Mittwoch, 19. September 2007
9/11

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Montag, 17. September 2007
Die Macht des Schicksals
Als Verdi sieben Jahre nach der Uraufführung von Il Forza del Destino in St. Petersburg auf Grund zahlreicher Kritik und vergleichsweise geringer Resonanz seine Oper einer grundlegenden Überarbeitung unterzog, wurden nicht nur vorhandene Teile der Partitur verändert, sondern in mehreren Fällen völlig neu geschrieben.

Abgesehen von kleineren Bearbeitungen der Bässe handelt es sich vor allem um die Ausgestaltung des Vorspiels zu einer regelrechten Ouvertüre, die weitgehende Neuinstrumentierung des Dritten Aktes und vor allem um die gänzliche Neufassung der Schlussszene:

Aus der melodramatischen Schlusskatastrophe (mit Fluch auf die Menschheit) wurde ein vergleichbar versöhnlich-friedvoller Vereinigungsabgesang.

Na also!


Il Forza del Destino
Oper in vier Akten
Erstfassung (St. Petersburg 1862)

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Freitag, 14. September 2007
ELOGE FÜR DR. ANGELA MERKEL
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr
Wer jetzt arbeitslos ist, der wird es lange bleiben
Frau Merkel hat den Wohlstand ausgerufen
Wer nicht dran glaubt, wird auch nicht selig/unterstützt
Die Ämter funktionieren
Die Zeitungen erscheinen
Im Fernsehn kommt Bruce Willis
Und keiner stirbt allein
Gern zahlt wer lebt für eine Bundeswehr

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Donnerstag, 13. September 2007
Toibaman-Special – SEYCHELLEN (Hörspiel/Auszug)
(...)
LIFE IS A PROOF IN WHICH WE MOVE

SZENE AUSSEN/INNEN
DIPLOMAT
Man weiß es nicht. Die einen behaupten, er habe ein Sprachprogramm erfunden, mit dem sich Mandarin in jedes verwandte Idiom übersetzen lässt –
SCHNITZELBERG
Nein, Ami, noch mal, ich habe der Milla deine Handy-Nummer nicht gegeben.
DIPLOMAT
– dann heißt es, er hätte in den 90ern mit den Leuten von Deng Tiao Ping einen Deal gemacht und der indischen IT-Industrie die Tür nach China aufgestoßen.
SCHNITZELBERG
Warum soll ich dich anlügen?
DIPLOMAT
Sicher ist, dass er einen direkten Draht nach Peking haben muss. Sonst wäre er nie Chinas populärster Weblogger geworden, –
SCHNITZELBERG
Ich lüg dich nicht an!
DIPLOMAT
– was er laut USA today angeblich ist.
SCHNITZELBERG
Nein, ich habe dich nicht angelogen
DIPLOMAT
Im Munzinger-Archiv und im deutschen Who is who steht er nicht.
SCHNITZELBERG
Weil dich das auch nichts angeht!
DIPLOMAT
In Europa weiß man eigentlich nur, dass er stinkreich ist und laut Forbes-Magazin nach Disney und Bertelsmann
SCHNITZELBERG
Wer schreit hier rum?
DIPLOMAT
inzwischen drittgrößter ausländischer Content-Provider der IT-Netze Südostasiens –
SCHNITZELBERG
Ich schreie hier nicht rum?
DIPLOMAT
– nota bene: aller Netze, nicht nur der offiziellen, vom Staat kontrollierten.
SCHNITZELBERG
Weißt du was, ruf sie doch selber an!
DIPLOMAT
Natürlich sind das alles nur Gerüchte. Aber irgendwas muss dran sein.
SCHNITZELBERG
Nein, Ami. Du wirst nicht gedemütigt. Und es macht sich auch niemand lustig über dich.
DIPLOMAT
Und Sie sehen ja, wie dieser Schnitzelberg arbeitet: Das ist nicht low-budget, das ist nicht mal no-budget, das ist noch weniger als ganz ohne Team.
SCHNITZELBERG
Würde der Frau. Würde der Frau. Ich kann den Krampf nicht mehr hören.
DIPLOMAT
Der Mann tourt sozusagen ohne Stab, nur mit seiner Mini-Entourage, seit etwa zwei Jahren durch die Weltgeschichte und produziert diese komischen Filmchen, die er dreisprachig ins Netz einspeist.
SCHNITZELBERG
Nein du spinnst – und zwar gewaltig
DIPLOMAT
Was die Chinesen daran finden, ist mir völlig schleierhaft.
SCHNITZELBERG
Spar dir dein ordinäres Gerede, Ami. Das passt nicht zu dir.
DIPLOMAT
Die letzte Folge, die ich gesehen habe, lief vergangenen Sommer, völlig bizarre Szene, –
SCHNITZELBERG
Ich habe mich nicht durch das Staatsballett gefickt.
DIPLOMAT
– aufgenommen in der Modern Tate Gallery, in der er vor dem Hai von Damien Hirst eine Art Gedicht vorträgt und im Hintergrund zwei Frauen aufeinander einprügeln.
AMERICA KOLLIER
Weißt du was, Schnitzelberg, du wirst immer dümmer!

