foto: stern
Eigentlich kann das jetzt als Menetekel für die hier mitlesende Journaille einfach so stehen bleiben. Wer den Presse-Haufen kennt weiß zwar, dass die Damen und Herren Schwierigkeiten haben eins und eins zusammenzuzählen und das Denken in der Regel lieber den Pferden (ihrer Verlagsoberen) überlassen, hallo DER SPIEGEL, denn die haben bekanntlich die größeren Eigentumswohnungen. – – – Weil aber auch heute wieder positives Denken angesagt ist, wird dieser Beitrag nicht erklärt, sondern nur geraten das einleitende Wort Eigentlich durch Hoffentlich zu ersetzen.
Oder ist das zuviel verlangt, gedanklich, ihr investigativen Schnarchzapfen?
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Zweite Sache: Hab mich ja gestern aus dem Fenster gehängt und für heute einen brandneuen Beitrag angekündigt. Folgendes könnten wir machen. Wir nehmen den Titel Trübsal Gram und Depressionen als Programm und erfinden kurz mal die noch nie dagewesene Webkunstform der Soundtrack-Livebetextung, das heißt wir improvisieren gedanklich zu der Live During Wartime-Nummer, die wir als alte Säcke ja seit 1979 in und auswendig kennen – und zwar improvisieren wir genau so viel Text wie man so durchschnittlich weglesen kann, während der song läuft. Verstehen Sie, was ich meine?
Vorausgesetzt natürlich, Sie haben etwas Zeit und die heutige Welt erscheint Ihnen zwar immer noch total sinnlos, aber immerhin auch als kreative Herausforderung, wenigstens ein Stück weit, ch ch.
Und um diese Herausforderung komplett zu machen, könnten wir nebenbei dieses Staatsanzeiger-Thema – Stichwort Weblogs und Journalismus – weiter treiben und etwas Licht in die Finsternis der Sinnlosigkeit schicken, denn zu dem Thema wird ja zurzeit überall derart viel Scheißdreck verbreitet, dass einem bloß noch schlecht werden kann.
Wenn keine Zeit, kein Problem, dann verschieben wir das – over.
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Und für den thread hier, Stichwort Blogs und Journalismus – kennen Sie einen Niggermeier?
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Ja, den Niggemeier - nicht Niggermeier, Sie Schelm! - kenne ich. Der hat neulich irgendeinen Grimme-Award für seinen Blog gewonnen und kriegt ausserdem ständig von bestimmter Seite Watschn, weil auf seinem Blog für eine Firma geworben wird, die u.a. einen der größten Suchdienste im Netz bereitstellt. Besagte Firma verpfeift aber auch chinesische Nutzer an die dortige Obrigkeit, falls die sich im Sinne der dort herrschenden Gesetze danebenbenehmen. Und die Behörden dort sind alles andere als zimperlich, nach allem was man so hört.
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Als Grimme-Blog-Award-Preisträger war der vor paar Tagen zehn Minuten in den Tagesthemen. War unglaublich, was sich der Typ da rausgenomen hat.
Weiß genau, dass in jedem mit Bloggen befassten Blog, seit Wochen offen gelegt wird, dass er nur nach windigsten Mauscheleien diesen hinten und vorn manipulierten Preis zugeschoben gekriegt hat, verliert darüber aber kein Wort, sondern ist so unverschämt sich selbst und sein dumpfes Amigotum als das journalistische Maß aller Dinge bei dieser Blog-Schreiberei dem TV-Publikum vorzustellen.
Normalerweise könnte es mir ja total wutscht sein, was so einer an Quatsch erzählt. Aber in den Tagesthemen – und dann auch noch sozusagen als selbst ernannter Sprecher für Blogs überhaupt, da habe ich schon gedacht, ich spinn.
Denn die paar Hundertausend, die das in der ARD gesehen haben, MÜSSEN ja nun glauben, was so ein Niggermeier ihnen erzählt. Wer – außer Leuten die das selber machen – weiß denn schon, was ein Weblog oder Bloggen eigentlich ist.
Und dieses Frettchen sagt ihnen also, wo´s lang geht...
Diese Aktion finde ich viel ekelhafter als die Tatsache, dass so ein HAUS-NEGER auch noch für Yahoo den Werbeträger macht.
