Mittwoch, 1. Mai 2013
Chillin´Munich – SAF
Das erste Highlight habe ich gestern Abend aus Versehen glücklicherweise verpasst. Statt für die Panda-Party anzustehen gab ich mir für unglaubliche 8 Euro 50 einen – ja doch ! – ganzen Berg mir in München noch nie so gut geschmeckt habender Tagliattelle Ragout – und spazierte danach – Hey Luigi, Orden! – wahrscheinlich gerade die Genossin G. anhimmelnd mit ihr am Haus der Kunst vorbei richtung ViMa während bloß paar Hundert Meter weiter hinten links die DJs ihre ersten Mash-Ups alter HipHop, House & Soul-Schmachtfetzen aus den Turntables ihre ersten Funken in die Münchner Freinacht sprühen ließen, um der so und mit dem anschließend wahrscheinlich bis in den frühen Morgen wahrscheinlich wahnsinnig super gewesenen Tanz in den Mai offiziell gestarteten STROKE ART FAIR das erste – von mir wie gesagt komplett aber glücklicherweise übersehene – Highlight zu setzen. Denn wäre ich nicht erst heute Nachmittag, sondern gestern Nacht schon auf der Praterinsel gewesen, könnte ich hier und jetzt sicher nicht auf diese absolut empfehlenswerte und also seit paar Stunden bis einschließlich kommenden Samstag von 13-23h geöffnete und für 16 Euro inclusive all concerts, popsocial happenings & -artshows uns glücklichen Münchnern praktisch geschenkte Ausstellung von praktisch fast allem, wofür es sich zur Zeit lohnt, das blöderweise bis zur Unbenutzbarkeit abgegriffene Wort Kunst aus seiner museal-galeristischen Voll-Versenkung wieder heraus zu retten, hinweisen, weil ich wohl immer noch in irgendeinem Bett liegen würde ohne wahrscheinlich recht viel geschlafen zu haben. Warum sage ich hier natürlich nicht, denn das ginge dann sicher nicht nur mich was an und ist also für das Schaufenster hier schlicht zu privat!

16 Euro also für eine 4-Tage Dauerkarte, 12 Euro für den einmaligen Daytrip in das letztes Jahr noch mit Streetart, heuer mit dem weniger gehyped konotierten Keyword Urban naturgemäß nie auch nur annähernd korrekt angesagte Erlebnis, mal ganz unvermittelt zu erfahren, was sogenannte kreative Nobodies, angefangen vom leider auch hier unvermeidlichen akademischen und also nichts außer seinen Namen plus Beduetung zu tanzen gelernt habenden Walldorf-Künstlerdepp über die Internationale wirklich begabter guter Spinner bis hin zu den sogenannten einfachen Leuten, die mit Farben, Wänden, Werkzeugen, Räumen und ihrem Grips echt was gebacken kriegen, nö, das ist echt nicht zuviel verlangt, sondern wie gesagt, geschenkt, denn schon der erste Nachmittag auf diesem tollen Jahrmarkt, den von vorn bis hinten und auf und in allen areas zu durchstreifen, tatsächlich mindestens drei Tage braucht, hat mir einen so enormen Spaß gemacht, dass ich wahrscheinlich nach dem Posting dieses Teasers wieder rüberschauen werde, weil ich in den ersten drei Stunden schon von dem einen Viertel, das da an Bildern, Skulpturen, Business-Arts und (definitiv non-networking) social happenings so richtig off-broadway und trotzdem und gerade deshalb eben auch so really weltstadt münchen fucking best place to be inner city empire state minded performed werden, so sinnlich geplättet und gedanklich – ja doch – überwältigt war, dass ich mich am Rechner erst mal sammeln wollen musste, um diese STROKE ART FAIR für mich richtig einzuordnen und zum Nutzen und Vorteil der Premiumleserschaft ordentlich abzufeiern.

