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Montag, 3. November 2008
GESTERN VOR EINEM JAHR
the great gate, 12:27h
Freitag, 2. November 2007
the great gate, 15:35h
IRONIE – WIE GEHT DAS?
"Meine Eltern setzten mich im Frühjahr 1968 in einen Kinderwagen und schoben mich auf eine Demonstration gegen die Notstandsgesetze. Zu diesem Zeitpunkt war mein politisches Bewusstsein noch nicht ganz entwickelt: Ich war gerade ein Jahr alt geworden."
Fr. U. Poschardt
Und jetzt gehen Sie bitte die Treppe runter, erste Tür links, bei
THREAD einmal klingeln. Gute Unterhaltung
the great gate, 15:35h
IRONIE – WIE GEHT DAS?
"Meine Eltern setzten mich im Frühjahr 1968 in einen Kinderwagen und schoben mich auf eine Demonstration gegen die Notstandsgesetze. Zu diesem Zeitpunkt war mein politisches Bewusstsein noch nicht ganz entwickelt: Ich war gerade ein Jahr alt geworden."
Fr. U. Poschardt
Und jetzt gehen Sie bitte die Treppe runter, erste Tür links, bei
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Freitag, 31. Oktober 2008
Also sprach der Kritiker von WEISSGARNIX
the great gate, 22:25h
Zitat WEISSGARNIX: „Die laufende Dividende aus einer Aktie dient in der Mehrzahl der Fälle der Bedienung irgendwelcher Zahlungsverpflichtungen, die mit dem Erwerb dieser Position eingegangen wurden: bei Pensionsfonds und Lebensversicherungen den laufenden Renten- und Schadensfallzahlungen, bei Investmentfonds der Bedienung von Auszahlungswünschen, bei Hedgefonds und industriellen Investoren der Bedienung von mehr oder weniger klassischen Krediten. Und selbst bei vielen Privatinvestoren werden mittels dieser laufenden Erträge Zahlungsverpflichtungen abgedeckt, etwa die des täglichen Lebensunterhalts.“ Zitat Ende
Das ist wohl das Argument, und es besagt eigentlich nur, dass die Dividende zur Stützung der unter dem nun schon fast ein Jahr andauernden Deleveraging leidenden assets beiträgt und deshalb ihre Ausschüttung vom Staat nicht unterbunden werden sollte.
Okay. Ich bin kein professioneller Buchhalter, sondern kenn mich nur in politischer Ökonomie a bisserl aus, und ich lass mich natürlich gern auch eines Besseren belehren, Herr Weissgarnix aaaahaber:
Wenn man davon absieht, dass die Revenuen aus Dividenden in der Regel nur zu einem Drittel zur Finanzierung der laufenden Investments verbucht werden, zwei Drittel jedoch als Rückstellungen oder Sondervermögen verwaltet werden, oder völlig unabhängig des von Dir, weissgarnix angeführten Schuldendienstes der Kapital-Eigner Verwendung finden, hättest du immerhin ein Drittel recht.
Da du freilich über diesen jeweils firmeninternen, buchhalterischen Sachverhalt hinaus ferner auch noch davon absiehst, dass die von den per Bailout subventionierten Instituten ausgeschütteten Dividenden im auch für dich günstigsten anzunehmenden Fall nur in zwei von drei Fällen auch wirklich an Aktionäre bezahlt werden, die diese Dividenden so wie von dir geschildert zur Finanzierung ihrer als Aktiva gehaltenen „Forderungen“ nutzen, weil eben nur maximal zwei Drittel dieser von den fraglichen Dividenden „betroffenen“ Aktionäre in den von dir genannten Fonds und Kapital-Gesellschaften tatsächlich involviert sind, wird auch dieses letzte dich ins Recht setzende Drittel deiner Argumentation hinfällig.
Ergebnis: Du hast also nicht mal ein bisschen recht, weissgarnix. Dein Plädoyer gegen Restriktionen des angebotsorientierten Kapital-Marktzirkus ist – wie man hier in München sagen würde – zwar auf den ersten Blick bestechend, aber nach näherer Betrachtung des forschen, ebenso süffisant und keck wie sachverständig anmutenden Vortrags und anschließender reiflicher Überlegung am Ende dann doch für die Katz, mit Verlaub gesagt und ohne den weissgarnix kränken zu wollen.
Was aber – und das macht das Plädoyer dann doch interessant – ist denn so falsch an dem Argument? Das habe ich mich etwa eine Stunde lang gefragt indem ich mir diese eine Stunde lang ein mögliches Gegen-Argument nach dem anderen überlegte, bis ich endlich auf den Gedanken kam, dass das ja völlig sinnlos ist. Was an einem Argument falsch ist lässt sich nämlich nicht mit Gegen-Argumenten erklären, sondern wird nur klar, wenn man sich mit der Argumentation richtig beschäftigt und sie sich vernünftig auseinandersetzt. Kaum wusste ich diesen eigentlich uralten, aber offenbar verschütteten Grundgedanken des wissenschaftlichen Vorgehens wieder, schon sah die Sache anders aus und die Frage was am Argument von weissgarnix falsch ist, war keine Frage nach einem richtigen Argument, das gegen das erwiesenermaßen unrichtige gesetzt werden könnte, um durch den anschließenden Vergleich beider Argumente schlussendlich die Erkenntnis zu gewinnen, wie und weshalb das Unrichtige unrichtig und was genau an ihm falsch sei. Die Antwort war viel einfacher, nämlich eben keine Sache der theoretischen Reflexion, sondern der praktischen Auseinandersetzung mit der Sache. Und die Sache ist eben in diesem Fall die Auseinandersetzung selbst.
To make a long story short: Die Antwort darauf gibst du selbst, weissgarnix, indem du in deinem Plädoyer gleich nach der oben zitierten Passage eine komische Frage stellst, nämlich die: Was wäre, wenn die Aktien von Banken, die auf staatliche Kapitalzuflüsse angewiesen sind, von ihren Besitzern verkauft werden und damit an Wert verlieren und deshalb in noch größerem Umfang verkauft werden und noch weiter an Wert verlieren und so fort?
Das scheint für den weissgarnix offenbar der entscheidende Gesichtspunkt zu sein und es ist aber doch nur eine wirklich komische Frage. Warum?
Darum: Weil eben dieses Szenario sinkender Aktien- und Wertpapier-Kurse von dir in der Fragestellung in den Konjunktiv gesetzt wird, obwohl das Szenario doch keine Option, sondern einen realen Sachverhalt verdeutlicht, der als nicht nur von dir, sondern auch vom „Markt“ und eben auch von den Herren Paulson und Bernanke seit der Lehman-Pleite akzeptierter Befund zudem den Grund und die Notwendigkeit der staatlichen Intervention geliefert hat. Aus Spaß an der Freude ihrer Gegner werden sie nämlich nicht beschlossen haben den halben Bankensektor unter die staatliche Kandare zu nehmen.
Aber zurück zur Sache weisgarnix: Die Frage ist deshalb komisch, weil sie eben so widersinnig wie explizit unlogisch von der a. a. O. von dir selbst als falsch weil widerlegten Annahme ausgeht, dass das Deleveraging entgegen der nicht nur in diesem Blog gegebenen Erklärungen nicht als Bedingung der Möglichkeit des Bailouts erkannt wurde, sondern vielleicht eine Folge der staatlichen Spritzen bzw. der sie flankierenden Restriktionen des Kapital-Gewinnausschüttungs-und-Verwertungs-Geschäfts sein könnte.
Die an sich schon kuriose Frage, was wäre, wenn der Wertverfall nicht nur ein empirisches Faktum, sondern auch das Gegenteil, nämlich ein hypothetisches Ereignis sein könnte, wird sogar richtig gehend absurd auf die Spitze getrieben durch die unvermittelte Erfindung eines kausalen Zusammenhangs zwischen Dividendensperre, Rekapitalisierung der Banken, Ertragswertminderung der assets und dem massiven Verkauf entsprechender Aktien durch ihre Eigentümer, was sich im Originalton im Weissgarnix-Plädoyer dann so anhört:
"Wenn nun aber Investoren massiv Aktien abgeben, weil aus denen kein laufender Ertrag mehr zu erzielen ist, etwa weil man die Rekapitalisierung mit einer Dividendensperre verbindet, was hätte man dann insgesamt gewonnen? Zitat Ende
Ja eben. Was gewinnt man in der Argumentation, wenn man die Tatsachen einfach so unvermittelt negiert und mit den schon mal selbst getroffenen Schlussfolgerungen auch die Logik kurzerhand auf den Kopf stellt?
Zitat wgn: „Nichts!“
Das ist wohl wahr.
Aber halt. Der Sinn der umständlichen Fragestellerei war ja nicht, hier blöde Witze auf Kosten von Weissgarnix zu machen, sondern herauszufinden, was an dem wgn-Argument denn falsch ist. Bislang hat sich nur gezeigt, dass sich die Argumentation in eine Reihe in sich widersprüchlicher und kontrafaktischer Aussagen auseinander nehmen lässt. Was aber ist jetzt genau falsch am Argument? Weissgarnix verrät es uns am Ende seiner Ausführung, wenn er, was er vermitteln will in einem Satz zusammenfasst:
Zitat WGN: „Diese Verkaufswelle würde die Vermögenspreise erst recht implodieren lassen, man hätte sich diesen ganzen Bailout also gleich ganz schenken können.“
Was soll das heißen „erst recht“? Als ob die spätestens seit September 2008 de facto implodierten Gewinnerwartungen öfter als einmal implodieren könnten, womöglich nach ihrer faktisch erfolgten Entwertung auch noch de jure oder womöglich auch theoretisch noch mal entwertet werden, als implodierende Implosionen, die dann Verluste in Gewinn umschlagen lassen, wer weiß? Ich weissesnicht, was weissgarnix damit meint!
Und es soll womöglich auch nur heißen, und ich fürchte prof.sinngemäß: Der Staat wäre verantwortlich, weil seine mit Gläubigerschutz-Sicherungsmaßnahmen ausgestatteten Bailouts die negativen Effekte der allgemeinen Vermögenswertminderung verstärken, die gleich wieder woher kommen? Aus der vom Staat beschlossenen Einschränkung des Rechts der Banken über ihre liquiden und in Anlagevermögen gebunden Mittel frei und kraft eigener unternehmerischer Willkür zu verfügen...