Und diese abgekartete Sauerei – für mich ist das nämlich eine abgekartete Sauerei – heißt nicht nur heutzutage Journalismus, sondern ist es auch.
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Ich weiß allerdings im Moment nicht, ob ich diese Geschichte schlimmer finden soll, als die Grimme-Award-Geschichte. Einerseits geht es bei der Werbesache immerhin darum, daß dadurch besagte unsäglich Firma die chinesische Nutzer an die dortige Obrigkeit verpfeift und damit zu potentiellen Folter- oder gar Mordopfern macht unterstützt wird, anderseits weiß der Durchschnittsglotzenglotzer natürlich nicht, was der Herr Niggemeier für einer ist, geht womöglich auf die Niggemeierseite, was natürlich
- potenziell die Werbeinnahmen des Niggemeier
- die den Grad Werbewirkung erhöht
- für besagte unsäglich Firma die chinesische Nutzer an die dortige Obrigkeit verpfeift und damit zu potentiellen Folter- oder gar Mordopfern macht
- und leider sowieso den Grad der Öffentlichkeitsaufmerksamkeit für den Herrn Niggemeier
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Stellen Sie sich vor, Sie wüssten nicht, was Rock´n Roll ist, weil Rock´n Roll auf einem anderen Planeten gespielt wird, über den sie sich nur über die ARD informieren, warum auch immer. Und dann stellen Sie sich vor, dass die ARD plötzlich mit der Neuigkeit aufwartet, Hallo lieber Zuschauer, hören Se mal her, wir hamm was Neues für Sie entdeckt, spielt sich auf diesem fremden Planeten ab, den Sie vielleicht schon kennen oder nicht, und das neue ist Rock ´Roll, das ist was Neues mit Gesang und Gitarre und so, und jetzt stellen wir Ihnen den heute einmal vor, und der wird Ihnen jett erzählen, was Rock´Roll ist – Tratra – und dann erscheint Andrea Berg auf dem Schirm und erzählt, dass sie Rock´n Roll ist – und nicht nur das, sie erzählt ihnen sogar, wo´s langzugehen hat und wo´s hergekommen ist.
Also mich kotzt so was schon an, denn genau so was passiert ja nicht nur im TV, sondern in allen Massenmedien. Da wird das Bild einer Realität verbreitet, das nicht nur durch und durch verlogen ist, sondern offenbar auch noch den Zweck verfolgt, die Leute in eine ganz bestimmte Richtung zu schubsen, nämlich hin zu den Angeboten der PR- und Verlagsprogrammen und möglichst weit weg von dem, was sich da sonst so im Netz abspielen könnte.
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Der Bild-Transfer kann übrigens meinethalben demnächst erfolgen, ich habe heute alles entsprechende erledigt.
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Schöne Grüße
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Aber kurz dazwischen: Was war denn so wichtig gestern? Wurden Sie aufgekauft?
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"Wänn härr wärr affkauft, säntt wärr das!"
Nein, von einem "Meeting" zum nächsten. Alles "ongehäuer wächtäg", Sie verstehn, MG, "ongehäuer wächtäg"!
Es ging natürlich um Geld. "Geld für Kampagnen, PR, Events, Marktforschung und das übrige Brimborium".
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Heut abend spielt übrigens der alte Hi, äh der alte Höhne in der Roten Sonne. Wär das was für Sie?
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Um wäfäl pardon vieviel Uhr fängt denn der alte Höhne an? Muss morgen fröh, äh früh raus.
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Geh wahrscheinlich auch nicht hin, aber mal schaun. Jedenfalls, einen schönen Feierabend, GM.
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Ganz anderes Thema: Kennen Sie eigentlich den Polnischen Robert?
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Ob ich den den Polnischen Robert kenne? Sagt mir gar nichts, Polnischer Robert, leider gar nichts.
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Eine mehrtägig Busreise mit besoffenen Malern in hochsommerlicher Hitze würde ich mir wohl eher nicht antun. Aber eigentlich klingt das mit der Ausstellung schon interessant.
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Was stand heute auf dem Diätplan? Bei mir gibts Hendl mit Tomaten/Mozarella/Apfel-Salat.
