Samstag, 10. Januar 2009
Geschenkt
Aha. Was haben wir denn da. Geben Sie mal her. Oh ja. Ein Zertifikat. Was steht da? Wertgutschrift. So so. Hm Hm. Also gnädige Frau, wenn ich das hier so lese, also die gute Nachricht ist: Ich kann Sie beruhigen. Von der Finanzkrise sind Sie nicht betroffen. Ihr Genussschein ist schon seit letztem Sommer wertlos. Die schlechte Nachricht. Das kann jetzt teuer werden. Sie haben sich da in ein Filmprojekt investiert, bei dem sozusagen ab Drehbeginn der Ofen aus war. Jetzt sind Sie sozusagen am negativen Cashflow beteiligt und kriegen für Ihr schönes Wertpapier nur die laufenden Rechnungen der Anwaltskosten gutgeschrieben. Hier stehts: Schwarz auf Weiß: Sie sind am Umsatz beteiligt. In guten wie in schlechten Zeiten. Sozusagen. Mitgefangen, mitgehangen, gnädige Frau. Mein Vorschlag wäre jetzt. Wir strukturieren Ihr Portfolio ganz schnell um und setzen Ihre Problempositionen einfach auf long. Dann können Sie in Ihrem Kölner Loft erst mal wohnen bleiben und haben mindestens drei Monate Luft, bevor wir ans Auflösen denken und Sie in die Zwangsvollstreckung schicken müssen. Ja. Gnädige Frau. Schauen Sie mich nicht so an! So ist das eben. Ich bin nur Ihr Berater!

Und zu Ihrer Frage, gnädige Frau. Also natürlich können Sie klagen! Die Frage ist freilich nur: womit? Wenn ich das richtig sehe beträgt Ihr laufendes Einkommen zur Zeit rund 5000 Euro. Das sind die Bezüge, die Ihnen aufgrund der Scheidung von Ihrem Exmann, also Ihrem Mann zustehen. Wenn wir dagegen mal Ihre Fixkosten aufrechnen. Da ist die Miete der Boutique, da sind Grundsteuer und Versicherungen, das Internat Ihrer Tochter ist auch nicht umsonst. Also summa sumarum können Sie sich das gar nicht leisten, zu klagen. Und unter uns. Schlafende Hunde, sollte man nicht wecken, wenn Sie mir diese private Bemerkung erlauben. Denn man wird Sie sicher fragen müssen, woher das Geld gekommen ist, mit dem Sie den Genussschein hier erworben haben. In Ihren Unterlagen findet sich da nämlich nichts. Ich vermute, Sie haben das damals bei unseren Freunden in der Schweiz in bar bezahlt, wogegen an und für sich auch gar nichts einzuwenden ist. Nur. Wie ich Ihrem Vertrag entnehme, haben Sie den damals bei unseren Kollegen von der DB in New York abgeschlossen. Und das ist natürlich inzwischen ein Problem. Da hat sich nämlich zwischenzeitlich einiges getan. Nicht dass es Ihnen am Ende geht wie Ihrem Exmann. Grüße übrigens. Und – entschuldigen Sie die Frage, ich möchte jetzt nicht indiskret erscheinen, aber – gibt´s das jetzt wirklich, diese elektronischen Fesseln? Wo trägt man die? Hat die Ihr Mann äh, am Fuß?

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Donnerstag, 8. Januar 2009
MISSION ACCOMPLISHED
Allianz kauft sich für 1,1 Milliarden aus dem 17 Milliarden plus x mal 1000 Millionen hohen Turm der Dresdner-Bank-Schulden; Coba kauft für fünf Milliarden diese 17 Milliarden plus x mal 1000 Millionen und dazu noch x mal n (CDS-Experten munkeln x hoch x) Millionen Schulden, die ab Ende Januar nun nicht mehr als Dresdner, sondern Commerz Bank firmieren werden; der Bankenrettungsfonds Soffin kauft gemäß des Erlasses der Frau Merkel und ihres Herrn Steinbrück aus dem September letzten Jahres für 10 Milliarden ein Viertel der Commerzbank, von der ab jetzt freilich niemand mehr sagen kann, aus wie vielen wie hohen Türmen wann genau fälliger Schulden die denn eigentlich besteht, weil praktisch alle Schulden der Commerzbank seit heute ganz offiziell der Bundesfinanzminister aus der Kasse dieses Rettungsfonds zurückbezahlen aka refinanzieren wird, sobald beispielsweise einer meint, darauf wetten zu können, Coba-Anleihen abschreiben zu müssen, wenn er das darin seit sagen wir zehn, sechs, drei Jahren angelegte Geld wieder sehen will, was Frau Merkel zwar für völlig ausgeschlossen und absolut unwahrscheinlich erklärt hat, was aber trotzdem spätestens ab März leider leider leider unvermeidlich sein wird, weil ab März sogar unsere angeblich im Pfennigfuchsergeld der Kleinbetriebe und lohnabhängigen Einkommensbesitzer schwimmenden Sparkassen auch noch den sprichwörtlichen letzten Cent, den sie noch in einer anderen Bank liegen haben, nicht nur wieder sehen wollen, sondern wieder sehen, ja mitsamt dem vereinbarten Coupon in Rechnung stellen stellen müssen, weil sie plötzlich dringend Geld brauchen, um im Geschäft zu bleiben, was diesen Rettungsfonds dann wahrscheinlich selbst die letzten aus dem Etats ohne außerordentlichen Nachtragsbeschluss zu mobilisierenden Reserven und die Frau Merkel bitter geweinte Tränen kosten wird.