So nämlich lautet der alte Refrain des immer grünen Schlagers vom Segen der möglichst deregulierten freien Marktwirtschaft, den der weissgarnix mitsingt, aber so klingen will, als sei er gar nicht einverstanden, sondern hätte etwas dagegen.
Hat er aber, wie gezeigt, überhaupt nicht.
Bis der nächste Bailout fällig wird, weil die aktuell spendierten Milliarden nach allen Regeln der Kredit-Verbriefungs-Kunst in plötzlich illiquide Absatzmärkte verschossen sind. Dann beißt sich dann die marktliberale Katze wieder einmal mehr in den Schwanz.
Was diese Herumargumentierei hier soll?
Das geht doch auf den Sack!
Genau!
Diese leidige und auch sehr alte Frage nach dem richtigen Umgang mit den Dividenden wird in den kommenden Wochen noch ganz anders auf den Sack gehn! Und wann, wenn nicht am Totensonntag, ergibt sich schon mal die passende Gelegenheit, sich – wenn auch nur ein wenig – vorzubereiten.
Das ganze Plädoyer auf der homebase von WEISSGARNIX steht dann hier:
http://www.weissgarnix.de/?p=663#more-663
Das ist wohl das Argument, und es besagt eigentlich nur, dass die Dividende zur Stützung der unter dem nun schon fast ein Jahr andauernden Deleveraging leidenden assets beiträgt und deshalb ihre Ausschüttung vom Staat nicht unterbunden werden sollte.
Okay. Ich bin kein professioneller Buchhalter, sondern kenn mich nur in politischer Ökonomie a bisserl aus, und ich lass mich natürlich gern auch eines Besseren belehren, Herr Weissgarnix aaaahaber:
Wenn man davon absieht, dass die Revenuen aus Dividenden in der Regel nur zu einem Drittel zur Finanzierung der laufenden Investments verbucht werden, zwei Drittel jedoch als Rückstellungen oder Sondervermögen verwaltet werden, oder völlig unabhängig des von Dir, weissgarnix angeführten Schuldendienstes der Kapital-Eigner Verwendung finden, hättest du immerhin ein Drittel recht.
Da du freilich über diesen jeweils firmeninternen, buchhalterischen Sachverhalt hinaus ferner auch noch davon absiehst, dass die von den per Bailout subventionierten Instituten ausgeschütteten Dividenden im auch für dich günstigsten anzunehmenden Fall nur in zwei von drei Fällen auch wirklich an Aktionäre bezahlt werden, die diese Dividenden so wie von dir geschildert zur Finanzierung ihrer als Aktiva gehaltenen „Forderungen“ nutzen, weil eben nur maximal zwei Drittel dieser von den fraglichen Dividenden „betroffenen“ Aktionäre in den von dir genannten Fonds und Kapital-Gesellschaften tatsächlich involviert sind, wird auch dieses letzte dich ins Recht setzende Drittel deiner Argumentation hinfällig.
Ergebnis: Du hast also nicht mal ein bisschen recht, weissgarnix. Dein Plädoyer gegen Restriktionen des angebotsorientierten Kapital-Marktzirkus ist – wie man hier in München sagen würde – zwar auf den ersten Blick bestechend, aber nach näherer Betrachtung des forschen, ebenso süffisant und keck wie sachverständig anmutenden Vortrags und anschließender reiflicher Überlegung am Ende dann doch für die Katz, mit Verlaub gesagt und ohne den weissgarnix kränken zu wollen.
Was aber – und das macht das Plädoyer dann doch interessant – ist denn so falsch an dem Argument? Das habe ich mich etwa eine Stunde lang gefragt indem ich mir diese eine Stunde lang ein mögliches Gegen-Argument nach dem anderen überlegte, bis ich endlich auf den Gedanken kam, dass das ja völlig sinnlos ist. Was an einem Argument falsch ist lässt sich nämlich nicht mit Gegen-Argumenten erklären, sondern wird nur klar, wenn man sich mit der Argumentation richtig beschäftigt und sie sich vernünftig auseinandersetzt. Kaum wusste ich diesen eigentlich uralten, aber offenbar verschütteten Grundgedanken des wissenschaftlichen Vorgehens wieder, schon sah die Sache anders aus und die Frage was am Argument von weissgarnix falsch ist, war keine Frage nach einem richtigen Argument, das gegen das erwiesenermaßen unrichtige gesetzt werden könnte, um durch den anschließenden Vergleich beider Argumente schlussendlich die Erkenntnis zu gewinnen, wie und weshalb das Unrichtige unrichtig und was genau an ihm falsch sei. Die Antwort war viel einfacher, nämlich eben keine Sache der theoretischen Reflexion, sondern der praktischen Auseinandersetzung mit der Sache. Und die Sache ist eben in diesem Fall die Auseinandersetzung selbst.
To make a long story short: Die Antwort darauf gibst du selbst, weissgarnix, indem du in deinem Plädoyer gleich nach der oben zitierten Passage eine komische Frage stellst, nämlich die: Was wäre, wenn die Aktien von Banken, die auf staatliche Kapitalzuflüsse angewiesen sind, von ihren Besitzern verkauft werden und damit an Wert verlieren und deshalb in noch größerem Umfang verkauft werden und noch weiter an Wert verlieren und so fort?
Das scheint für den weissgarnix offenbar der entscheidende Gesichtspunkt zu sein und es ist aber doch nur eine wirklich komische Frage. Warum?
Darum: Weil eben dieses Szenario sinkender Aktien- und Wertpapier-Kurse von dir in der Fragestellung in den Konjunktiv gesetzt wird, obwohl das Szenario doch keine Option, sondern einen realen Sachverhalt verdeutlicht, der als nicht nur von dir, sondern auch vom „Markt“ und eben auch von den Herren Paulson und Bernanke seit der Lehman-Pleite akzeptierter Befund zudem den Grund und die Notwendigkeit der staatlichen Intervention geliefert hat. Aus Spaß an der Freude ihrer Gegner werden sie nämlich nicht beschlossen haben den halben Bankensektor unter die staatliche Kandare zu nehmen.
Aber zurück zur Sache weisgarnix: Die Frage ist deshalb komisch, weil sie eben so widersinnig wie explizit unlogisch von der a. a. O. von dir selbst als falsch weil widerlegten Annahme ausgeht, dass das Deleveraging entgegen der nicht nur in diesem Blog gegebenen Erklärungen nicht als Bedingung der Möglichkeit des Bailouts erkannt wurde, sondern vielleicht eine Folge der staatlichen Spritzen bzw. der sie flankierenden Restriktionen des Kapital-Gewinnausschüttungs-und-Verwertungs-Geschäfts sein könnte.
Die an sich schon kuriose Frage, was wäre, wenn der Wertverfall nicht nur ein empirisches Faktum, sondern auch das Gegenteil, nämlich ein hypothetisches Ereignis sein könnte, wird sogar richtig gehend absurd auf die Spitze getrieben durch die unvermittelte Erfindung eines kausalen Zusammenhangs zwischen Dividendensperre, Rekapitalisierung der Banken, Ertragswertminderung der assets und dem massiven Verkauf entsprechender Aktien durch ihre Eigentümer, was sich im Originalton im Weissgarnix-Plädoyer dann so anhört:
"Wenn nun aber Investoren massiv Aktien abgeben, weil aus denen kein laufender Ertrag mehr zu erzielen ist, etwa weil man die Rekapitalisierung mit einer Dividendensperre verbindet, was hätte man dann insgesamt gewonnen? Zitat Ende
Ja eben. Was gewinnt man in der Argumentation, wenn man die Tatsachen einfach so unvermittelt negiert und mit den schon mal selbst getroffenen Schlussfolgerungen auch die Logik kurzerhand auf den Kopf stellt?
Zitat wgn: „Nichts!“
Das ist wohl wahr.
Aber halt. Der Sinn der umständlichen Fragestellerei war ja nicht, hier blöde Witze auf Kosten von Weissgarnix zu machen, sondern herauszufinden, was an dem wgn-Argument denn falsch ist. Bislang hat sich nur gezeigt, dass sich die Argumentation in eine Reihe in sich widersprüchlicher und kontrafaktischer Aussagen auseinander nehmen lässt. Was aber ist jetzt genau falsch am Argument? Weissgarnix verrät es uns am Ende seiner Ausführung, wenn er, was er vermitteln will in einem Satz zusammenfasst:
Zitat WGN: „Diese Verkaufswelle würde die Vermögenspreise erst recht implodieren lassen, man hätte sich diesen ganzen Bailout also gleich ganz schenken können.“
Was soll das heißen „erst recht“? Als ob die spätestens seit September 2008 de facto implodierten Gewinnerwartungen öfter als einmal implodieren könnten, womöglich nach ihrer faktisch erfolgten Entwertung auch noch de jure oder womöglich auch theoretisch noch mal entwertet werden, als implodierende Implosionen, die dann Verluste in Gewinn umschlagen lassen, wer weiß? Ich weissesnicht, was weissgarnix damit meint!
Und es soll womöglich auch nur heißen, und ich fürchte prof.sinngemäß: Der Staat wäre verantwortlich, weil seine mit Gläubigerschutz-Sicherungsmaßnahmen ausgestatteten Bailouts die negativen Effekte der allgemeinen Vermögenswertminderung verstärken, die gleich wieder woher kommen? Aus der vom Staat beschlossenen Einschränkung des Rechts der Banken über ihre liquiden und in Anlagevermögen gebunden Mittel frei und kraft eigener unternehmerischer Willkür zu verfügen...
So nämlich lautet der alte Refrain des immer grünen Schlagers vom Segen der möglichst deregulierten freien Marktwirtschaft, den der weissgarnix mitsingt, aber so klingen will, als sei er gar nicht einverstanden, sondern hätte etwas dagegen.
Hat er aber, wie gezeigt, überhaupt nicht.
Bis der nächste Bailout fällig wird, weil die aktuell spendierten Milliarden nach allen Regeln der Kredit-Verbriefungs-Kunst in plötzlich illiquide Absatzmärkte verschossen sind. Dann beißt sich dann die marktliberale Katze wieder einmal mehr in den Schwanz.
