Donnerstag, 28. Mai 2009
FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE
the great gate, 11:21h
"US-Wirtschaft nicht mehr am Abgrund"
"Es herrscht eine Ruhe, die es so vorher nicht gab", sagte der US-Präsident. Nach ihrer schwersten Krise seit Jahrzehnten zeige die US-Wirtschaft Anzeichen einer Stabilisierung.
"Es herrscht eine Ruhe, die es so vorher nicht gab", sagte der US-Präsident. Nach ihrer schwersten Krise seit Jahrzehnten zeige die US-Wirtschaft Anzeichen einer Stabilisierung.
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the great gate,
Donnerstag, 28. Mai 2009, 15:45
Sehr witzig SpOn
ENTSCHEIDUNG BIS FREITAG
Deutschland setzt US-Regierung Opel-Ultimatum
Deutschland setzt US-Regierung Opel-Ultimatum
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the great gate,
Sonntag, 14. Juni 2009, 07:30
IRAN HAT GEWÄHLT – TUMULTE
Ramschaktien“ führen die Rally an
Von Ben Steverman
Schlecht laufende Geschäfte - boomende Aktie
05. Juni 2009
Es scheint ungerecht: Zwei Jahre lang favorisierte der Aktienmarkt umsichtige Unternehmen, die eine Politik der Schuldenvermeidung betrieben, während jene abgestraft wurden, die zu viele Risiken eingingen. In jüngster Zeit genießen jedoch Unternehmen die besondere Gunst des Marktes, die sich nach objektiven Kennzahlen in desolatem Zustand befinden.
Seit dem Markttief vom 9. März hat der Aktienindex S&P-500 um mehr als 35 Prozent zugelegt. Es überrascht nicht, dass einige der vom Markt am stärksten nach unten geprügelten Aktien im Zuge des wieder gestiegenen Risikoappetits der Anleger zur Erholung ansetzen. Überraschend ist allerdings, dass gerade die Papiere der schwächsten Unternehmen auf übermäßige Begeisterung der Investoren stoßen.
Angeführt wurde die Marktrally von Titeln wie Office Depot (mit einem Zuwachs von 742 Prozent), Genworth Financial (628 Prozent), Fifth Third Bancorp (383 Prozent), American International Group (345 Prozent) und der Hotelkette Wyndham Worldwide (304 Prozent).
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Überschuldung? Kein Problem!
Stellt man unter Rückgriff auf Daten von Capital IQ die 100 Aktien des S&P-500 mit der seit 9. März besten Wertentwicklung den 100 Titeln mit der schlechtesten Performance gegenüber, zeigt sich ein markanter Kontrast. Die 100 besten Aktien stiegen um durchschnittlich 163 Prozent, während die 100 schlechtesten Papiere nur um 11,2 Prozent hinzugewannen. Die Unternehmen hinter diesen 100 besten Aktien sitzen jedoch auf einem Schuldenberg von insgesamt mehr als vier Billionen Dollar, verglichen mit 746 Milliarden der 100 am schlechtesten abschneidenden Unternehmen.
Am 9. März, dem Beginn der Rally, überstieg die Verschuldung von 70 der 100 Unternehmen mit der besten Kursentwicklung sogar deren Marktwert, wohingegen dies nur bei 19 der 100 Unternehmen mit der schlechtesten Performance der Fall war.
Jahrelang war Jeremy Grantham, Mitgründer des Vermögensverwalters GMO, ein pessimistischer Investor, vertrat Anfang März jedoch die Ansicht, dass die Aktienmärkte nun ihren Boden erreicht haben könnten.
Wie viele andere Investoren auch, sei er allerdings überrascht gewesen, wie unverhältnismäßig stark die Rally von Aktien minderer Qualität getrieben worden sei, sagte Grantham vor kurzem in einer Rede anlässlich der Morningstar Investment Conference. „Das ist eine Ramschrally.“
William Rutherford, Vorstandsvorsitzender von Rutherford Investment Management, bläst ins gleiche Horn und bezeichnet die vergangenen drei Monate als „dash to trash“ (Jagd nach Müll). Rutherfords Fonds hielt an Qualitätsaktien fest, von denen er überzeugt war, dass sie die Finanzkrise und die Rezession meistern würden. In der Konsequenz „haben wir einen Großteil der Aufwärtsbewegung verpasst“, sagt er.
