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Sonntag, 24. April 2011
ANNEMARIE
the great gate, 07:01h
Coming out of redwoods, on her way to L.A., she was looking for fun and she wanted to stay
and the bullet that blew her head
up and away
came from "american" steel, made in Pittsburg P.A.
So she was.
And there was a my my my and a hey hey hey in these last days of april, could be the first night in may.
She (only) was searching
may be for a good place to go
while the radio DJ said
the next song will be the best of this show
and a man in the middle
did, what such a man has got to do –
He was a white submission redneck (bondage-freak)
with his very own point of view.
And so.
She was
She was born in the USA.
As she entered the bar, in new pants from San Fran,
she was cool and was ready to see, and she was welcome with a dissin´ like piss off fuckin´ apachi.
And as she turned around
cause a girl has to stay on the scene
she found herself
face to face to that
modern killer machine.
And as the things felt into places
she had to pay for what she´d got:
some peanuts in her pocket and
getting down in a red bed of (her own) blood.
She was proud of being an indian
and proud of talking slow
and she was proud at all,
cause a century ago
her granny was in love
with a great brave man, called
geronimo.
And what happened to her
now she never will know – oh yeah, she never will mind that punk, cause there is no word for US-nation in an apachi mothertongue. There ain´t no word for US-nation in an apachi mothertongue. Killed by a master´s way may be in the last days of april, may be the first night in may.
My my, hey hey, rock´n roll...
And no female attraction not even her college degrees could have saved the girl from that fucking desease.
Killed by the.... here to stay... my my, hey, hey, rock´n roll is
and the bullet that blew her head
up and away
came from "american" steel, made in Pittsburg P.A.
So she was.
And there was a my my my and a hey hey hey in these last days of april, could be the first night in may.
She (only) was searching
may be for a good place to go
while the radio DJ said
the next song will be the best of this show
and a man in the middle
did, what such a man has got to do –
He was a white submission redneck (bondage-freak)
with his very own point of view.
And so.
She was
She was born in the USA.
As she entered the bar, in new pants from San Fran,
she was cool and was ready to see, and she was welcome with a dissin´ like piss off fuckin´ apachi.
And as she turned around
cause a girl has to stay on the scene
she found herself
face to face to that
modern killer machine.
And as the things felt into places
she had to pay for what she´d got:
some peanuts in her pocket and
getting down in a red bed of (her own) blood.
She was proud of being an indian
and proud of talking slow
and she was proud at all,
cause a century ago
her granny was in love
with a great brave man, called
geronimo.
And what happened to her
now she never will know – oh yeah, she never will mind that punk, cause there is no word for US-nation in an apachi mothertongue. There ain´t no word for US-nation in an apachi mothertongue. Killed by a master´s way may be in the last days of april, may be the first night in may.
My my, hey hey, rock´n roll...
And no female attraction not even her college degrees could have saved the girl from that fucking desease.
Killed by the.... here to stay... my my, hey, hey, rock´n roll is
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Freitag, 8. April 2011
WAS SPRACHE KANN
the great gate, 04:32h
Zur dramatischen Struktur:
1. Erkenntnistheoretisches Essay
2. Historische Retrospektive
3. Aufbau und Durchführung eines Experiments
4. Akustische Demonstration infiniter Selbstreferenz im sich selbst entwickelnden Loop. (Szene x0 wird unterbrochen und ergibt mit der Metaebene Episode e0, die sich mit der nächsten Unterbrechung zu x1 und e1 entwickelt. Dieses Verfahren wird wiederholt bis sich ein Anschluss ergibt, in dem e1+n gleich x0)
Essay: Es hat mehr als 4000 Jahre gedauert, bis das menschliche Gehirn daran gewöhnt war, sich eine kontingente Welt vorzustellen. Heute erscheint es uns selbstverständlich, Ereignisse auf andere Ereignisse zu beziehen, Sachverhalte aus ihnen vorausgegangenen oder einem sie begleitenden Sachverhalt zu erklären: Zwei junge Männer bauen aus alltäglichen Gebrauchsartikeln zwei Sprengsätze und deponieren sie am 31. Juli 2006 in einem Zug des Kölner Nahverkehrsnetzes, wo sie eine Zündvorrichtung um 14 Uhr 30 mitteleuropäischer Zeitrechnung zur Explosion bringen soll.