Was diese Herumargumentierei hier soll?
Das geht doch auf den Sack!
Genau!
Diese leidige und auch sehr alte Frage nach dem richtigen Umgang mit den Dividenden wird in den kommenden Wochen noch ganz anders auf den Sack gehn! Und wann, wenn nicht am Totensonntag, ergibt sich schon mal die passende Gelegenheit, sich – wenn auch nur ein wenig – vorzubereiten.
Das ganze Plädoyer auf der homebase von WEISSGARNIX steht dann hier:
http://www.weissgarnix.de/?p=663#more-663
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Mittwoch, 29. Oktober 2008
Demokratische Republik Kongo photos homelands and no story
the great gate, 15:00h
Wien/Goma. Dass im Jänner im Ostkongo ein Waffenstillstand geschlossen wurde, scheint nicht neun Monate her zu sein, sondern eine Ewigkeit: Seit August sind die Kämpfe zwischen Rebellen und Armee in der Provinz Nordkivu wieder voll entbrannt, zwischen den Fronten 18.000 UN-Blauhelme.
KATANGA

Bedrohte Arten

Reich an Bodenschätzen

UN preloaded

Nation Building

Ärztin Ohne Grenzen

After The Coltan Rush

KATANGA

Bedrohte Arten

Reich an Bodenschätzen

UN preloaded

Nation Building

Ärztin Ohne Grenzen

After The Coltan Rush

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Freitag, 24. Oktober 2008
Marijuana
the great gate, 18:06h
Wer den Schaden hat, braucht sich um Spott nicht zu sorgen. Stimmt. Geht sogar inzwischen soweit, dass wer den Dachschaden immer schon weg hatte, weil er von den fundamentals seiner christlich-abendländisch kapitalistisch-demokratischen Weltordnung felsenfest überzeugt ist, sich um seine lächerliche Vorstellung, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte, weil ihm seine „Wirtschaft“ und sein „Staat“ unterm Arsch wegbrechen, seit heute auch keine Sorgen mehr machen muss.
Denn heute ist wieder mal Weltuntergang.
Es herrscht wieder mal nackte Panik, dass der ganze Schrott, an den man geglaubt hat, nichts wert ist und einem schon in der nächsten Stunde keiner mehr abkaufen wird, was man heute früh um neun noch geglaubt hat, einem Bank-Analysten abnehmen zu müssen, weil doch die Charts und die Informationen und das Maßnahmenpaket der Regierung und überhaupt die Anzeichen, dass sich die Märkte doch endlich auch mal stabilisieren oder wenigstens ein bisschen stabilisieren äh müssen, müssten, äh sollten, sollen... Ach du Scheiße – rette sich wer kann...
Von Frankfurt über London bis nach New York gellt also in diesen Stunden wieder mal der verzweifelter Schrei: „Wohin bloß mit dem ganzen Scheiß?“ und gerade die mit der Materie der kapitalistischen Wertvermehrung vertrautesten Insider denken nur noch ans „Raus hier!“ und werden buchstäblich stocknarrisch, weil sie heute nicht mal mehr einen Ausgang in irgendeinen scheißsicheren Hafen für sich und ihre eigentlich doch so überzeugend wirkenden Wertanlagen sehen.
Neu daran ist, dass sich der heutige Crash wohl auf die Psyche der ihren Dachschaden für normal haltenden Damen und Herren Bürger und Bürgerinnen aller Bildungsmilieus und Einkommensschichten schlagen und sicher bemerkenswerte Spuren hinterlassen wird. Nachdem viele schon arg ins Grübeln gekommen sind in den vergangenen Monaten, werden die ersten jetzt wirklich Angst bekommen bei der Vorstellung, wie denn das jetzt so weitergeht, wenn es so weitergeht. Und bei nicht wenigen, insbesondere angeblich gebildeten Leuten wird man auch „erste Anzeichen von Verrücktheit“ feststellen müssen, wie sie der Thomas Bernhard in seiner kleinen Prosa „Gehen“ seinerzeit absolut großartig beschrieben hat.
Und das sind nun wirklich keine schönen Aussichten, wenn die in ihren Berufen und Stellungen über Jahre und Jahrzehnte verblödeten und ums Denken gebrachten nun auch noch richtig verrückt werden, weil sie dem guten alten einfachen Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate nur noch mit dem blanken Wahnsinn begegnen können, dass dieses Gesetz doch nicht stimmen darf, da sie doch so fest daran glauben und immer wieder in ständigen Variationen wiederholt haben, dass es nicht stimmen kann!
Nein, schöne Aussichten sind das nicht. Auch wenn es zu sehr vielen, sehr lustigen Szenen und Kapriolen kommen wird in den Parlamenten und nicht nur in den Parlamenten.
Und wirklich helfen wird man den zu Deppen gemachten Helden und Heldinnen der freien und sozialen Marktwirtschaft auch nicht können, denn es ist ja ihr Spiel, das ihnen nun also so übel mitspielt und sie bis an ihr gemeinsames bittere Ende treiben wird, solange sie es nicht kapieren.
Also das einzige, was mir auf Anhieb einfiele, um sie wenigstens vor den ganz groben, ganz überraschend über sie hereinbrechenden Psychosen zu bewahren, wäre, ihnen ein wenig Marijuana zu empfehlen. Nicht viel. Nur gerade so viel, dass sie an und erst mal nur für sich merken, dass und wie relativ dieses komische Ding ist, von dem sie glauben es wäre ihr gesunder, von der Erfahrung geschulter und je nach Bedarf konstruktiv, kritisch oder sonst wie eingestellter Verstand.***
Wer kapieren will, was an den Börsen und nicht nur an den Börsen los ist, und noch weiß, dass Begriffe nicht nur was zum Werbetexte basteln sind, kann sich, aber das ist ja nun auch nichts Neues und wird enem Deppen in seiner Not auch nicht wirklich weiter helfen, auf folgender Website informieren: www.gegenstandpunkt.de Aktuelle Empfehlung: Die Diskussions-Protokolle der jours fixes
Das wäre dann mein vernünftiger Vorschlag zum heutigen Schwarzen Freitag. Dem wievielten eigentlich inzwischen?
***Dies soll nicht als Plädoyer genommen werden, durch Kiffen eventuell das kleine bürgerliche Bewusstsein zu erweitern, sondern ganz im Gegenteil dazu auffordern, sich ohne Selbsterfahrungsgruppe, religiöses Erweckungserlebnis, Voodoo, Techno-Disco-Trance oder irgendeinem anderen marktgängigen Hirnweichspüler mit eingebauter Wirkt-sofort-und-sorglos-Garantie, den sogenannten Positivismus auch des eigenen Bewusstsein als eine wirkliche Schranke im Denken des Denkens beim Denken klar zu machen durch einfaches kennen lernen. Aber Obacht! Marijuana ist nix für Kinder und wirkt natürlich bei jedem anders. Und nur ein bisserl zuviel THC oder zu wenig – und schon ist die Konzentration perdu und alles was du siehst, hörst und sonst wie mitkriegst erscheint nur noch echt komisch und eigenartig und so unglaublich interessant – und Booom, schon geht er ab, der Laberflash, der dann nicht nur den Freunden und Bekannten, die einem zuhören müssen, sofort auf die Nerven geht.
Gez. Dr. House
Denn heute ist wieder mal Weltuntergang.
Es herrscht wieder mal nackte Panik, dass der ganze Schrott, an den man geglaubt hat, nichts wert ist und einem schon in der nächsten Stunde keiner mehr abkaufen wird, was man heute früh um neun noch geglaubt hat, einem Bank-Analysten abnehmen zu müssen, weil doch die Charts und die Informationen und das Maßnahmenpaket der Regierung und überhaupt die Anzeichen, dass sich die Märkte doch endlich auch mal stabilisieren oder wenigstens ein bisschen stabilisieren äh müssen, müssten, äh sollten, sollen... Ach du Scheiße – rette sich wer kann...
Von Frankfurt über London bis nach New York gellt also in diesen Stunden wieder mal der verzweifelter Schrei: „Wohin bloß mit dem ganzen Scheiß?“ und gerade die mit der Materie der kapitalistischen Wertvermehrung vertrautesten Insider denken nur noch ans „Raus hier!“ und werden buchstäblich stocknarrisch, weil sie heute nicht mal mehr einen Ausgang in irgendeinen scheißsicheren Hafen für sich und ihre eigentlich doch so überzeugend wirkenden Wertanlagen sehen.
Neu daran ist, dass sich der heutige Crash wohl auf die Psyche der ihren Dachschaden für normal haltenden Damen und Herren Bürger und Bürgerinnen aller Bildungsmilieus und Einkommensschichten schlagen und sicher bemerkenswerte Spuren hinterlassen wird. Nachdem viele schon arg ins Grübeln gekommen sind in den vergangenen Monaten, werden die ersten jetzt wirklich Angst bekommen bei der Vorstellung, wie denn das jetzt so weitergeht, wenn es so weitergeht. Und bei nicht wenigen, insbesondere angeblich gebildeten Leuten wird man auch „erste Anzeichen von Verrücktheit“ feststellen müssen, wie sie der Thomas Bernhard in seiner kleinen Prosa „Gehen“ seinerzeit absolut großartig beschrieben hat.
Und das sind nun wirklich keine schönen Aussichten, wenn die in ihren Berufen und Stellungen über Jahre und Jahrzehnte verblödeten und ums Denken gebrachten nun auch noch richtig verrückt werden, weil sie dem guten alten einfachen Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate nur noch mit dem blanken Wahnsinn begegnen können, dass dieses Gesetz doch nicht stimmen darf, da sie doch so fest daran glauben und immer wieder in ständigen Variationen wiederholt haben, dass es nicht stimmen kann!
Nein, schöne Aussichten sind das nicht. Auch wenn es zu sehr vielen, sehr lustigen Szenen und Kapriolen kommen wird in den Parlamenten und nicht nur in den Parlamenten.
