalb mein Junge, sage ich dir, dass du dir keine Sorgen machen musst.
Du bist gut. Du wirst es schaffen.
Du wirst kein Problem damit haben, Muschis zu ficken,
oder einen geblasen zu kriegen, je nachdem, was dich mehr interessiert

JUNGE
Scheiße, Mann. Ja. Die beschissenen Muschis sollen sich von mir aus ins Knie ficken. Diese Scheißmuschis interessieren mich einen Dreck. Einen Scheißdreck interessieren mich diese Scheißmuschis.

RHEINLAENDER
Richtig, mein Junge.
Du hast Recht.
Ein guter Junge, wie du einer bist, der erreicht, was erreichen will.
Aber eines solltest du nicht vergessen, mein Junge. An eines solltest du denken. Hör zu. Die Idee der Dokumentation ist eine junge Idee.
Das ist wichtig, mein Junge.
Auch wenn du es jetzt, hier, in der Situation, in der du dich befindest, nicht verstehen kannst, weil du dich wahrscheinlich die meiste Zeit mit deinen beruflichen Anforderungen als Weblogdesigner beschäftigst und damit, wie du deinen Schwanz in genau die Muschis kriegst, die dich interessieren.
Es wird der Tag kommen, an dem du verstehst, was ich dir gesagt habe.
Glaub mir, mein Junge. Es kommt der Tag, an dem du einsehen wirst, dass die Idee der Dokumentation eine junge Idee ist.

JUNGE
Scheiß drauf, Mann. Scheiß einfach, auf deine beschissenen Ideen.
Was machst du hier überhaupt?

RHEINLÄNDER
Ich filme das Maximilianeum. Wir stehen vor dem Maximilianeum, mein Junge. Hier tagt der bayerische Landtag.


Quelle: www.bayern.landtag.de

JUNGE
Scheiße Mann. Und das nimmst du auf?

RHEINLÄNDER
So ist es.

JUNGE
Mann, Scheiße. Warum?

RHEINLÄNDER
Es ist das Maximilianeum.

JUNGE
Und du kannst das?

RHEINLÄNDER
Sicher mein Junge. Stell dich da hin

(Der junge Mann stellt sich zwischen Rheinlaender und das Maximilianeum)

JUNGE
Und das nimmst du jetzt auf?

RHEINLÄNDER
Sicher, mein Junge. Erzähl mir was über Muschis, die du ins Knie ficken willst.

JUNGE (beide Arme in Siegerpose nach oben reißend, hüpfend)
Ich bin der beste Weblogdesigner der Welt.
Ich bin der beste Weblogdesigner der Welt.
Und morgen fahre ich nach Berlin. Ich habe einen super job in Berlin. Sie nennen es Arbeit.
Und wer bist du?

RHEINLÄNDER
Lange Geschichte, mein Junge.
Lange Geschichte. Sagen wir so.
Kennst du den deutschen Waffenhändler Karl-Heinz Schreiber? Er lebt in Toronto. Ich helfe ihm, sein Heimweh zu ertragen.


Quelle: www.stern.de/©AP


* Kleines Drama, verfasst irgendwann Anfang, Mitte der 2000er Jahre, im Blog hier erstmal präsentiert im Mai 2007, Text AO, Bilder & Links GM stephanel

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Mittwoch, 5. November 2014
Womit man in der guten alten Zeit noch gutes Geld verdienen konnte – Vol. I
"München, 06. September 2001

Hi Stefania,

vorab gute Besserung. Das ist wohl dumm gelaufen, das Traben durch den Taunus, zu zweit, wenn es regnet wie aus Eimern und wie sonst nur im November.

Ich geb ja gerne zu: So ein Schnupfen kann bisweilen scheussliche*(siehe unten *) Ausmasse annehmen. Aber derart tödlich wie Du in der gestrigen (link E-Mail,#11038)** meintest, wird der Katarrh mit Sicherheit nicht werden. Schlaf Dich aus, schlürf ein paar Teller Hühnersuppe und Du wirst sehen, in ein paar Tagen bist Du wieder auf dem Damm.

Bis dahin kann ich Dir ein kleines Forscherspiel mit dem (link Internet,#11044) für den Fall empfehlen, dass Du Dich in Deinem Krankenbett etwas langweilen solltest.

Tauch doch mal hinunter in die Anfänge unserer Zivilisationsgeschichte!
Doch, doch. Das geht. Das geht heutzutage sogar viel einfacher, als man gemeinhin denkt. Und man braucht dafür nicht mal einen (link account,#11002) für eine Uni, oder ein historisches Museum. Ja nicht mal ein Lexikon oder einen Professor. Man braucht nur die Kiste einzuschalten und eine erste Frage, mit der man sich auf die Reise machen kann.

Ich bin zum Beispiel neulich beim (link surfen,#11076> auf die auch und gerade im Zeitalter der (link EDV,#11038> doch ganz aktuelle Frage gestossen, wie denn nun eigentlich das Wissen der Menschheit seit - sagen wir - der Antike überliefert wurde und bis heute durch die zig Jahrhunderte hindurch bis dato überliefert wird?