Woher kommt Wärme? Klassische Physik erklärt die Wärme wie jede andere Form von Energie aus der Schwingungsfrequenz und der Schwingungsstärke subatomarer Teilchen und kann sogar eine Maßangabe ihres Ursprungs liefern: Bei einer Temperatur von –237,15 Grad Celsius beträgt die Wärmestrahlung jedes Körpers exakt Null. An diesem so genannten absoluten Nullpunkt, einer fiktiven Größe, würden sich Atome im Zustand der Bewegungslosigkeit, der völligen Ruhe befinden. Dieser Zustand ist als Vorstellung einer mit dem Wert Null absolut zu bestimmenden Körpertemperatur zwar denkbar, er kann jedoch nicht gemessen werden, da sich zum einen die maßgebende Größe von der Größe des zu messenden Gegenstandes nicht unterscheidet – im Zustand des absoluten Nullpunkts reduzieren sich beide Größen auf Null – und es sich zweitens, um einen Zustand von Körpern, Stoffen, Gegenständen, Quanten handelt, der nur insofern wirklich ist, als er in der praktischen Physik – der Theorie des Messens – den Ausgangspunkt ihrer Erfahrung überhaupt markiert. In einfachen Worten: Der Zustand des absoluten Nullpunkts ist ebenso Fiktion und zugleich Realität, wie der Tod. Auch er ist ohne Zweifel ein Ereignis, das zum festen Bestandteil der Wirklichkeit, nämlich der organischen Welt zu zählen ist, und zugleich ist er als eben diese Form, die ihre Wirklichkeit als endlich begrenzte Vergänglichkeit markiert, nicht Bestandteil der Wirklichkeit, sondern erste notwendige Bestimmung ihrer Wahrnehmung. Weitere von der Physik bislang auf ihren wissenschaftlichen Begriff gebrachten Grenzen, Ränder, Anfänge und Enden der Natur sind neben dem Zustand des absoluten Nullpunkts der Wärme eines Körpers, seine nach Max Plank bestimmte Wirkungskonstante, seine Elementarladung und seine maximale Geschwindigkeit.
Geschwindigkeit und Bewegung eines Körpers: Wichtig ist, sich des grundsätzlichen Unterschieds bewusst zu sein, dass mit der Bewegung eines Körpers sein Verhalten in Bezug auf das Koordinatensystem und mindestens eines zweiten Körpers begriffen wird, während der Begriff Geschwindigkeit nur das Verhalten des Körpers im Bezug auf das Koordinatensystem bestimmt.
Einige Kardinalirrtümer der theoretischen Physik basieren auf einer Interpretation des einfachen Satzes, dass sich Körper mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegen, die eine völlig irreale Doppelung des im Satz enthaltenen faktischen Phänomens suggeriert. Phänomenologisch, d.h. sachlich korrekt, freilich auf den ersten Blick weniger einleuchtend, müsste der Satz richtig formuliert heißen, dass sich Körper mit einer bestimmten Bewegung bewegen. Geschwindigkeit ist, im Gegensatz zur Bewegung, keine natürliche Eigenschaft der Körper, sondern nur die Eigenschaft der Bewegung als messbare Größe wirklich und im System der natürlichen Zahlen als wirkliche Größe einer Relation messbar zu sein.
1. Erkenntnistheoretisches Essay
2. Historische Retrospektive
3. Aufbau und Durchführung eines Experiments
4. Akustische Demonstration infiniter Selbstreferenz im sich selbst entwickelnden Loop. (Szene x0 wird unterbrochen und ergibt mit der Metaebene Episode e0, die sich mit der nächsten Unterbrechung zu x1 und e1 entwickelt. Dieses Verfahren wird wiederholt bis sich ein Anschluss ergibt, in dem e1+n gleich x0)
Essay: Es hat mehr als 4000 Jahre gedauert, bis das menschliche Gehirn daran gewöhnt war, sich eine kontingente Welt vorzustellen. Heute erscheint es uns selbstverständlich, Ereignisse auf andere Ereignisse zu beziehen, Sachverhalte aus ihnen vorausgegangenen oder einem sie begleitenden Sachverhalt zu erklären: Zwei junge Männer bauen aus alltäglichen Gebrauchsartikeln zwei Sprengsätze und deponieren sie am 31. Juli 2006 in einem Zug des Kölner Nahverkehrsnetzes, wo sie eine Zündvorrichtung um 14 Uhr 30 mitteleuropäischer Zeitrechnung zur Explosion bringen soll.