Und wirklich helfen wird man den zu Deppen gemachten Helden und Heldinnen der freien und sozialen Marktwirtschaft auch nicht können, denn es ist ja ihr Spiel, das ihnen nun also so übel mitspielt und sie bis an ihr gemeinsames bittere Ende treiben wird, solange sie es nicht kapieren.
Also das einzige, was mir auf Anhieb einfiele, um sie wenigstens vor den ganz groben, ganz überraschend über sie hereinbrechenden Psychosen zu bewahren, wäre, ihnen ein wenig Marijuana zu empfehlen. Nicht viel. Nur gerade so viel, dass sie an und erst mal nur für sich merken, dass und wie relativ dieses komische Ding ist, von dem sie glauben es wäre ihr gesunder, von der Erfahrung geschulter und je nach Bedarf konstruktiv, kritisch oder sonst wie eingestellter Verstand.***
Wer kapieren will, was an den Börsen und nicht nur an den Börsen los ist, und noch weiß, dass Begriffe nicht nur was zum Werbetexte basteln sind, kann sich, aber das ist ja nun auch nichts Neues und wird enem Deppen in seiner Not auch nicht wirklich weiter helfen, auf folgender Website informieren: www.gegenstandpunkt.de Aktuelle Empfehlung: Die Diskussions-Protokolle der jours fixes
Das wäre dann mein vernünftiger Vorschlag zum heutigen Schwarzen Freitag. Dem wievielten eigentlich inzwischen?
***Dies soll nicht als Plädoyer genommen werden, durch Kiffen eventuell das kleine bürgerliche Bewusstsein zu erweitern, sondern ganz im Gegenteil dazu auffordern, sich ohne Selbsterfahrungsgruppe, religiöses Erweckungserlebnis, Voodoo, Techno-Disco-Trance oder irgendeinem anderen marktgängigen Hirnweichspüler mit eingebauter Wirkt-sofort-und-sorglos-Garantie, den sogenannten Positivismus auch des eigenen Bewusstsein als eine wirkliche Schranke im Denken des Denkens beim Denken klar zu machen durch einfaches kennen lernen. Aber Obacht! Marijuana ist nix für Kinder und wirkt natürlich bei jedem anders. Und nur ein bisserl zuviel THC oder zu wenig – und schon ist die Konzentration perdu und alles was du siehst, hörst und sonst wie mitkriegst erscheint nur noch echt komisch und eigenartig und so unglaublich interessant – und Booom, schon geht er ab, der Laberflash, der dann nicht nur den Freunden und Bekannten, die einem zuhören müssen, sofort auf die Nerven geht.
Gez. Dr. House
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Donnerstag, 23. Oktober 2008
How to read an SZ-Interview
the great gate, 17:29h
Seit elf Jahren kontrolliert Helmut Perlet, 61, die Finanzen des europaweit größten privaten Versicherers Allianz mit Sitz in München. Im ersten Interview seit der Finanzkrise lobt der Oberbayer das Krisenmanagement der Bundesregierung. Für die Kritik an den Managern hat er Verständnis: Es seien viele Fehler gemacht worden. Die Allianz stehe weiter gut da. Sie habe "ausreichend Kapital und ein kerngesundes Versicherungsgeschäft". Der Verkauf der Dresdner an die Commerzbank sei nicht gefährdet: "Alles läuft planmäßig."
SZ: Herr Perlet, das Rettungspaket der Bundesregierung ist unter Dach und Fach. Zufrieden mit dem Ergebnis?
Perlet: Das Ergebnis ist grundsätzlich sehr positiv. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Geschwindigkeit, mit der das gemacht wurde, ist beeindruckend. Ich finde es nur schade, dass wir jetzt eine Diskussion haben, die eine gewisse stigmatisierende Wirkung hat. Also die Frage, wer das Paket in Anspruch nimmt. Da wird der Eindruck erweckt, es wäre jetzt ein Problem, dort mitzumachen. Das kann nicht zum Gelingen des Ganzen beitragen.
Mit anderen Worten: Oh oh! Ist es jetzt soweit? Ist jetzt sogar der Allianz das Geld ausgegangen? Oder warum sonst, beschleimt der Herr Perlet mit seinem Assi aus der SZ die Regierung?
SZ: Wie ist denn dieser Eindruck entstanden?
Perlet: Das ist nicht Schuld des Staates, sondern es liegt an verschiedenen Diskussionsbeiträgen, die landauf, landab geleistet werden.
Mit anderen Worten: Meine Güte. Der Herr Perlet beschleimt ja wirklich die Regierung! Steht es so schlimm um die Allianz?
SZ: Einer der Diskussionsbeiträge stammt von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der gesagt haben soll: "Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden."
Perlet: Das möchte ich nicht kommentieren. Ich sage nur so viel: Jedes Institut hat die Möglichkeit, das Maßnahmenpaket zu nutzen. Deswegen sollten sich alle hinsetzen und verantwortungsvoll prüfen, ob das für sie die beste Lösung ist.
Mit anderen Worten: Scheiße! Es ist so schlimm! Jetzt ist es soweit. Die Allianz braucht Geld vom Staat!
SZ: Sie fänden es nicht ehrenrührig, Geld anzunehmen, wenn es sein muss?
Perlet: Nein, absolut nicht. Es geht doch nicht um die Eitelkeiten von Banken und Managern, es geht doch vor allem um die Einlagen von Kunden. Und in deren Interesse muss man die besten Entscheidungen treffen.
Mit anderen Worten: Oh mei, oh mei! So schlimm! Geht’s´der Allianz jetzt schon ans Eingemachte! Oh mei, oh mei! Peinlich!
SZ: Wenn alle mitmachen müssten, wäre es für keinen peinlich?
Perlet: In den USA hat man in der Tat daraus eine Zwangsveranstaltung gemacht. Allerdings sind in Folge dessen nun einzelne Institute mit 20 Prozent Kernkapitalquote ausgestattet, die uns als Wettbewerber entgegentreten. Das wird schwierig. Während der Grundgedanke in Deutschland ist, nur Problemfälle zu refinanzieren, nutzen andere Länder die Gelegenheit, um die Konkurrenzfähigkeit ihrer Institute zu stärken.
Mit anderen Worten: Wie? Die Allianz hat schon die ersten Übernahmeangebote auf dem Tisch? Der Laden steht kurz davor, vescherbelt zu werden?
SZ: Wäre es nicht schon aus diesem Grunde für die Allianz sinnvoll, am Programm teilzunehmen?
Perlet: Grundsätzlich gilt für Versicherer das Gleiche, was für Banken gilt. Auch wir müssen uns hinsetzen und sehen, zu welchem Ergebnis wir kommen. Ich möchte aber hinzufügen, dass wir als Allianz ausreichend Kapital und ein kerngesundes Versicherungsgeschäft haben. Die Versicherer scheinen weitaus besser durch die Krise zu kommen als die Banken. Nach allem, was man weiß, sind von diesen kritischen Wertpapieren nicht allzu viele in den Bilanzen der Versicherer vorhanden.
Mit anderen Worten: Nicht nur kurz davor! Denen geht’s miserabel. Wenn die Allianz ihren guten Ruf nicht hätte, wär der Laden schon längst fertig, aus und vorbei. Die sind jetzt offenbar genau so kaputt wie dieser Ami-Versicherer, der im Sommer den Löffel abgeben musste.
SZ: Die Milliarden-Krise des US-Versicherers AIG ist nicht der Anfang einer großen Krise im Versicherungssektor?
Perlet: Nein, auf keinen Fall. Auch die AIG hatte sich nicht im Versicherungsgeschäft, sondern in einem speziellen Geschäftsbereich mit strukturierten Finanzprodukten ihre Probleme hausgemacht. Das können Sie nicht verallgemeinern.
Mit anderen Worten: Noch kaputter! Die Amis hatten nur Schrott abzuschreiben. Bei der Allianz geht das ganze Geschäft den Bach runter. Offenbar nehmen die jetzt weniger ein als sie an ihre Kunden auszahlen müssen. Hilfe! Ich bin bei der Allianz lebensversichert!
Lesen Sie weiter, warum deutsche Banken wettbewerbsfähig bleiben müssen. Mit anderen Worten: Allianz in Existenznot! Alarmi! Alarmi!
SZ: Es gibt Gerüchte, auch die Allianz habe noch eine Menge solcher Schrottpapiere im Keller.
Perlet: Das kann ich mit aller Schärfe zurückweisen. Wir sind da sehr sauber.
Mit anderen Worten: Ach so, wenn´s nur der subprime-Schrott wäre, wär´s nicht so schlimm. Aber es sind alle Aktiva! Das ganze Geschäft mit den Depositen und commercial papers wirft nicht mehr genug ab? Es geht ans Eigenkapital! Die Allianz braucht dringend Eigenkapital vom Staat! Oh mei! Oh mei! Oh mei! Hoffentlich erfährt das nie ein Aktionär. Sonst prügeln die den Kurs noch vollständig in den Keller!
SZ: Die Berliner Verordnung ist an einigen Stellen äußerst restriktiv. Beispiel: Übernimmt der Rettungsfonds Risikopapiere von Unternehmen, soll die Dividendenausschüttung an andere Gesellschafter als den Fonds gestoppt werden. Wie erkläre ich das den Aktionären? Provoziere ich damit nicht eine gigantische Aktionärsflucht?
Perlet: Da sehe ich in der Tat Nachbesserungsbedarf. Es muss ja in unserem Interesse sein, dass die deutschen Banken wettbewerbsfähig bleiben. Man sollte daher von einem Dividendenverbot absehen. Denn der Staat will sich ja irgendwann wieder mit Gewinn aus einer Bank zurückziehen. Nun ist aber die Dividende einer der Hauptgründe, warum Anleger Aktien kaufen und somit auch den Aktienkurs eines Unternehmens positiv beeinflussen. Davon profitiert dann auch der Steuerzahler.
Mit anderen Worten: Oh mei, oh mei! Darum geht’s! Die Allianz hat höllische Angst, dass der Kurs noch tiefer runtergeprügelt wird, wenn die Aktionäre auch nur daran denken könnten, dass die Firma Geld vom Staat braucht.
SZ: Sie rechnen also damit, dass Investoren zuhauf aus deutschen Werten flüchten, wenn diese Regelung nicht zurückgezogen wird?
