Sonntag, 28. September 2008
Ober und Unter
Beim Schafkopfen gibt es die Ober und die Unter. Im deutschen Bankensystem gibt es die Landesbanken und die Sparkassen.
Und es gibt Privatbanken wie es den Kine, den Welle, den Soacha oder eine Herzsau gibt. Was Trumpf ist, hängt vom Spiel ab.
Und jetzt stellt euch vor, es wird Schafkopf gespielt. Zur Information: Die Unter sind die Sparkassen.
Zur Information II: Euer Geld liegt bei den Sparkassen
Zur Information III: In der Zeitung steht, dass wir in einer Marktwirtschaft leben, in der das bürgerliche Gesetzbuch gilt, nach dem jeder für seine Schulden einstehen muss. Die Landesbanken haben seit gestern Schulden wie blöd.
Wo werden sie sich ihre Entschuldigung holen?

Und für alle, die nicht Schafkopf spielen können
Information IV: Der Ober schlägt den Unter.

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Nur für Kenner
Aber wirklich nur für Kenner: Kleines Gericht, wenn man spät abends heim kommt, und einem die Frau kein Schnitzel mehr machen will:
Eine (oder das letzte aus dem Brotkorb, am besten eine) Breze nehmen. Aus dem Kühlschrank (oder wo auch immer das Zeug bei DIR rumsteht) eine Thomy Gourmet-Remoulade holen. Die Breze auseinanderreißen und stückweise in die Remoulade tunken. Essiggurke, auch aus dem Glas, dazu.
Ein Traum!

Klingt zwar furchtbar. Aber: Es schmeckt!

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Erwin Huber
hat getrunken. Au weh! Und der Frau Haderthauer, sehe ich gerade, versagt die Frisur. Schlimm

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Ja!
Das war schön gestern! Wurschd, ob es jetzt eine Koalition CSU/FDP oder CSU/FW gibt. Wurschd, ob die entsetzlichen GRÜNEN dazu gewonnen haben und die LINKE wieder nicht in den Landtag gekommen ist, dafür aber die grauenhafte FDP. Das alles war ohnehin nicht sehr viel anders zu erwarten. Bis auf die Megaklatsche für die CSU. Diese Gesichter! HERRLICH! Huber lallend, Beckstein den Tränen nahe und bei der Haderthauer hat nicht nur die Frisur sondern vor allem auch das Pferdegebiss versagt. Zerfall alllenthalben. Auch die CSU-nahen BR-Reporter aus den Fugen. Scharnagl drischt bei Will auf Stoiber ein. Auf die kommende CSU-interne Abrechnung dürfen wir uns freuen. Das wird ein Schlachtfest!

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So kann man sich täuschen
Der Erwin Huber hatte gestern abend keinen kleinen Rausch, sondern nur einen Blick in die wie man heute weiß Abschluss-Bilanz der Hypo Real Estate werfen dürfen. Verglichen mit der Katastrophe – und es ist eine Katastrophe, weil sie alle mit drin hängen, die Landesbänk, die HBV*, also Unocrediti, die Sparkassen, die sie bis jetzt in ihr Boot und also über den Tisch ziehen konnten, die Münchner Rock und wie sie alle heißen, die den Herren Stoiber Faltlhauser, Huber ihren bayerischen Staatshaushalt zusammengezimmert haben, der seit gestern abend nun also nicht mehr ausgeglichen ist, sondern MAKULATUR, ein schlechter christlich-sozialer Buchhalter-Witz! – also verglichen mit der Katastrophe, als Finanzminister, als Erwin Huber, über Nacht nicht mehr auf Leuchttürmen zu sitzen, sondern auf der kokelnden Ruine des Wirtschaftsstandorts Bayern, sind die albtraumartigen 20 Prozent Verlust der Partei in Oberbayern Peanuts. Die hätte er sich mit zwei Mass, drei Obstler und einem Franz-Josef-Spruch aus der Kampfzeit schönsaufen können.
Aber diese HRE-Bilanz und die Konsequenz, den Finanzplatz Bayern sang- und klanglos als einen Durchlaufposten des Bundes, also der EZB zur Abschreibung freigeben zu müssen – das ist das Ende. Nicht nur des Erwin Huber.

Übrigens: Den Deppen möchte ich sehen, der sich nach Huber von seiner Fraktion dazu überreden lässt, das Erbe dieser erfolgreichsten Finanzpolitik anzutreten, die das Land Bayern seit den Raubrittern gesehen hat!