Woher kommt Wärme? Klassische Physik erklärt die Wärme wie jede andere Form von Energie aus der Schwingungsfrequenz und der Schwingungsstärke subatomarer Teilchen und kann sogar eine Maßangabe ihres Ursprungs liefern: Bei einer Temperatur von –237,15 Grad Celsius beträgt die Wärmestrahlung jedes Körpers exakt Null. An diesem so genannten absoluten Nullpunkt, einer fiktiven Größe, würden sich Atome im Zustand der Bewegungslosigkeit, der völligen Ruhe befinden. Dieser Zustand ist als Vorstellung einer mit dem Wert Null absolut zu bestimmenden Körpertemperatur zwar denkbar, er kann jedoch nicht gemessen werden, da sich zum einen die maßgebende Größe von der Größe des zu messenden Gegenstandes nicht unterscheidet – im Zustand des absoluten Nullpunkts reduzieren sich beide Größen auf Null – und es sich zweitens, um einen Zustand von Körpern, Stoffen, Gegenständen, Quanten handelt, der nur insofern wirklich ist, als er in der praktischen Physik – der Theorie des Messens – den Ausgangspunkt ihrer Erfahrung überhaupt markiert. In einfachen Worten: Der Zustand des absoluten Nullpunkts ist ebenso Fiktion und zugleich Realität, wie der Tod. Auch er ist ohne Zweifel ein Ereignis, das zum festen Bestandteil der Wirklichkeit, nämlich der organischen Welt zu zählen ist, und zugleich ist er als eben diese Form, die ihre Wirklichkeit als endlich begrenzte Vergänglichkeit markiert, nicht Bestandteil der Wirklichkeit, sondern erste notwendige Bestimmung ihrer Wahrnehmung. Weitere von der Physik bislang auf ihren wissenschaftlichen Begriff gebrachten Grenzen, Ränder, Anfänge und Enden der Natur sind neben dem Zustand des absoluten Nullpunkts der Wärme eines Körpers, seine nach Max Plank bestimmte Wirkungskonstante, seine Elementarladung und seine maximale Geschwindigkeit.
Geschwindigkeit und Bewegung eines Körpers: Wichtig ist, sich des grundsätzlichen Unterschieds bewusst zu sein, dass mit der Bewegung eines Körpers sein Verhalten in Bezug auf das Koordinatensystem und mindestens eines zweiten Körpers begriffen wird, während der Begriff Geschwindigkeit nur das Verhalten des Körpers im Bezug auf das Koordinatensystem bestimmt.
Einige Kardinalirrtümer der theoretischen Physik basieren auf einer Interpretation des einfachen Satzes, dass sich Körper mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegen, die eine völlig irreale Doppelung des im Satz enthaltenen faktischen Phänomens suggeriert. Phänomenologisch, d.h. sachlich korrekt, freilich auf den ersten Blick weniger einleuchtend, müsste der Satz richtig formuliert heißen, dass sich Körper mit einer bestimmten Bewegung bewegen. Geschwindigkeit ist, im Gegensatz zur Bewegung, keine natürliche Eigenschaft der Körper, sondern nur die Eigenschaft der Bewegung als messbare Größe wirklich und im System der natürlichen Zahlen als wirkliche Größe einer Relation messbar zu sein.
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Freitag, 1. April 2011
Pechvögel über Libyen (noch hoch fest gestimmt)
the great gate, 06:09h

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Samstag, 12. März 2011
11. September – äh März
the great gate, 05:57h
Ein Erdbeben nahe Tokio gilt in der Assekuranz als das gröstmögliche Unglück und als der GAU der Branche. Erst vergangenen Herbst hat die Munich Re Maximalschäden von einer Billion Dollar berechnet. Im Großraum Tokio sind 40 Prozent der Wirtschaftskraft Japans angesiedelt, der drittgrößten Wirtschaftskraft der Welt..." Aus einer deutschen Tageszeitung. (11.3. 11)
"Wenn ich den Glauben an die Münchner Rück verliere, verliere ich den Glauben an den deutschen Kapitalismus und an den Kapitalismus überhaupt." (Münchner Journalistin, 12.3. 11)
Und ich als Laie würde sagen: Bevor ich mich runter raten lassen muss, ziehe ich liebe die Versicherungsoption (AKW); 20 Jahre Stagflation sind genug, was immer das heißen mag.