Perlet: Es ist das falsche Signal. Auch in Großbritannien hat man erkannt, dass eine Dividendenbeschränkung eine Fehlsteuerung darstellt, weil dann der Markt als ergänzende Finanzquelle wegfällt.
Mit anderen Worten: Höllische Angst! Die Allianz braucht die Staatsknete so dringend wie die englischen Pleitebanken. Warum eigentlich?
SZ: Haben deutsche Institute damit Wettbewerbsnachteile?
Perlet: Das schließe ich nicht aus.
Mit anderen Worten: Wettbewerbsnachteile ist ein passendes Wort, wenn es ums nackte Überleben geht.
SZ: Es ist wohl kein Zufall, dass mit der BayernLB ausgerechnet eine Landesbank die erste Bank war, die Interesse für das Rettungspaket bekundet hat.
Perlet: Das ist zumindest keine Überraschung. Und es wäre zu überlegen, ob man jetzt nicht eine grundsätzliche Diskussion über die Zukunft des Landesbankensektors und die Geschäftsmodelle dieser Banken führen sollte.
Mit anderen Worten: Aha! So stellt sich die Allianz ihre Kapital-Spritze aus dem „Rettungs-Paket“ vor. Sie will das Kapital abholen, das nach der Liquidierung ihrer treuen Freundin Landesbank übrig bleibt. Tolle Idee! Wenn man das gescheit anstellt, würde auch keiner was merken, von der Not der Allianz.
SZ: Das heißt, der Staat könnte bei den Landesbanken jetzt endlich Reformen durchdrücken, die sonst schwieriger zu bekommen wären?
Perlet: Natürlich. Das ist eine gute Gelegenheit, um wichtige Zukunftsfragen zu beantworten.
Mit anderen Worten: Aha! Es gibt schon entsprechende Pläne!
SZ: Wie viele Landesbanken bräuchten wir denn? Zurzeit haben wir sieben.
Perlet: Weniger.
Mit anderen Worten: Aber keine genauen Pläne, weil leider fraglich ist, ob von der Bayer. Landesbank überhaupt noch was zu abzuholen ist, außer Schulden, wenn sie die nicht schleunigst per Fusion mit den Baden-Würrtembergern, der Westl LB oder sonst einer maroden Klitsche durch eine Umschuldungs-Gesellschaft teilt !
SZ: Wieviel genau?
Perlet: Zwei würden genügen.
Mit anderen Worten: Daher weht der Wind! So eine „bad bank“ aus alten Landesbank- Schulden muss her, damit sich die Allianz mit dem Rest an übrig gebliebenen Vermögenswerten dann offiziell selber retten kann.
SZ: Gehälter von Bankern, deren Institute unter den Rettungsschirm des Bundes fallen, sollen auf 500.000 Euro gedeckelt werden. Ist das realistisch?
Perlet: Ich kann die Diskussion, die zu dieser Entscheidung geführt hat, nachvollziehen. Ich halte sie aber im Ergebnis für falsch. Denn ich bezweifle, dass man mit einer festgelegten Gehaltssumme die besten Manager bekommt, die man braucht, um die Aufräumarbeiten zu machen.
Mit anderen Worten: Auch wenn das klappen würde, sich bei der Konkursmasse der Bayern LB zu bedienen. Die Allianz muss unter den staatlichen Schirm. Ohne die Garantie und Bürgschaft vom Staat läuft gar nichts mehr. Oh mei. Oh mei! Was ist bloß mit der Allianz passiert? Wie ist die nur so auf den Hund gekommen?
SZ: Ein viel diskutiertes Thema sind die Bilanzierungsregeln. Viele Finanzkonzerne hätten ihre Probleme aus der Finanzmarktkrise nie bekommen, wenn sie nicht nach dem sogenannten "Fair Value Accounting" bilanziert hätten - also nicht jeden Tag ihre kritischen Wertpapiere aufs Neue hätten bewerten. Sollte man nicht gleich ganz zur guten alten Bilanzierung nach dem Handelsgesetzbuch zrückgehen?
Perlet: Eine sklavische Anwendung des Fair-Value-Prinzips führt zu Fehlern und hat die Finanzkrise weiter beschleunigt. Das haben wir nun gesehen: In einem nicht funktionierenden Markt bestimmten die Preise von wenigen Notverkäufen die Bewertung von ganzen Wertpapierportfolien. Jetzt gibt es angemessene Möglichkeiten, solchen Ausnahmesituationen besser gerecht zu werden; das begrüße ich. Außerdem können Wertpapiere umklassifiziert werden: Was bisher im Handelsbestand war, aber gar nicht gehandelt werden konnte, muss nicht mehr auf unrealistische Tageswerte abgeschrieben werden, sondern kann mit dem erwarteten Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit bewertet werden.
Mit anderen Worten: Aha! Tatsächlich! Allianz ist am Arsch, weil sie nicht nur ihre faulen supprimes abschreiben musste, sondern auch die besseren Aktiva bloß noch Verluste einfahren, nachdem das Zeug sogar jetzt keiner mehr kauft, obwohl die Regierungen für den wertlosen Plunder unanständig hohe Grundpreise festgelegt haben und auf Anfrage auch bezahlen.
SZ: Was heißt das?
Perlet: Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Bei der Dresdner Bank sitzen wir seit 18 Monaten auf einigen Wertpapieren, für die es längst keinen funktionierenden Markt mehr gibt. Die müssen wir trotzdem bewerten, als ob wir morgen verkaufen würden. Das kann nicht richtig sein.
Mit anderen Worten: Die Allianz will, dass die Bundesregierung, der Freistaat oder eben irgendein Funktionär der Landesbank von sich aus an die Allianz herantritt und ihr vorschlägt wertlosen Plunder aus dem Dresdner Bank-Depot gegen noch vorhandene echte Depositen und Properties der insolventen BayernLB oder ihrer Nachfolge-Gesellschaft zu tauschen. Warum eigentlich ausgerechnet aus dem Dresdner Bank-Depot?
SZ: Sie wollen ja die ganze Dresdner Bank verkaufen, an die Commerzbank. Könnten Sie jetzt nicht die Gunst der Stunde nutzen und sich im Versicherungsgeschäft verstärken - zum Beispiel, indem Sie große Teile von AIG übernehmen?
Perlet: Natürlich schauen wir uns immer an, was auf den Markt kommt. Der Verkauf der Dresdner macht uns flexibler, was die Kapitalausstattung betrifft, gar keine Frage. Aber in diesen Zeiten ist es auch wichtig, sein eigenes Kapital zu schützen und nicht irgendwo auf große Jagd zu gehen. Cash is king.
Mit anderen Worten: Kein Kommentar! Die Allianz wird den Teufel tun und hier durch blöde Antworten ihre Bonität auf den internationalen Finanzmärkten aufs Spiel setzen. Auch wir können alles – und noch dazu besser als das Großmaul Ackermann! Hähä!
SZ: Das klingt sehr konservativ. Aber wahr ist doch auch, dass Sie vorläufig nicht mehr so günstig an Zukäufe kommen wie zurzeit.
Perlet: Das ist richtig. Aber egal was wir machen - es muss sich rechnen und darf nicht zu Lasten unserer Kapitalausstattung gehen. Wir wissen nicht, wie die Welt in vier Wochen aussieht.
Mit anderen Worten: Wie gesagt: Es geht ans Eingemachte! Wenn es scheiße läuft und das mit der von der Regierung gedeckten Kapital-Injektion aus dem LB-Keller schief geht, sind wir in vier Wochen weg vom Fenster.
SZ: Bekommen Sie die Folgen der Finanzkrise bei der Allianz zu spüren?
Perlet: Ja, auch wir können uns den Folgen der Finanzkrise nicht voll entziehen. Wir spüren das zum Beispiel beim Umsatz im Lebensversicherungsgeschäft. Und wir sehen verstärkte Abschreibungen auf unsere Aktienbestände, das wird sich auf den Gewinn niederschlagen. Andererseits gilt aber auch: Wenn draußen Krise ist, suchen die Leute ein sicheres Schiff. Das kommt uns dann wiederum zugute.
Mit anderen Worten: Ein guter Witz am Schluss optimiert jedes anständige Interview und gibt einem Herrn Perlet Gelegenheit nicht nur „Vertrauen“ zu produzieren, sondern in einem versteckten kleinen Hinweis über das „Spüren“ in vier Wochen nicht wie ein Herr Huber nur noch dumm aus der Wäsche kucken zu können. Da stehts doch: „verstärkte Abschreibungen... Aktienbestände... Gewinn niederschlagen.“ Würde er mehr sagen, hieße das Untreue und Verletzung des Betriebs- und Bankgeheimnisses. Nicht wahr
Lesen Sie weiter, warum die Allianz kein Sparprogramm plant.Mit anderen Worten: Wie sieht eigentlich das Sparprogramm der Allianz aus?
SZ: Für das kommenden Jahr kursieren bereits horrende Konjunkturszenarien. Müssen Allianz-Mitarbeiter Angst vor Kürzungen haben?
Perlet: Wir müssen uns auf eine Stagnation, vielleicht sogar eine Rezession einstellen. Was die Allianz betrifft: Nein, wir haben kein Sparprogramm geplant. Natürlich werden wir hier oder da ein paar Dinge machen müssen, aber im Großen und Ganzen haben wir unsere Hausaufgaben schon in den vergangenen Jahren gemacht. Wir sind solide und wetterfest aufgestellt.
Mit anderen Worten: Leute auszustellen bringt der Allianz nichts! Es geht nicht um ein paar Promill weniger laufende Kosten, sondern um die Refinanzierung von ein paar Prozent unseres gesamten Kapitalbestandes, also um Milliarden!
SZ: Sie sind dabei, die Dresdner Bank an die Commerzbank zu verkaufen. Ein Großteil wird über Aktien geregelt. Läuft hier alles nach Plan - trotz der Finanzkrise?
Perlet: Alles läuft planmäßig. Da werden Sie keine Änderung sehen, der Verkauf der Dresdner findet statt.
Mit anderen Worten: Es geht um sehr viele Milliarden! Und zwar pronto! Sonst kann die Allianz nicht mal mehr wie geplant den Schleuderpreis für ihren Hauptverlust-Bringer erlösen
SZ: Braucht die Dresdner Geld aus dem Rettungspaket?
