Freitag, 18. Mai 2007
DIE AUSSENPOLITIK DER VÖGEL
Wäre ein schöner Titel für einen Gedicht-Band. Gesagt, getan:

DIE NUMMER EINS

Selbst Krähen schweigen/nun/Empörung wird nicht mehr belohnt/Der hart erkämpfte Sitz wird bald besetzt/ von jugendlicheren/ Einsam der blaue Stahl der Himmel thront/fernnaher Finsternisse Herz entrissen/und Winde fluchen stumm hinweg ins Grau/über Schalke/Am Damm/ Im Blick den starren Schwarm /kauern verbissen die Bewerber/Entlang der Parks und ausgedienter Loren/Die alten Waffen kampflos in der Hand/Die alte Angst bar jeder Hoffnung in den Augen/Sand

Herr Müller wusste, er musste die Gedichte jetzt schreiben. In Dortmund angekommen, würde er dazu nicht in der Lage sein. Nicht eine Zeile, von einem Reim ganz zu schweigen. Steinkohlebergbau abgewickelt, schrieb Doktor Müller dem Konsortium, Rüttgers stimmt zu, die Kanzlerin sitzt mit im Boot, Glück auf.

Selbst Krähen schweigen – Pause – aus Empörung – neue Zeile
Wächst kein Lohn – Pause und neue Zeile
Es droht Verlust der hart erkämpften Sitze. Nur – jetzt neues Tempo
Lichte Weite aus dem geglaubten Herz entfernter Finsternis entrissen
Glänzt und Winde fluchen stumm. Hinweg – dann wieder Pause
Über den unbesetzten Thron

Und als Strophe Zwei

Den fein vermaschten Kabeldrähten – siehe oben
Und Kanülen, Masten auch – wie vorhin
Der grauen Himmel über Köln – Ruhe
Im Blick den starren Schwarm – den Rhythmus halten
Schweigen verbissen die Bewerber und gehen ihrer Wege - halten
Schicksale schlendern Arm in Arm – immer noch halten
Entlang der Medienparks und abgewrackter Gleise – dann neue Zeile
Wartend wie sie, vergilbend in die Zukunft – Spannung
Wie alte SPD Plakate – und neue Zeile
Die alten Waffen kampflos in der Hand – wie oben
Die alte Angst bar jeder Hoffnung im Gesicht – wie oben
Samt in den Mündern und ihre Augen weit geschlossen – neue Zeile
Von fern erklingen unerhört Signale – neue Zeile
Eines längst verschwundenen – Pause und neue Zeile
Zuges
Völker Vögel Voran
Zug außer Sichtweite – großes Gelächter

Belegschaften der Telekom AG befinden sich seit Tagen schon im Streik
Herr Doktor Müller auf dem Weg in die Hauptstadt, um letzte Formalitäten abzuklären, lächelt sein mildes Lächeln

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Dienstag, 15. Mai 2007
Große Rede an das Berliner Volk
Der literarische Mainstream, also das was die surirowokiwis in Abstimmung mit den Feuilleton-Pfeifen der großen Zeitungs-und Zeitschriftenverlage ihrer Kundschaft zu so genannten Büchern gepresst als zeitgenössische deutsche Literatur andrehen, hat sich bis auf wenige Ausnahmen seit den Tagen der New Economy, als die damals hoch gehaltene Marke Popliteratur auch von den Etablierten über Internetplatttformen in den Markt gedrückt wurde weitgehend erledigt.

(Applaus, Hurra- und Vivat-Rufe)

Von den seinerzeit gestarteten Portalen ist nicht mal mehr die für sie werbende PR präsent. Der ganze Schmuh ist einschließlich Bohay und der zu Erfolgsautoren gehypten TexterInnen-Riege komplett abgefrühstückt und vergessen.

(Verstärkter Applaus, vereinzelt Bravo-Rufe)

Die angeblichen Schriftsteller verdienen sich ihre Kröten wieder unter dem Stein, unter dem sie einst hervor gekrochen sind, ihre Werke verstauben in den Lagern des Großhandels und das ist auch gut so, um hier mal den regierenden Bürgermeister jener Weltmetropole in Erinnerung zu rufen, der dieser Mainstream – du kannst auch gequirlte Scheiße dazu sagen, ich nenne es gern output der gesamtideellen Schweinemistfabrik – heute mehr denn je ihr inoffiziell-offizielles Label verdankt. Sie nennen es Hauptstadtkultur.

(Allgemeines Hohngelächter, darunter der laute Zwischenruf: “Die tanzen auf ihrer eigenen Beerdigung und merken es nicht einmal, die Lutscher!")

Die literarische Variante dieser sogenannten Hauptstadtkultur findet im Web aktuell glücklicherweise weder als akuter Hype noch als Revival statt, sondern scheint endgültig entsorgt.

(Nun wieder verhaltener Applaus und ein einzelner Zwischenruf: "Quatsch keine Opern, komm zu Sache!")