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Zum Essen: Backfisch, werter MG, Backfisch.
Geschichten mit Tonnen in die bedeutende Kunstsammlungen von schwäbischen - NATÜRLICH SCHWÄBISCHEN! WIE ANDERS? - Landwirten getreten werden kenne ich leider nicht. Erzählen Sie doch bitte, werter MG.
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Zur Sache Kunst:
Obs tatsächlich ein schwäbischer Landwirt war, lasse ich aus Datenschutzgründen offen, kann auch ein oberbayerischer Landwirt gewesen sein. Jedenfalls war es so. Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit ein schwäbischer (und hier stimmt die Zuschreibung) Immoblienmakler, der sich schon in jungen Jahren mit Haut und Haar, Herz und Hirn voll und ganz der Kunst verschrieben hatte, genauer gesagt der zeitgenössischen Kunst und noch genauer den Herstellern und Machern zeitgenössischer Kunst, also sogenannten Künstlern, und zwar den noch lebenden, weil was ihm am allermeisten und eigentlich ausschließlich an der Kunst gefiel war, mit diesen sogenannten Künstlern zu tun zu haben, anstatt tagaus tagein einen Haufen Geld damit zu verdienen, arglosen Kleinfamilienvätern schlüsselfertig gebaute Eigenheime anzudrehen oder ganze Siedlungs-Blöcke, in denen dann Familien ihr Leben lang im eigenen Unglück hausen.
Kurzum: Der wie es der Schwaben Art ist naturgemäß überdurchschnittlich erfolgreiche Makler suchte den Kontakt zu einer schöneren und besseren Welt und hockte dann auch ziemlich bald beim alten Beuyss in dessen Küche herum, um mal die Größenordnung beim Namen zu nennen, in der sich die Geschichte hier bewegt. (Wussten Sie eigentlich, dass sich der "Jupp" seinen Hut aus demselben Grund aufsetzte, der auch den Warhol einst bewog zur modischen Damenperücke zu greifen, und dass auch der große Schamane mit der Honigpumpe gesoffen hat, und das nicht schlecht?) Aber egal. Weiter im Text. Der Makler intereressierte sich also nicht nur für Kunst, sondern mischte sehr bald auch selber im Kunstbetrieb mit. Und das nicht nur als gern gesehener Gast auf den einschlägigen Vernissagen und Messen, Käufer und Sammler, sondern als wirklicher Kunstfreund, das heißt – und jetzt mach ichs kurz – so Mitte der 80er zog er mit dem Kippenberger durchs Münchner Nachtleben, kuratierte hier und da ein wenig, fing an in NRW selber ein bissi Kunst zu machen, nämlich paar organisatorische Grundsteine für ein eigenes Museum zu legen, schickte auch den einen oder anderen zu Kippi in die Kunst-Klasse – und sammelte nebenbei, was es halt so zu sammeln gab, angefangen von besagtem Jupp über die Pinki Palermos und die Kippis, Büttners und Oehlens bis zu den noch unbekannten Nachwuchskräften der Firma neue europäische Nachkriegskunst und Co.
Alles supergünstig, alles vom Feinsten und alles sozusagen wie nebenbei, denn hauptberuflich verzockte er ja Immobilien.
Wie sie halt so sind die Schwaben. Rechtschaffene Leut, die halt wisse, dass ma ebe schaffe muss im Läbä, noi, damit ma was zum spare hätt. Oder eben zum Ausgeben für die Werke und das Aus- und Freihalten der Künschdla, die wo ja zbläd sin, fürs richtige Schaffe, sonst wärnsch ja kane Künschdla worn, sondern was gscheids, noi, wie eben ihr schwäbischer Kunstfreund der Immobilienmakler. Iss ja logisch. So dengad die Schwobn.
Genau so logisch, wenn auch lästig ist, dass ein Sammler das viele Zeug, das sich durch ständiges Kunst- und Künstlereinsammeln ansammelt irgendwo lagern muss.
Und nur noch logisch ist, dass ein Schwabe DAFÜR nicht wirklich viel Geld ausgeben will. Noch dazu als schwäbischer Immobilienmakler, der sozusagen genau weiß, wie hoch die Rate an ungenutzt leer stehenden Gewerberäumen im Freistaat Bayern ist.