Genauer gesagt: Was wurde denn eigentlich aus dieser berühmten Bibliothek von Alexandria, in der auf angeblich etwa 200 000 Schriftrollen der gesamte Erfahrungsschatz der hellenistischen und vorhellenistischen Welt von Anaxemander, Aristoteles, Archimedes, Hypokrates und allen anderen bekannten und unbekannten Geistesgrössen der Antike aufbewahrt worden war - und die auf Befehl Julius Cäsars 48 v. Christus offiziell niedergebrannt wurde?

Wenn Dich die Antwort interessiert und Du mit Deinem Schnupfen nichts besseres zu tun hast, kannst Du ja mal folgende Begriffe in die berühmte google- (link Suchmaschine,#11076> eingeben und schauen was herauskommt:

Ibn Al Haitham
Amr Ibn al-As
Cassiodorus
Khosrow
Eumenes II
Benediktiner Orden

Das klingt zwar etwas kryptisch, aber glaub mir. Das sind schon ganz ergiebige Schlüsselworte. Noch ein Tipp: Es ist egal, ob Du die Namen einzeln, oder in willkürlichen Kombinationen ausprobierst. Du wirst in jedem Fall lange Listen von (link homepages,#11043> herausbekommen, auf denen Du Texte findest, die Dich automatisch weiter führen und Dir langsam aber sicher einen guten Blick auf die historische Entwicklung eröffnen. Leider sind nur wenige (link sites,#11076> in Deutsch, weil die meisten Quellen englische und amerikanische Unis sind. Aber klink Dich halt mal durch die Begriffe und ich kann Dir garantieren, dass Dir ein paar echt interessante Zusammenhänge auffallen werden.

So Steff, ich hoffe, dass Dir das Forscherspiel über Deinen schlimmen Katarrh hinweg hilft. (Vergiss die Hühnersuppe nicht!) Ich weiss ja, dass Hypochonder immer doppelt leiden. Bis demnächst, Gesundheit!
Dein Z.
"


aus: Zapporama (Herbst 2000 bis Frühjahr 2002), Internet-Kolumne für ein Intra-Netportal eines I-Tech-Unternehmens, das unter dem tollen Namen Freedomland firmierte und von dem ich heute noch nicht weiß, ob die Eigentümer damals bloß Rechnungen für Verlustvorträge, Abschreibungen o. Ä. generieren wollten, oder echte originalitalienische Mafiosi waren, die einfach hier das Geld gewaschen haben, nachdem das in bella italia ab Mitte der 90er die damalige Regierung nicht mehr so gern gesehen hat. Wie auch immer: Die alte Regel nach der gute Mafia auch gut zahlt, hätte jedenfalls gestimmt, und Spaß hat die damals zwei bis dreimal wöchentlich fällige Schreiberei rundum die damals noch neuen keywords dessen, was heute als Big Data mit moralinsaurem Feuilletonistenschwachsinn Marke Schirrmacher& Co. dämonisiert wird, irgendwie auch gemacht. Retrospektiv betrachtet, denn damals hatte ich ja auch schon eigentlich was besseres zu tun als so gemeine Lohnschreiberei; und so richtig lustig ist ja die Produktion von industrietauglicher Gebrauchslyrik nie und auch nie gewesen, sondern eigentlich immer etwas Zeitverschwendung und in zu hohen Dosen einfach nur ungesund, auch wenn es sich die Deppen damals noch nicht voller Deppenstolz gegenseitig ganz feierlich ganz anders mit "Wir nennen es Arbeit" unterjubeln wollten. Na ja.

* damals hatte ich noch Null Combatt-Experience als Korrekturleser und also keinen Sinn für die Regeln des Scharfen Ss

** Im Original waren das Links, die zu einem Glossar führten, in dem ich dann damals so neue Zauberworte wie E-Mail Leuten erklären sollte, die noch nicht mal wussten, dass sie in diesem komischen "interaktiven" Internet nur noch als user was zu sagen haben. Das <-Zeichen im Link-Code musste ich beim hierher Copy/Pasten streichen bzw. mit einer ( decodieren, denn die blogger.de-software hätte sonst alles zwischen < und > einfach aus dem Text geschluckt als hätte es das alles nie gegeben.