Natürlich: Keine Rose ohne Dornen. Organisiert ist das dieses Spektakel organisierende Creative-Directors-Team offenbar wie die Penner, die in Berlin keine Flughäfen bauen können und sich für diese Leistung Millionengagen zahlen lassen. Der Ausdruck Walldorf-Kunst rules Schilda ist nämlich nur ein ganz ganz schwacher Witz gegen das was du erlebst, wenn du am Eingang an der Kasse stehst, oder dann drinnen irgendwann merkst, warum es die Schlange am Stand mit dem zugegeben dann schließlich doch recht ordentlich gemachten XXL-Cheese-Burger für auch lumpige 6 Euro geben MUSS. Aber irgendwie ist das unschön deppert overmanaged Unorganisierte (Sponsor u. a. bläde Deppen-SZ u. Ä.) angesichts des insgesamt – nochmal – wie hier k lich schö hö nä´n Bigsize Events irgendwie auch total egal. Dass die jungen Adabei-Künstler-Muttis ihren dreijährigen Opfern seelenruhig dabei zuschauen wie die völlig verwirrt und debilisiert vom persönlich antrainierten Autismus ihrer Alten halt den verdreckten Kies und den Sand in den sie gesetzt werden sofort in sich hineinfressen, anstatt – was weiß denn ich, was so Dreijährige heutzutage mit Sand vernünftigerweise machen sollen, vielleicht anfangen damit zu spielen? – – – Aber ja mei! Noch leben auch wir hier an der Isar in einer bürgerlichen Gesellschaft, und da gehören auch bei durchaus außergewöhnlichen Veranstaltungen, solche Normalitäten des herrschenden Irrsinns irgendwie auch noch dazu.

Wer mehr PR-Daten und Werbung braucht: http://www.stroke-artfair.com

PS Ach so. Fast vergessen. Hinweis: Die Galerie Seiler hat mir für 2013 den Dezember freigeschaufelt, um drei Jahre nach der eher retrospektiven Geschichte JA (wir berichteten) also noch mal in ihr Kunst auszustellen und diesmal ausschließlich ganz frische, jetzige, wie ich mit dem Galeristen vergangenen Donnerstag verbindlich vereinbarte. Also, Premiumleserschaft und insbesonders die selbstredend sehr verehrten Käufer und Sammler toibaman, leuwerik, Großer Ungewaschener aka Der Gewaltige and last not least Lori sowie alle, die sich lieber anonym für so Zivilisationsästhetik interessieren, Obacht!: Dezember bitte subito im Art-Timer notieren. Weiß jetzt schon ganz genau was ich alles machen werde. Wird richtig neu und sicher sehr großartig. Punkt!

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Donnerstag, 25. April 2013
Same as it ever was*
"SO NICHT, HERR OTTENEDER!

body mirror flat 
<br />
Videoshot
MIT DIESER WAMPE KOMMEN SIE MIR NICHT INS SCHYRENBAD. SIE WISSEN, DASS AB 1. MAI EINLASS GEWÄHRT WIRD. DIE WAMPE MUSS WEG. UND SIE HABEN NOCH CA. EINE WOCHE ZEIT.

Einer, der es gut mit Ihnen meint
"

* Okay: Die Wohnung schaut nach sechs Jahren ganz anders aus; der Ranzen 2013 beinah unerheblich verglichen mit der 2007er Wampe, aber sonst...
Hey hey, Mai Mai!

