Montag, 11. Februar 2008
Was macht Kino zur Zeit? Enttäuschungen sublimieren.

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Nur
dass Sie keinen Schreck kriegen, GM: Bin seit gestern in Berlin, hab mich auch schon in den ersten Film gesetzt ("Ich wars", mit Tom Hanks, July Roberts und dem, den alle so gut finden; eigentlich unglaublich schlapper Film, aber bekifft wahrscheinlich die größte Faschismus-Now-Satire aller Zeiten).
Heute mittag gehts richtig los mit dem offiziellen Freikarten wegschau Programm. Doris Dörrie und Elmar Wepper im Berlinale Palast. Angeblich gehts um eine tote Strickjacke in Japan. Befürchte aber Ärgeres. Bis denne

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So so, Berlin,
und schön, dass GM informiert wird...
Nein, machen Sie nur mal Ferien, ist schon o.k.

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... und
wie war's sonst in Berlin, MG? In den ÖRM wurde ja wie immer ein Mordsgedöns um die Festspiele in der Reichshauptstadt gemacht. Und der Gewinner des goldenen Bären ... kontrovers!!! Umstritten!!! Gewalt!!! Du lieber Himmel!!!

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Da schau her,
Sie gibts auch noch! Hatte schon Angst, dass auch Sie unter den paar Hundert Armen unserer Führungselite bzw. Leistungsträger sind, die sich aus bekannten Gründen schnellstens was richtig Trockenes für ihre verdienten Zinsen auf ihre noch verdienteren Bezüge suchen müssen. Ist ja wieder mal fürchterlich wie der alte Volkszorn dieser Tage über die Besten unserer ehrbaren Kaufleute losbricht.

Die heurige Aufführung der Hauptstadtkultur-Festspiele fand ich total mau, lag aber an mir, weil das Wetter war gut, Stimmung überall supi, die Filme waren auch nicht schlechter als in den vergangenen Jahren, und ich habe Madonna berührt. Aber anstatt mitzufühlen wie dieses Berlinale-Dingens immer perfekter, größer und dabei immer noch kuscheliger wird, habe ich nur bemerkt wie alt ich inzwischen geworden bin und dass es wahrscheinlich nie mehr so schön sein wird wie 2002. Den Siegerfilm hab ich gar nicht gesehen, sondern nur die Pressekonferenz mitgekriegt und wenn ich mich nicht täusche ist das Wackelkamerageballer vor realer Favelakulisse auch nur mehr zur Hälfte Kino, weil schon fast ein halbes Ego-Shooter-Spiel. Ganz Brasilien ist jedenfalls seit Monaten hin und weg und saugt das Zeug vom Rechner weg wie nix. Von den Preisträgern hab ich nur diese Poppy-Premiere gesehen, also happy go lucky, wobei ich mich bis zum dritten Akt ständig gefragt habe, was mir denn diese lustige Sally eigentlich über eine Stunde lang vorspielen will, und genau in dem Moment, in dem ich auf die Idee kam, dass die Pointe dieser voll aufgedrehten Witzischkeit von Poppy und ihrem Gilrs-Camp womöglich in einer erfolgreich therapierten schweren frühkindlichen Verhaltensstörung liegen wird (schließlich ist sie auch noch die supereinfühlsame Lehrerin, die einen verkorksten siebenjährigen Schulhofschläger dazu bringt, den gewaltätigen Stecher der Mama zu zeichnen) kam dann prompt die Szene in die genau entgegen gesetzte Richtung, in der sich dann doch der Fahrlehrer, dem diese Poppy mit ihrer High-Energy-Superlaune ständig auf die Nerven geht, suddenly als geisteskranker Aggro outet, dem nicht mal die herzallerliebste Polly wird helfen können, weil sie ausgerechnet ihn, der sich ausgerechnet in sie verknallt hat, ausgerechnet nicht liebt. Da erschrickt die Polly dann ein wenig, als aus dem Fahrlehrer plötzlich ganz laut ganz schlechte Gedanken und Gefühle herausbrechen, braucht fast zehn Sekunden, um ihren Optimismus zurückzugewinnen und ihr altes unbekümmertes Grinsen wieder festzuschrauben – und schon ist der Film auch aus, ohne dass in den eineinhalb Stunden etwas nennenswertes passiert wäre.
Aber was quatsch ich hier Seifenopern. Ich bin eigentlich mitten im Frühjahrsputz.
Wie gehts in der Hewi? Irgendwelche Neuigkeiten?

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Hewi
ist stressig wie immer. Der Dräggige dräggt und der Ghulische ghult. So ist das halt. Was soll man machen.

Neulich hat übrigens im ZDF ein mutiger Wirtschaftswissenschaftler - ja, sowas gibt's, Wirtschaft ist eine Wissenschaft und hat nichts mit Voodoo zu tun, hätten Sie' gedacht? - also dieser Wissenschaftler hat's endlich gesagt, wie es ist:

DER STAAT IST AN ALLEM SCHULD!