"Wenn ich den Glauben an die Münchner Rück verliere, verliere ich den Glauben an den deutschen Kapitalismus und an den Kapitalismus überhaupt." (Münchner Journalistin, 12.3. 11)
Und ich als Laie würde sagen: Bevor ich mich runter raten lassen muss, ziehe ich liebe die Versicherungsoption (AKW); 20 Jahre Stagflation sind genug, was immer das heißen mag.
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Freitag, 25. Februar 2011
Bulgarien Ecuador Deutschland
the great gate, 05:36h
Wanja rules okay
Let´s make
Let´s make
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Montag, 21. Februar 2011
John Locke aka Women's Lib
the great gate, 03:45h

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Samstag, 12. Februar 2011
FACEBOOK-REVOLUTION – PHÄT WO SCHÖH
the great gate, 03:20h
"Und das Kismet hier ist in der engeren Wahl?"
"Sie haben den Laden doch gesehen. Die suchen verzweifelt nach jemandem, der nicht zur Mafia gehört und für die Renovierung geradesteht. Ständig bringen sie ihre eigenen Pläne an, alles vom Feinsten – diese ganzen alten Dreiwalzenautomaten? Können Sie vergessen, was Onkel Sam will, sind Videoschirme, jedes Mal wenn Sie an einem Automaten spielen, sehen Sie ein kleines bewegtes Bild von Walzen, die sich drehen, und irgendwas erscheint auf der Payline. Aber das ist alles elektronisch, verstehen Sie. Und wird außerdem von woanders gesteuert. Automatenspieler der alten Schule haben keine Chance mehr."
"Sie hören sich ein bisschen verbittert an, Mr. Fazzo, wenn Sie nichts dagegen haben, dass ich das sage."
"Doch hab ich, aber inzwischen kotzt mich hier alles an. Ich versuche rauszukriegen, was eigentlich vorgeht, aber keiner macht den Mund auf. Sagen Sie´s mir. Ich weiß nur, ´65 war alles vorbei, und es wird nie wieder so sein. Die Halbdollar-Münze, stimmt´s? Das Ding bestand mal zu neunzig Prozent aus Silber, ´65 haben sie das auf vierzig Prozent reduziert, und seit diesem Jahr (textimplizit 1971, d. Verf.) ist überhaupt kein Silber mehr drin. Kupfer, Nickel, und was kommt als Nächstes, Aluminiumfolie, verstehen Sie, was ich meine? Sieht zwar so aus wie ein halber Dollar, tut in Wirklichkeit aber nur so, als wär´s einer. Genau wie bei diesen Videoautomaten. Das haben sie mit der ganzen Stadt vor, eine einzige große Disneyland-Imitation ihrer selbst. Erbauliches Familienvergnügen, kleine Kinder in den Kasinos, Quartett mit einem Tischlimit von zehn Cents, Pat Boone als große Attraktion, nicht gewerkschaftlich organisierte Schauspieler, die komische Mafiosi spielen, komische alte Autos fahren und so tun, als pusten sie einander weg, peng, peng, peng, ha, ha, ha. Scheiß Las Vegasland."
