Samstag, 17. November 2012
Gerinnendes Lachen
"Sie sagte, sie sei nicht in der Polizei (Polizistin) und die zwei Typen wären nur so da."
Gerinnendes Lachen
Seit Auschwitz, heißt es, kann man hier keine Gedichte mehr schreiben. Zurecht. Fragen Sie einen deutschen Kriminal-Schriftsteller. Alles was der an Kriminalität und Praxis von Kriminalität erfinden könnte, gabs da schon. Mit Name, und Anschrift. Und sogar mit eintätowierter Nummer.
Was bleibt?
Gerinnendes Lachen
1990
Deutsche Einheit
Zerschlagung der Befreier

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Sonntag, 6. Mai 2012
HERR OBER!
Bitte, was ist das:
"Sturz Phlipp Röslers: Führende FDP-Politiker planen den Königsmord 08:30
Ist das der gespielte Witz des Tages von Spiegel-Online, pünktlich zur Landtagswahl oder eine Neuauflage von Fast wie im richtigen Leben mit "ohne gute Darsteller" aber doch hoch bezahlten Deppen?

Wie auch immer.
Ein ganz Großer wird diese Woche jedenfalls 70. Gestern Nacht hat ihn der Bayerische Rundfunk schon mal rund gefeiert. Aber wie großartig dieser Gerhard Polt ist, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Und wenn nicht, dann halt hier.

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Donnerstag, 18. August 2011
Insiderexpertise
Schlimmer Vorwurf: Die US-Börsenaufsicht SEC soll einem vom Wallstreet Journal bestätigten Bericht des Rolling Stone Magazins zufolge seit den 90er Jahren Tausende Vorermittlungsakten vernichtet haben. Auf diese Weise sollen Verfahren gegen Finanzkonzerne frühzeitig gestoppt worden sein – neben anderen auch eines gegen die Deutsche Bank.
Insider der Börsenszene sehen in der nun brodelnden Gerüchteküche einen weiteren Grund für den verheerenden Kurssturz an den europäischen Aktienmärkten. "Mein fetter Finger" – so nennen Börsenprofis eine fehlerhaft eingegebene Verkaufsorder – "ist also nicht allein für die aktuellen Kursstürze verantwortlich, Gott sei Dank!" meinte ein Frankfurter Händler auf Anfrage und fügte kopfschüttelnd hinzu: "Und überhaupt. Warum sollte eine Börsenaufsicht auch die Börse beaufsichtigen? Ein Zitronenfalter faltet doch auch keine Zitronen."

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Dienstag, 13. Oktober 2009
SZ/AZ-Watch
fällt mangels Einstimmigkeit im Koordinationsausschuss dieses Blogs aus

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Mittwoch, 30. September 2009
RAAB
Seit dem Sommerloch wird auf Pro7Sat das Rettungsboot getestet, mit dem sich Stefan Raab und seine Brainpooler über Wasser halten, nachdem der Konzern ja jetzt dabei ist abzusaufen.

(Einschub 28.10.09: Spät kommt ihr, Spiegel-Suppenkaspare, aber dann doch – auch wenn eure story natürlich eine Lachnummer ist; sagt mal, Kinder, bringt euch in euren Journalisten-Kitas wirklich keiner mehr bei, wo einfache PR aufhört und Realsatire beginnt? Tipp von mir: Wenn euch die Pressestelle eures Anzeigenkunden in Kürze einen Text mit der Überschrift schicken sollte Endlich – Kerner hinter Gittern!, in dem ihr darüber "informiert" werdet, dass JohannesBDampf in Zukunft nur gegen Gebühr aus einer Gummizelle mit Seinesgleichen loslabern wird, bitte nicht gleich in die Welt hinausblasen, denn das könnte womöglich auch nur ein Witz sein, wie der folgende – nur eben ein besserer: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,657773,00.html Einschub Ende.) Und nun weiter im Text. Wir waren bei ""...nachdem der Konzern ja jetzt dabei ist abzusaufen.

Wahrscheinlich hat er (Raab) sich den nervigen Clown, der ihn selber und den Rentner Bohlen als Ekelfresse im Ganzkörperkondom parodieren soll, eigenhändig geschnitzt und ihm dazu auch noch auf eigene Kostenrechnung dieses aktuelle Glitzer-Show-Format aus den erfolgsbewährten aber inzwischen halt ausgelutschten Event-Talk-Tools plus blinkender Kunstgebissleiste zusammengebastelt, damit nicht nur seine Patente, sondern die lieb und teuren Auslaufmodelle Kraus und Elton als Sidekicks zweit- und als neue Funktionsträgerrollen erstverwertet werden können – wenn der Test gut läuft. Was ja nicht sicher ist. Eine gekaufte Jubelarie im Spiegel ersetzt nicht wirklich die PR-Mios, die normalerweise in so einen Clown geblasen werden müssen, damit er in die Prozente kommt.

