Dienstag, 9. Dezember 2008
Athen, Non-Georgia
Für alle münchner Google-Mapper-Soziologen: Schaut nach, wo genau Athen, Thesaloniki etc. in Flammen steht und ihr wisst, wo die ihre Maximilian- und Hohenzollernstraßen haben. Und das war´s auch schon für heute, natürlich nicht ohne wie immer good luck and good night noch zu sagen and fight the power, nicht wahr. Auch du bist Griechenland!

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Kollege Grandmaster, was ist denn los? Streikt die Hewi?
Wie lange wollenS sich denn jetzt noch in Schweigen hüllen? In unserem Vertrag steht doch explizit drinn, dass wir oben in den Beiträgen mit möglichst inkomensurablen works in Worten und oder Bildern maximale Verwirrung stiften sowie das Lesen und Schreiben im Allgemeinen wie im besonderen Falle dieser hier veranstaltenen Elektroautokommunikation zu lehren als unseren job sehen und auch annehmen und nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen – was dann erfahrungsgemäß so ausschaut, dass wir das auf den ersten Blick Inkommensurable, ja durchaus befremdlich Wirkende der Schaufenster-Beiträge im Verlaufe einer sich daran anschließenden Unterhaltung im sponten hin und her und her und hin sogenannter Kommentare sozusagen explizieren. Oder etwa nicht?
Seit Sie jetzt aber vergangene Woche die mir bis dahin echt neu gewesene Klinsi-News als alten Hut bezeichneten und den Blick daraufhin auf diesen ominösen Rosenkrieg um Ballack erweitern halfen, herrscht Ihrerseits plötzlich und ganz unvermittelt gähnende Funkstille. What´s up in der Herrschaftswissensverwaltung? Wird da womöglich wild gestreikt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit womöglich? Oder san´S etwa erkrankt? Bitte melden!

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Langsam
mach ich mir Sorgen, GM. Falls Sie das womöglich selbst noch gar nicht richtig bemerkt haben sollten, weil in diesem unseren virtuellen Schreibwarenladen das Einlesen und Eingeben von Text praktisch eins ist, technisch gesehen und von der Warte des modernen Herrschaftswissensverwalters aus betrachtet, aber es ist jetzt wirklich so, dass Sie seit sage und schreibe über einer Woche nicht ein einziges Wort hierher gestellt haben, – und sogar heute, Freitag, der Schwärzeste, wo wieder mal totaler Weltuntergang plus verheerendem Schneegestöber nicht nur im Engadin angesagt ist, lassen Sie mich völlig einsam und allein auf mich gestellt in diese allseits und allerorten wieder mal eine Runde noch katastrophaler sich so naturkatastrophal vor sich hin entwickelnde Katastrophe blicken. Also ich komm mir jetzt langsam auch von Ihnen GM derart ignoriert und ungeachtet vor wie diese undankbaren Nebenrollen in einer typisch griechischen Tragödie.
Also ich mach mir "echt Sorgen" (Paul Krugman)
Oder habenS schon wieder einen Spezialauftrag, und die Hewi hat Sie nach Athen beordert, um wenigstens den kümmerlichen Rest unserer altehrwürdigen abendländischen Demokratie zu retten?

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Steine werfen
Wenn Sie in Athen, Thesaloniki oder irgendeiner anderen "important" Hafenstadt des Mittelmeeres sein sollten, und dort stellvertretend für unsereins tatsächlich die Demokratie mit den einfachsten Formen des Widerstandes verteidigen, against all odds, werfen Sie doch bitte einen Stein für mich mit. Wenn´s geht in eine Filiale der Deutschen Bank. Aber gehen Sie bitte kein Risiko ein, denn wie Sie wissen werden zur Zeit die Schaufenster der Deutschen Bank von Faschisten verteidigt. Und nicht nur die Schaufenster der Deutschen Bank