Wow. Dass so Bücher doch noch für was gut sind! Als ich nach den ersten mir mit der Zeit fast schon zu locker und flockig zeitlos hippiesquen 300 Seiten der NATÜRLICHEN MÄNGEL von Pynchon (Orig. Inherent Vice, 2009; dt. Übers., Rowohlt, 2010) neulich nämlich genau diese Stelle gelesen hatte, dachte ich sofort, dass der alte Pynchon offenbar doch wieder mal voll einen wieder mal echt neuen und wieder mal zeitgeschichtlich unsichtbar gegenwärtigen neuen Nagel wieder mal so was von voll und wieder mal nicht nur romandramaturgisch, sondern eben auch voll direkt thematisch voll direkt auf den Kopf getroffen hat, der freilich so unsicht, äh – jedenfalls: Später, genauer gesagt, vor ein paar Stunden, vor dem Fernseher, als da so kurz nach fünf, Mubarak mitten in den Nachrichten zurückgetreten war und dazu live dann ganz Kairo im Hintergrund zu schreien anfing, war´s mir klar: YES! Jawoll. Was, wenn das alles bloß ein irres Ding komplett irrer Irrer gewesen wäre, um den 50 Milliardenwert, den Goldman Sachs für Facebook in den Pot gelegt hat nach dem wackligen Start ("Die Wixer bluffen! Facebook ist durch") endlich die von allen erwartete "story" halt eben nachträglich zu liefern?, was natürlich paranoider Unsinn ist, aber eben auch nicht viel schwachsinniger als die offiziellen Nachrichten, in denen genau dieselben Gangster-Typen, die noch vor vier Wochen dem Hosni Mubarack für seine Verdienste um die Stabilität der ägyptischen Demokratie gedankt haben, ihn seit gestern mit glänzenden Augen einen Despoten schimpfen als wäre er nicht 30 Jahre lang ihr verlässlicher Freund gewesen, sondern ein billiger Stiefelknecht. Und dann las ich diese schöne Stelle mit den elektronisch simulierten Dreiwalzenautomaten sofort noch mal, und noch mal – und peng peng peng, ha ha ha noch mal. Und so geht die dann weiter, übrigens:
Fabian (Fazzo, d. Verf.) schien darauf zu warten, dass Doc noch etwas sagte, doch schließlich zuckte er mit nach oben gedrehten Handtellern die Achseln, stand auf und begleitete Doc einen Korridor entlang und um ein paar Ecken. "Hier durch, und Sie müssten genau da landen, wo Sie hinwollen." Einen kurzen Gehirnimpuls lang wurde Doc an den LSD-Trip erinnert, auf den Vehi und Sortilège ihn gebracht hatten, und wie er sich bemüht hatte, durch ein Labyrinth hindurchzufinden, das langsam im Ozean versank. Hier gab es nur trockene Wüste und abgewetzte Hartfaserplatten, aber Doc hatte das gleiche Gefühl einer anschwellenden Flut, vor der er auf keinen Fall in Panik geraten durfte. Von irgendwo voraus hörte er Musik, nicht die gefällig arrangierten Klänge der Unterhaltungsband, sondern eher die holprige Uneinheitlichkeit von Musikern, die jeweils nach ihrem eigenen Takt spielen. Er kam zu einem Raum, der einmal eine kleine intime Lounge gewesen sein mochte und von Tabak und Gras verräuchert war. Dort stand in einem winzigen bernsteinfarbenen Lichtkegel, der sich ein paar zusammengeschnorrte Watt mit einer Pedal Steel teilte, während der Rest der Band akustische Gitarre spielte, Lark, die trotz der langen Zeit auf den Beinen während der Schicht, die sie eben abgerissen hatte, ganz munter wirkte und ein Country-Swing-Stück sang, das ging so:
Vollmond in den Fischen
Gefährliche Träume voraus
Egal, ob du unterwegs bist
Oder im Bett zu Haus,
Sorg für ein kühles Sixpack,
Trag deinen Hut mit Bedacht,
Vollmond in den Fischen,
Und es ist Samstag Nacht...
Der da war mal mein Kumpel,
Hat den Frankensteinschuh am Fuß,
Da geht meine Feundin Ella,
Die hat den Werwolf Blues,
Wenn sie das hohe C trifft,
ist Vorsicht angebracht,
(Obacht!)
Vollmond in den Fischen,
´s ist wieder mal Samstag Nacht.
Dass sie
Dich bedrängen mit
Gebleckten Fängen, führt zu
Zwängen in Mengen im Kopf – und
Kommt´s dir so vor
Wie´n bisschen viel Rumor,
Dann sei nicht so humor-
– los, du Tropf –
Da sind nur ´n paar am Spinnen,
Das vergeht ganz schnell,
Die Minuten verrinnen,
Bald wird´s wieder hell –
Komm, wir gehen einen zischen,
Hauen rein, dass es kracht –
Vollmond in den Fischen,
Verdammt,
Es ist Samstag Nacht.