Nachdem die Große Sende-Mutter den letzten Rest an Kapital in den Renten-Märkten versenkt hat und keiner mehr da ist, der dem klammen Laden mit frischem Geld den absehbaren nächsten Konkurs erspart, droht den We-love-to-entertain-you-Nasen bekanntlich die Wir-finden-keine-Verwendung-Schweinegrippe. Und Raab ist kein Unmensch, sondern hat das Herz eines Metzgers. Und Sonja Kraus kann eben nur noch Sidekick. Die ist inzwischen definitiv zu alt, um Steppen zu lernen. Und das müsste sie aber, weil sogar ihr klar ist, dass ihre Nummer als Frau ohne Unterleib, aber hübschen Stelzen, die mit ihren zwei Bällen jongliert, nicht mehr zieht. Die Masche mit der Schmuddel-TV-Total-Verwertung zieht ja schon lange nicht mehr. Dass so Kalkofes auch nur Spurenelemente von Witz hätten oder Verstand, glauben ja nur noch CDU-Leute, die solche Klemmies a. D. mit Lehraufträgen wg. besonderer Leistungen im Volksverblöden altersversorgen. Alle anderen wissen, dass diese dumpfen Mattscheiben nie Unterhaltungssendungen waren, sondern der allerletzte Dreck, unterste Hundeklippschule, Charlies Tante mit der Lachsackpädagogik für den deutschen Schäferhundhalter, praktizierter Dilettantismus als Wachkoma, echt schlimm. Und inzwischen weiß es jeder. Wer heute noch so was braucht, schaut entweder Uups, die Pannenshow, denn das ist wirklich lustig und echtes Spaßfernsehen, und zwar für jeden. Oder er gibt sich die Mühe und sucht sich auf Comedy Central in einem bunten Haufen Mist die paar Sachen raus, die nicht Scheiße sind. Das ist zwar nicht einfach und kostet Zeit und Geduld, weil ja auch bei MTV „die software beim Kunden reift“, aber dafür kriegt er dann auch die ganz große Qualität – die Dreierstaffel Southpark zum Beispiel, in der die Weihnachtsfigurenbestien Kurt Russel in den Arsch ficken, Kinder, die nicht an Kobolde glauben, Eier lutschen müssen, und Jesus nur ein Erlöser unter Neun im Rat der Weisen Männer ist –.
Aber warum erzähle ich das?
Ich weiß es nicht. Eigentlich wollte ich ja nur kurz was über DIE WELT DES DIETMAR DATH oder DER DIETMAR DATH DER WELT –
Zur Dialektik der Begriffe aufstrebender Mitläufer als auf den Hund gekommene Streber...
um diesen Link

http://www.welt/kultur/article4679721/Zombies-Klonen-Zeitreisen-das-hat-doch-jeder-schon-erlebt.html herum schreiben. Und dann noch zwei frische fragmentiert, ungehobelte Kalauer loswerden, die ich momentan sonst nirgends brauchen kann . Nämlich den hier

„Ich höre immer nur. Dienen, dienen, dienen. Jeder will plötzlich dienen. Ich will dem Land dienen, will Westerwelle. Der Penner soll erst mal was arbeiten. Aber das können sie ja nicht, sind ja Dienst- und keine Arbeitsleister.

Und den hier, auch von gestern:

“ Die München tv-Nachrichten melden gerade, dass die bayerische Landespolizei zusammen mit der Feuerwehr während der Wiesn ein neues digitales Funk-System testet. Okay! Eine Runde Handys für die Polizei! Wir ham`s ja. Bin gespannt, was dann an Weihnachten testen. Wahrscheinlich neue Uniformen. Mit Designer-Streifen, mehr Platz für lange Unterhosen und Orden. Aber eh klar. Auch die zahln wir gern. Frage ist jetzt bloß mit wem die Uniformen testen? Und wo?“

Aber jetzt frag ich mich natürlich selber: So weit so gut, diese Raabgeschichte klar, Dialektik auch klar, aber Mann, wo bleibt der Witz?

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Montag, 7. September 2009
NDR, Heinze, ARD, "Mitwirkende"&"Betroffene" – alle mal herhören!
Folgendes, ihr Homos!:
http://thegreatgate.blogger.de/stories/1481652/

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Sehr geehrter Staatsanwalt Möllers,
möchte Ihnen zu dem Entschluss gratulieren, sich kraft Ihres Amtes der Causa Doris Heinze anzunehmen und nun also mit der Lupe gesetzlicher Bestimmungen die Geschäfte und Geschäftsgebaren dieser preisgekrönten Angestellten in leitender Position nach eventuell strafrechtlich relevanten Ungereimtheiten einer ordentlichen Revision zu unterziehen.

Als – wenn auch nicht in erster Linie, sondern lediglich an den bitteren, offenen Enden der nun zu examinierenden Entscheidungsprozesse – „Betroffener“, sei mir gestattet, Ihnen an dieser Stelle ein paar allgemeine Informationen über die von Frau Heinze redaktionell betreute Abteilung der Rundfunk- und Fernsehunterhaltung mit auf den Ermittlungsweg zu geben, die Sie freilich als ganz unverbindliche sachdienliche Hinweise zu den Bedingungen der Möglichkeit der von Ihnen eventuell festzustellenden Straftatbestände wahrnehmen sollten, da es selbstverständlich nicht meine Absicht ist, Ihre Ermittlungen zu beeinflussen oder auf eine unzulässige Weise in eine bestimmte Richtung zu lenken. Klaro!

Also, Herr Staatsanwalt Möllers, es ist so.

Der m.E. wichtigste, wenn auch unscheinbar wirkende Gesichtspunkt, den Sie im Zuge Ihrer Untersuchung der Zusammenhänge beachten sollten ist: Es gehört zu den täglich ablaufenden Routinen und ist praktisch die arbeitstechnische Grundlage des Berufes, den Frau Heinze bis zum Termin Ihrer Suspendierung ausgeübt hat, im Zuge der Planung und Durchführung so genannter „Projekte“ Einrichtungen und Personen zu kontaktieren, konsultieren und in den Entscheidungsprozess einzubinden, die nicht unbedingt und per se mit der die jeweiligen „Projekte“ betreffende Materie vertraut sind, sondern vom Leistungsprofil der sie beschäftigenden Einrichtung – und also von Berufs wegen – in der Hauptsache vielmehr damit befasst sind, die so genannte öffentliche Meinung“ dahin gehend zu bilden und zu steuern, dass den nicht näher klassifizierten Leistungen einer so genannten „Elite“ aus den sie tragenden und ertragenden sogenannten „breiten gesellschaftlichen Schichten“ grundsätzlich Akzeptanz und wohlmeinende Zustimmung entgegenschlägt, auf deren Grundlage, man dann wie es im Fachjargon heißt „konstruktiv über Schwächen und Stärken dieser Leistungen diskutieren und auf Verlangen der „Eliten“ in ihrem Sinne „problematisieren“ können dürfen soll.