Thread: http://thegreatgate.blogger.de/stories/763517/

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Freitag, 12. April 2013
"SCHLECHTER STERN ÜBER LEIPZIG" – Auszug
Buch I Kapitel 3 – Stumme Zweifel –

Während seiner ersten Fahrt in einem ICE von München nach Frankfurt - er sollte in Frankfurt den Verleger Dummermann treffen, um zu erörtern wie die Verlagswerbung den seit Hartz-IV wieder in Mode gekommenen Trottel-Protestantismus in den so genannten neuen Ländern am besten für sich nutzen könnte - hatte sich ein erster stummer Zweifel erst nur am Sinn einer damals schon dann und wann, wenn auch nur als irrwitzigen Scherz erwogenen Lese-Reise, und warum nicht auch bis nach ganz hinten unten eben Leipzig aufgeworfen. Brandon Hurst hatte damals – wir sprechen von der Endphase der Herrschaft einer rotgrünen Regierung des Staates – seinen Wagen aus finanziellen Gründen abmelden und verkaufen müssen, exakt formuliert hatte Brandon ihn einen Tag vor besagtem Verlags-Termin verkauft. Übrigens weit unter Wert, denn er brauchte dringend Geld und konnte um den Preis deswegen nur schlecht bis gar nicht verhandeln.

Und er war es auch nicht gewohnt, mit der Bahn zu fahren, dann, wenige Tage später: Noch schlimmer als der erste Eindruck in diesem ICE erschien ihm nur die Vorstellung, voraussichtlich und wenn kein zeitnahes Wunder geschehe (bestimmte Lottozahlen) sehr bald nicht nur die paar Stunden von München nach Frankfurt, sondern tage- ja wochenlang in so einem Zug und auch noch nach und durch Ostdeutschland zu reisen.

Wieder später, sehr viel später, nun vor dem Schalter des Münchner Hauptbahnhofes, als er sich über die für seine ausgemachten Ziele günstigsten Verbindungen und Bahn-Tarife Klarheit verschaffen wollte, ahnte er erneut und nun freilich sehr deutlich, dass sehr wahrscheinlich tatsächlich schwer zu ertragen sein würde, worauf er sich mit Dummermann eingelassen hatte, aber letztlich war es natürlich "seine Entscheidung" (Dummermann). Praktisch hatte er natürlich keine Wahl. Aber wem sagte er das? Er musste doch fahren, brauchte ja dringend und unbedingt schon wieder Geld, auch und ironischerweise nicht zuletzt, um Dr. Heckle, eine ihm an und für sich seit Jahren ebenso symphatisch wie ihm wohlwollend erschienene Frau möglichst erfolgreich davon abzuhalten, ihn wegen längst überfälliger, schon mehrmals zur Zahlung angemahnter Mietzinsen aus seiner Wohnung im vierten Stock eines im klassizistischen Stile erbauten Anwesens an der Frauenstraße direkt gegenüber dem Viktualienmarkt zu klagen, wie ihm eine Anwaltskanzlei mit Gerichtsstand Augsburg, wo Frau Dr. Heckle mehrere Brauereien besaß und von dort aus (Augsburg) neben mehreren ringsum den Viktualienmarkt gelegenen Gebäuden auch noch mehrere weitere, noch größere Immobilien in ähnlich zentralen Premiumpreislagen der Münchner Alt- und Maxvorstadt professionell bewirtschaften und von Leuten wie diesen Anwälten verwalten ließ, schriftlich mitteilte, – und es war doch eine gute, eine neue Chance, wie Dummermann auf dem Römer gesagt hatte.