Und genau so gern wär ich dabei, wenn jetzt so ein begabter CSU-Erneuerer aus der zweiten Reihe irgendeinem Apotheker, der bei den freien Wählern oder der FDP den Hobbypolitiker macht die fiskalischen Grundlagen des jetzt also unvermeidlichen, aber irgendwie immer noch undenkbaren Koalititons-Vertrages erklären muss.
Allein das sprengt eigentlich schon die Vorstellungskraft, dass sich da gestandene Spesen-Ritter, die über 40 Jahre lang die Einnahmen und Ausgaben praktisch unter sich ausschnapsen durften, plötzlich in ihre Bücher schauen lassen müssen, während rund um die Staatskanzlei die Geschäfts-Banken in sich zusammenfallen.

PS. Servus, GM. War gerade am Tippen. Deshalb fehlt der Bezug. Wie gehts denn so?

*Namen geändert, weil die einem sonst noch Geschäftsschädigendes Gegugl vorwerfen, bei der Panik, die natürlich gar nicht erst ausbrechen darf

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Wette. Fünf Euro
Ich weiß einen Deppen. Der muss sich nicht mal von der Fraktion überreden lassen. Sein Name ist Maget. Franz Maget. Und noch mal fünf Euro verwette ich darauf, dass der entsprechende Vorschlag über die so genannten gut informierten Kreise des katholischen Staatsanzeigers, aka Süddeutsche Zeitung lanziert werden wird. Und im Head werden so wunderliche Sachen stehen wie "SPD", "Verantwortung", "im Bund" und "sich beweisen", "Regierungsfähigkeit" "Hessen" "Agenda" "Ernst der Lage" "österreichische Lösung" ect. pp

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Mir geht's ganz gut, MG.
Seit gestern allemal. Gestern war das "Spaktakel" (Debord) mal wirklich wieder eins. MeinenS wirklich der Maget? Vor lauters in Bayern auch mal ein bisschen mitregieren dürfen?. Na ja, wundern tät mich gar nix mehr. Und bei der FDP dürfte der Eine oder Andere ja wenigstens was von "der Wirtschft" aka. Buchhaltung verstehen und zwecks Selbsterhaltung von dem Posten und damit einer Koalition Abstend nehmen. Die nächsten Wochen dürften jedenfalls spannend und höchst unterhaltsam werden.

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Es ist sehr
beruhigend, dass man sich wenigstens in der Herrschaftswissensverwaltung – nichts geht über eine gute Verwaltung – den jetzigen Kladderadatsch durch die lässige Sonnenbrille von Dior äh Debord anschauen kann, gerade so als ginge einen der ganze Schmarrn gar nichts an und wär in etwa so realistisch wie ein Leitartikel von Heribert Prantl.

Mir wird das langsam schon etwas zu schnell "spannend". Gestern hat im österreichischen Fernsehen der Chef der ÖVP nach dem Wahldebakel für Donnerstag einen Kassa-Sturz angekündigt, bei dem – so der unüberhörbare Subtext – selbst dem forschesten Neofaschisten ihre Österreich-den Österreichern!-Sprüche vergehen werden. Dieser ÖVP-Chef hat gegen den völkischen Populismus, der vertreten vom recycelten Haider und dem neuen FPÖ-Führer mit am Tisch saß, gar nicht mehr groß als Demokrat aufmucken wollen, sondern den Herren durch die Blume gesteckt, dass felix austria drei Schritte vor der Zahlungsunfähigkeit steht.
Da lagen aus heiterem Himmel plötzlich bleischwer Buenos Aires im Wiener TV-Studio.

Also ich fürchte, es wird zur Zeit (auch von mir) im Zweifel eher unterschätzt, was da momentan alles wegbricht.

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Natürlich
geht uns der "Schmarrn", wie sie das Schlamassel euphemistisch zu nennen belieben, MG, etwas an. Allerdings können nicht mal wir in der Hewi etwas daran ändern und müssen - wie der Rest der Welt - zuschauen, wie alles (möglicherweise) den Bach runtergeht. Ich denke mir, wenn schon dann das Sopektakel mit Humor, Stil und Gelassenheit genießen.

Wahrschnlich müssen wir immerhin nicht mehr allzulange warten, um die Leichen unserer feinde den Fluss hinuntertreiben zu sehen. Das hat doch immerhin etwas.