Aber was tun wir nicht alles, um wenigstens unsere ALLIANZ aus dem Sumpf zu ziehen, in den sie von ihrer gerade eben bankrottierenden Tochter Dresdner Bank blöderweise hineingeritten wurde! Wir haben die Bilanzierungsregeln geändert, Hunderte Millionen und Milliarden in bar oder über Kredit zur kurz- und mittelfristigen Subventionierung ihrer Beteiligungen verpulvert, warum jetzt knausern und zetern und das Big Fiasko nicht auch bis zum ganz bitteren Ende durchspielen?

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Donnerstag, 1. Januar 2009
Kassam
Wie blöd kann man eigentlich sein? Seit dem sechs.tage krieg, seit jom-kipur, kurzum, seit mehr als 30 Jahren, jammert die arabische welt, dass sie nicht siegen kann,, bildet inzwischen sogar kinder zu soldaten (intifada), setzt sogar ein ganzes Land aufs Spiel. Ja, was wollt ihr Trottel denn? Wollt ihr verhungern? Öike in rhe Sahel-Zooe? Wollt ihr Zunanime-Tourismus-Zone werden? Oder seid ihr wirklich so blöd? Hört auf zu schießen, schickt eure blöden jungen Mullahs in die Wüste, lernt mit Stäbchen essen, und alles wird gut.

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Mittwoch, 24. Dezember 2008
ZWISCHEN DEN JAHREN

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Samstag, 13. Dezember 2008
POP – Anfang und Ende in einem Clip



Was Sie hier hören ist vor ein paar Hundert Jahren von einem gelernten Kantor komponiert worden. Damals gab es noch keine Musik. Inzwischen gibt es auch keine mehr. Aber wer will und noch nicht ganz taub ist, kann in den paar Minuten alle Schlager und Tänze von 1908 bis heute heraushören, einschließlich die rhytmischen Anwendungen von Twist über Rock´n Roll bis Techno.

Leider gibt es auf youtube keine originale Version, sondern nur Aufzeichnungen von Amateuren. Aber ich hoffe sogar diese verhunzte Reproduktion der von Bach hingezirkelten "Musik" erklärt – ja was? Wenigstens den Stoff, aus dem die Popmusik aka Popmusiken gemacht sind.

Warum? Warum ich diese schlechte, total unatraktive Sendung spiele?
Erstens stimmt sie. Zweitens muss man dem ekelhaften Etnorassismus*, mit dem Staatskulturapparatschiks wie die "Melians" (formerly known as FSK) zeitgenössische Musikinteressierte verarschen, ab und zu mal ein Stück Wirklichkeit entgegen stellen.

*Etnorassismus – Hey, we aint no german tourists, we just wanna tape german roots in america – kotz!

PS Brian Eno war exakt bis the ghosts... bushes und so weiter der beste Produzent und womöglich sogar Musiker seiner Zeit – aber danach nur noch der Totmacher. Aber auch das ist eine Kunst, musikalischen Deppen wie U2 oder (ohne eigenes Zutun) Metallica Weltruhm zu verschaffen..

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Dienstag, 9. Dezember 2008
Athen, Non-Georgia
Für alle münchner Google-Mapper-Soziologen: Schaut nach, wo genau Athen, Thesaloniki etc. in Flammen steht und ihr wisst, wo die ihre Maximilian- und Hohenzollernstraßen haben. Und das war´s auch schon für heute, natürlich nicht ohne wie immer good luck and good night noch zu sagen and fight the power, nicht wahr. Auch du bist Griechenland!

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Sonntag, 30. November 2008
Es interessiert niemanden
Die Bayerische Landesbank kostet den Freistaat Bayern jetzt also ein Viertel seines Jahresetats, für sagenhafte 20 Milliarden wird Bayern darüber hinaus kurzfristig bürgen, dass das nicht mal bis Ende März 09 reichen wird, ist allen Beteiligten klar und wird auch jederzeit zugegeben, aber kein Mensch will wissen: warum eigentlich?

Es genügt offenbar, dass ein Sparkassen-Sprecher erklärt, schuld an der Krise, sei die Krise, ein Bankvorstand beschämt hinzufügt, "genau so ist es, aber nicht nur, denn schuld sei natürlich auch die schlechte Lage", dann darf der Seehofer stellvertretend für das Publikum kurz dumm aus der Wäsche schaun, zwei mal nicken und sich für das konstruktive Gespräch bedanken. Schon ist der Fall kein Thema mehr, sondern erledigt.

Aber. Warum braucht denn diese Bank dauernd Geld vom Staat? Was sind das denn für Geschäfte, die derart hohe Verluste erwirtschaften? Diese Fragen stellt niemand. Das gehört sich offenbar nicht. Betriebsinterna. Bankgeheimnis. Das Unternehmen veröffentlicht bekanntlich vierteljährliche Abschluss-Bilanzen, heißt es. Und wie´s innen drin aussieht geht keinen was an.

Dabei wäre es ganz einfach, herauszufinden, was die LB an Geldschluckern in ihren Büchern stehen hat. Gibt sicher genügend frustrierte Angestellte, die spätestens, wenn sie morgen, Montag, ihre Kündigung im Postfach liegen haben, gerne darüber Auskunft geben, mit wem welche Verträge warum wo abgeschlossen wurden, und es gibt dazu genügend Kunden, counterparts und Konkurrenten, die – wird fortgesetzt.

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