Perlet: Wie gesagt - jeder muss sich die Hilfen zumindest anschauen.
Mit anderen Worten: Wie gesagt: Es ist echt schlimm. Schlimm! Schlimm! Schlimm! Die internationale Konkurrenz ist tödlich! Und es ist höchste Zeit, dass nun auch die Allianz handelt!
SZ: Welche Lehren sollen wir denn nun aus der Finanzkrise ziehen, damit so etwas nicht wieder passiert?
Perlet: Wir brauchen eine internationale Vereinheitlichung der Aufsichtsregeln. Fußball ist auch nur interessant, weil die Regeln überall auf der Welt gleich sind. Wir müssen schrittweise zu internationalen Aufsichtsbehörden kommen. Es hat keinen Sinn mehr, solche Dinge national zu regeln.
Mit anderen Worten: Schönen Gruß an die Bundesregierung! Machen Sie es wie die US-Regierung! Sorgen Sie dafür, dass die Allianz und andere deutsche Finantunternehmen dem Wettbewerbsdruck durch noch mehr staatliche Subventionen gewachsen sind; der Euro muss gestützt werden! Übernahmen wie die oben beschriebene müssen erleichtert werden; das muss auch für ganz Europa gelten; wenn es sein muss, müssen wir auch italienische, östereichische oder englische Investments repartiieren dürfen, sonst haben wir ehrbaren deutschen Versicherungskonzerne gegen Paulson und Bernankes Hitmen keine Chance
SZ: Ist das denn realistisch?
Perlet: Für diese Forderung bin ich schon vor fünf Jahren ausgelacht worden. Es wird lange dauern, so viel steht fest. Deshalb ist es wichtig, dass die EU jetzt vorangeht: Wir brauchen die Gruppenaufsicht für grenzüberschreitend tätige Finanzdienstleister.
Mit anderen Worten: Keine Chance! Es ist nicht nur wichtig! Es ist überlebenswchtig! Die Regierng muss der Allianz helfen! Und zwar sofort!
SZ: Das Image von Bankmanagern ist nie so schlecht gewesen wie heute. Gerechtfertigt?
Perlet: Ja, das Image ist beschädigt. Es gibt eine Finanzkrise von gigantischem Ausmaß, und es sind Fehler gemacht worden. Das muss man akzeptieren. Aber manchmal schießt die Kritik auch übers Ziel hinaus.
Mit anderen Worten: Nochmal! Staatshilfe sofort! Jedes Gerede, warum und wieso kostet nur Zeit, die die Allianz nicht mehr hat.
SZ: Viele Bankkunden sind von ihren Instituten maßlos enttäuscht. Wie nachhaltig ist der Vertrauensverlust?
Perlet: Groß, aber das Vertrauen wird wiederkommen. Eines muss auch mal gesagt werden: Der Privatanleger hat sich sehr besonnen verhalten und das war richtig. Zukünftig werden die Kunden ihre Anbieter und Produkte stärker nach Qualität und Sicherheit auswählen.
Mit anderen Worten: Die Allianz ist am Arsch. Nur wenn sie die Regierung raushaut, wird es mit dem Privatkundengeschäft weiter gehen. Es weiß zwar im Moment keiner wie, aber irgendwie muss es ja weiter gehen.
SZ: Herr Perlet, was ist denn? Warum weinen Sie denn jetzt?
Perlet: Ach, es ist doch so furchtbar. Haben Sie ein Taschentuch?
SZ: Immer dabei
Perlet: Geben Sie mir bitte Ihr Taschentuch
SZ: Aber nur, wenn Sie mir garantieren, dass Sie mich nach der Verstaatlichung der Allianz zu Ihrem ganz persönlichen Pressereferenten berufen und ich höchsten einen Rang unter Ihnen zu meinem Beamtenstatus komme. Wir von der Zeitung pfeifen nämlich auch auf dem letzten Loch, wissen´S.
Perlet: Versprochen!
Quelle: SZ, München, 23. 10. 08 Bearbeitung AO
SZ: Herr Perlet, das Rettungspaket der Bundesregierung ist unter Dach und Fach. Zufrieden mit dem Ergebnis?
Perlet: Das Ergebnis ist grundsätzlich sehr positiv. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Geschwindigkeit, mit der das gemacht wurde, ist beeindruckend. Ich finde es nur schade, dass wir jetzt eine Diskussion haben, die eine gewisse stigmatisierende Wirkung hat. Also die Frage, wer das Paket in Anspruch nimmt. Da wird der Eindruck erweckt, es wäre jetzt ein Problem, dort mitzumachen. Das kann nicht zum Gelingen des Ganzen beitragen.
Mit anderen Worten: Oh oh! Ist es jetzt soweit? Ist jetzt sogar der Allianz das Geld ausgegangen? Oder warum sonst, beschleimt der Herr Perlet mit seinem Assi aus der SZ die Regierung?
SZ: Wie ist denn dieser Eindruck entstanden?
Perlet: Das ist nicht Schuld des Staates, sondern es liegt an verschiedenen Diskussionsbeiträgen, die landauf, landab geleistet werden.
Mit anderen Worten: Meine Güte. Der Herr Perlet beschleimt ja wirklich die Regierung! Steht es so schlimm um die Allianz?
SZ: Einer der Diskussionsbeiträge stammt von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der gesagt haben soll: "Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden."
Perlet: Das möchte ich nicht kommentieren. Ich sage nur so viel: Jedes Institut hat die Möglichkeit, das Maßnahmenpaket zu nutzen. Deswegen sollten sich alle hinsetzen und verantwortungsvoll prüfen, ob das für sie die beste Lösung ist.
Mit anderen Worten: Scheiße! Es ist so schlimm! Jetzt ist es soweit. Die Allianz braucht Geld vom Staat!
SZ: Sie fänden es nicht ehrenrührig, Geld anzunehmen, wenn es sein muss?
Perlet: Nein, absolut nicht. Es geht doch nicht um die Eitelkeiten von Banken und Managern, es geht doch vor allem um die Einlagen von Kunden. Und in deren Interesse muss man die besten Entscheidungen treffen.
Mit anderen Worten: Oh mei, oh mei! So schlimm! Geht’s´der Allianz jetzt schon ans Eingemachte! Oh mei, oh mei! Peinlich!
SZ: Wenn alle mitmachen müssten, wäre es für keinen peinlich?
Perlet: In den USA hat man in der Tat daraus eine Zwangsveranstaltung gemacht. Allerdings sind in Folge dessen nun einzelne Institute mit 20 Prozent Kernkapitalquote ausgestattet, die uns als Wettbewerber entgegentreten. Das wird schwierig. Während der Grundgedanke in Deutschland ist, nur Problemfälle zu refinanzieren, nutzen andere Länder die Gelegenheit, um die Konkurrenzfähigkeit ihrer Institute zu stärken.
Mit anderen Worten: Wie? Die Allianz hat schon die ersten Übernahmeangebote auf dem Tisch? Der Laden steht kurz davor, vescherbelt zu werden?
SZ: Wäre es nicht schon aus diesem Grunde für die Allianz sinnvoll, am Programm teilzunehmen?
Perlet: Grundsätzlich gilt für Versicherer das Gleiche, was für Banken gilt. Auch wir müssen uns hinsetzen und sehen, zu welchem Ergebnis wir kommen. Ich möchte aber hinzufügen, dass wir als Allianz ausreichend Kapital und ein kerngesundes Versicherungsgeschäft haben. Die Versicherer scheinen weitaus besser durch die Krise zu kommen als die Banken. Nach allem, was man weiß, sind von diesen kritischen Wertpapieren nicht allzu viele in den Bilanzen der Versicherer vorhanden.
Mit anderen Worten: Nicht nur kurz davor! Denen geht’s miserabel. Wenn die Allianz ihren guten Ruf nicht hätte, wär der Laden schon längst fertig, aus und vorbei. Die sind jetzt offenbar genau so kaputt wie dieser Ami-Versicherer, der im Sommer den Löffel abgeben musste.
SZ: Die Milliarden-Krise des US-Versicherers AIG ist nicht der Anfang einer großen Krise im Versicherungssektor?
Perlet: Nein, auf keinen Fall. Auch die AIG hatte sich nicht im Versicherungsgeschäft, sondern in einem speziellen Geschäftsbereich mit strukturierten Finanzprodukten ihre Probleme hausgemacht. Das können Sie nicht verallgemeinern.
Mit anderen Worten: Noch kaputter! Die Amis hatten nur Schrott abzuschreiben. Bei der Allianz geht das ganze Geschäft den Bach runter. Offenbar nehmen die jetzt weniger ein als sie an ihre Kunden auszahlen müssen. Hilfe! Ich bin bei der Allianz lebensversichert!
Lesen Sie weiter, warum deutsche Banken wettbewerbsfähig bleiben müssen. Mit anderen Worten: Allianz in Existenznot! Alarmi! Alarmi!
SZ: Es gibt Gerüchte, auch die Allianz habe noch eine Menge solcher Schrottpapiere im Keller.
Perlet: Das kann ich mit aller Schärfe zurückweisen. Wir sind da sehr sauber.
Mit anderen Worten: Ach so, wenn´s nur der subprime-Schrott wäre, wär´s nicht so schlimm. Aber es sind alle Aktiva! Das ganze Geschäft mit den Depositen und commercial papers wirft nicht mehr genug ab? Es geht ans Eigenkapital! Die Allianz braucht dringend Eigenkapital vom Staat! Oh mei! Oh mei! Oh mei! Hoffentlich erfährt das nie ein Aktionär. Sonst prügeln die den Kurs noch vollständig in den Keller!
SZ: Die Berliner Verordnung ist an einigen Stellen äußerst restriktiv. Beispiel: Übernimmt der Rettungsfonds Risikopapiere von Unternehmen, soll die Dividendenausschüttung an andere Gesellschafter als den Fonds gestoppt werden. Wie erkläre ich das den Aktionären? Provoziere ich damit nicht eine gigantische Aktionärsflucht?