Von ihm kam die Idee, kurz gesagt. Dummermann hatte ihm dazu auch noch vorgeschlagen – aber da waren nach dem vorzüglichen Dessert sozusagen auch die vorzüglichen Käse des sich über insgesamt sechs Gänge erstreckt habenden selbstverständlich insgesamt vorzüglichen Arbeitsessens in Dummermanns Stammlokal auf dem Römer am Ende der Fressgass praktisch auch metaphorisch, das heißt bildlich gesprochen, längst gegessen – die gesamte Organisation der Lesungen von seinem Frankfurter Büro aus in die Hand zu nehmen, wenn Brandon das wollte und für sinnvoll halten würde.
„Es ist nur ein Angebot“, hatte Dummermann schon während der Suppe (Spargelcreme ohne Einlage) gesagt, und „bitte“ gefolgt von „aber überleg es dir gründlich, Brandon“, denn es sei ja ganz allein seine "Entscheidung" (das Zauberwort fiel, als der Guakamole-Auflauf serviert wurde, Dummermann hatte wie gewohnt das Essen bezahlen wollen und "schließlich bin ich Verleger, ich kenne mich aus" für sie beide bestellt), als ob Brandon in seiner Lage fähig gewesen wäre, sich auch nur einen Moment lang etwas zu überlegen, und das auch noch gründlich. Er war ganz einfach am Ende, auch psychisch. Das war die Lage. Und genau genommen auch der alleinige Grund, besser gesagt, die einzige Erklärung, warum er sich dann zum Beispiel nur wenige Wochen nach diesem Treffen und Essen und dieser "Beratung" (Dummermann; im Buch schrieb dann Brandon natürlich fiktionalisiert und verkappt von "Erpressung"), wie der sprichwörtliche Ochse vor dem Berg frühmorgens im Hauptbahnhof München vor einem Schalter der Deutschen Bundesahn AG wieder- nein, nicht zurechtfand und vorkam.

Zu schwach und zu lustlos, die Angaben der Angestellten in Frage zu stellen, ihren Ausführungen gar offen zu widersprechen, hatte sich Hurst von einer Dame an diesem ihm von einem für Informations-Service zuständigen und wie Hurst augenblicklich dachte „dummerweise privatisierten Eisenbahner“ zugewiesenen Schalter eine sogenannte Bahncard aufschwatzen lassen. Als er das Antragsformular in Händen hielt, zusammen mit etwa 15 losen ausgedruckten Seiten des Zentralcomputers, die ihm über das genaue Wann und Wo der Abfahrten und Ankünfte der Züge exakte Auskunft geben sollten, spürte er nicht nur ein wenig, sondern praktisch mit seinem ganzen Körper, dass etwas nicht in Ordnung war, und zwar nicht nur in und mit ihm nicht in Ordnung war, sondern überhaupt nicht in Ordnung war. Denn nicht nur – um diese leidige, doch letztlich nebensächliche, verglichen mit dem was daraus folgen sollte ja durchaus harmlos, beinah läppisch wirkende Passage dieses Themas, will sagen, dieser verfluchten Reise und dieses Lesens in diesen Rechts-Schreibvorschulen mit ihren Preistexterkitas im neuen deutschen Osten endlich mal abzuschließen und endlich zu vergessen – in diesem ihn bis auf zwei Euro siebzehn Cent sein letztes Bargeld kostenden Handel witterte er Betrug – mehr als Betrug, ahnte er Schlimmeres, als bloß über den Tisch gezogen zu werden, sondern irgendwie (tief) hinunter, fühlte sich selbst auch unvermittelt abwärts gezogen, gesogen, gesaugt o. Ä. in etwas hinab und hinein jedenfalls, nein, vielmehr ganz stark hinunter gesogen was sich gleichzeitig gleichsam auch gleichsam gleichzeitig in ihm wie ein Abgrund, oder wie ein Fall, oder so ein Absturz, also wie so ein schräger, schlechter, nein, in diesem Moment konnte Brandon Hurst natürlich noch gar nicht wissen, geschweige denn klar oder auch nur deutlich, oder auch nur undeutlich sagen, was ihn in den kommenden Monaten erwartete und am Ende beinah auch ums Leben gebracht hätte, wenn ganz am Ende nicht diese fremde blauäu-, kurzum: 'Es ist sehr gut möglich, dass dieser sonderbare Titel und mit ihm der auch für Branchenkenner bis heute unerklärliche Erfolg dieses kurioserweise letztlich gar nicht in der BRD, sondern in den USA, Frankreich, den Staaten der russischen Föderation sowie last not least Estland verlegten und in erster Hand herausgegebenen Buches (SCHLECHTER STERN ÜBER LEIPZIG) sich auch und auch gerade aus diesen Momenten speiste (spieß? spie? Anmerkung Memo: Schlussredakteur wg. Kanzlei-Stil und diesen Vergangenheitsverbformen fragen!)