- Korruption
- Steuerhinterziehung
- Klimakatastrophe (die es in Wirklichkeit gar nicht gibt)
- und, und, und ...

... weil er sich nämlich dauernd einmischt, überall mitreden und abkassieren will. Würde der Staat z.B. bei den Leistungsträgern keine Steuern erheben, gäb's auch kaum noch Steuerhinterziehungsdelikte. Würde der Staat das Bankenwesen nicht kontrollieren, gäb's keine Korruption.

Die Lösungen sind also einfach. Toll, nicht?

Nachtrag: Mensch, MG! Übermorgen ist der Blog genau ein Jahr online. Das müssen wir irgendwie feiern!

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TschuldigenS die stundenlange
Verspätung, GM. Befinde mich seit Tagen in einem beinah krankhaften Wegwerf-, Putz- und Aufräumwahn, der mich alles, was nicht in eine blaue Plastiktüte passt oder mit Atta oder wenns sein muss Salzsäure weggeätzt werden kann, vergessen lässt. Mit dem alten Teddy-Verdikt im Kopf, dass alle Kultur seit 65 Jahren und ein paar Millionen Zerquetschte samt der dringlichen Kritik daran Müll ist, krieche ich als meine eigene Putze durch die Wohnung und denke ständig praktisch nur ein einziges Wort, nämlich: Staub. Den sehe ich inzwischen überall. Echt krank. Überall nur Staub und zu entsorgende Altlasten. Sogar diese brandaktuelle CD aus Liechtenstein samt geheimdienstlich bewerkstelligter Fahndung nach prominenten Steuerhinterziehern kommt mir vor wie medialer Feinschmutz, der sich nach dem großen Wirbel um die Geldwaschanlagen der alten Bundesrepublik über die im allseitigen Einverständnis im Laufe der Jahre stillschweigend geschlossenen, diesbezüglichen Akten legt.
So fand ich es ja wirklich putzig, wie sich ausgerechnet die Bundeskanzlerin vor die Kameras gestellt und erklärt hat, es sei für sie völlig unvorstellbar, wie man mit Batlinters Stiftungsmodellen im großen Stil und systematisch den illegalen Transfer von Kapital fragwürdiger Herkunft organisiert. Und naiv wie ich bin, hatte ich einen Moment lang gehofft, dass irgendeiner der anwesenden Journalistys auf die nahe liegende Frage kommt, ob sie sich denn nicht bei ihrem Innenminister erkundigt habe, denn der könne sich so was sicher nicht nur vorstellen, sondern praktisch genau erklären wie man´s macht.

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Hi Grandmaster,
was halten Sie von der Idee, alles was Rot ist einfach mal Gelb umzufärben?

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Ich bin zwar mal wieder nicht gefragt,
aber ich finde, das würde zu weit führen. Ich zum Beispiel habe heute eine rote Jacke an, und ich hätte ungern eine gelbe.
Oder meinen Sie ihren Vorschlag politisch, so von wegen Koalitions-Generve in mehreren Bundesländern?

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Ach Frau Leuwerik,
Sie denken sich zu viel.
Die wirkliche Welt (Buchstaben) ist viel kleiner als die Vorstellungen (Jacke), die sich der Mensch von ihr macht, sprach also der alte Nietzsche, holte den ganz großen Pinsel und malte das alte Sechziger-Stadion rot an.

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Noch was
schon die oberklasse Fotos vom in Bayern-Rot-Weiß angemalten Grünwalder Stadion gesehen? Kann ich nur empfehlen, eine echt gute Aktion.

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Na sowas!

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Da waren wir zwei
um Punkt 17.19 Uhr wohl gedanklich über Kreuz. Jetzt bin ich gespannt, wann der telekinetische Funke aus der Hewi rüberspringt.

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Kann das jetzt
leider nicht abwarten, weil ich sozusagen Laufen geh bevor die Sonn´ganz weg ist. RichtenS dem GM doch einen schönen Gruß aus, Mme, wenn er sich denn heute noch sehn lassen sollte.

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So
ghörts sich! Die Hermann-Gerland-Kampfbahn in rot-weiss! Glück-Auf zum Derby!

Sorry übrigens, die Herrschaften, dass ich mich zur Zeit nur unregelmässig melde. Kein Desinteresse sondern gesundheitliche Probleme. Meld' mich morgen mal telephonisch bei Ihnen MG.

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Gesundheit?
Was ist Gesundheit? Wahrscheinlich auch so eine neue Erfindung im neuen Klassenkampf.

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Da
habenS wahrscheinlich sogar Recht, MG, und ich naiver, romantischer Spinner bin wieder auf hinterhältige, linksradikale Ideologeme reingefallen, raffinierte verführerische Dialektik, die dazu designt ist tumbe Idealisten meines Schlages vom rechten martwirtschaftlichen Weg abzubringen.

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