Das große Siechen und Sterben der Netz-Literatur überlebt hat eigentlich nur der unverwüstliche alte Säulenheilige Rainald Goetz, der sich seit ein paar Monaten als Web-Kolumnist für ein Hochglanz-Magazin verdingt, nachdem er keinen Roman mehr zustande bringt, der seinen Qualitätskriterien oder denen der Marketingabteilung seines Verlages – was weiß ich – genügen würde.

(Zwischenruf: "Was heißt Hochglanz? Wix-Magazin, es heißt Wixmagazin für den deutschen Schüttler! Sag doch, was da los ist!"; beifälliges Gemurmel, freilich auch ablehnendes Genöhle und hörbares Stöhnen seitens der anwesenden Pressevertreter)



Der Herr G. lebt also noch. Und – Joachim Lottmann. Womit ich beim Thema wäre.

(Zwischenruf: "Na endlich!")

Denn Lottmanns Literatur-Kolumne für die taz, die er nach eigenen Angaben als PR-Aktion für seinen neuen im August erscheinenden Roman schreibt, ist m.E. eine durchaus empfehlenswerte Lektüre. Lottmann schreibt zwar kein Blog und seine Webperformance hat auch rein gar nichts mit Bloggen, sondern nur mit dem Cross-Marketing der Medienpartner taz und rowo/kiwi zu tun, aber immerhin.

(Zwischenruf: "Zur Sache, junger Mann, zur Sache!")

Kurzum und to make a long preface into a short story: Nach einer eher drögen und lieblos hingerotzten Anlaufphase scheint sich der Autor Lottmann nun etwas zusammenzureißen und sogar bemüht, neben dem üblichen namedropping, witzlosen Anekdoten und summa sumarum erstaunlich schaler Berlin-Mitte-PR, dann doch die eine oder andere lesenwerte Kolportage vorstellen zu wollen.
Der aktuelle Text ist jedenfalls nicht schlecht und sei deshalb hier empfohlen. Nicht, dass man mich missversteht: Weltliteratur ist das natürlich nicht. Aber es ist ganz lustig und – es kostet ja nichts.

(Applaus, allgemeines beifälliges Gemurmel, Zwischenruf: "Wie? Und das wars?")

Nachtrag
Vor ein paar Wochen wurde Lottmann von den März-Verlegern Jörg Schröder und Barbara Kalender, die ebenfalls für die taz ein Weblog veranstalten (und das ich hier natürlich ebenfalls empfehle), in die rechtsradikale Ecke gestellt, nachdem er in einer Passage seines Textes ein berühmtes Zitat des alten Kippenberger für eine kleine Miniatur über den dumpfen Künstlerdarsteller Jonathan Meese sozusagen zweckentfremdet hatte.

Barbara und Jörg, falls ihr das lesen solltet: Ich denke, ihr habt den Lottmann da missverstanden. Es kann ja sein, dass er tatsächlich Affinitäten zu den sozusagen neuen Rechten hat und inakzeptable Ansichten vertritt. Nur war das in der von euch inkriminierten Passage m.E. nun gerade nicht der Fall. Jedenfalls habe ich die schon anders gelesen, ich konnte nämlich beim besten Willen nicht erkennen, dass Jolo da nun mit hoch gehaltener Fahne losmarschiert.
Im Übrigen sehe ich mich weder berufen den Joachim Lottmann als Person zu beurteilen, weil ich den Mann nicht kenne, noch will ich ihn in Schutz nehmen, schlicht und einfach, weil der mich so sehr dann doch nicht interessiert, um mich auf die Frage zu bringen, welche Internas euch zu eurer Kritik bewegt haben könnten. Wie gesagt: Die Web-Kolumne finde ich, seit er sich neuerdings offenbar Mühe gibt, sehr unterhaltsam. Und mehr will ich dazu auch nicht geschrieben haben.

Aber das nur nebenbei.

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Montag, 14. Mai 2007
HERR HASE
oder wie auch immer ich den freundlichen Herrn Inspizienten nenne, der in der hiermit also fortgesetzten Reihe "Hinter den Kulissen" der Bayerischen Staatsoper aka Nationaltheater heute sozusagen die Rolle des Erzählers, Kolporteurs, Informanten übernimmt, um den aktuellen Beitrag ausnahmsweise mal mit einer so genannten Kunst-Figur einzuleiten, jener Herr Hase also erklärte mir am Samstag abend, also vorgestern während der großen ersten Umbaupause der berühmten Strauß-Oper DER ROSENKAVALIER, dass die handschriftlichen Aufzeichnungen, die mir in seinem Partitur-Buch aufgefallen waren, tatsächlich bis ins Jahr der ersten Münchner Aufführung des ROSENKAVALIER im Oktober, November – schlagen Sie mich tot 1927? zurückreichen – und bevor ich Herrn Hase fragen konnte, ob das denn üblich ist, dass die Geschichte der inzwischen wohl weit über 150 Aufführungen und mindestens drei Neuinszenierungen allein schon zum Beispiel der Oper DER ROSENKAVALIER in der Bayerischen Staatsoper tatsächlich über die Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte von Inspizient zu Inspizient, von einer Generation zur nächsten sozusagen immer in demselben Partitur-Buch überliefert werden würde, wies mich Herr Hase darauf hin, dass die Uraufführung des ROSENKAVALIER von Richard Strauss in Dresden von dem berühmten Felix Mottl dirigiert wurde, der Jahrzehnte davor schon alle drei der in München uraufgeführten Opern Richard Wagners sozusagen federführend dirigiert hatte und der dann am Ende tatsächlich auch in München, im Nationaltheater, dort am Dirigentenpult stehend inmitten einer Oper völlig unerwartet für alle starb – ohne sozusagen den Schlussapplaus abzuwarten, wie Herr Hase, seines Zeichens nicht nur Inspizient, sondern auch Ironiker ohne dabei auch nur mit der Wimper zu zucken, bemerkte.