Was darunter im Einzelnen zu verstehen ist, überlasse ich Ihnen. In der hier in Frage stehenden Causa Heinze bitte ich Sie jedenfalls zu beachten und in das juristische Kalkül Ihrer Ermittlungen mit einzubeziehen – und zwar gründlich: die MEDIEN.

Was heißt das? Erst mal nur so viel:

Sie sollten sich – meine und vergleichbare Erfahrungen sogenannter „Betroffener“ berücksichtigend – nicht darauf verlassen, dass beispielsweise Hansi Leyendecker von der Süddeutschen oder die Herren Hanfeld, Seeßlen, Höbel, Kämmerling, Bahners etc. sowie ihre freien Mitarbeiter in sogenannten deutschen Feuilletons, genauer, der für Medien zuständigen Ressorts der hiesigen Tages- und Wochenpresse auch nur ansatzweise objektiv, unabhängig und ohne Partei zu ergreifen über und im Zusammenhang mit den inkriminierten Vorfällen berichten.

Den genannten Herren ist die Dame seit vielen Jahren persönlich bekannt. Einige pflegen freundschaftliche Beziehungen.

Und es ist nicht auszuschließen, sondern eher sehr wahrscheinlich, dass über die privaten Kontakte hinaus, auch enge berufliche Verquickungen bestehen, denn die genannten Herren haben – wie den von ihnen redaktionell zu verantwortenden Beiträgen in Zeitschriften und Zeitungen zu entnehmen ist – nachprüfbar sowohl die Karriere als auch die vielfältigen Geschäfte und Geschäftsgebaren, auf die ja nun nicht nur die Erfolge der Frau Heinze zurückzuführen sind, sondern auch die Einleitung der von Ihnen zu leitenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen sich beziehen, ebenso aktiv wie nachhaltig „gestaltend begleitet“.

Bei der Lektüre der Arbeiten, die von den genannten Herren zu einigen „Projekten“ der Frau Heinze entweder selbst verfasst oder in ihrem redaktionellen Verantwortungsbereich veröffentlicht wurden, liegt esm. E. sogar nahe, von einer absichtlich, das heißt mit Vorsatz unternommenen Beihilfe und Unterstützung jener „Projekte“ auszugehen, die nun bekanntlich Anlass zur Klage geben, aber dieses ist nur eine persönliche Einschätzung, die ich hier lediglich als Meinung eines an Fragen des Rechts und der rechtsstaatlichen Ordnung interessierter Laie und freilich auch als Staatsbürger von Verstößen gegen diese Ordnung auch irgendwie "Betroffener" zu Bedenken gebe. Auch klaro.

Sollten Sie also, sehr geehrter Herr Staatsanwalt Möllers, in den kommenden Wochen und Monaten mit einer Reihe von Artikeln und Kommentare dieser Herren konfrontiert werden, die den Eindruck erwecken, als gäbe es ein sogenanntes „System“, das die Geschäfte der Frau Heinze nachvollziehbar, mithin verständlich machen könnte und für ihre eventuell vorliegende Illegalität als ursächlicher Grund heranzuziehen oder als mildernder Umstand geltend zu machen sei, dann nehmen Sie bitte solche Behauptungen als das zur Kenntnis was sie sind, nämlich Aussagen von „Betroffenen“, die zur Causa Heinze Stellung nehmen, um ihre oben in groben Zügen deutlich gemachte eigene Stellung als angeblich freie Journalisten und kritische Berichterstatter vor in ihren Augen lästigen fachlichen Nachfragen und Recherchen zu bewahren, salopp gesagt.

Gehen Sie also einfach mal davon aus, dass vieles von dem, was in den kommenden Wochen und Monaten von vermeintlich investigativ operierenden Reportern oder angeblich in Medien- und Filmkritik versierten Fachleuten als Interna aus den Arbeitsabläufen des NDR und seines Umfeldes „enthüllt“ oder jenen Ihren Ermittlungen unterzogenen „Projekten“ der Frau Heinze nachgetragen werden wird, sicher nicht viel mehr sachliche Relevanz und Bedeutung genießt und zur Wahrheitsfindung beiträgt als die dumpfen Pseudonyme, die gebraucht wurden um ihren Arbeitgeber und das Publikum in betrügerischer Absicht hinters Licht zu führen. Ausdrücke wie „System“ , „moralische Sachzwänge“, „psychologische Strukturen“ , oder „ästhetische Qualität“ sowie „Widerstände“, die durch einen „Einsatz“ „unkonventioneller Kreativität“ etc. angeblich „zu überwinden waren“, um die Projekte der Frau Heinze durchzuführen und zu finanzieren, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenso erstunken und erlogen sein, wie diese Märchen von den Autoren, die in stiller Abgeschiedenheit in Kanada leben und deshalb für Nachfragen von professionell arbeitenden Regisseuren oder kritischen Journalisten nicht zur Verfügung stehen.

Und von solchen Märchen sollten Sie sich nicht beeindrucken lassen, auch und gerade, wenn (if and when) und nachdem (because and as) anzunehmen ist, dass die Damen und Herren Anwälte und ihre GehilfInnen, die mit der Verteidigung der Frau Heinze beauftragt sind, ausführlich aus diesen Märchen zitieren und diese Märchen sicher passagenweise vortragen werden, um ihre Mandantin von den ihr gegenüber erhobenen Vorwürfen zu entlasten.

Lassen Sie sich davon weder beeindrucken noch ablenken.

Vorab vielen Dank für Ihre Mühe, Ihrer Aufgabe gerecht zu werden.

mfg

"Betroffener"

PS Warum ich mich in Ihre Angelegenheiten einmische, obwohl mich der Fall der Frau Heinze doch eigentlich gar nichts angeht?

Gute Frage

Gegenfrage: Kennen Sie den: "Wer schweigt, stimmt zu!"