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Sorgen
Ja, Sorgen machen Sie sich wieder mal nur um Stephanel, dabei könnte man sich durchaus auch einmal ein bisschen Sorgen um mich machen! Nicht nur der ganze Finanzwahnsinn, nein auch ein gefährlicher Virus hält mich derzeit in Schach, sehr unangenehm beides, aber machen Sie sich keine Gedanken um mich, es wird schon wieder werden.
Haben Sie übrigens schon ein Foto von dem Herrn Madoff gesehen? Der Nasdaq-Typ, Sie wissen schon, also dem hätt ich glaub ich auch mein Geld anvertraut, wenn ich noch welches hätte. So ein sympathischer Mann. Sonderbarerweise sind auch nur die Milliarden seiner Kundschaft weg, für seine eigene Kaution haben sich in irgendeinem Sparstrumpf noch 10 Millionen gefunden.
Wir als Sparkassler sind übrigens gerade saufroh, dass wir bei dieser Pleite allem Anschein nach nicht via BayernLB dabei sind. Die Kollegen haben zwar sonst eigentlich nie was ausgelassen, wo richtig Geld zu versemmeln war (Enron, Worldcom...) aber diesmal scheint irgendwas dazwischengekommen zu sein.
Bis bald

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Sorge, wem Sorge gebührt!
Um eine erprobte Gaudibrezn wie Sie eine sind, Frl. Leuwerik, muss ich mir ganz sicher keine Gedanken machen – und Sorgen schon gar nicht. Solange Sie in Ihrem Backoffice so lustige Kommentare abgeben, fehlt sich da nichts.

Aber freuen Sie sich bloß nicht zu früh über Ihre Kollegen vom Partner-Institut.

Nur weil sie diesmal nicht wie üblich ganz vorne in der ersten Reihe der Deppen stehen, die zu blöde sind, sich für ihr Geld eine saudumme „story“ über sichere Investments nicht andrehen zu lassen, sind unsere Profis von der BayernLB noch lange nicht aus dem Schneider oder auf der sicheren Seite.

Es wäre nämlich ein echtes Wunder, wenn diese Blindgänger tatsächlich nicht mit der einen oder anderen fetten Beteiligung in den von Bernie Madoff verbrannten 50 Milliarden hängen würden.

So ein Portfolio ist auch und gerade für unsere promovierten bayerischen Oberbuchhalter eine ungeheuer komplexe Materie mit sieben Siegeln und vielen „Finanzprodukten, die kein Mensch versteht“, bekanntlich. Und ich traue diesen Trotteln sogar zu, dass sie oder eine ihnen gehörende Tochter auf einem Haufen CDSs oder verwandter, auf Mandoffs Schein- und Schwindel-Geschäft bezogenen Derivaten hocken, ohne es freilich auch nur zu ahnen. Mich würde es wirklich überraschen, wenn diesem elenden Haufen Versager, der sich Bank nennt in den kommenden Wochen nicht doch noch plötzlich die ersten Rechnungen, betreffend die vorzeitige Saldierung der von Ihnen gezeichneten Kontrakte Nummer xxxx bis yyyyy der Anlageklassen Sowieso und Sowieso... ins Haus flattern und sie dann wieder vor versammelter Belegschaft plus Ministerpräsident in die Kamera weinen müssen, dass es wieder mal völlig überraschend schlimm steht, nämlich absolut unvorhersehbar ganz furchtbar schlimm.

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Grias Eahna!
Alles o.k.! War die letzen drei Wochen nicht in der Hewi sondern unterwegs in geheimer Mission für die Hewi.

Was gibt's Neues?

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Ja endlich!
Ich hab ja schon echt Angst gehabt, Sie hätten sich klammheimlich aus dem Staub gemacht bevor alle Exits wegen Überfüllung der letzten noch frei zugänglichen Passagen in die sicheren Häfen dicht sind.

Ihr in der Herrschaftswissensverwaltung habt ja bekanntlich diesen berühmten kleinen Informationsvorsprung, auf den´s immer ankommt, wenn´s beim Herrschen und Beherrscht werden sozusagen wieder mal richtig eng wird.

Passiert ist das Übliche: Pleiten, Pech und Pannen bei der Bewältigung der leidigen Hyperinflation, die unsere Masters Of The Universe seit Reagan und Thatcher als moderne Form kapitalistischer Wertschöpfung ausgeben.