Perlet: Da sehe ich in der Tat Nachbesserungsbedarf. Es muss ja in unserem Interesse sein, dass die deutschen Banken wettbewerbsfähig bleiben. Man sollte daher von einem Dividendenverbot absehen. Denn der Staat will sich ja irgendwann wieder mit Gewinn aus einer Bank zurückziehen. Nun ist aber die Dividende einer der Hauptgründe, warum Anleger Aktien kaufen und somit auch den Aktienkurs eines Unternehmens positiv beeinflussen. Davon profitiert dann auch der Steuerzahler.
Mit anderen Worten: Oh mei, oh mei! Darum geht’s! Die Allianz hat höllische Angst, dass der Kurs noch tiefer runtergeprügelt wird, wenn die Aktionäre auch nur daran denken könnten, dass die Firma Geld vom Staat braucht.
SZ: Sie rechnen also damit, dass Investoren zuhauf aus deutschen Werten flüchten, wenn diese Regelung nicht zurückgezogen wird?
Perlet: Es ist das falsche Signal. Auch in Großbritannien hat man erkannt, dass eine Dividendenbeschränkung eine Fehlsteuerung darstellt, weil dann der Markt als ergänzende Finanzquelle wegfällt.
Mit anderen Worten: Höllische Angst! Die Allianz braucht die Staatsknete so dringend wie die englischen Pleitebanken. Warum eigentlich?
SZ: Haben deutsche Institute damit Wettbewerbsnachteile?
Perlet: Das schließe ich nicht aus.
Mit anderen Worten: Wettbewerbsnachteile ist ein passendes Wort, wenn es ums nackte Überleben geht.
SZ: Es ist wohl kein Zufall, dass mit der BayernLB ausgerechnet eine Landesbank die erste Bank war, die Interesse für das Rettungspaket bekundet hat.
Perlet: Das ist zumindest keine Überraschung. Und es wäre zu überlegen, ob man jetzt nicht eine grundsätzliche Diskussion über die Zukunft des Landesbankensektors und die Geschäftsmodelle dieser Banken führen sollte.
Mit anderen Worten: Aha! So stellt sich die Allianz ihre Kapital-Spritze aus dem „Rettungs-Paket“ vor. Sie will das Kapital abholen, das nach der Liquidierung ihrer treuen Freundin Landesbank übrig bleibt. Tolle Idee! Wenn man das gescheit anstellt, würde auch keiner was merken, von der Not der Allianz.
SZ: Das heißt, der Staat könnte bei den Landesbanken jetzt endlich Reformen durchdrücken, die sonst schwieriger zu bekommen wären?
Perlet: Natürlich. Das ist eine gute Gelegenheit, um wichtige Zukunftsfragen zu beantworten.
Mit anderen Worten: Aha! Es gibt schon entsprechende Pläne!
SZ: Wie viele Landesbanken bräuchten wir denn? Zurzeit haben wir sieben.
Perlet: Weniger.
Mit anderen Worten: Aber keine genauen Pläne, weil leider fraglich ist, ob von der Bayer. Landesbank überhaupt noch was zu abzuholen ist, außer Schulden, wenn sie die nicht schleunigst per Fusion mit den Baden-Würrtembergern, der Westl LB oder sonst einer maroden Klitsche durch eine Umschuldungs-Gesellschaft teilt !
SZ: Wieviel genau?
Perlet: Zwei würden genügen.
Mit anderen Worten: Daher weht der Wind! So eine „bad bank“ aus alten Landesbank- Schulden muss her, damit sich die Allianz mit dem Rest an übrig gebliebenen Vermögenswerten dann offiziell selber retten kann.
SZ: Gehälter von Bankern, deren Institute unter den Rettungsschirm des Bundes fallen, sollen auf 500.000 Euro gedeckelt werden. Ist das realistisch?
Perlet: Ich kann die Diskussion, die zu dieser Entscheidung geführt hat, nachvollziehen. Ich halte sie aber im Ergebnis für falsch. Denn ich bezweifle, dass man mit einer festgelegten Gehaltssumme die besten Manager bekommt, die man braucht, um die Aufräumarbeiten zu machen.
Mit anderen Worten: Auch wenn das klappen würde, sich bei der Konkursmasse der Bayern LB zu bedienen. Die Allianz muss unter den staatlichen Schirm. Ohne die Garantie und Bürgschaft vom Staat läuft gar nichts mehr. Oh mei. Oh mei! Was ist bloß mit der Allianz passiert? Wie ist die nur so auf den Hund gekommen?
SZ: Ein viel diskutiertes Thema sind die Bilanzierungsregeln. Viele Finanzkonzerne hätten ihre Probleme aus der Finanzmarktkrise nie bekommen, wenn sie nicht nach dem sogenannten "Fair Value Accounting" bilanziert hätten - also nicht jeden Tag ihre kritischen Wertpapiere aufs Neue hätten bewerten. Sollte man nicht gleich ganz zur guten alten Bilanzierung nach dem Handelsgesetzbuch zrückgehen?
Perlet: Eine sklavische Anwendung des Fair-Value-Prinzips führt zu Fehlern und hat die Finanzkrise weiter beschleunigt. Das haben wir nun gesehen: In einem nicht funktionierenden Markt bestimmten die Preise von wenigen Notverkäufen die Bewertung von ganzen Wertpapierportfolien. Jetzt gibt es angemessene Möglichkeiten, solchen Ausnahmesituationen besser gerecht zu werden; das begrüße ich. Außerdem können Wertpapiere umklassifiziert werden: Was bisher im Handelsbestand war, aber gar nicht gehandelt werden konnte, muss nicht mehr auf unrealistische Tageswerte abgeschrieben werden, sondern kann mit dem erwarteten Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit bewertet werden.
Mit anderen Worten: Aha! Tatsächlich! Allianz ist am Arsch, weil sie nicht nur ihre faulen supprimes abschreiben musste, sondern auch die besseren Aktiva bloß noch Verluste einfahren, nachdem das Zeug sogar jetzt keiner mehr kauft, obwohl die Regierungen für den wertlosen Plunder unanständig hohe Grundpreise festgelegt haben und auf Anfrage auch bezahlen.
SZ: Was heißt das?
Perlet: Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Bei der Dresdner Bank sitzen wir seit 18 Monaten auf einigen Wertpapieren, für die es längst keinen funktionierenden Markt mehr gibt. Die müssen wir trotzdem bewerten, als ob wir morgen verkaufen würden. Das kann nicht richtig sein.
Mit anderen Worten: Die Allianz will, dass die Bundesregierung, der Freistaat oder eben irgendein Funktionär der Landesbank von sich aus an die Allianz herantritt und ihr vorschlägt wertlosen Plunder aus dem Dresdner Bank-Depot gegen noch vorhandene echte Depositen und Properties der insolventen BayernLB oder ihrer Nachfolge-Gesellschaft zu tauschen. Warum eigentlich ausgerechnet aus dem Dresdner Bank-Depot?
SZ: Sie wollen ja die ganze Dresdner Bank verkaufen, an die Commerzbank. Könnten Sie jetzt nicht die Gunst der Stunde nutzen und sich im Versicherungsgeschäft verstärken - zum Beispiel, indem Sie große Teile von AIG übernehmen?
Perlet: Natürlich schauen wir uns immer an, was auf den Markt kommt. Der Verkauf der Dresdner macht uns flexibler, was die Kapitalausstattung betrifft, gar keine Frage. Aber in diesen Zeiten ist es auch wichtig, sein eigenes Kapital zu schützen und nicht irgendwo auf große Jagd zu gehen. Cash is king.
Mit anderen Worten: Kein Kommentar! Die Allianz wird den Teufel tun und hier durch blöde Antworten ihre Bonität auf den internationalen Finanzmärkten aufs Spiel setzen. Auch wir können alles – und noch dazu besser als das Großmaul Ackermann! Hähä!
SZ: Das klingt sehr konservativ. Aber wahr ist doch auch, dass Sie vorläufig nicht mehr so günstig an Zukäufe kommen wie zurzeit.
Perlet: Das ist richtig. Aber egal was wir machen - es muss sich rechnen und darf nicht zu Lasten unserer Kapitalausstattung gehen. Wir wissen nicht, wie die Welt in vier Wochen aussieht.
Mit anderen Worten: Wie gesagt: Es geht ans Eingemachte! Wenn es scheiße läuft und das mit der von der Regierung gedeckten Kapital-Injektion aus dem LB-Keller schief geht, sind wir in vier Wochen weg vom Fenster.
SZ: Bekommen Sie die Folgen der Finanzkrise bei der Allianz zu spüren?
Perlet: Ja, auch wir können uns den Folgen der Finanzkrise nicht voll entziehen. Wir spüren das zum Beispiel beim Umsatz im Lebensversicherungsgeschäft. Und wir sehen verstärkte Abschreibungen auf unsere Aktienbestände, das wird sich auf den Gewinn niederschlagen. Andererseits gilt aber auch: Wenn draußen Krise ist, suchen die Leute ein sicheres Schiff. Das kommt uns dann wiederum zugute.
Mit anderen Worten: Ein guter Witz am Schluss optimiert jedes anständige Interview und gibt einem Herrn Perlet Gelegenheit nicht nur „Vertrauen“ zu produzieren, sondern in einem versteckten kleinen Hinweis über das „Spüren“ in vier Wochen nicht wie ein Herr Huber nur noch dumm aus der Wäsche kucken zu können. Da stehts doch: „verstärkte Abschreibungen... Aktienbestände... Gewinn niederschlagen.“ Würde er mehr sagen, hieße das Untreue und Verletzung des Betriebs- und Bankgeheimnisses. Nicht wahr
Lesen Sie weiter, warum die Allianz kein Sparprogramm plant.Mit anderen Worten: Wie sieht eigentlich das Sparprogramm der Allianz aus?
SZ: Für das kommenden Jahr kursieren bereits horrende Konjunkturszenarien. Müssen Allianz-Mitarbeiter Angst vor Kürzungen haben?
Perlet: Wir müssen uns auf eine Stagnation, vielleicht sogar eine Rezession einstellen. Was die Allianz betrifft: Nein, wir haben kein Sparprogramm geplant. Natürlich werden wir hier oder da ein paar Dinge machen müssen, aber im Großen und Ganzen haben wir unsere Hausaufgaben schon in den vergangenen Jahren gemacht. Wir sind solide und wetterfest aufgestellt.