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Dienstag, 18. August 2009
Ausriss 1 http://thegreatgate.blogger.de/stories/1463588/ausriss 2

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Dienstag, 11. August 2009
MERCK FINCK & CO
Ein letzter Blick
Bevor die Bombe
In die Fassaden
Der Ruine kracht
Und die Geschichte
Umgeschrieben
Werden muss

Wem gehört die halbe Stadt
Schuldet München ein Vermögen
Gehört das ganze alte Kapital

Fragen über Fragen

Und der Bundesgerichtshof hat schon mal ein erstes Urteil gefällt

Das sich ab morgen durch die Börsen-Zeitungen fressen wird

Und dann schau ma moi

Weil, dann seng ma´s scho

Was in München, Bayern noch senkrecht steht – und nicht nur in Bayern

Noch steht da
Fest und viel berühmter
Noch als jeder
Oide Bääda
Neben der alten
Grünen Isar
Wie seinerzeit
Die Wacht am Rhein

MERCK FINCK & CO


Aus: Wikipedia, die freie Enzyklopädie


Merck Finck & Co, Privatbankiers

Unternehmensform: offene Handelsgesellschaft

Gründung: 1. Juli 1870

Unternehmenssitz: Pacellistr. 16, 80333 München, Deutschland

Unternehmensleitung:
Alexander Mettenheimer (Sprecher der Geschäftsführung)
Michael Krume
Georg Freiherr von Boeselager

Mitarbeiter: 386 (SZ, 2007)

Branche: Privatbank



Die 1870 gegründete Privatbank Merck Finck & Co, hat ihren Hauptsitz in München und ist außerdem mit insgesamt 25 Niederlassungen/Dépendancen bundesweit vertreten. Sie zählt 400 Mitarbeiter und ist Mitglied des europäischen Privatbankenverbundes der Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL). Geführt wird das Haus von drei persönlich haftenden Gesellschaftern.


HISTORIE

Merck Finck & Co wurde unter dem Namen Merck, Christian & Co am 1. Juli 1870 von Heinrich Johann Merck und Adolf Karl-Ludwig Christian gegründet. Weitere Kommanditisten waren die Darmstädter Bank für Handel und Industrie und der Industrielle Theodor von Cramer-Klett. Gemeinsam mit seinem Bruder August, der den ausscheidenden Komplementär Christian ersetzte, hielt der bisherige Prokurist Wilhelm Finck bereits 1879 einen Großteil des Firmenvermögens. Im Zuge dieses Wechsels firmierte das Bankhaus in Merck, Finck & Co um.

Das Kerngeschäft der Bank war die Unternehmensfinanzierung und Emission von Unternehmensanleihen. Das Bankhaus war an der Gründung von Unternehmen, wie der Süddeutschen Bodencreditbank AG 1871, des Bürgerlichen Brauhauses 1880, der Isarwerke GmbH 1894 und der Münchener Trambahn AG beteiligt. 1890 zeichnete Merck Finck & Co fast 40 % des Grundkapitals der Allianz Versicherungs-AG. Mit den Beteiligungen übernahm Wilhelm Finck als Vertreter des Bankhauses häufig auch ein Aufsichtsratsmandat und brachte damit seinen wirtschaftlichen Sachverstand in den verschiedensten Unternehmen ein.

Sein Wirken wurde 1905 mit der Berufung zum Reichsrat der Krone Bayerns gewürdigt. Diese brachte der Familie auch die Erhebung in den erblichen Adelsstand.

Nachdem sich das Bankhaus über die Jahrhundertwende im Depositen-, Kredit- und Wertpapiergeschäft positiv entwickelt hatte, unterbrach der erste Weltkrieg den Aufschwung. Der Kapitalmarkt war stark reglementiert. Auch die Phase der Inflation nach Kriegsende verhinderte eine weitere Expansion. Trotz sinkender Einnahmen konnte das Bankhaus seinen Betrieb ohne fremde Unterstützung fortsetzen. Eine weitere Zäsur brachte der Tod von Wilhelm von Finck im Jahr 1924.

Sein Anteil am Bankhaus von nahezu 100 % ging zu gleichen Teilen an seinen Sohn August von Finck senior und seine Töchter Freifrau Margarete von Stengel und Elisabeth Winterstein über.

Der Tod Wilhelm von Fincks und die Übernahme der Bankgeschäfte durch seinen Sohn leiteten eine neue Ära ein. Merck Finck & Co brachte sich stark bei der Gründung von Flugzeugunternehmen ein: Mit der Udet-Flugzeugbau GmbH, der heutigen DASA, und der Süddeutschen Aero Lloyd AG, einer Vorgängerin der Lufthansa, entstanden erste Luftverkehrsunternehmen in Deutschland.
Wilhelm von Finck

In der Weimarer Republik legte die Weltwirtschaftskrise dem Bankwesen weitere Beschränkungen auf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 ergriff Merck, Finck & Co. die Gelegenheit, das Wiener Privatbankhaus S. M. v. Rothschild zu übernehmen (arisieren). Diese höchst renommierte österreichische Privatbank, Eigentum von Louis Nathaniel von Rothschild, hatte bis 1931 die Österreichische Creditanstalt kontrolliert. Ab Juli 1938 wurde es durch Merck, Finck & Co. kommissarisch verwaltet, 1940 durch das in Wien neu gegründete Bankhaus E. v. Nicolai – hier waren Merck, Finck & Co. mit 71 und die Deutsche Industrie Bank Düsseldorf mit 19 Prozent beteiligt – arisiert. Louis Nathaniel von Rothschild erhielt die verbliebenen Werte nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, verzichtete jedoch auf eine Wiedererrichtung des Bankhauses S. M. v. Rothschild.