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Dienstag, 7. Oktober 2014
Am Rand
Vorgestern, Sonntag, war ich dann doch noch mal abends auf ein paar Mass draußen und hinterher noch im alten baader, wo kurz nach mir noch der alte GMD Bob Waggoner aufgeschlagen ist, der zufällig auch draußen war, jedoch auf dieser sogenannten "Alten" Bio-Wiesn, während ich lieber auf die echte ehrliche Original-19-Euro-1/2Hendl-Life-Is-Live-Oktoberfest-Dingens, jedenfalls: Nachdem ich vom GMD wissen wollte, ob er womöglich den alten Höhne mit seiner bildhübschen Ex-Assistentin in diesem sogenannten Herzkasperlzelt getroffen oder gesehen habe, wohin ich ihm nämlich so gegen neune per sms kurz migetteilt hatte, dass ich nach dem Ammer-Hendl noch zur Fischervroni rüberschaun wollte, wo wir uns dann eventuell treffen hätten können sollen, wenn die den Einlass ins Zelt nicht schon um Viertel nach Zehne geschlossen und meine Begleitung ihr halbes Hendl, aber ich mach´s kurz: Nein, sagt der GMD also im Baader, den Höhne habe er vor lauter Attwenger und Co. nicht gesehen, sondern bloß den Tino und den Süßmayr und die anderen Indi-Vips, die halt so am Indi-Vip-Tisch im Herzkasperlzelt beim obligatorischen Frei-Biermarken-Verzehr-Termin am letzten Wiesn-Sonntag zusammenhocken, aber eines würde ihn jetzt, nachdem er acht Jahre lang nicht mehr auf der Wiesn geswesen ist, nachdem er eben vor acht Jahren nach so einem Wiesnbesuch schwer abgestürzt und erst vier Tage später in irgendeinem fremden Bett aufgewacht sei ohne zu wissen, warum und wie er dorthingekommen und was in diesen vier Tagen alles passiert sein musste, jedenfalls: Also ihn würde schon interessieren, seit wann auf der Wiesn so unglaublich viele Bedienungen rumlaufen würden. Und das nicht nur in den Zelten, sondern auch draußen, und warum? Worauf mir bloß einfiel, dass das ja jetzt schon viel länger als acht Jahre so üblich und anscheinend Mode sei – und zwar in ganz Deutschland – freiwillig als Bierzelt-Bedienung rumzulaufen und das dann offenbar gezwungenermaßen total subba zu finden. Und ob ihm denn diese eigentlich noch lächerlicheren Horden von Sepplhosenträgern nicht auch aufgefallen wären, die ja noch viel nutzloser, danebener und sinnfreier auschauen würden als diese Massen von alten Weibern und jungen Dirndln in so Konfektions-Schützenlisl-Kostümerln. Und wie unglaublich fett und grob, aber gut: Über Geschmack braucht man da auch nicht mehr streiten. Es ist halt so scheißeschlecht wie es halt scheißeschlecht ausschaut. Und eben nicht nur diese Angestelltenseppenmode. Sondern alles! Passiert nur noch geisteskranke Scheiße zur Zeit! Braucht man gar nicht drüber reden! Iss so!
Und außerdem ist der Schmarrn ja jetzt auch Geschichte und bis zum nächsten vorletzten Septemberwochenende erst mal erledigt aus und vorbei und der GMD hoffentlich heuer wenigstens spätestens jetzt fehlerfrei daheim physisch und psychisch unversehrt angekommen. Zuletzt gesehen habe ich ihn Montag früh so gegen halbe sechse auf der Fraunhoferstr. Ecke Reichenbach, als diese drei (angeblichen) Wiener Kunst-Musiker, die uns im Flaschenöffner aufgegabelt hatten – nach dem total besoffenen Ami, der felsenfest behauptet hatte, er wäre Schotte und dabei kaum mehr gerade ausschauend stehen konnte – noch unbedingt in die Müllerstraße weiterziehen wollten, ich aber kurzentschlossen nach etwa 3 Sekunden Bedenkzeit plötzlich einfach sagte, na dann, gutnacht, mir langts, ich muss jetzt sofort ins Bett und ohne mich nochmal umzudrehen und nach dem GMD zu sehen schnurstracks heimgedackelt bin, bevor dieser Montag so richtig mit dem dämmern anfangen konnte.
Daheim am Schreibtisch hats dann gegraut und das hat sich dann den gesamten Tag über hingezogen. Aber das hebe ich mir für irgendwann später auf oder vergesse es besser lieber gleich und halte hier einfach den Rand.

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Mittwoch, 17. September 2014
Schussmauer (eingetragener Name)
MAUERN
(Mauerer/Mauern):

Berliner Mauer
Chinesische Mauer
Ukrainische Mauer


Wem dazu ein besserer Witz einfällt als Schussmauer kriegt von mir gegen Leistung sofort 100 Euro.

Für die Kinder, die gerade jetzt zwischen 0 und 12 sind: Gerade eben, erst paar Monate her, fast ein Jahr, spielt eine alte NATO-Garde mit einem postsowjetischen Flächenstaat "Krieg"" gegen Russland. Noch sind diese Irren nicht soweit, richtig Massenvernichtung zu betreiben (bis dato ca 3000 offizielle tote vom Poroschenko-Krieg produzierte Zivilisten sowie ebenso in die Tausende gehende tote Soldaten) und so weiter

Witz* am Rand und ganz nebenbei:

- Wissen Sie, wer unseren Herrn Schultz als erster mit Hitler in Verbindung gebracht hat?
- Berlusconi?

(*) für Zeitungsleser Ü12)

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