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Das erste Fuchzgerl
der oben vorgeschlagenen Wette müsste sich die counterparty schon mal zurücklegen. Es ist zwar nur der Heribert Prantl, und der Vorschlag steht auch erstmal nur am Ende des jüngsten seiner süddeutschen Besinnungsaufsätze – bis sich im Kopf überzeugter Katholiken was tut dauert es bekanntlich – aber immerhin. Der Heribert also gibt zu denken:

"Bleibt die Koalition mit der SPD - die inhaltlich Gemeinsamkeiten hätte. Kann aber die CSU ein Jahr vor der Bundestagswahl eine Koalition eingehen, deren Beendigung in Berlin das erklärte Ziel des Bundestagswahlkampfes ist? Angela Merkel gefiele, natürlich, eine CSU/FDP-Koalition in Bayern - als Vorbotin des Wandels in Berlin. Indes: Die CSU hat eigentlich keinen Grund, Merkel einen Gefallen zu tun um den Preis des weiteren Verfalls. Es wäre ein Bündnis mit einer eher zentralistischen Partei. Das ist das Letzte, was die CSU derzeit braucht.

Was also im Klartext angesichts der heute in Berlin aufmarschierende Landesgruppe heißt: Zeig´s ihr, Stiegler! Red´ doch mit dem Seehofer! Ihr ghärts doch zsamm! Wenn´s gegen eine eher zentralistische Partei geht.

Diesen Schluss muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Heribert Prantl nennt die Merkl-CDU eine eher zentralistische Partei, der die CSU aus eigenem Interesse nicht mehr folgen sollte. Oder will er nur falsch verstanden werden, der windelweiche Feigling?

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Beckstein
sagt laut AZ seinen heutigen Termin bei Kerner ab. Ersatz: SÖDER! Huber und Hollerstauden sind schon zurückgetreten. Seehofer wird (zumindest) Parteivorsitzender. Nur gut, dass die CSU keine zentralistische Partei ist. Sonst würde ja alles einstürzen.

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Seehofer
will "Mythos, Einmaligkeit und die Erfolgsgeschichte der CSU" zurückgewinnen. Das möchte ich sehen.

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Ich hab mich auch
gewundert – um den Seehofer-Kommentar mal zu überspringen –, wie der Prantel ausgerechnet auf das Wort zentralistisch kommt, um die Besonderheit einer Merkel-CDU näher zu bestimmen.

Das ist in etwa so, als würde einer sagen, das Besondere an Wasser ist, dass es nass ist.

Was mich aber schon gewundert hat, ist, dass er so offen und eigentlich ohne ersichtlichen Grund anfängt, gegen die Merkel zu stänkern.
Merkel-CDU. Das klingt ja wie Nazi-Regime. Und auch noch zentralistisch!
Also bitte, Frau Dr. Merkel ist die amtierende Bundeskanzlerin. Warum meint der Prantl plötzlich, dass ein Bündnis mit so einer Merkel-CDU "das Letzte" sei, "was die CSU derzeit braucht"???


Der Mann tut ja grade so, als hätte der Landesgruppenchef schon den Vorschlag gemacht, die CSU aus Berlin zurückzuziehen und Beteiligung an der Großen Koalition zu kündigen.

Also entweder spinnt er sich einfach seine ganz persönlichen Mehrheiten als Katholik zusammen (Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch soziale, demokratische, christliche, liberale Herz-Jesu-Wertkonservative) oder er hat sich einfach mal wieder – wie so oft – gar nichts bei dem Wort "zentralistisch" gedacht und wollte halt einfach nur was schreiben, was sich irgendwie well connected anhört (Da schau her, der Prantl wieder, zentralistische Merkel-CDU, mein lieber Schieber, der ist aber nah dran an den Berliner Insider-Gesprächen, sapperlot) aber auch irgendwie kritisch klingt.

Und "zentralistische Merkel-CDU" klingt in meinen Ohren schon irgendwie kritisch. Noch eine Nummer kritischer und wir wären im "totalitären Regime Koch" oder so.

Aber was solls. SZ-Gerede halt.

Ich fands halt bemerkenswert wegen meiner komischen Wette.

Den Söder würde ich eigentlich gar nicht groß schreiben, und wenn dann nur als EU-Söder. Den hat man ja zusammen mit Stoiber nach Brüssel versetzt. Welche Irrsinns-Dramen sich dort im Moment wegen der durch alle Maastricht-Grundlagen krachenden Finanzstrukturen abspielen, würde mich sehr interessieren.

