Donnerstag, 27. September 2007
Betteln und Hausieren verboten
Unter den Arkaden der Samen- und Pflanzenhandlung Dehner an der Ecke Frauen- und Reichenbachstraße am Münchner Viktualienmarkt kniet ein junger Mann und bittet mit ausgestreckten, zu einer Schale geformten Händen Passanten stumm um Geld. Stundenlang, jeden Tag

– Sagen Sie, wo haben Sie denn diesen schönen hellblauen Pullover her? Aus der Altkleidersammlung?

– Hä?

– Können Sie nicht mit einem Ball jonglieren?

– Hä?

– In der Fußgängerzone gibt’s einen Einbeinigen, der hat zwei Krücken, und der jongliert mit einem Ball.

– Hä?

– Mit einem Fußball. Der hat auch ein Fußballertrikot an.

– Hä?

– Dem schaun schon Viele zu, der kriegt auch was.

– Hä?

– Stimmt das eigentlich, dass Sie zu einer organisierten Bande gehören?

– Hä?

– Sagen Sie, tut Ihnen das nicht weh?

– Hä?

– Das muss Ihnen doch weh tun. So stundenlang auf dem Betonpflaster knien

– Hä?

– Und dann auch noch mit ausgestreckten Armen. Das muss doch auch total anstrengend sein.

In der Geldautomaten-Filiale der Münchner Stadtsparkasse am Gärtnerplatz kauert in der Ecke hinter dem elektronischen Service-Pult ein Obdachloser. Er hofft, dass ihn die Überwachungskamera dort nicht erfasst. Draußen regnet es seit Stunden. In der Geldautomaten-Filiale herrscht ein bestialischer Gestank.

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Was soll man sagen
auf meinem Weg zur Arbeit sehe ich die Jungs auch jeden Tag. Zwischen Hauptbahnhof Ausgang Süd und Nord. Ich geb ihnen nichts, aber immer mit schlechtem Gewissen. Was soll man da tun? Die werden ausgebeutet von irgendwelchen Banden, und wenn sie Geld kriegen, müssen sie es abgeben. Und wenn sie kein Geld kriegen, haben sie wahrscheinlich einen Wahnsinnsterror.

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Fragen Sie nicht mich,
Frau Leuwerik. Fragen Sie die Frau Dr. Merkel. Die hat neulich im Reichstag den Wohlstand ausgerufen.

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Vielleicht
geht der Wohlstand nur an uns vorbei. Siehe all die BMW X5 in meiner gratligen Gegend. Meine Beobachtungen haben vielleicht durchaus eine soziale Relevanz.

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entre nous
ich frag mich auch bei jedem vierten Autofahrer, wie der sich – so dumm wie der ausschaut – so einen Schlitten leisten kann, und komm als Antwort meistens nur auf die Frage Vollfinanzierung? Was weiß ich. Womöglich erleben wir ja heuer noch nach der US-Haus-Kredit-Blase eine deutsche Auto-Finanzierungs-Krise.

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Schon lange
nichts mehr von ihm gehört. Was sagt denn heute Ihr Freund, der Kantinenwirt?

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"Wies'n Hendl" hat er heute gesagt, der
Schlawiner. Die so geehrten Gummiadler hatten aber außer einer gewissen Tendenz zum Übersalzensein nichts mit den Tierchen zu tun, die gemeinhin auf der Wies'n gereicht werden. Wo die Konsistenz der Hendl von der Wies'n im Allgemeinen eher saftig ist, waren diese eher trocken, sind die Hendl auf der Wiesn in der Regel außer reichlich gesalzen auch noch mit andern Gewürzen und Kräutern - z.B. Petersilie - verfeinert, so wurde bei den Kantinenvögeln minimalistisch auf alle Gewürze ausser Salz verzichtet, von letzterem gabs dafür - wie schon gesagt - allerdings SATT. Mit einem Wort: die hierorts leider übliche Kantinensauerei, zu der man einen wassrigen Kartoffelsalat hätte dazunehmen können, worauf ich aber dankend verzichtet habe.

Ansonsten werde ich hier mal wieder mit allerlei Blödsinn gepiesackt und habe deswegen keine Zeit länger mit den Herrschaften zu plaudern, geschweige denn die versprochenen Wiesnphotos bloggerecht aufzubereiten und hochzuladen.

Wird Zeit, dass das Wochenende kommt.

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HättenS
was gescheites gelernt wie Maurer oder Zimmerer, dann hätten Sie seit Punkt eins frei.

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