Der Markt belohnt riskante Wetten
Für den unabhängigen Marktstrategen Doug Peta drehe die aktuelle Rally die Entwicklung des vergangenen Jahres auf den Kopf, als minderwertige Aktien hochverschuldeter Unternehmen massenhaft abgestoßen wurden, da man befürchtete, dass sie die Rezession und die Finanzkrise nicht überleben würden.
Nachdem sich die Finanzkrise mittlerweile etwas abgeschwächt hat und unter Volkswirten die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung aufkeimt, haben die Märkte damit begonnen, die einst als riskante Wetten eingestuften Papiere mit Kurssteigerungen zu belohnen.
Die jüngste Rally „ist eine zwangsläufige Konsequenz der heftigen Prügel, die die Aktienmärkte einstecken mussten“, sagt Peta. So sei beispielsweise der Aktienkurs von Fifth Third Bancorp im Frühjahr 2009 auf einen Dollar zusammengeschmolzen, ein sicheres Indiz dafür, dass der Markt die Überlebensfähigkeit der Bank stark angezweifelt habe, so Peta. Nach Abschluss der Stresstests von Großbanken schwanden jedoch die Sorgen um Fifth Third und die Aktie zog auf über acht Dollar an. Die Investoren rechneten nun damit, dass „Fifth Third überleben wird - die Regierung hat es schließlich gesagt“, sagt Peta. „Der Aktienkurs bildet sich nun wieder stärker auf Grundlage traditioneller Kennzahlen.“
Eine Strategie, die 2007 oder 2008 für eine überdurchschnittliche Wertentwicklung sorgte, nämlich die Anlage in Aktien mit soliden Bilanzen, dürfte im bisherigen Jahresverlauf für Einbußen gesorgt haben. Die Rally hat demnach viele Portfoliomanager bestraft, die mit dem Geld ihrer Kunden umsichtig und konservativ umgegangen sind. „Für einen verantwortungsbewussten Vermögensverwalter war es sehr schwer, an dieser Entwicklung zu partizipieren“, sagt Rutherford.
„Alle, die aus diesem Grund ins Hintertreffen gerieten, versuchen diesen Rückstand nun verzweifelt wettzumachen“, sagt Grantham. Dies schafft perverse Anreize für Vermögensverwalter, die nicht nur nach ihrer langfristigen Performance, sondern auch nach ihren Quartals- und Jahreserfolgen beurteilt werden. Viele Investoren und Investmentfonds werden anhand des Vergleichsindex' S&P-500 bewertet: Die von den Aktien finanziell angeschlagener Unternehmen angeführte Rally hat diesen marktbreiten Index nach oben getrieben, während die finanziell soliden Akteure hinterher hinkten. „Dies stellt Portfoliomanager vor ein Dilemma“, sagt Peta. „Auf ihnen lastet ein enormer Druck, dem vorherrschen Wind zu folgen“ und ihre bisherige Strategie über Bord zu werfen, ergänzt er.
Ramschaktien könnten ins Straucheln geraten
Für Langfristanleger stellt sich vor allem die Frage, ob diese Rally, und insbesondere der massive Kursauftrieb risikoreicher Aktien, nachhaltig ist. „Die vergangenen Wochen waren eine herrliche Zeit, in denen sich all unsere Probleme aufzulösen schienen“, sagt James King, Vorsitzender und Chief Investment Officer des National Penn Investors Trust. „Wir gehen zwar davon aus, dass der Boden erreicht ist und sich eine positivere Entwicklung abzeichnet, der Weg in Richtung Erholung wird jedoch sehr hindernisreich sein.“ Anleger müssten eine sorgfältige Auswahl treffen, da einige der minderwertigen Aktien ins Straucheln geraten dürften, während andere von der Erholung sogar profitieren könnten, so King.
Die jüngste Rally wirft beunruhigende Fragen auf: War es nicht die exzessive Risikobereitschaft, die uns erst in diese Krise hineinführte? Haben die Investoren die Lehren aus der Finanzkrise schon wieder vergessen? King verweist nicht ohne Stolz darauf, dass er in den vergangenen zwei Jahren die „Schmuddelkinder“ der Finanzkrise gemieden und an „erstklassigen Qualitätsaktien“ festgehalten habe.
Nach seiner Ansicht sei das Problem indes nicht unbedingt auf überhöhte Risiken zurückzuführen gewesen, sondern auf ein mangelndes Verständnis jener Risiken. „Das Problem bestand darin, dass wir das im Markt vorherrschende Risikoniveau schlecht im Griff hatten“, sagt er. „Risikobereitschaft gehört zu unserem Geschäft“, sagt King. „Das ist das Los der Investoren.“ Ob man nun an die Nachhaltigkeit dieser Rally glaubt oder nicht, das Risiko ist ein unvermeidlicher Begleiter der Kapitalanlage. Entscheidend ist daher, klug abzuwägen, wie und wann man diese Risiken eingeht, damit sie sich langfristig auszahlen. Wie auch immer sich die Dinge entwickeln, zahlreiche Marktakteure gehen diese Risiken mit Aktien angeschlagener Unternehmen ein.