Aber genau das wird ihn der Depp Kerner natürlich nicht fragen. Und so blöd ist der depperte Söder dann auch wieder nicht, von sich aus, auch nur in die Nähe des einzigen politisch relevanten Themas nach dieser Wahlniederlage der CSU in Bayern zu geraten, nämlich der einfachen Frage: Wer zahlt denn inzwischen eigentlich die Erfolge der von der Bayerischen Staatsregierung seit 20 Jahren so erfolgreich vorangetriebenen Modernisierungspolitik?
Oder zahlt in Zukunft?

Die Hypo Real Estate, die was weiß ich wie viele Finanzierungen des laufenden Betriebs von Gesellschaften "leistet", die Stoiber, Wiesheu und Faltlhauser seit den 90er Jahren aus dem Beständen des Freistaates an "Investoren" verscherbelt haben, machts jedenfalls nicht mehr!

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Die
Großschreibung des söder sollte eigentlich immer ein "ausgerechnet" implizieren.

Der Mann ist doch allseits (nicht nur in seiner Partei) dermaßen unbeliebt, dass die CSU angesichts der gegenwärtigen Katastrophe ganz schön blöd wäre ausgerechnet dieses fränkische Rostbratwürschdl als Ministerpräsidenten anzubieten. Die herbsten Verluste hat die CSU in Oberbayern - Stoiberland und bis dato DIE Bastion der CSU - einstecken müssen. Das kommt nicht von ungefähr.

Allerdings hat die CSU keine Leute ausser Seehofer und eben Söder, die ausserhalb ihrer Wahlkreise bekannt wären. Pauli ist auch weg. Das haben sie jetzt davon.

Gezahlt haben übrigens schon vor Ewigkeit die Amis, die gleich nach Kriegsende alle relevanten High-Tec- und Rüstungsbetriebe in Bayern angesiedelt haben. Davon hat die CSU vor allem in den 70ern profitiert, davon zehrt sie heute noch. Die angeblich so tolle Wirtschaftspolitik der CSU ist also schlicht ein Mythos. In Zukunft wird's halt keine Modernisierungspolitik mehr geben, ganz einfach.

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Stimmt
Bis Ende der Siebziger hat sich der Freistaat mit Hilfe der unter Hightech- und Luftfahrt firmierenden Rüstungsindustrie aus dem frühen 19.Jahrhundert in die Moderne gebombt. Kernkraftwerke nicht zu vergessen, die von den ersten, noch mit den Bleistiften von Hahn und Heisenberg gekritzelten Skizzen bis zum vorlagereifen Entwurf des Genehmigungsverfahrens in, um und um München herum geplant und auf den Weg gebracht wurden. Strauß hat damals – zuerst als Atom-, später Finanzminister (war er eigentlich auch mal Verteidigungsminister?) das Große Geld sozusagen persönlich vom Bund nach Bayern geschaufelt. Dass er ein paar Markl großzügig unter seinen Partei-Gängern aus Versehen fallen ließ hat aus ihm den populären Mythos gemacht, als den ihn heute alle kennen. (Die Bierzelt-Auftritte als Weltanschauungs-Politiker, bei denen er seine in den späten 50ern bis späten 60ern beliebten Adolf-Hitler-Stunts geben musste, waren sozusagen nur die Zugabe). Aber das nur nebenbei.

Die Olympiade in München war dann 72 sozusagen die Weltausstellung dieser Modernisierung. Mit allem was dazugehört: U-Bahn und Fernsehturm in München, die sogar eine nagelneue City plus drei ebenso nagelneue Gewerbegebiete bekam. Den Frankfurter Ring von Fürstenried bis rüber an die Isar, Neu-Perlach und Niederbayern, dem Franz-Josef-Strauß in Dingolfing ein BMW-Werk geschenkt hat – oder umgekehrt der Familie Quandt Niederbayern, wie mans nimmt; jedenfalls arbeitet seitdem jeder dritte, wenn nicht die Hälfte aller Niederbayern in oder für einen Zulieferer der "BMW".
Auch nicht unterschlagen sollte man den Länderfinanzausgleich und die Grenzlandförderung, die die CSU unter Strauß weidlich genutzt hat, – natürlich auch um (Hundt san´s scho!) den Bund und die anderen Länder via Rechentricks und Saufgelage nach Strich und Faden zu bescheißen.