Von da, wo sie stand, konnte sie ihn nicht sehen, aber Doc winkte trotzdem, klatschte und pfiff wie alle anderen und setzte dann in den hinteren Regionen des schlecht beleuchteten Kasinos seine Suche nach einem Ausgang fort. Etwa zu dem Zeitpunkt, als ihm der Gedanke kam, Fabio könnte versucht haben, ihn woanders hinzulotsen, bog er ein bisschen zu schnell um eine Ecke und stieß auf großen Ärger in braunen Schuhen.
–––––––
Soweit der alte Pynchon, Hervorhebungen und Kursivtext d. Verfasser
"Sie haben den Laden doch gesehen. Die suchen verzweifelt nach jemandem, der nicht zur Mafia gehört und für die Renovierung geradesteht. Ständig bringen sie ihre eigenen Pläne an, alles vom Feinsten – diese ganzen alten Dreiwalzenautomaten? Können Sie vergessen, was Onkel Sam will, sind Videoschirme, jedes Mal wenn Sie an einem Automaten spielen, sehen Sie ein kleines bewegtes Bild von Walzen, die sich drehen, und irgendwas erscheint auf der Payline. Aber das ist alles elektronisch, verstehen Sie. Und wird außerdem von woanders gesteuert. Automatenspieler der alten Schule haben keine Chance mehr."
"Sie hören sich ein bisschen verbittert an, Mr. Fazzo, wenn Sie nichts dagegen haben, dass ich das sage."
"Doch hab ich, aber inzwischen kotzt mich hier alles an. Ich versuche rauszukriegen, was eigentlich vorgeht, aber keiner macht den Mund auf. Sagen Sie´s mir. Ich weiß nur, ´65 war alles vorbei, und es wird nie wieder so sein. Die Halbdollar-Münze, stimmt´s? Das Ding bestand mal zu neunzig Prozent aus Silber, ´65 haben sie das auf vierzig Prozent reduziert, und seit diesem Jahr (textimplizit 1971, d. Verf.) ist überhaupt kein Silber mehr drin. Kupfer, Nickel, und was kommt als Nächstes, Aluminiumfolie, verstehen Sie, was ich meine? Sieht zwar so aus wie ein halber Dollar, tut in Wirklichkeit aber nur so, als wär´s einer. Genau wie bei diesen Videoautomaten. Das haben sie mit der ganzen Stadt vor, eine einzige große Disneyland-Imitation ihrer selbst. Erbauliches Familienvergnügen, kleine Kinder in den Kasinos, Quartett mit einem Tischlimit von zehn Cents, Pat Boone als große Attraktion, nicht gewerkschaftlich organisierte Schauspieler, die komische Mafiosi spielen, komische alte Autos fahren und so tun, als pusten sie einander weg, peng, peng, peng, ha, ha, ha. Scheiß Las Vegasland."
Wow. Dass so Bücher doch noch für was gut sind! Als ich nach den ersten mir mit der Zeit fast schon zu locker und flockig zeitlos hippiesquen 300 Seiten der NATÜRLICHEN MÄNGEL von Pynchon (Orig. Inherent Vice, 2009; dt. Übers., Rowohlt, 2010) neulich nämlich genau diese Stelle gelesen hatte, dachte ich sofort, dass der alte Pynchon offenbar doch wieder mal voll einen wieder mal echt neuen und wieder mal zeitgeschichtlich unsichtbar gegenwärtigen neuen Nagel wieder mal so was von voll und wieder mal nicht nur romandramaturgisch, sondern eben auch voll direkt thematisch voll direkt auf den Kopf getroffen hat, der freilich so unsicht, äh – jedenfalls: Später, genauer gesagt, vor ein paar Stunden, vor dem Fernseher, als da so kurz nach fünf, Mubarak mitten in den Nachrichten zurückgetreten war und dazu live dann ganz Kairo im Hintergrund zu schreien anfing, war´s mir klar: YES! Jawoll. Was, wenn das alles bloß ein irres Ding komplett irrer Irrer gewesen wäre, um den 50 Milliardenwert, den Goldman Sachs für Facebook in den Pot gelegt hat nach dem wackligen Start ("Die Wixer bluffen! Facebook ist durch") endlich die von allen