Nach einer Periode zwischen staatlicher Beeinflussung und freiem Unternehmertum unter dem NS-Regime war das Bankhaus Merck, Finck & Co., nicht zuletzt aufgrund der Verstrickung der Eigentümer und leitender Angestellter in die NS-Wirtschaftspolitik, in den Nachkriegsjahren völlig lahm gelegt. Erst 1949 konnte Merck Finck & Co wieder in dem neu aufgebauten Bankgebäude den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Das Bankhaus engagierte sich jetzt besonders stark im Wertpapierwesen. Unterstützt von August von Finck junior und später auch Wilhelm Winterstein gelang August von Finck senior so der Wiedereinstieg in den Bankenmarkt.

In den folgenden Jahren expandierte das Bankhaus durch Gründung neuer Niederlassungen auch außerhalb Bayerns. Gemeinsam mit der Familie des Stahlindustriellen Fritz von Waldthausen wurde 1954 das Bankhaus Waldthausen & Co gegründet. Die Geschäfte des Bankhauses Alwin Steffan aus Frankfurt, zu dem schon länger Verbindungen bestanden, übernahm Merck Finck & Co mit dem Tod des Seniorpartners 1963.

Überraschend verkaufte August von Finck junior im Oktober 1990 das Bankhaus an die Barclays Bank Plc.. Durch die Steuerreformen der vorangegangenen Jahre hatte man die über Generationen aufgebauten stillen Reserven aufdecken und realisieren müssen. Um die anfallenden Steuern zu bezahlen, waren sogar Teile des über 100 Jahre alten Aktiendepots veräußert worden. Die Barclays-Filialen in Hamburg, Stuttgart und Berlin firmierten in Niederlassungen von Merck Finck & Co um. Da das breite Retail Banking der neuen Muttergesellschaft jedoch nicht mit dem im Bankhaus fest implementierten Private Banking zu vereinbaren war, veräußerte die Barclays Bank Merck Finck & Co 1999 an die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL), zu der es seit dem gehört.

2002 erwarb Merck Finck & Co die deutsche Private Banking-Einheit der WestLB, 2005 erfolgte die Akquisition des Private Banking der Westfalenbank AG.




BANKGESCHÄFTE

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in der Beratung und Verwaltung von größeren und großen Vermögen mit privatem und/oder unternehmerischem Hintergrund. Zurzeit sind im Bankhaus 149 Berater tätig.

Das Angebot reicht von der Strategischen Vermögensplanung (Merck Finck Treuhand AG) über die Vermögensverwaltung (Merck Finck Invest Asset Management GmbH) bis hin zur Beratung bei der Vermögens- und Unternehmensnachfolge. Der Bereich Unternehmerberatung bringt private und geschäftliche Strategien von Unternehmern miteinander in Einklang. Die Abteilung Financial Markets fungiert als Brücke zu den Finanzmärkten. Die Market Research Abteilung von Merck Finck & Co findet allgemeine Beachtung in ihrer Branche.

Über den Kapitalgeber, die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL) ist Merck Finck & Co Mitglied des Verbundes European Private Bankers der KBL-Group. Diese Finanzgruppe sowie die Muttergesellschaft der KBL, die börsennotierte KBC-Group mit 50.000 Mitarbeitern an 110 Standorten, ermöglichen es der Bank, grenzüberschreitende Transaktionen im gesamten Euro-Land zu initiieren und durchzuführen.

Den European Private Bankers gehören Privatbanken aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, dem Fürstentum Monaco, dem Großherzogtum Luxemburg und der Schweiz an.



ANTEILSEIGNER

Merck Finck & Co, Privatbankiers, behält weiterhin die für eine Privatbank charakteristische persönliche Haftung der Geschäftsleitung bei. Alexander Mettenheimer (Sprecher der Geschäftsleitung), Michael Krume (Private Banking), Georg Freiherr von Boeselager (IT, Risk Management, Personal, Back Offices) sowie die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL) sind zurzeit die persönlich haftenden Gesellschafter.

Sprecher der Geschäftsführung:
* 1879-1924 - Wilhelm von Finck
* 1924-1980 - August von Finck senior
* 1980-1991 - August von Finck junior
* 1991-1995 - Wilhelm Winterstein
* 1995-2002 - Gerd Schmitz-Morkramer
* seit 2002 - Alexander Mettenheimer


STANDORTE

Merck Finck & Co, Privatbankiers ist an insgesamt 25 Standorten deutschlandweit vertreten. Neben dem Stammhaus in München sind die Privatbankiers in Aachen, Augsburg, Baden-Württemberg Land, Bayreuth, Berlin, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Grünwald, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Ingolstadt, Koblenz, Köln, Landshut, Lingen (Ems), Münster, Nürnberg, Rottweil und Stuttgart vor Ort.


TOCHTERUNTERNEHMEN
* Merck Finck Treuhand AG (2001)
* Merck Finck Invest Asset Management GmbH (1993)
* Merck Finck Vermögensbetreuungs AG (2000)


AUGUST GEORG HEINRICH VON FINCK

August Georg Heinrich von Finck war der Sohn des 1905 mit erblichem Adel ausgezeichneten Bankiers Wilhelm von Finck, der 1870 das Bankhaus Merck Finck & Co und später mit anderen auch die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und die Allianz-Versicherungs AG ins Leben gerufen hat. Nach dem Besuch eines Realgymnasiums erhielt Finck eine banktechnische Ausbildung.

Nachdem der ältere Bruder Wilhelm im Ersten Weltkrieg gefallen war, wurden Finck und zwei Schwestern, Freifrau Margarete von Stengel und Elisabeth Winterstein, nach dem Tod des Vaters im Jahre 1924 Teilhaber des Bankhauses. Dieser Stellung entsprechend kam er in die Aufsichtsräte zahlreicher industrieller Unternehmungen, teils als Vorstandsmitglied, teils als Vorsitzender des Aufsichtsrates, darunter eine Anzahl Versicherungsgesellschaften wie die Münchner Rückversicherungsgesellschaft, Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank und Allianz und Stuttgarter Verein, Bayerische Versicherungsbank, Hermes Kreditversicherungsbank Berlin, Securitas Revisions- und Treuhand AG München, Süddeutsche Bodenkreditbank usw. Weiter saß er in zahlreichen Aufsichtsräten und Fachgremien.