Dann aber kamen die 80er Jahre. Und die goldenen Zeiten des Wirtschaftswachstums durch moderne, staatskapitalistische Industrialisierung waren vorbei. Auch Bayern hatte von den ganz späten 70ern an Probleme, jobs für seine geburtenstarken Jahrgänge zu besorgen. Lehrerschwemme, Ärzteschwemme, um mal ein paar slogans in Erinnerung zu rufen, waren auch und gerade in Bayern kein Fremdwort, wo eine ganze – und es war so was wie die erste – Generation von Bauern- und Arbeiterkindern nicht nur alle Lesen und Schreiben gelernt hatten, sondern es in Massen in die Hochschulen gebracht hatten. Wo sollten sie hin, die vielen Ingenieure, Magister, BAS-Absolventen? Bayerns Antwort: Großprojekte! Flughafen, Wackersdorf, Rhein-Main-Donau-Kanal! Was beim Airbus geklappt hatte, sozusagen die Fortsetzung der alte Wehrtechnik-Industrie-Politik in die Zukunft hinüberzuretten, stellte sich aber als problematisch heraus. Warum und wie sollte der Bund das bezahlen? Der musste doch u. a. in NRW die Kohlezechen, im Norden die Werften sozialplanmäßig abwickeln und war außerdem unter der Führung des Unteroffiziers Schmidt, Helmut, SPD. Strauß tat so um 78, 79, was er tun musste. Er ging zur Bank. An seiner Seite, ein junger Referent aus seiner Rechtsabteilung, den er wenig später nicht ohne Stolz "unseren Edmund" nennen sollte (Wird fortgesetzt)

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Der
wiederum jetzt Neigung zeigt, sich wieder mehr einzumischen. Söder und sein Parteibezirk stehen übrigens "hinter Beckstein". Auch Du mein Sohn Markus ...

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Ich würde die
Tingelei durch die Fernsehstudios einfach als das nehmen, was sie nach jeder Wahl ist: eine lästige Pflicht, bei der es ausschließlich darum geht, ansprechend geschminkt zu sein und einen Kerner/Beckmann/Plasberg bzw. Illner/Will/RTL/Pro7/Sat-noname-Produkt auf die gerade angesagten Reizworte die entsprechend reizenden Plattitüden zu liefern, immer schön eingeleitet mit einem auch in der letzten Reihe gut verständlichen:
"Sie haben natürlich recht, Fräulein Plasberg aber..." oder "Ich würde sagen, ein Drama ist, wenn in meiner Familie..., aber ich ja hier Gast, und es Ihre Sendung, Herr Illner".

Wenn ich der Söder wäre, würde ich vielleicht ein paar Deppen-Sympathie-Punkte bei der Poschardt-Fraktion abstauben, einen auf enttäuschten Romantiker machen, der über die viele Arbeit und den Wahnsinns-Stress, den einen die dauernde Verantwortung und das richtige Regieren macht, leider den Kontakt zu den wirklich wichtigen Dingen vielleicht ein wenig verloren nat. Die Nähe zum Menschen und/oder Kinder. So eine Scheiße spricht dann allen rechtskonservativen Fittis Ü30, die sich angesichts der Krise statt einer Karriere in den Regierungsvierteln und Hauptstadtkulturen dieses unseren Landes, jetzt so was wie Arbeitslosigkeit ausrechnen können, aus dem Herzen. Mit Politik hat das aber m. E. gar nichts zu tun.

Die findet dieser Tage ausschließlich hinter verschlossenen Türen statt. Auch und gerade, wenn auf allen Kanälen die einander jagenden Sondersendungen den genau gegensätzlichen Anschein erwcken.

Wie hieß es in Kir Royal: Das Volk sieht nichts!
Übersetzt ins hier und heute: Das Volk sieht alle, und zwar dauernd, aber es erfährt nichts!

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Aber was anderes
Ich hätt ein paar Bier- und Hendl-Markerl für die Wiesn. HamS Zeit? SindS interessiert? Wär schad, wenn die verfallen.

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@15:07 Uhr:
Kleiner Zwischenruf: Natürlich war Strauß auch mal Verteidigungsminister, und zwar bis er wegen der sogenannten Spiegel-Affäre zurücktreten musste. Verdankt ihm die Bundesluftwaffe nicht die Anschaffung des Lockheed-Starfighters (BW-Codename "Erdnagel")?

Wobei man fairerweise sagen muss: Das war kein schlechtes Flugzeug, es ist nur hierzulande für Aufgaben umgewidmet worden, für die es nicht wirklich konzipiert war.