Schon die Idee! Schon die Idee, in den Osten zu fahren, um bestenfalls 1000 Euro in Leipzig, etwas weniger in Erfurt und vielleicht auch in Gera das vom ortsansässigen Kunstverein ausgeschriebene Preisgeld abzugreifen, roch von vorn herein ungut. Brandon konnte nur noch den Kopf schütteln. Sagen konnte er dazu nichts mehr. Allein im Zug. Unter und eingepfercht zwischen Thüringern. Freilich, Gründe für seine Furcht, vielleicht in Erfurt oder Gera, spätestens in Leipzig für insgesamt nicht mal 3000 gleichsam in für ihn dort aufgestellte Fallen zu laufen, gab es im Vorfeld (Frankfurt) faktisch und offensichtlich keine. Vielmehr hatte sich Brandon wie übrigens sehr oft in diesen Wochen und Monaten (der Endphase der rotgrünen Regierung) gesagt, dass nur er selbst es sein konnte, mit dem bei dieser oder jener Sache (Stand und Würde von Frauen; Mietrückstandsfragen, berufliches Fort- und Weiterkommen, Verstand vulgo Verständnis und Begriff dieser unserer Welt en gros) etwas nicht stimmte, nicht stimmen konnte. Und Gründe nicht nur Anlässe (u.a. oft Streit), dies zu befürchten, gab es ja nun wirklich genug. (Rechnungen! Streit, aber das schrieb ich schon) Doch daran wollte Brandon (nun nach "München-Frankfurt und zurück" also schon wieder in so einem dummen Zug, diesmal aber ohne 24 Stunden Rückfahrticket und Chance in Richtung und damit in den Osten sitzend) nicht denken.

Sinnvoller war es, dachte er sich wahrscheinlich, (denn wie es in einem drinnen aussieht, geht erstens keinen was an, bekanntlich, und ist zweitens auch nur sehr schwer zu eruieren, nachträglich und von den Außenstehenden), das Bündel undeutlicher Zweifel und Bedenken mit der absolut unzweifelhaften Feststellung möglichst weit und breit zu zerstreuen, dass die Reservierung seines Sitzplatzes im Nachtzug doch geglückt sei, trotzdem es unmöglich war, sie telefonisch vier Stunden vor der Abfahrt zu bestätigen, was die andere Schalterdame, welcher der ersten Beihilfe leistete bei ihrem Verkaufsgespräch nach Abschluss des Handels geraten hatte, wenn er, wie sie es – nicht ohne Süffisanz und dazu eine Redewendung Brandon Hursts in schier beleidigend nachklingender Herablassung wiederholend – formulierte wirklich auf Nummer sicher gehen wollte.

Auf Nummer sicher gehen. Wollte er das wirklich? Jedenfalls hatte er diese teure – und wie sich herausstellen sollte – für seine Zwecke völlig nutzlose Bahncard bei sich sowie ein modernes Aufzeichnungsgerät, um seinen Weg zu machen. (...)



Aus: SCHLECHTER STERN ÜBER LEIPZIG, 2005/6, für THE GREAT GATE etwas überarbeitet, copyright AOtteneder, Kontakt siehe Impressum

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Donnerstag, 4. April 2013
Happyness Is A Warm Gun
privat
Location Ha&Ma – Augustenstraße 101 MUC
Foto THE GREAT GATE, privat

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Samstag, 30. März 2013
SPECIAL – 50 Seiten Diederichsen – Interview Köln 1991
Teaser Page 50 – the last words:

(...)

ZUKUNFT

FRAGE: Die Sache, an der du gerade arbeitest. Ein Buchprojekt?