Finck gehörte zu einer Gruppe von Industriellen, die sich Mitte 1931 mit Adolf Hitler im Hotel Kaiserhof trafen und der NSDAP im Falle eines Linksputsches 25 Millionen Reichsmark zur Verfügung stellten. Er war einer der Teilnehmer des Geheimtreffens vom 20. Februar 1933 von Industriellen mit Hitler, bei dem ein Wahlfonds von 3 Millionen Reichsmark für die NSDAP beschlossen wurde.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er 1933 Mitglied der NSDAP. Seit 1933 saß er im Generalrat der Wirtschaft, gehörte ferner dem Senat der Deutschen Akademie an und war Vorsitzender des Kuratoriums des Münchner Hauses der Deutschen Kunst sowie Präsidiumsmitglied der Akademie für Deutsches Recht. Nach dem Anschluss Österreichs übernahm Finck 1938 in Wien die Rothschild-Bank. Allerdings verhalf er dem Bankier zur Flucht in die Schweiz.

1945 verlor Finck seine beiden wichtigsten Posten als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Münchner Rückversicherung und der Allianz Versicherungs AG auf Grund der Entnazifizierungsbestimmungen, während die Bank durch den Treuhänder Dr. Philippi verwaltet wurde und wieder zum Florieren gebracht werden konnte. 1948 wurde Finck, der 1933 der NSDAP beigetreten war, als Mitläufer eingestuft. Bereits 1951 war er in der Münchner Rückversicherung wieder stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates. Besonderes Augenmerk widmete Finck der Abwehr von Bodenreformmaßnahmen nach dem Krieg und der weiteren Mehrung seines Grundbesitzes, der 1970 auf rund 2.000 Hektar allein an der Münchner Peripherie geschätzt wurde und insgesamt rund 4.000 Hektar, davon 1.200 landwirtschaftlich genutzt, umfasste.

Neben dem Stammhaus wurde im Sommer 1965 zusammen mit der RTG-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die DSK-Bank (Deutsche Spar- und Kreditbank), eine Aktienbank, gegründet. In den 60er Jahren weitete sich die Fincksche Privatbank durch Zukauf und Beteiligungen im privaten Bankensektor aus. Damit gewann Merck Finck & Co weitere Geschäftssitze in Frankfurt und Düsseldorf.

Finck war in erster Ehe 1927 bis 1942 mit Margot, geb. von Rücker, verheiratet; aus dieser Ehe stammen drei Kinder. Der älteste Sohn Wilhelm (* 29. Oktober 1927 - 2003) lebte in Düsseldorf und verwaltete andere Interessen der Familie. Sein zweitgeborener Sohn August von Finck junior (* 11. März 1930) war bis zum Verkauf seiner Anteile am Bankhaus im Jahr 1990 persönlich haftender Gesellschafter bei Merck Finck & Co. Aus der ersten Ehe stammte noch eine Tochter.

In zweiter Ehe heiratete er Dr. Gerda Mau, aus dieser Ehe stammten die beiden Söhne Helmut von Finck und Gerhard von Finck.


Unter dem Zwang des Publizitätsgesetzes sah sich Finck 1972 erstmals veranlasst, seine Geschäftsergebnisse und Beteiligungen offen zu legen. In der "ZEIT" vom 17. Juni 1977 wurde eine Übersicht über die wesentlichen Beteiligungen des Bankhauses und der Familie abgedruckt. 1979 hatte die Konzernbilanz ein Volumen von rd. 2,25 Mrd. DM. Bei Gelegenheit der Erläuterung des Abschlusses für 1973 wurde im Juni 1974 eine gesellschaftsrechtliche Neuordnung mitgeteilt, und zwar durch Einbeziehung der "Agricola Verwaltungsgesellschaft KG" in den Kreis der nunmehr acht persönlich haftenden Gesellschafter. Sie fungiert als eine Art Familienholding. Finck und seine Söhne legten ihre Anteile an der Bank in die Agricola ein. Auf der anderen Seite steht die Gruppe Winterstein (das heißt der Familienkreis der Schwester Elisabeth Winterstein). Ein Komplementär bei Agricola muss in Zukunft stets persönlich haftender Gesellschafter der Bank sein, wodurch sich kein Nachkomme ohne beträchtliche Nachteile bei der Abfindung von der Bank trennen kann. Die Bankinteressen sollen auf diese Weise zusammengehalten werden. Außerhalb dieser Konstruktion blieb der Grundbesitz.


AUGUST BARON VON FINCK junior

August Baron von Finck junior (* 11. März 1930 in München) ist ein deutscher Bankier und Unternehmer. Er ist ein Sohn von August von Finck senior.

Finck konnte seinem Wunsch, Landwirt zu werden, nicht folgen, stattdessen wurde er Bankier und trat in das im Familienbesitz befindliche Münchner Bankhaus Merck Finck & Co ein, dessen Gesellschafter er 1973 wurde. Nach dem Tode seines Vaters 1980 wurde er Vorstand dieser damals drittgrößten deutschen Privatbank.
Er erwarb Beteiligungen an der Münchner Löwenbräu und der schweizerischen Restaurant- und Hotelgruppe Mövenpick (Hauptaktionär). 1990 verkaufte er die Bank und konzentrierte sich danach auf Beteiligungen an Schweizer Unternehmen wie dem Maschinenbauer Von Roll, an Alusuisse-Lonza, dem Mischkonzern Oerlikon-Bührle, der Warenprüf-Holding Société Générale de Surveillance (SGS SA in Genf) und dem Feuerfestunternehmen RHI AG, Wien. Anfang 2006 machte von Finck mit einer indirekten Beteiligung in Höhe von 25,1 % an dem deutschen Baukonzern Hochtief AG, Essen Schlagzeilen; diese wurde aber mittlerweile wieder veräußert (März 2007). 2007 übernimmt der Finanzier das schweizerische Traditionsunternehmen Von Roll vollständig.
In den letzten Jahren hat sich August von Finck immer mehr aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen. Dieses wurde von seinen Söhnen August-Francois von Finck und Luitpold-Ferdinand von Finck übernommen.