Aber das nur am Rande...

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Stimmt
Da gab es so eine ganze Reihe sozusagen unglücklicher Missverständnisse, die natürlich dann auch eine Kette verleumderischer Gerüchte und fragwürdiger Kolportagen nach sich zogen. Über irgendwie falsch abgerechnete Aufwandsentschädigungen zum Beispiel. Oder – eine in Bayern immer wieder gern gehörte üble Nachrede – mit so New Yorker Nutten, die einen Verteidigungsminister hinter einem Strauch hervorziehen mussten, in den er beim Bieseln gefallen war, angeblich, und vor lauter Rausch nicht mehr allein herausfand. Angeblich wollte dieser Herr Minister die Damen für ihre Leistungen am Ende auch nicht bezahlen, weil er doch als Gast der Firma Lockhead gebieselt hat, und er soll auch sehr ausfallend geworden sein, als die Damen davon nichts wissen, aber ihr Geld trotzdem wollten. Gerüchte. Unterstellungen. Aber sogar die Zeugen, die seinerzeit dabei waren, schwören heute noch jeden Eid, dass es für das, was da vielleicht vorgefallen sein könnte, mit Sicherheit keinerlei Beweise gibt – und wenn, dann es jedenfalls die Zuhälter waren, die zu streiten angefangen haben.

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@Wiesn:
ist - davon abgsehen, dass ich im Moment gar keine Zeit dafür hätt' - leider überhaupt's nicht (mehr) mein Fall. Da muss ich mit meinem Stimmchen alles dreimal sagen bei dem b'soffnen Blasmusiklärm. Trotzdem vielen Dank für das Angebot. Sollten uns aber demnächst unbedingt 'mal auf ein Getränk treffen. Ich klappere übrigens zusammen mit dem berühmten ex SITTER-Gitarristen/Sänger und einem sauguten Bassisten alle 14 Tage auf meinen Lap-Top in der berühmten Glockenbachwerkstatt 'rum. Da gibt's immer hervorragenden Fisch zu äusserst zivilen Preisen. Das nächst mal ist am 8.10., wennS Lust haben ... Ich tät mich freuen, wennS mal vorbeischaun. Ist eh' gleich um's Eck bei Ihnen.

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Beckstein
ist zurückgetreten. Jetzt kommt Superhorsti. Drahtzieher bei der Schlachterei soll laut SZ-online der Stoiber Edi sein. Motiv: Rachsucht. Sehr lustig, das Affentheater.

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@ Glockenbach-Werkstatt: Komm ich natürlich
gern.
Und zur Wiesn: An den aufgeblasenen Weltwahnsinn für 20 Euro die Stunde hatte ich eh nicht gedacht. Diesen kollektiven Festzeltsuizid durch Bier mit anschließender Auferstehung im selbst Geschpiebenen und/oder in/neben/unter einem naturverzweifelten Dirndl aus der Käferschenke oder einer anderen Fleisch-Boutique wollt ich mir heuer sowieso nicht antun. Nur ganz leger am frühen Nachmittag ein paar spendierte Hendl zu mir nehmen, ein Wasser auf die CSU dazu trinken, und wenn´s nicht gerade regnet vielleicht einmal den Kinderwagen-Slalom rundum die Festwiese, nur um mich zu vergewissern, dass so echte Rösser tatsächlich riesen Viecher sind, Alkohol echt nichts für jeden ist, und es den bläden Schichtl immer no gibt. Mal schaun, wann ich rauskomm, vielleicht sogar am Feiertag. Sie können sich´s ja noch mal überlegen. Oder mögen Sie womöglich gar keinen Hummer, äh Wiesn-Hendl?