Vergangene Woche hat sich zum Beispiel ein Herr Madoff, Erfinder und Gründer einer weltberühmten Firma zur Verwaltung und Vermehrung von echt viel Geld durch richtig angewandtes Herrschaftswissen bei den Behörden gemeldet und erklärt, dass er sofort wegen Veruntreuung von 50 Milliarden Dollar vor Gericht gestellt werden will, weil es seine Firma eigentlich genau genommen nie wirklich gegeben hat, und er in den vergangenen Jahren an die 50 Milliarden einfach so erfunden hat, damit zum Beispiel auch noch ein Steven Spielberg etwas hat, von dem Haufen Geld, der übrig bleibt, wenn sogar die Allimente für die Kinder, für die er gar nicht zahlen müsste, überwiesen sind. Wieviel, was und wie das genau gelaufen ist, weiß bislang noch niemand. Die Fachpresse nennt das Geschäftsmodell sicherheitshalber mal Ponzi-Scheme nach dem Erfinder der gleichnamigen berühmten Ketten-Briefe, ich vermute, um das berühmte Wort Steuerhinterziehung und Geldwaschanlage im Kontext der berühmten Namen von Berühmtheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Überhaupt ist festzustellen, dass seit drei Wochen die Maßnahmen bei den allerorts fälligen Krisenbewältigungen immer krimineller werden – aber dazu später, jetzt hör ich hier erst mal einfach ganz unvermittelt auf – und sei es nur, um mit Blick auf Ihre "geheime Mission" und dem billigen Trick, das Zauberwort "krimineller" benutzt zu haben, die Spannung zu erhöhen.

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Als Pausenfüller
ein wunderschönes Weihnachtsgedicht aus der Hewi:

Die weiße Weihnacht, haben wir sie wieder?
Die Kinder singen lustige Winterlieder.
In den letzten Jahren konnte Schnee die Erde nicht bedecken,
wir mussten die Füße in Gummistiefel stecken.
Durch Pfützen stapfte man, im Matsch hing man fest
und das immer pünktlich zum Weihnachtsfest.
Die weiße Weihnacht wo war sie nur hin?
Nur als Kinder hatten wir sie noch im Sinn.
Dabei knackte manchmal im November der Frost schon so schön,
selbst Eis auf dem Wasser konnte man seh'n.
Da hoffte man jedes Jahr zur gleichen Zeit,
auf eine frostige, weiße Weihnachtszeit.
Unter dem duftenden leuchtenden Weihnachtsbaum
erzählte man den Kindern von früher, sie glaubten es kaum,
von Eisblumenfenstern, durch die die Schneekönigin schaut,
von meterhohen Schneemännern, von uns gebaut.
Man konnte den Schlitten über das Eis schieben,
wir haben uns gegenseitig mit Schnee abgerieben,
dann gab's eine zünftige Schneeballschlacht
und abends hat Mutti dann Tee gemacht.
Da rochen aus dem Kachelofen die Bratäpfel lecker,
die Küche sah aus wie beim Zuckerbäcker,
die Schlittschuhe wurden noch an die Schuhe geschraubt,
aus der heißen Dämpfmaschine die heißen Kartoffeln geklaut.
Heute gibt's für die Äpfel die Mikrowelle
und Kekse und Stollen aus dem Supermarkt auf die Schnelle.
Die Schlittschuhe gibt's fertig im Stück,
wir haben heute wenigstens die weiße Weihnacht zurück.
Die Kinder hören von Märchen erzählenden Großmüttern,
um Mitternacht ging man Pferd und Kälbchen füttern.
Da leuchten die Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum,
geweckt ist wieder dieser alte Weihnachtstraum.
Die Familie ist eng zusammengerückt,
die Kinder hören zu ganz entzückt.
Es ist Weihnachten und die Herzen sind weit,
egal ob es draußen regnet oder schneit.

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Aber hallo!
Und nun reime dich weiter, du altes Gedicht,
erzähl noch mehr von Geschenken im Kähärzähnlihicht
rumple vorwärts im Versmaß, ende von mir aus auf Pflicht
Aber vergesse niemals die Besinnlichkeit nicht
denn sonst frisst dich ein Krampus, haut dir vielleicht gar ins Ge –
Fresse
Oh du fröhlichä, hä
Oh du selichä, hä
Gnadenloseste Weiheinachtszeit

Bin ich froh, dass der Krampf bald vorbei ist!