erwartete "story" halt eben nachträglich zu liefern?, was natürlich paranoider Unsinn ist, aber eben auch nicht viel schwachsinniger als die offiziellen Nachrichten, in denen genau dieselben Gangster-Typen, die noch vor vier Wochen dem Hosni Mubarack für seine Verdienste um die Stabilität der ägyptischen Demokratie gedankt haben, ihn seit gestern mit glänzenden Augen einen Despoten schimpfen als wäre er nicht 30 Jahre lang ihr verlässlicher Freund gewesen, sondern ein billiger Stiefelknecht. Und dann las ich diese schöne Stelle mit den elektronisch simulierten Dreiwalzenautomaten sofort noch mal, und noch mal – und peng peng peng, ha ha ha noch mal. Und so geht die dann weiter, übrigens:
Fabian (Fazzo, d. Verf.) schien darauf zu warten, dass Doc noch etwas sagte, doch schließlich zuckte er mit nach oben gedrehten Handtellern die Achseln, stand auf und begleitete Doc einen Korridor entlang und um ein paar Ecken. "Hier durch, und Sie müssten genau da landen, wo Sie hinwollen." Einen kurzen Gehirnimpuls lang wurde Doc an den LSD-Trip erinnert, auf den Vehi und Sortilège ihn gebracht hatten, und wie er sich bemüht hatte, durch ein Labyrinth hindurchzufinden, das langsam im Ozean versank. Hier gab es nur trockene Wüste und abgewetzte Hartfaserplatten, aber Doc hatte das gleiche Gefühl einer anschwellenden Flut, vor der er auf keinen Fall in Panik geraten durfte. Von irgendwo voraus hörte er Musik, nicht die gefällig arrangierten Klänge der Unterhaltungsband, sondern eher die holprige Uneinheitlichkeit von Musikern, die jeweils nach ihrem eigenen Takt spielen. Er kam zu einem Raum, der einmal eine kleine intime Lounge gewesen sein mochte und von Tabak und Gras verräuchert war. Dort stand in einem winzigen bernsteinfarbenen Lichtkegel, der sich ein paar zusammengeschnorrte Watt mit einer Pedal Steel teilte, während der Rest der Band akustische Gitarre spielte, Lark, die trotz der langen Zeit auf den Beinen während der Schicht, die sie eben abgerissen hatte, ganz munter wirkte und ein Country-Swing-Stück sang, das ging so:
Vollmond in den Fischen
Gefährliche Träume voraus
Egal, ob du unterwegs bist
Oder im Bett zu Haus,
Sorg für ein kühles Sixpack,
Trag deinen Hut mit Bedacht,
Vollmond in den Fischen,
Und es ist Samstag Nacht...
Der da war mal mein Kumpel,
Hat den Frankensteinschuh am Fuß,
Da geht meine Feundin Ella,
Die hat den Werwolf Blues,
Wenn sie das hohe C trifft,
ist Vorsicht angebracht,
(Obacht!)
Vollmond in den Fischen,
´s ist wieder mal Samstag Nacht.
Dass sie
Dich bedrängen mit
Gebleckten Fängen, führt zu
Zwängen in Mengen im Kopf – und
Kommt´s dir so vor
Wie´n bisschen viel Rumor,
Dann sei nicht so humor-
– los, du Tropf –
Da sind nur ´n paar am Spinnen,
Das vergeht ganz schnell,
Die Minuten verrinnen,
Bald wird´s wieder hell –
Komm, wir gehen einen zischen,
Hauen rein, dass es kracht –
Vollmond in den Fischen,
Verdammt,
Es ist Samstag Nacht.
Von da, wo sie stand, konnte sie ihn nicht sehen, aber Doc winkte trotzdem, klatschte und pfiff wie alle anderen und setzte dann in den hinteren Regionen des schlecht beleuchteten Kasinos seine Suche nach einem Ausgang fort. Etwa zu dem Zeitpunkt, als ihm der Gedanke kam, Fabio könnte versucht haben, ihn woanders hinzulotsen, bog er ein bisschen zu schnell um eine Ecke und stieß auf großen Ärger in braunen Schuhen.
–––––––
Soweit der alte Pynchon, Hervorhebungen und Kursivtext d. Verfasser
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