Und zum Mnstrprsdntn, bzw. unserem MP a.D. Ja mei. Es muss schnell gehen: In ein paar Monaten ist Euro-Wahl, dann Bundestagswahl, und wenn die nicht ganz schnell ganz oft ihren Mythos CSU so dramatisch wie möglich in die Schädel ihrer freien Wähler hämmern, landen die womöglich noch bei unter 5 Prozent bundesweit. Und dann iss es ganz aus. Mit dem Seehofer - so schnell die den jetzt auch wieder aus der Kiste (mit dieser Sekretärin) an die Spitze der Erneuerungsbewegung geholt haben – werden die auch nicht lang ihre Freude haben. Verglichen mit diesem Horst, wirkt doch sogar der Aktenordner Stoiber wie ein grundehrlicher Mensch. Und zwar jetzt schon, also bevor auch nur in den bekannten "mit der Materie betrauten Kreisen" mal offen darüber diskutiert werden muss, was der freundliche Herr Seehofer im Laufe seiner Karriere an die Spitze diverser Ministerien den Leuten so alles an glatten Lügen angedreht und verkauft hat. Der Typ hat in allen seinen populären Rollen vom Verbraucherschützer über den Gesundheitsreformer bis zum Landwirtschaftsschützer eine verheerende Spur aus Industrie-Lobbyismus, gezinkter Pressearbeit und einer mit der Zeit immer fadenscheiniger wirkenden Image-Pflege hinterlassen. Und genau in dieser Reihenfolge wird die Geschichte des Horst Seehofer auch aufgerollt werden, wenn es – wie jetzt – hinten höher wird als vorn. Ich meine: Ich interessiere mich null für Gammelfleisch-Skandale, Agrarstrkturreformen oder Regelsätze zur gesetzlichen Festsetzung von Versicherungsbeiträgen. Aber schon ich weiß mindesens fünf Fälle, in denen der Mann ganz offen im Verdacht steht, die Öffentlichkeit mit Vorsatz falsch unterrichtet zu haben. Die Vorwürfe reichen bis hin zum Korruptionsverdacht. Und der wird also jetzt zum Ministerpräsidenten designiert. Nur weil er halt als der "Mann mit Herz aus Ingolstadt" bekannt ist. Also ich bin gespannt, wie lang das gut geht, bzw. was aus der Popularität vom Seehofer Horst noch alles wird, wenn sie sozusagen dem CSU-Gammelfleisch-Test unterzogen werden muss.

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Nachtrag
Es gibt vom Karl Kraus einen passenden Aphorismus zu den momentanen Verwerfungen in der CSU - und nicht nur in der CSU:

Der Skandal beginnt immer dann, wenn die Polizei anfängt ihm ein Ende zu bereiten.


Ersetzen oder denken Sie sich eine Dialektik von Skandal&Krise und Sie haben sozusagen eine nette pitchline für das Drehbuch der kommenden Tage und Wochen.

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Zumal
der Horsti, als Letzter der großen Bierzeltredner und als "Herz-Jesu-Sozialist" zwar immer noch bei der Basis, "bei den Menschen draussen" äusserst beliebt ist, ganz und gar nicht jedoch beim mittleren Parteimanagement. Da werden sich schnell wieder ein paar Königsmörder finden.

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Statt
einem jetzt viere, die Anspruch auf den MP-Posten erheben, neben Horsti:

- Goppel
- söder
- Schmid

Das wird immer besser.

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Sehr wahrscheinlich,
dass das verbitterte Drittel des Partei-Managements, das nach der Wahl ohne Landtagsmandat da steht jetzt "schon aus Prinzip" zum Königsmord neigt, egal welcher Kopf jetzt die Parteispitze repräsentiert. Sozusagen: Königsmord aus Affekt! Weil sie nicht anders können, wenn sie erst mal so richtig realisieren, dass sie auch unter Seehofer so schnell kein Mandat mehr kriegen werden - es sei denn via Neuwahlen, so utopisch und verrückt sich das im Moment anhören mag Aber dass ihre Partei koalieren muss, und sie nicht wie fest geplant ihr Landtagsmandat verlängert kriegen, war für die vor fünf Tagen noch genau so verrückt und utopisch, als Vorstellung. Jetzt sollen die sich damit abfinden, dass ausgerechnet die "Berliner Gruppe", allen voran der Horst und der Glos nicht nur ungeschoren bleibt, sondern sogar auch noch profitiert von dem Debakel. also da könnte man schon verrückt werden, und auf die offiziell ausgerufene Geschlossenheit der Partei ein wenig pfeifen.

Oder – und das finde ich wahrscheinlicher – eine schlampige Indiskretion aus den Reihen der neuen Koalitionspartner kommt den Königsmördern zuvor. die freien Wähler sind ja bekanntlich keine Profis. Die wissen genau, was der Seehofer alles auf dem Kerbholz hat, aber wie man so richtig, und vor allem in Zusammenarbeit mit der Presse, mit solchen wichtigen politischen "Argumenten" umgeht ... also da können schnell ganz dumme Fehler passieren.