Ben Steverman ist Reporter für den Business Week Investing Channel.
Zitiert aus der Financial Times Deutschland
Von Ben Steverman
Schlecht laufende Geschäfte - boomende Aktie
05. Juni 2009
Es scheint ungerecht: Zwei Jahre lang favorisierte der Aktienmarkt umsichtige Unternehmen, die eine Politik der Schuldenvermeidung betrieben, während jene abgestraft wurden, die zu viele Risiken eingingen. In jüngster Zeit genießen jedoch Unternehmen die besondere Gunst des Marktes, die sich nach objektiven Kennzahlen in desolatem Zustand befinden.
Seit dem Markttief vom 9. März hat der Aktienindex S&P-500 um mehr als 35 Prozent zugelegt. Es überrascht nicht, dass einige der vom Markt am stärksten nach unten geprügelten Aktien im Zuge des wieder gestiegenen Risikoappetits der Anleger zur Erholung ansetzen. Überraschend ist allerdings, dass gerade die Papiere der schwächsten Unternehmen auf übermäßige Begeisterung der Investoren stoßen.
Angeführt wurde die Marktrally von Titeln wie Office Depot (mit einem Zuwachs von 742 Prozent), Genworth Financial (628 Prozent), Fifth Third Bancorp (383 Prozent), American International Group (345 Prozent) und der Hotelkette Wyndham Worldwide (304 Prozent).
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Überschuldung? Kein Problem!
Stellt man unter Rückgriff auf Daten von Capital IQ die 100 Aktien des S&P-500 mit der seit 9. März besten Wertentwicklung den 100 Titeln mit der schlechtesten Performance gegenüber, zeigt sich ein markanter Kontrast. Die 100 besten Aktien stiegen um durchschnittlich 163 Prozent, während die 100 schlechtesten Papiere nur um 11,2 Prozent hinzugewannen. Die Unternehmen hinter diesen 100 besten Aktien sitzen jedoch auf einem Schuldenberg von insgesamt mehr als vier Billionen Dollar, verglichen mit 746 Milliarden der 100 am schlechtesten abschneidenden Unternehmen.
Am 9. März, dem Beginn der Rally, überstieg die Verschuldung von 70 der 100 Unternehmen mit der besten Kursentwicklung sogar deren Marktwert, wohingegen dies nur bei 19 der 100 Unternehmen mit der schlechtesten Performance der Fall war.
Jahrelang war Jeremy Grantham, Mitgründer des Vermögensverwalters GMO, ein pessimistischer Investor, vertrat Anfang März jedoch die Ansicht, dass die Aktienmärkte nun ihren Boden erreicht haben könnten.
Wie viele andere Investoren auch, sei er allerdings überrascht gewesen, wie unverhältnismäßig stark die Rally von Aktien minderer Qualität getrieben worden sei, sagte Grantham vor kurzem in einer Rede anlässlich der Morningstar Investment Conference. „Das ist eine Ramschrally.“
William Rutherford, Vorstandsvorsitzender von Rutherford Investment Management, bläst ins gleiche Horn und bezeichnet die vergangenen drei Monate als „dash to trash“ (Jagd nach Müll). Rutherfords Fonds hielt an Qualitätsaktien fest, von denen er überzeugt war, dass sie die Finanzkrise und die Rezession meistern würden. In der Konsequenz „haben wir einen Großteil der Aufwärtsbewegung verpasst“, sagt er.
Der Markt belohnt riskante Wetten
Für den unabhängigen Marktstrategen Doug Peta drehe die aktuelle Rally die Entwicklung des vergangenen Jahres auf den Kopf, als minderwertige Aktien hochverschuldeter Unternehmen massenhaft abgestoßen wurden, da man befürchtete, dass sie die Rezession und die Finanzkrise nicht überleben würden.
Nachdem sich die Finanzkrise mittlerweile etwas abgeschwächt hat und unter Volkswirten die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung aufkeimt, haben die Märkte damit begonnen, die einst als riskante Wetten eingestuften Papiere mit Kurssteigerungen zu belohnen.