1999 verlegte Finck seinen Wohnsitz in die Schweiz auf Schloss Weinfelden im Kanton Thurgau.

Politisch engagierte er sich indirekt durch die Finanzierung der Kampagne gegen die Euro-Einführung von Manfred Brunner und die Unterstützung der Vereinigung "Bürgerkonvent" von Meinhard Miegel. Über seine Vermögensverwaltung Vercura spendete von Finck der FDP 2008 und 2009 je eine Viertelmillion Euro.

August von Finck junior liegt mit einem geschätzten Vermögen von rund 8,4 Milliarden Dollar auf Platz 8 des Forbes-Ranking 2007 für Deutschland.

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Sonntag, 14. Juni 2009
DEINE ZUKUNFT
Freitag, 31. Oktober 2008
Also sprach der Kritiker von WEISSGARNIX
the great gate, 21:25h
Zitat WEISSGARNIX: „Die laufende Dividende aus einer Aktie dient in der Mehrzahl der Fälle der Bedienung irgendwelcher Zahlungsverpflichtungen, die mit dem Erwerb dieser Position eingegangen wurden: bei Pensionsfonds und Lebensversicherungen den laufenden Renten- und Schadensfallzahlungen, bei Investmentfonds der Bedienung von Auszahlungswünschen, bei Hedgefonds und industriellen Investoren der Bedienung von mehr oder weniger klassischen Krediten. Und selbst bei vielen Privatinvestoren werden mittels dieser laufenden Erträge Zahlungsverpflichtungen abgedeckt, etwa die des täglichen Lebensunterhalts.“ Zitat Ende

Das ist wohl das Argument, und es besagt eigentlich nur, dass die Dividende zur Stützung der unter dem nun schon fast ein Jahr andauernden Deleveraging leidenden assets beiträgt und deshalb ihre Ausschüttung vom Staat nicht unterbunden werden sollte.

Okay. Ich bin kein professioneller Buchhalter, sondern kenn mich nur in politischer Ökonomie a bisserl aus, und ich lass mich natürlich gern auch eines Besseren belehren, Herr Weissgarnix aaaahaber:

Wenn man davon absieht, dass die Revenuen aus Dividenden in der Regel nur zu einem Drittel zur Finanzierung der laufenden Investments verbucht werden, zwei Drittel jedoch als Rückstellungen oder Sondervermögen verwaltet werden, oder völlig unabhängig des von Dir, weissgarnix angeführten Schuldendienstes der Kapital-Eigner Verwendung finden, hättest du immerhin ein Drittel recht.

Da du freilich über diesen jeweils firmeninternen, buchhalterischen Sachverhalt hinaus ferner auch noch davon absiehst, dass die von den per Bailout subventionierten Instituten ausgeschütteten Dividenden im auch für dich günstigsten anzunehmenden Fall nur in zwei von drei Fällen auch wirklich an Aktionäre bezahlt werden, die diese Dividenden so wie von dir geschildert zur Finanzierung ihrer als Aktiva gehaltenen „Forderungen“ nutzen, weil eben nur maximal zwei Drittel dieser von den fraglichen Dividenden „betroffenen“ Aktionäre in den von dir genannten Fonds und Kapital-Gesellschaften tatsächlich involviert sind, wird auch dieses letzte dich ins Recht setzende Drittel deiner Argumentation hinfällig.
Ergebnis: Du hast also nicht mal ein bisschen recht, weissgarnix. Dein Plädoyer gegen Restriktionen des angebotsorientierten Kapital-Marktzirkus ist – wie man hier in München sagen würde – zwar auf den ersten Blick bestechend, aber nach näherer Betrachtung des forschen, ebenso süffisant und keck wie sachverständig anmutenden Vortrags und anschließender reiflicher Überlegung am Ende dann doch für die Katz, mit Verlaub gesagt und ohne den weissgarnix kränken zu wollen.


Was aber – und das macht das Plädoyer dann doch interessant – ist denn so falsch an dem Argument? Das habe ich mich etwa eine Stunde lang gefragt indem ich mir diese eine Stunde lang ein mögliches Gegen-Argument nach dem anderen überlegte, bis ich endlich auf den Gedanken kam, dass das ja völlig sinnlos ist. Was an einem Argument falsch ist lässt sich nämlich nicht mit Gegen-Argumenten erklären, sondern wird nur klar, wenn man sich mit der Argumentation richtig beschäftigt und sie sich vernünftig auseinandersetzt. Kaum wusste ich diesen eigentlich uralten, aber offenbar verschütteten Grundgedanken des wissenschaftlichen Vorgehens wieder, schon sah die Sache anders aus und die Frage was am Argument von weissgarnix falsch ist, war keine Frage nach einem richtigen Argument, das gegen das erwiesenermaßen unrichtige gesetzt werden könnte, um durch den anschließenden Vergleich beider Argumente schlussendlich die Erkenntnis zu gewinnen, wie und weshalb das Unrichtige unrichtig und was genau an ihm falsch sei. Die Antwort war viel einfacher, nämlich eben keine Sache der theoretischen Reflexion, sondern der praktischen Auseinandersetzung mit der Sache. Und die Sache ist eben in diesem Fall die Auseinandersetzung selbst.