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So ein schönes Gedicht!
So eine besinnliche Zeit. Und Sie kommen mir mit Ihrem Zynismus MG. Tz tz tz

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Das ist kein
Zynismus, sondern pure Notwehr.
Gibt´s eigentlich bei Ihnen Neuigkeiten, mal abgesehn von dem m. E. schon sehr bedenklichen Umstand, dass sich die altehrwürdige Hewi neuerdings als Strophenschlosserei versucht. Hat das etwa auch mit der Weltrezession zu tun?

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Ich
vermute: Ja. Mit irgend etwas muss man sich ja trösten und wenn's nur Weihnachten ist. Man muss sich darauf besinnen, wie verletzlich wir sind, wie fragil unser Wohlstand, dabei aber gleichzeitig optimistisch nach vorne schauen und vor allem: Auf Gott vertrauen.

Ansonsten: Nix Neues in der Hewi, ausser den neu ins Leben gerufenen wöchentlichen Gebetskreisen und den täglich stattfindenden Wirtschaftsvodoo-Zeremonien.

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Was
ganz Anderes: Ist Ihnen eigentlich schon 'mal aufgefallen, dass Münterfering wie der ehemalige Bayern-Trainer Hitzfeld aussieht? Wenn ja, wissen Sie, was das zu bedeuten haben könnte?

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Keine Ahnung
Ist der Müntefering neuerdings Papst geworden? Angeblich hat er inzwischen Eingebungen und lässt sich von seiner toten Frau beraten. Ach, es ist schon sehr vertrackt und kompliziert, das religiöse Wesen.

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Papst
ist Münte nicht geworden. Würde er auch gar nicht wollen, hat er doch "das schönste Amt der Welt": Vorsitzender der SPD. Oder hat das Stoiber in Bezug auf das bayrische Ministerpräsidenten gesagt? Pleiten Pech und Pannen. Wirrnis über Wirrnis. Oh Drangsal! Hilf uns oh Herr!

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Was ist in der Hewi los?
Wurden Sie von einem Bistum (Freising?) übernommen, das sich noch schnell in Sachwerte rettet (Aktien ohne Volatilität, z.Z. sehr angesagt!), bevor die Cash- und Währungs-Bubble platzt. Ihr Credo erscheint mir so – wie soll ich sagen – hyperapostolisch fixiert!

Übrigens: Wenn man von beiden Firmen alle Schein- und Schwindelwerte raus- und die harten, gerade in Zeiten wachsender Geldwertprobleme einschlägigen Katasteramtseinträge reinbilanziert, dürfte das Bistum Freising, dem bekanntlich die halbe Münchner Fußgängerzone, der Speckgürtel isarabwärts und wahrscheinlich ein Zehntel Spaniens gehört, mit unserem nicht nur über blöderweise aufgeflogene Schmier- und Bestechungsgeldgeschäfte gestolperten und also schwer gebeutelten Weltkonzern Siemens in etwa gleichgezogen haben. Und mit Blick auf das operative Geschäft sowieso: Religiöser Wahn geht immer! Und erst recht, wenn sich die Kundschaft ihren Kühlschrank, das Telefon oder den Nahverkehrszug sold in Munich einfach nicht mehr leisten kann, weil – wie sagte einst Kardinal Kirch so würdig und recht: Der Herr hat´s gegeben, der Herr hat´s genommen.

Also: Sind´s übernommen worden, von den Katholischen, GM. Muss ich Sie bald mit Monsignore anreden?

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Was heisst hier übernommen?
Die Hewi war schon immer streng katholisch! Und natürlich müssen Sie mich mit Monsignore anreden.

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Au weh!
Ich merk´s schon. Ab 2009 weht wirklich ein anderer Wind. "Glauben" wird das neue "Vertrauen", wenn ich so sagen darf, untertänigst natürlich, und in aller Bescheidenheit und Demut vor dem Herrn, Monsignore.

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