Mit anderen Worten: Leute auszustellen bringt der Allianz nichts! Es geht nicht um ein paar Promill weniger laufende Kosten, sondern um die Refinanzierung von ein paar Prozent unseres gesamten Kapitalbestandes, also um Milliarden!
SZ: Sie sind dabei, die Dresdner Bank an die Commerzbank zu verkaufen. Ein Großteil wird über Aktien geregelt. Läuft hier alles nach Plan - trotz der Finanzkrise?
Perlet: Alles läuft planmäßig. Da werden Sie keine Änderung sehen, der Verkauf der Dresdner findet statt.
Mit anderen Worten: Es geht um sehr viele Milliarden! Und zwar pronto! Sonst kann die Allianz nicht mal mehr wie geplant den Schleuderpreis für ihren Hauptverlust-Bringer erlösen
SZ: Braucht die Dresdner Geld aus dem Rettungspaket?
Perlet: Wie gesagt - jeder muss sich die Hilfen zumindest anschauen.
Mit anderen Worten: Wie gesagt: Es ist echt schlimm. Schlimm! Schlimm! Schlimm! Die internationale Konkurrenz ist tödlich! Und es ist höchste Zeit, dass nun auch die Allianz handelt!
SZ: Welche Lehren sollen wir denn nun aus der Finanzkrise ziehen, damit so etwas nicht wieder passiert?
Perlet: Wir brauchen eine internationale Vereinheitlichung der Aufsichtsregeln. Fußball ist auch nur interessant, weil die Regeln überall auf der Welt gleich sind. Wir müssen schrittweise zu internationalen Aufsichtsbehörden kommen. Es hat keinen Sinn mehr, solche Dinge national zu regeln.
Mit anderen Worten: Schönen Gruß an die Bundesregierung! Machen Sie es wie die US-Regierung! Sorgen Sie dafür, dass die Allianz und andere deutsche Finantunternehmen dem Wettbewerbsdruck durch noch mehr staatliche Subventionen gewachsen sind; der Euro muss gestützt werden! Übernahmen wie die oben beschriebene müssen erleichtert werden; das muss auch für ganz Europa gelten; wenn es sein muss, müssen wir auch italienische, östereichische oder englische Investments repartiieren dürfen, sonst haben wir ehrbaren deutschen Versicherungskonzerne gegen Paulson und Bernankes Hitmen keine Chance
SZ: Ist das denn realistisch?
Perlet: Für diese Forderung bin ich schon vor fünf Jahren ausgelacht worden. Es wird lange dauern, so viel steht fest. Deshalb ist es wichtig, dass die EU jetzt vorangeht: Wir brauchen die Gruppenaufsicht für grenzüberschreitend tätige Finanzdienstleister.
Mit anderen Worten: Keine Chance! Es ist nicht nur wichtig! Es ist überlebenswchtig! Die Regierng muss der Allianz helfen! Und zwar sofort!
SZ: Das Image von Bankmanagern ist nie so schlecht gewesen wie heute. Gerechtfertigt?
Perlet: Ja, das Image ist beschädigt. Es gibt eine Finanzkrise von gigantischem Ausmaß, und es sind Fehler gemacht worden. Das muss man akzeptieren. Aber manchmal schießt die Kritik auch übers Ziel hinaus.
Mit anderen Worten: Nochmal! Staatshilfe sofort! Jedes Gerede, warum und wieso kostet nur Zeit, die die Allianz nicht mehr hat.
SZ: Viele Bankkunden sind von ihren Instituten maßlos enttäuscht. Wie nachhaltig ist der Vertrauensverlust?
Perlet: Groß, aber das Vertrauen wird wiederkommen. Eines muss auch mal gesagt werden: Der Privatanleger hat sich sehr besonnen verhalten und das war richtig. Zukünftig werden die Kunden ihre Anbieter und Produkte stärker nach Qualität und Sicherheit auswählen.
Mit anderen Worten: Die Allianz ist am Arsch. Nur wenn sie die Regierung raushaut, wird es mit dem Privatkundengeschäft weiter gehen. Es weiß zwar im Moment keiner wie, aber irgendwie muss es ja weiter gehen.
SZ: Herr Perlet, was ist denn? Warum weinen Sie denn jetzt?
Perlet: Ach, es ist doch so furchtbar. Haben Sie ein Taschentuch?
SZ: Immer dabei
Perlet: Geben Sie mir bitte Ihr Taschentuch
SZ: Aber nur, wenn Sie mir garantieren, dass Sie mich nach der Verstaatlichung der Allianz zu Ihrem ganz persönlichen Pressereferenten berufen und ich höchsten einen Rang unter Ihnen zu meinem Beamtenstatus komme. Wir von der Zeitung pfeifen nämlich auch auf dem letzten Loch, wissen´S.
Perlet: Versprochen!
Quelle: SZ, München, 23. 10. 08 Bearbeitung AO
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Dienstag, 21. Oktober 2008
Retardierende Momente
the great gate, 21:06h
Grandmaster!
Können Sie mir mal kurz helfen. In der hiesigen Presse explodiert gerade ein komischer neuer Terminus. Sagt Ihnen in der Hewivewung das Wort WIRTSCHAFTSREGIERUNG was?
Laut Presseberichten hat ihn der bekanntlich zuletzt ein wenig größenwahnsinnig geratene Zwerg-Konservative, der gerade Frankreich regiert heute mittag erfunden und offenbar will er, dass das sofort in ganz Europa eingeführt wird, also eine WIRTSCHAFTSREGIERUNG.
Wissen Sie, was der Westentaschen-Angeber damit meinen könnte?
In Le Monde, einer seiner Hauspostillen, ist ein entsprechender Artikel mit dem tollen Satz Nicolas Sarkozy veut un gouvernement économique pour la zone euro überschrieben, was einen zwar sofort an den alten Bonaparte erinnert oder eben an irgend einen Irren, der sich für Napoleon hält und sein hospitale mit einer Grande Nation verwechselt, die den Fürstenhäusern Europas gerade den Code Civile beibringt, was jetzt aber auch nicht wirklich erklärt, was uns das Wort WIRTSCHAFTSREGIERUNG sagen soll, abgesehen davon, dass der deutsche Journalismus offenbar noch schlechter Französisch kann als ich, der ich seit fünfzehn Jahren nicht mehr in Frankreich war und dort auch nur bonmots ausgetauscht und dünnes, warmes Bier getrunken habe.
Wenn schon dumpf wörtlich übersetzen, dann bitte Wirtschaftsregime, Damen und Herren, oder eben halt gleich zentralistische Planwirtschaft durch staatliche EU-Preispolitik wie es der französischen Regierung, die weder Landesbanken noch föderalistisch geregelte Sonderinteressen und –Vermögen kennt, gerade in den Kram passt – wenn ihr dem Sire Sarkozy schon ans Bein pissen wollt, weil er die Bundesregierung am Nasenring auf den Tanzboden der polit-ökonomischen Tatsachen zieht, die nicht nur ihm von den Herren Paulson und Bernanke vorgegeben werden.
Oder wissen Sie, Grandmaster, oder sonst ein Experte aus der Herrschaftswissensverwaltung was ich unter einer WIRTSCHAFTSREGIERUNG zu verstehen habe?
Können Sie mir mal kurz helfen. In der hiesigen Presse explodiert gerade ein komischer neuer Terminus. Sagt Ihnen in der Hewivewung das Wort WIRTSCHAFTSREGIERUNG was?
Laut Presseberichten hat ihn der bekanntlich zuletzt ein wenig größenwahnsinnig geratene Zwerg-Konservative, der gerade Frankreich regiert heute mittag erfunden und offenbar will er, dass das sofort in ganz Europa eingeführt wird, also eine WIRTSCHAFTSREGIERUNG.
Wissen Sie, was der Westentaschen-Angeber damit meinen könnte?
In Le Monde, einer seiner Hauspostillen, ist ein entsprechender Artikel mit dem tollen Satz Nicolas Sarkozy veut un gouvernement économique pour la zone euro überschrieben, was einen zwar sofort an den alten Bonaparte erinnert oder eben an irgend einen Irren, der sich für Napoleon hält und sein hospitale mit einer Grande Nation verwechselt, die den Fürstenhäusern Europas gerade den Code Civile beibringt, was jetzt aber auch nicht wirklich erklärt, was uns das Wort WIRTSCHAFTSREGIERUNG sagen soll, abgesehen davon, dass der deutsche Journalismus offenbar noch schlechter Französisch kann als ich, der ich seit fünfzehn Jahren nicht mehr in Frankreich war und dort auch nur bonmots ausgetauscht und dünnes, warmes Bier getrunken habe.
Wenn schon dumpf wörtlich übersetzen, dann bitte Wirtschaftsregime, Damen und Herren, oder eben halt gleich zentralistische Planwirtschaft durch staatliche EU-Preispolitik wie es der französischen Regierung, die weder Landesbanken noch föderalistisch geregelte Sonderinteressen und –Vermögen kennt, gerade in den Kram passt – wenn ihr dem Sire Sarkozy schon ans Bein pissen wollt, weil er die Bundesregierung am Nasenring auf den Tanzboden der polit-ökonomischen Tatsachen zieht, die nicht nur ihm von den Herren Paulson und Bernanke vorgegeben werden.
Oder wissen Sie, Grandmaster, oder sonst ein Experte aus der Herrschaftswissensverwaltung was ich unter einer WIRTSCHAFTSREGIERUNG zu verstehen habe?
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Samstag, 18. Oktober 2008
IN MEMORIAM DR. H. AND THE BUBERL-PARTIE HISTORICAL RELOAD
the great gate, 14:00h
Aus gegebenem Anlass – zig Tausend Österreicher begraben heute ihr Idol – ein Beitrag zur Erhellung dieses komischen Gedenktags. Während die Alpen-Republik gerade vor ihren Fernsehschirmen in stummer Trauer kondoliert, kann hier auch interaktiv mitkondoliert werden. Gedenken Sie also! Nehmen Sie teil! Es geht um Alkohol, um Männerfreundschaft und um die Tragik deutscher Limousinen. Alles weitere erfahren Sie nach einem kleinen Klick zur Einleitung der guten alten
ALTENREGATTA
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