So. Ich spring nochmal zehn Jahre nach vorn, nein eigentlich 15 Jahre, nämlich in die Zeit des Jahrtausendwechsels.
Die Sammlung ist zwischenzeitlich nicht nur enorm angewachsen, sondern auch richtig bedeutend. Sachen, die der Schwabe zwanzig Jahre vorher von mittellosen Pinselschwingern für ein Wochenende freie Kost und Logis inklusive Herrengedecke bis zum Abwinken erstanden hatte, sind inzwischen echt was wert, weil aus den Pinselschwingern renommierte Kunstprofessoren wurden oder noch Höherpreisigeres, tote Helden der Kunstgeschichte beispielsweise.
Das gesammelte Zeug lagerte in einem aufgelassenen Kuhstall irgendwo in Altbayern, denn den hatte der Schwabe angemietet, weil er erstens unschlagbar billig herging und er zweitens den Bauern auch persönlich kannte und der Kunstfreund nicht nur beim Kunstkauf, sondern auch bei der Lagermiete den Preis lieber ausschnapselte als so langweilige schriftliche Verträge zu machen. Diese unorthodoxe Art der Vertragspartnershaft mit einem Vermieter war er sich als Kunstfreund offenbar schuldig – oder seinem schwäbisch-calvinistischen Gewissen, wer mag das schin richten. Man steckt ja nicht drinn, inso einem schäbischen Kunstsammlerschädel.
Wie auch immer
Der Deal mit dem Landwirt Kunsteinlagerung auf Vertrauensbasis gegen Entgelt je nach Stimmung wurde gemacht und ging auch jahrelang gut, und zwar so lange gut, bis dieser Bauer seinen alten Kuhstall wegen einer bevorsehenden Hofübernahme durch die nachwachsende Generation renovieren wollte und den Kunstfreund wissen ließ, dass der sein Zeug doch jetzt bitte doch woanders unterbringen sollte und zwar subito, weil der Abrissbagger vom Schwiegersohn sozusagen praktisch schon vor der Türe stehe.
Und das war sozusagen der Anfang vom Ende einer der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Ein echtes Drama. Titel: Der Fluch, Schwabe zu sein
Der Kunstfreund dachte nämlichl, dass der Bauer da nur ein Späßle machen wollte, womöglich auch nur um die Lagermiete in die Höhe zu treiben und nahm den Alarm nicht Ernst und reagierte nicht wirklich auf die wiederholte Aufforderung, sein Zeugsl schleunigst abzuholen – oder jedenfalls reagierte er zu spät. Denn paar Wochen später als er wieder mal zu seinen Kuhstall fuhr, um dort eine neue Ladung Kunscht zu deponieren, gab es den nicht mehr.
Der Schwiegersohn hatte nämlich nicht mehr warten wollen und das ganze Glump aus dem Kuhstall geräumt, es zum Sperrmüll gefahren, und dann wurde der Stall platt gemacht.
Als der Kunstfreund das hörte war er auch platt und die Erklärung, man habe das Glump ja noch eine Woche im Hof herum liegen lassen und auch noch im Regionalblatt inseriert, dass sich jeder Interessierte was von diesem modernen Kunstkrempel umsonst mit nachhause nehmen könne, hat ihn auch nicht wirklich wieder aufrichten können.
Auch nicht die Erklärung, dass es um den Schmarrn ja eh nicht schade sei, weil den Schmarrn bis auf zwei kleine Bilder mit so Nackerten eh keiner haben wollte, weswege der Schwiedgersohn sogar zweimal mit dem Hänger zur Deponie rausfahren habe müssen, auf eigene Kosten.
Und so gingen sie also hin, die Kippis und Zipps, die Förgs und alle anderen zahllosen Zeugnisse der zeitgenössischen Kunst – und es kam zum Prozess
Mieter gegen Vermieter zur Klärung der Frage, wer denn jetzt schuld sei.
Der Mieter klagte auf Schadensersatz in Millionenhöhe, denn soviel war der Krempel natürlich wert.
Der Vermieter plädierte auf Freispruch, weil der Mieter erstens mit der letzten Miete im Rückstand gewesen sein soll und zweitens auf die Kündigung nicht angemessen reagiert habe.