Die jüngste Rally „ist eine zwangsläufige Konsequenz der heftigen Prügel, die die Aktienmärkte einstecken mussten“, sagt Peta. So sei beispielsweise der Aktienkurs von Fifth Third Bancorp im Frühjahr 2009 auf einen Dollar zusammengeschmolzen, ein sicheres Indiz dafür, dass der Markt die Überlebensfähigkeit der Bank stark angezweifelt habe, so Peta. Nach Abschluss der Stresstests von Großbanken schwanden jedoch die Sorgen um Fifth Third und die Aktie zog auf über acht Dollar an. Die Investoren rechneten nun damit, dass „Fifth Third überleben wird - die Regierung hat es schließlich gesagt“, sagt Peta. „Der Aktienkurs bildet sich nun wieder stärker auf Grundlage traditioneller Kennzahlen.“
Eine Strategie, die 2007 oder 2008 für eine überdurchschnittliche Wertentwicklung sorgte, nämlich die Anlage in Aktien mit soliden Bilanzen, dürfte im bisherigen Jahresverlauf für Einbußen gesorgt haben. Die Rally hat demnach viele Portfoliomanager bestraft, die mit dem Geld ihrer Kunden umsichtig und konservativ umgegangen sind. „Für einen verantwortungsbewussten Vermögensverwalter war es sehr schwer, an dieser Entwicklung zu partizipieren“, sagt Rutherford.
„Alle, die aus diesem Grund ins Hintertreffen gerieten, versuchen diesen Rückstand nun verzweifelt wettzumachen“, sagt Grantham. Dies schafft perverse Anreize für Vermögensverwalter, die nicht nur nach ihrer langfristigen Performance, sondern auch nach ihren Quartals- und Jahreserfolgen beurteilt werden. Viele Investoren und Investmentfonds werden anhand des Vergleichsindex' S&P-500 bewertet: Die von den Aktien finanziell angeschlagener Unternehmen angeführte Rally hat diesen marktbreiten Index nach oben getrieben, während die finanziell soliden Akteure hinterher hinkten. „Dies stellt Portfoliomanager vor ein Dilemma“, sagt Peta. „Auf ihnen lastet ein enormer Druck, dem vorherrschen Wind zu folgen“ und ihre bisherige Strategie über Bord zu werfen, ergänzt er.
Ramschaktien könnten ins Straucheln geraten
Für Langfristanleger stellt sich vor allem die Frage, ob diese Rally, und insbesondere der massive Kursauftrieb risikoreicher Aktien, nachhaltig ist. „Die vergangenen Wochen waren eine herrliche Zeit, in denen sich all unsere Probleme aufzulösen schienen“, sagt James King, Vorsitzender und Chief Investment Officer des National Penn Investors Trust. „Wir gehen zwar davon aus, dass der Boden erreicht ist und sich eine positivere Entwicklung abzeichnet, der Weg in Richtung Erholung wird jedoch sehr hindernisreich sein.“ Anleger müssten eine sorgfältige Auswahl treffen, da einige der minderwertigen Aktien ins Straucheln geraten dürften, während andere von der Erholung sogar profitieren könnten, so King.
Die jüngste Rally wirft beunruhigende Fragen auf: War es nicht die exzessive Risikobereitschaft, die uns erst in diese Krise hineinführte? Haben die Investoren die Lehren aus der Finanzkrise schon wieder vergessen? King verweist nicht ohne Stolz darauf, dass er in den vergangenen zwei Jahren die „Schmuddelkinder“ der Finanzkrise gemieden und an „erstklassigen Qualitätsaktien“ festgehalten habe.
Nach seiner Ansicht sei das Problem indes nicht unbedingt auf überhöhte Risiken zurückzuführen gewesen, sondern auf ein mangelndes Verständnis jener Risiken. „Das Problem bestand darin, dass wir das im Markt vorherrschende Risikoniveau schlecht im Griff hatten“, sagt er. „Risikobereitschaft gehört zu unserem Geschäft“, sagt King. „Das ist das Los der Investoren.“ Ob man nun an die Nachhaltigkeit dieser Rally glaubt oder nicht, das Risiko ist ein unvermeidlicher Begleiter der Kapitalanlage. Entscheidend ist daher, klug abzuwägen, wie und wann man diese Risiken eingeht, damit sie sich langfristig auszahlen. Wie auch immer sich die Dinge entwickeln, zahlreiche Marktakteure gehen diese Risiken mit Aktien angeschlagener Unternehmen ein.
Ben Steverman ist Reporter für den Business Week Investing Channel.
Zitiert aus der Financial Times Deutschland
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