To make a long story short: Die Antwort darauf gibst du selbst, weissgarnix, indem du in deinem Plädoyer gleich nach der oben zitierten Passage eine komische Frage stellst, nämlich die: Was wäre, wenn die Aktien von Banken, die auf staatliche Kapitalzuflüsse angewiesen sind, von ihren Besitzern verkauft werden und damit an Wert verlieren und deshalb in noch größerem Umfang verkauft werden und noch weiter an Wert verlieren und so fort?

Das scheint für den weissgarnix offenbar der entscheidende Gesichtspunkt zu sein und es ist aber doch nur eine wirklich komische Frage. Warum?

Darum: Weil eben dieses Szenario sinkender Aktien- und Wertpapier-Kurse von dir in der Fragestellung in den Konjunktiv gesetzt wird, obwohl das Szenario doch keine Option, sondern einen realen Sachverhalt verdeutlicht, der als nicht nur von dir, sondern auch vom „Markt“ und eben auch von den Herren Paulson und Bernanke seit der Lehman-Pleite akzeptierter Befund zudem den Grund und die Notwendigkeit der staatlichen Intervention geliefert hat. Aus Spaß an der Freude ihrer Gegner werden sie nämlich nicht beschlossen haben den halben Bankensektor unter die staatliche Kandare zu nehmen.

Aber zurück zur Sache weisgarnix: Die Frage ist deshalb komisch, weil sie eben so widersinnig wie explizit unlogisch von der a. a. O. von dir selbst als falsch weil widerlegten Annahme ausgeht, dass das Deleveraging entgegen der nicht nur in diesem Blog gegebenen Erklärungen nicht als Bedingung der Möglichkeit des Bailouts erkannt wurde, sondern vielleicht eine Folge der staatlichen Spritzen bzw. der sie flankierenden Restriktionen des Kapital-Gewinnausschüttungs-und-Verwertungs-Geschäfts sein könnte.

Die an sich schon kuriose Frage, was wäre, wenn der Wertverfall nicht nur ein empirisches Faktum, sondern auch das Gegenteil, nämlich ein hypothetisches Ereignis sein könnte, wird sogar richtig gehend absurd auf die Spitze getrieben durch die unvermittelte Erfindung eines kausalen Zusammenhangs zwischen Dividendensperre, Rekapitalisierung der Banken, Ertragswertminderung der assets und dem massiven Verkauf entsprechender Aktien durch ihre Eigentümer, was sich im Originalton im Weissgarnix-Plädoyer dann so anhört:

"Wenn nun aber Investoren massiv Aktien abgeben, weil aus denen kein laufender Ertrag mehr zu erzielen ist, etwa weil man die Rekapitalisierung mit einer Dividendensperre verbindet, was hätte man dann insgesamt gewonnen? Zitat Ende

Ja eben. Was gewinnt man in der Argumentation, wenn man die Tatsachen einfach so unvermittelt negiert und mit den schon mal selbst getroffenen Schlussfolgerungen auch die Logik kurzerhand auf den Kopf stellt?


Zitat wgn: „Nichts!“

Das ist wohl wahr.

Aber halt. Der Sinn der umständlichen Fragestellerei war ja nicht, hier blöde Witze auf Kosten von Weissgarnix zu machen, sondern herauszufinden, was an dem wgn-Argument denn falsch ist. Bislang hat sich nur gezeigt, dass sich die Argumentation in eine Reihe in sich widersprüchlicher und kontrafaktischer Aussagen auseinander nehmen lässt. Was aber ist jetzt genau falsch am Argument? Weissgarnix verrät es uns am Ende seiner Ausführung, wenn er, was er vermitteln will in einem Satz zusammenfasst:

Zitat WGN: „Diese Verkaufswelle würde die Vermögenspreise erst recht implodieren lassen, man hätte sich diesen ganzen Bailout also gleich ganz schenken können.“

Was soll das heißen „erst recht“? Als ob die spätestens seit September 2008 de facto implodierten Gewinnerwartungen öfter als einmal implodieren könnten, womöglich nach ihrer faktisch erfolgten Entwertung auch noch de jure oder womöglich auch theoretisch noch mal entwertet werden, als implodierende Implosionen, die dann Verluste in Gewinn umschlagen lassen, wer weiß? Ich weissesnicht, was weissgarnix damit meint!
Und es soll womöglich auch nur heißen, und ich fürchte prof.sinngemäß: Der Staat wäre verantwortlich, weil seine mit Gläubigerschutz-Sicherungsmaßnahmen ausgestatteten Bailouts die negativen Effekte der allgemeinen Vermögenswertminderung verstärken, die gleich wieder woher kommen? Aus der vom Staat beschlossenen Einschränkung des Rechts der Banken über ihre liquiden und in Anlagevermögen gebunden Mittel frei und kraft eigener unternehmerischer Willkür zu verfügen...
So nämlich lautet der alte Refrain des immer grünen Schlagers vom Segen der möglichst deregulierten freien Marktwirtschaft, den der weissgarnix mitsingt, aber so klingen will, als sei er gar nicht einverstanden, sondern hätte etwas dagegen.
Hat er aber, wie gezeigt, überhaupt nicht.
Bis der nächste Bailout fällig wird, weil die aktuell spendierten Milliarden nach allen Regeln der Kredit-Verbriefungs-Kunst in plötzlich illiquide Absatzmärkte verschossen sind. Dann beißt sich dann die marktliberale Katze wieder einmal mehr in den Schwanz.

Was diese Herumargumentierei hier soll?

Das geht doch auf den Sack!

Genau!
Diese leidige und auch sehr alte Frage nach dem richtigen Umgang mit den Dividenden wird in den kommenden Wochen noch ganz anders auf den Sack gehn! Und wann, wenn nicht am Totensonntag, ergibt sich schon mal die passende Gelegenheit, sich – wenn auch nur ein wenig – vorzubereiten.

Das ganze Plädoyer auf der homebase von WEISSGARNIX steht dann hier:

http://www.weissgarnix.de/?p=663#more-663

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