LIFE IS A PROOF IN WHICH WE MOVE



SZENE AUSSEN
Mörsergranaten und vereinzeltes Maschinengewehrfeuer setzt ein und beginnt sporadisch in beruhigender Entfernung zu rattern.

MALER HAHA
Wissen Sie, warum die eigentlich schießen? Es kann doch nicht sein, dass die hier dauernd schießen, nur weil diese Tochter verschwunden ist?

SCHALER
Sie meinen die Präsidententochter? Ja die ist sicher nur ein Vorwand.

MALER HAHA
Aber es muss doch einen Grund geben, wieso die uns beschießen?

SCHALER
Wahrscheinlich haben sie nichts Besseres zu tun.

LIFE IS A PROOF IN WHICH WE MOVE

(...)

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Samstag, 8. September 2007
wish you were here, supertramp


UND UND UND UND UND

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Donnerstag, 6. September 2007
LEUWERIK SPECIAL
ALTENREGATTA Erster Akt Vier Bilder plus Programmhinweis

....Das komische Stück wird in THE GREAT GATE inszeniert! Der Text wird als Regiebuch funktionieren, die Site wird eine Mischung aus Baustelle und Probe bei der getestet wird, was das Manuskript alles hergibt. Ohne Zeitdruck, je nach einfallender Idee kann da dann rumgetüftelt werden, aber natürlich nicht interaktiv, sondern nur von uns und möglichen Dritten, die sich unserer absolut undemokratisch kunststalinistischen Kontrolle unterwerfen....

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Sonntag, 2. September 2007
RISSE


Am folgenden Morgen kam L. lange nicht. Endlich ging Oberlin hinauf in sein Zimmer; er lag im Bett, ruhig und unbeweglich. Oberlin mußte lange fragen, ehe er Antwort bekam; endlich sagte er: "Ja, Herr Pfarrer, sehen Sie, die Langeweile, die Langeweile! Oh, so langweilig! Ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll; ich habe schon allerlei Figuren an die Wand gezeichnet." Oberlin sagte ihm, er möge sich zu Gott wenden; da lachte er und sagte: "Ja, wenn ich so glücklich wäre wie Sie, einen so behaglichen Zeitvertreib aufzufinden, ja, man könnte sich die Zeit schon so ausfüllen. Alles aus Müßiggang. Denn die meisten beten aus Langeweile, die andern verlieben sich aus Langeweile, die dritten sind tugendhaft, die vierten lasterhaft, und ich gar nichts, gar nichts, ich mag mich nicht einmal umbringen - es ist zu langweilig!
O Gott! in deines Lichtes Welle,
In deines glühnden Mittags Helle,
Sind meine Augen wund gewacht.
Wird es denn niemals wieder Nacht?"
Oberlin blickte ihn unwillig an und wollte gehen. L. huschte ihm nach, und indem er ihn mit unheimlichen Augen ansah: "Sehn Sie, jetzt kommt mir doch was ein, wenn ich nur unterscheiden könnte, ob ich träume oder wache; sehn Sie, das ist sehr wichtig, wir wollen es untersuchen" - er huschte dann wieder ins Bett.




Bilder: stephanel
Text: Büchner

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