Gutachter wurden also bestellt, die mit den nun nicht mehr feststellbaren Millionenwerten jonglieren mussten und natürlich zu keinen handfesten Ergebnissen kamen.
Und so blieb es also am Ende dem Richter überlassen, was am Ende herauskommen sollte.
Der urteilte salomonisch, enschied auf Teilschuld des Klägers wg. unterlassener Aufsichtspflicht den unschätzbar wertvollen Kunstwerken gegenüber und verdonnerte den Vermieter zu einem Schadensersatz in Höhe einer dreiviertel Million.
Und das war irgendwie auch ganz weise, weil mehr war ohnehin nicht zu holen bzw. hätte die Hoferben bis in die nächsten drei Generationen komplett ruiniert, denn eigentlich hatte der Vermieter natürlich schon hudertprozentig Schuld, nämlich kein Recht, das Eigentum des Mieters zu entwenden auch wenn der jahrelang die fällige Miete nicht überwiesen gehabt hätte.
Aber das nur nebenbei.
Ende vom Lied:
Der Kunschtfreund hat das Urteil akzeptiert und den Verlust inzwischen auch weggesteckt, und er sammelt schon wieder eifrig weiter und weiter.
Neulich war er in Wien, beim kunstsaufen, wie es die Häuslerin vergangene Woche in ihrer hier zitierten Mail kolportiert hatte – aber das wäre jetzt eine ganz andere Geschichte und sie auszuführen, ähem, führte zu weit.
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Übrigens: Selbstredend ist das inclusive "Schusswundenerstversorgung, Blut abbrausen und neues weißes Herrenunterhemd anziehen". Ausserdem war ich in der Zeit ja auch noch etwas essen. Backfisch, wie gesagt, Backfisch.
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Was der Kunschdfreund so treibt weiß sie, weil sie mit ihm verheiratet war, jahrelang selber von Disko zu Disko und einer Galerie zur nächsten gezogen ist und mit dem Ex sozusagen immer noch ein vernünftiges Verhältnis pflegt. Wenn die Wiener Galerie irgendwas mit Ink im Namen hatte, wär es übrigens die oben erwähnte. Den ganzen Namen hab ich mir auch nicht gemerkt, irgendwas mit Inkhofen oder Inekdingens oder so.
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Nein ein "Ink" war da nicht in dem Namen. Werde die Ex mal bei Gelegenheit danach fragen.
So jetzt muß ich aber wirklich. Bah Bah, MG, Bah Bah, wie der Wiener sagt.
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SchickenS mir doch noch Ihre Tel. per Mail, dann ruf ich morgen nachmittag mal an.
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Schöne Geschichte von den Schwaben, wobei: Ob die stimmt?
Ich habe schwäbische Verwandtschaft, eine komische Gesellschaft. Bei der Firmung einer von meinen Kusinen war ich da zuletzt. Da mussten die Kinder (wie alt sind sie da? 11, 12?) dreimal lauthals schreien: Ich widersage dem Teufel! Das war Wahnsinn, total unheimlich, aber vielleicht machen sie das bei uns auch und ich weiß es nur mangels Firm-Erfahrung in Bayern nicht.
Ansonsten sind die Schwaben ja extrem lakonisch. Als meine Oma einen lebensbedrohlichen Schlaganfall hatte, hat einer der Onkel bei uns angerufen und gesagt: D´Oma hän a Schlägle ghät.
Ansonsten muss ich mich heute bald verabschieden, weil ich wahrscheinlich einen Kohlehydrat-Schock habe. Unser Volontärin hatte ihren letzten Tag und hat zwei Kuchen mitgebracht. Einmal Schoko mit Glasur, einmal eine Art Marmorkuchen mit Kirschen drin. Wir waren nur zu viert. Haben um 10.30 Uhr angefangen, Kuchen zu essen. Er war gut. Mittags haben wir uns dann Baguettes geholt, wegen der Abwechslung. Nachmittags weiter Kuchen. Wir haben beide weggeputzt, aber gut ist mir jetzt nicht mehr.
