Freitag, 26. September 2008
Nur zur Erinnerung
Also noch mal, weil doch alles so rasend schnell geht: Nur zur Erinnerung, und warum man diesen Kniefall schon ernst nehmen sollte:

Diese 700 Milliarden werden nicht dafür gebraucht, diese Finanzkrise zu beenden, sondern müssen bereitgestellt werden, damit sie im ab 1. Oktober beginnenden Geschäftsjahr 09 überhaupt weitergehen kann.

Dann heißt sie wahrscheinlich anders, wahrscheinlich Weltrezession, und schuld sind nicht mehr allein die Gier und der Mangel an Charakter und zu wenig Aufsicht und Verantwortungsbewusstsein oder sonst was unbegreiflich Menschlich-Allzumenschliches, sondern endlich mal wieder Gewerkschaften und alle anderen, die in schweren Zeiten absolut maßlos überdehntes Anspruchsdenken pflegen, wie Rentner, Kranke oder Arbeitslose.

Die 700 Milliarden sind also längst in gut abgeschirmten Liquiditätssicherungsfonds verbucht. Und der Kniefall des Finanzministers eher ein Schwächeanfall gewesen, als er gehört hat, dass die Formalitäten der großen Umschuldung womöglich erst Montag früh erledigt sind, obwohl seine Genossen in den Banken schon das Datum von heute in ihre kurzfristigen Wechsel eingetippt haben. Man steckt ja nicht drin in in so einem Finanzminister oder den vom Daten- und dem Eigentumsschutz gut behüteten „Bankgeheimnissen“ unserer Finanzindustriellen. Aber dass viele von denen ohne ein paar bis auf drei vier Zahlen unterschriftsreif ausgefüllten Formulare zum Antrag auf Gläubigerschutz in keine Verhandlung mehr gehen wollen, ist schon sehr wahrscheinlich bei den horrenden Zinsen, die sie neuerdings allein zur Refinanzierung der Geschäftsbetriebskosten hinlegen müssen.

Von den Verzinsungen, die sie den echten Geldfonds-Händlern oder ihren noch nicht aufgelösten fiktiven Zweckgesellschaften schulden, nachdem ihre „assets“ nach den nun zwölf Monaten „Pleiten, Pech und Pannen“ von AAA bis Z nicht mehr bloß notleidend, sondern komplett ausgetrocknet sind, redet im Moment übrigens sowieso niemand mehr, denn dann müsten sie alle miteinander sofort ihre Läden zusperren und sich wegen Konkursverschleppung selbst anzeigen – bevor irgendein von seinen republikanischen Wählern seit Tagen durch Telefonterror in den Wahnsinn getriebener Senator auf die Idee kommt. Oder noch schöner: ein taiwanesicher Freund des Dalai Lama, der nach dem Bank-Run in Honkong aus Angst um seine Einlagen in der chinesischen Staatsbank nach Durchsicht des letzten Kontoauszugs mit den 40% seiner "$-Investments" auch noch den Verstand verloren hat...

PS Bevor ein anderer auf die Idee kommt: Das rolemodel dieses Banken-Fiaskos ist (bis jetzt noch) nicht die viel zitierte GREAT DEPRESSION 29ff, sondern ganz banal die Enron-Pleite 2001ff. Nur eben in XXXXL und noch mit ohne einstürzende Neubauten.

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WIR IN BAYERN
Sie ist schon ein echtes Trauerspiel und manchmal sehr frustrierend, unsere repräsentative Demokratie.

Da steht die politische Macht, die Staatsgewalt, das Regieren ein paar Tage, Wochen, vielleicht Monate mal wirklich in Frage, da steht also tatsächlich nicht nur im Hauptstadt-Studio-Fernsehen, sondern auch draußen, im richtigen Leben ausnahmsweise tatsächlich zur Disposition, wie es in und mit den gesellschaftlichen Verhältnissen weiter geht – und worüber lassen sie einen als Demokraten entscheiden? Welche Wahl hat man?

Dass die Knallcharge Huber oder Beckstein durch einen Seehofer ausgetauscht wird.

Oh mei

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Neben
Seehofer als Parteivortsitzenden soll übrigens *KICHER* ausgerechnet SÖDER als Ministerpräsident im Gespräch sein ... *LACH*

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Lachen Sie nicht
Wenn ich die CSU wäre, würde ich es genau so machen: Das Nürnberger Würschtl zum Präsidenten des explodierenden Scheißhaufens machen, den Maget ins Finanzministerium setzen und warten, bis nach einem Jahr Neuwahlen in Bayern ausgerufen werden müssen wg. Notstand oÄ.

Glauben Sie, dass sich ein Drittel – EIN DRITTEL – der bisher im Landtag gesessenen Partei-Apparatschiks damit abfinden kann, dass sie jetzt geschlagene fünf Jahre darauf warten müssen, die Verwandtschaft bei der Bank oder im Funk oder im Ministerium unterzubringen – wo doch des Madl oiwei so guad glernd hod in da Schui und´s Bragtikum von da Hochschui ja ah scho im Büro vom Dr. Wiesheu gmachd hod ...

Dieses Ergebnis tut denen so richtig weh und werden sie ihren Söders und Hollerstauern auch nicht verzeihen. Also: De bläde Kuah ko geh. Und er, da goschade Depp soi schaun, wo a bleibt, wenn a mim Maget an eahnane Dreggs-Klaster dastiggd. Ohne uns! Die Basis!

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Eben!
Wie gesagt, das gibt ein Schlachtfest! Den Söder halte ich für äusserst befähigt. Befähigt, den Karren so richtig in den Dreck zu fahren. Und die Jungs aus der zweiten Reihe, die jetzt ihre Pfründe verloren haben und erst mal schaun können, wie weit sie mit ihren "Qualifikationen" in der "freien Wirtschaft" kommen, werden den Rest erledigen.

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Ja klar
Da kocht jetzt viel böses Blut. und ich möchte nicht wissen, wie viele alte Rechnungen noch offen sind, unter den Freunden, aus den Tagen als Edmund "Ich-bin-sauber" Stoiber das von Strauß und ihm äh Strauß persönlich, eingerichtete äh angerichtete Schattenbank-Finanzierungs- äh Amigo-System mit Blick auf Basel II modernisiert äh ausgetrocknet hat.

Ein Königreich für die grünen Mappen der Hohlmeier Moni!

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Au ja!
Die Moni gibt's ja auch noch! Und die muss nicht nur den Pappa rächen, dessen Ansehen vermeintlich von allen Seiten in den Dreck gezogen wird sondern auch den Verlust ihres Bildungministerinnenpostens.

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