DIEDERICHSEN: Ich will mich da nicht festlegen. Ich weiß wirklich nicht, was daraus wird. Ich bin froh, daß ich halbwegs ein bißchen mehr Freiheit habe, zeitliche und sonstige, um etwas schweifender an Sachen heranzugehen. Wie sich das irgendwann wieder materialisieren wird, will ich offenlassen. Sonst wird das wieder so ein Abgabetermin-ist-15.-Mai - Ding oder so.


SPORTSCHAU

DIEDERICHSEN: Wie spät ist es überhaupt? Gleich sechs, oder was?

FRAGE: Halb sechs, ja.

DIEDERICHSEN: Halb sechs - dann kann man gleich nach den Nachrichten die Bundesligaergebnisse hören. Moment. - Vielleicht schaffen wir es noch.

FRAGE: Gibt's hier irgendwo ne Kneipe, wo man auch Sportschau schauen kann oder (unverständliches Gegrummel)?

DIEDERICHSEN: Ja, warte mal. Das kann man vielleicht irgendwie regeln. (Grummel. Grummel...)


ENDE
(alle Beteiligten – D.D., P. Kessen, A. Otteneder und M. Posset – ab in eine Kölner Bierwirtschaft mit TV-Empfang in kurzer Fußwegnähe der Büroräume der damaligen Spex-Redaktion in der Aachener Straße)

Das vollständige bis dato unveröffentlichte Interview hier:
http://thegreatgate.blogger.de/stories/2232285/

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Montag, 25. März 2013
Do you realize?
Eins, zwei drei vier
Ist dir klar – dass du das schönste Gesicht
Überhaupt hast?

Ist dir klar/kannst du dir das vorstellen: Wir fließen im Weltraum
Ist dir klar, dass du weinst, manchmal aus Glück?
Dass dich Glück zum Weinen bringt
Dass du glücklich bist, wenn du weinst?
Ist dir klar, dass alle die du kennst, jeder und jede
Eines Tages
Sterben werden?

Hey, und anstatt dich laufend zu verabschieden
Sag ihnen, dass dir klar ist,
dass das Leben verdammt schnell geht,
es schwer ist, gute Sachen zu halten
Dass dir klar ist, dass die Sonne untergeht
Und sogar das nur eine Einbildung ist
Weil sich die Welt eben dauernd dreht

Ist dir klar
Dass das
Schönste Gesicht
Dieser Welt
Deines ist?


Erster Versuch einer Übersetzung, Original-Text: The Flaming Lips, USA
Video: http://www.youtube.com/watch?v=lPXWt2ESxVY

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Donnerstag, 28. Februar 2013
"...opened the window to listen to the news...
but all I heard was the

ESTABLISHMENT´S BLUES


The mayor hides the crime rate
Council woman hesitates
Public gets irate but forget the vote date
Weatherman complaining, predicted sun, it's raining
Everyone's protesting, boyfriend keeps suggesting
You're not like all of the rest.


Garbage ain't collected, women ain't protected
Politicians using people, they've been abusing
The mafia's getting bigger, like pollution in the river
And that this is where it's at.


Woke up this moming with an ache in my head
Splashed on my clothes as I spilled out of bed
Opened the window to listen to the news
But all I heard was the Establishment's Blues.



Gun sales are soaring, housewives find life boring
Divorce the only answer smoking causes cancer
This system's gonna fall soon, to an angry young tune
And that's a concrete cold fact.


The pope digs population, freedom from taxation
Teeny Bops are up tight, drinking at a stoplight
Miniskirt is flirting I can't stop so I'm hurting
Spinster sells her hopeless chest.


Adultery plays the kitchen, bigot cops non-fiction
The little man gets shafted, sons and monies drafted
Living by a time piece, new war in the far east.
Can you pass the Rorschach test?


It's a hassle is an educated guess.
Well, frankly I couldn't care less.
"


Text: Rodriguez, USA, 1971
rodriguez
...könnte aber genau so gut erst gestern geschrieben worden sein...

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