Und nachdem ich jetzt auch noch ihre Trias oben gelesen habe, hänge ich mich aus dem Fenster und sage. Seehofer ist ihnen wirklich allen zu heiß. Der Goppel machts.

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Goppel
den unsymphatischen Bildungsquasselkopf könnte ich mir auch vorstellen. Falls es Seehofer wird, halte ich allerdings die Gefahr, dass einer seiner "Parteifreunde" den Horsti per gezielter Indiskretion abzuschiessen versucht für wesentlich höher, als eine Schusseligkeit seitens der FW.

Nachtrag:

- das mit Horstis unehelichem Kind kam auch aus der Partei

- Hermann (kennenS den?) bewirbt sich auch, söder scheinbar doch nicht.

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Wenn´s
der Goppel wird, schreibe ich ihm sofort einen Brief in dem dann stehen wird, dass ich 68 als Kind auf den Schultern seines sehr verehrten Vaters Alfons "the Landesvater" Goppel sitzen durfte, und dass ich mich ganz genau erinnere, wie sich alle Menschen gefreut haben und wie schön das damals war. Vielleicht kriege ich dann sofort ein Stipendium und darf eine wissenschaftliche Studie über die Geschichte Bayerns in der Moderne schreiben, Schwerpunkt APO und die neuen sozialen Bewegungen. Nur so geht´s nämlich im Zeitalter der wellconnected networker, die sich um werte-geleitetes social-engeneering genauso bemühen wie um soziale Relevanz, christlich- histori- – – – ach, so eine anekdotische Bemerkung zum Ministerium für Wissenschaft oder Kultus ist doch langweiliger als ich zu Beginn dieses Kommentars dachte. Schwamm drüber.

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Auf den Schultern vom
Babba Goppel! Mei liab! Wie sindS denn da hingekommen?

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Ehrlich gesagt
Keine Ahnung. Ich war ja damals sozusagen Kleinkind und zu 100% Eigentum meiner Eltern. Die haben mich wohl auf Befehl hingereicht, weil´s gerade zum großen Auftritt des Ministerpräsidenten in den Dörfern der Heimat gepasst hat. Was ich aber noch genau weiß ist, dass der Marktplatz rammelvoll war,die Stimmung super, und der fremde alte Mann nicht schlecht nach Rasierwasser gerochen hat. Und die Aussicht war natürlich auch gut, weil der Ministerpräsident stand selbstverständlich auf einem sehr schön mit Daxen und blau-weißen Bändern geschmückten Podium. Daneben jede Menge Fahnen. Fällt mir gerade ein. Auf die wird ja inzwischen ganz verzichtet. Wahrscheinlich, weil sie zu lang sind für´s Fernsehen.

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Ein Traum!
Wie im Film der Lausbub Ludwig, als er den Kini trifft.

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War das auch so? Ludwig Thoma?
Ich muss gestehen: Ich kenn die Geschichten von dem Thoma nicht. Nur die Filme. Von denen weiß ich aber auch nur, dass die sich für so Kinderaugen stellenweise schon sehr sehr sehr sehr lang hinziehen und irgendwie total langweilig waren, obwohl alle dauernd gesagt haben, dass das jetzt total lustig war. Okay. Da hat man halt auch gelacht. Fünf bis Zehnjährige können ja auch sehr höfliche Menschen sein, wenn genug Schoklad auf dem Tisch steht.

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Die
Lausbubeng'schichten vom Thoma hab' ich schon gern gelesen. Sind teilweise wirklich lustig. Da kommen die Filme natürlich überhaupt nicht mit. Mei und der Hansi Kraus, der hier, wie auch in den "Lümmeln von der ersten Bank", die Hauptrolle spielt, sympahtisch ist er ja, aber schauspielerisch leider völlig talentfrei. In Heidelinde Weis las indische Verwandte war ich aber verlieb, sofern man das als zehnjähriger halt sein kann.

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Ich war seinerzeit ganz schwer
in eine Isabelle verliebt. Mit der und meinem kleinen Bruder habe ich Familie gespielt inkl. erstem Kuss und sie allein "nachhause begleiten", was ein ganz großes Ding und total wichtig war. Und die hat auch solange geweint, bis sie schließlich doch aus der 1b in die 1a durfte. Aber als es dann Ernst wurde, paar Wochen später, wollte sie doch lieber ihren Cousin heiraten, weil sie den länger kennt. IHREN COUSIN. Noch dazu mein bester Freund, der damals im Haus gegenüber gewohnt hat. Mei, war ich sauer!

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