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Und noch eine Korrektur, diesmal richtung Kosmos, z. Hd. der Häuslerin: Sie hatten schon recht, fünf Uhr früh stimmt nicht, es war eher halb neun vormittags, soll ich aus berufenem Mund ausrichten, ein Aschermittwoch nebenbei, nur damit da dieser Steinbock nicht mehr so dumm in der Mondbahn unter der falschen Sonne rumsteht, nicht wahr. Muss ja alles seine kosmische Ordnung haben. Wo kämen wir sonst hin?
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@MG: Ja, wie jetzt? Haben Sie mir etwa falsche Daten für Ihr Horoskop geliefert? Tzzzzz. Da müht man sich, man tut man macht...
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Aber halb neun und alle anderen Angaben stimmen jetzt einfach – und wenn nicht, iss auch wurscht, dann soll halt der Kosmos selber in seinen Akten nachschauen.
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"Zum Zeitpunkt Ihrer Geburt stieg das Tierkreiszeichen Fische am Osthorizont auf. Sein Herrscher Neptun steht im achten Haus.
Fische zeigt eine Tendenz zur Passivität, Hyperempfindlichkeit und Ruhelosigkeit. Eine starke Kraft in Ihrer Seele treibt Sie wahllos voran. Wegen der zwiespältigen Natur dieses Zeichens bewegen sich Ihre Erfahrungen zwischen zwei Extremen, was dazu führt, daß Sie gefühlsmäßig verwirrt und fassungslos reagieren. Sie nehmen die subtilsten Gefühle wahr.
Oft verlassen Sie sich zu sehr stark auf Ihre Gefühle. Sie haben ein freundliches Wesen, sind introvertiert und neigen zu einem zurückgezogenen Leben. Mit methodischen Tätigkeiten kommen Sie schlecht zurecht. Ein weiteres zentrales Lebensthema ist Ihre Instabilität.
Sie sind mitteilsam, empfindlich, intuitiv, gefühlvoll und sehr schnell niedergeschlagen. Sie haben die natürliche Gabe aus unbekannten Quellen zu schöpfen, die jenseits des Verstandes liegen. Leider finden Ihre Ideen wenig Anwendung in Ihrem Leben. Wenn Sie sich aber mit Kunst beschäftigen, besteht die Chance, erfolgreich zu sein.
Ihre sexuellen Beziehungen sind einfallsreich und intensiv. Wenn Sie sich verlieben, sind Sie für alles empfänglich und haben sogar das Gefühl, daß sich alle Ihre Begrenzungen auflösen. Sie brauchen eine starke Hand, die Sie schützt und im praktischen Leben unterstützt. Der- oder diejenige muß allerdings mit Ihrer Kreativität sehr einfühlsam umgehen und Ihnen helfen, sie auf natürliche Weise zu äußern.
Neptun steht im Haus des Todes und herrscht über alles, was mit dem Tod in Zusammenhang steht. Sie haben vermutlich sehr merkwürdige Ansichten über das Ende Ihres irdischen Lebens. Seien Sie sehr vorsichtig im Zusammenhang mit Drogen.
Auf jeden Fall sind Sie sehr an okkulten Themen interessiert. Ihre Träume sind seltsam und verwirrend. Auf der materiellen Ebene besteht die Möglichkeit, durch Heirat oder Partnerschaft zu Wohlstand zu gelangen."
"Wenn Sie sich aber mit Kunst beschäftigen, besteht die Chance, erfolgreich zu sein."
Na immerhin!
Aber sonst: Mein lieber Schwan, MG, mein lieber Schwan. PassenS mir bloß auf sich auf! Vor allem: KEINE MACHT DEN DROGEN, gell!
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Menschmenschmensch.
ZUSAMMENREISSEN, MG, unbedingt ZUSAMMENREISSEN!!!
Klar, habe ich auf den Knopf für Männer gedrückt.
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Ich weiß gar nicht, was mich heute gerade mehr umtreibt. Dieser Wahnsinnsarbeitsdrang, der geraezu aus mir herausplatzen will, sweit halbe selche in der Früh oder eben diese ultraharten Situationen, in denen ich praktisch auch seit halbe Sechse ununterbrochen stehe. Ich sage Ihnen, GM, wenn ich nicht diese fast unmenschliche Selbstdisziplin hätte, dann würde ich in so Problemen geradezu schwelgen.
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