Insgesamt, so Hases Auskunft, sind in München seit Bestehen der Staatsoper drei Dirigenten während einer Vorstellung und in Ausübung ihres Berufes verstorben.

Nach dem berühmten Felix Mottl hat es auch einen gewissen Josef Keilberth erwischt, der auch tot zusammenbrach bevor der Schlussvorhang planmäßig fallen sollte.

Und auch der Musikkennern selbstverständlich geläufige und weltbekannte Stardirigent Guiseppe Patané starb während er in München eine Oper dirigierte. Freilich, so beschrieb es Herr Hase, nicht sofort, sondern Patané wurde, nachdem er am Dirigentenpult den Taktstock führend völlig unerwartet zusammengebrochen war von den zwei ersten Cellisten noch aus dem Orchestergraben hinaus auf den Sologang geschleift. Dort jedoch kam jede Hilfe zu spät, der Theaterarzt konnte nichts mehr retten, nur mehr den Tod des weltberühmten Dirigenten feststellen, und die ganze Angelegenheit muss erschütternd und ein echtes Drama gewesen sein, sagte Herr Hase, der den Tod des Guiseppe Patané seinerzeit in unmittebarer Nähe, nämlich von seiner Inspizientennische aus sozusagen live miterleben musste.

Ich könnte hier jetzt noch lange weiter erzählen. Zum Beispiel über einen Wagnertenor aus Finnland, den ich persönlich in der Münchner Staatsoper auf offener Bühne kollabieren sah, oder über eventuelle Besonderheiten des Herrn Hase und die Inspizienz im Allgemeinen, aber vorgestern abend hat mich der Münchner Musikkritiker Mr M.P. angewiesen, die nächste Geschichte aus dem Bauch der Kultur doch wenn möglich knapp und kurz zu fassen, am besten so gerafft wie im Comic-Strip. Und deshalb ist hier jetzt einfach mal Schluss.

Ich hoffe jetzt natürlich, dass wenigstens der Mr M. P. diesen Beitrag auch gern gelesen hat, obwohl er die Geschichte von den drei Dirigenten, die die Münchner Oper bislang auf dem Gewissen hat, natürlich schon seit Samstagabend kennt. Wer freilich gerne mehr erfahren hätte, muss sich jetzt mit folgendem Nachtrag vertrösten und dann eben googeln.

In memoriam
Felix Mottl (1911, ?)
Joseph Keilberth (1968, Tristan und Isolde)
Giuseppe Patané (1989, ?)

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Freitag, 11. Mai 2007
more songs about faces views and awareness
Papier Edding Videoshot iPhoto
<br />
(Otteneder 1988/2007)

NATIVE .E.F..K.O.NS

exploit the masses

"translate it in reality, please"

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Donnerstag, 10. Mai 2007
HEUTE JOURNAL DER TAGESTHEMEN THE GREAT GATE 10. MAI 2007 – – – a day in a life content feature by Nick ´n GM
Was ist heute eigentlich
WICHTIG
Vorschläge
Wer bessere hat benutzt den Kommentar

Infos zur Konzeption des Beitrags finden Sie hier

Und es geht los

Telekom: Gewinneinbruch und Kundenschwund
http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/telekom_aid_55848.html

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Telekom-Mitarbeiter stimmen für Streik
http://www.heise.de/newsticker/meldung/89570/from/atom10

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NIX PASSIERT
SAME AS IT EVER WAS
DIE WELT STEHT DAUERND STILL
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Von wegen:

Keine Kassen-Perücke für Glatzköpfe
http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/633/113520/

Kapitalismus pur: Zynisch und menschenverachtend...

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same as it ever was

AM 8. MAI 1945 HAT DIE DEUTSCHE WEHRMACHT KAPITULIERT
62 JAHRE UND ZWEI TAGE SPÄTER IST RUSSLAND IMMER NOCH IM KRIEG
ODER SCHON WIEDER
DIE ALTEN KAMERADEN GEBEN NICHT AUF

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DER AUFSCHWUNG IST DA!
JEDES VIERTE KIND IN NRW LEBT IN ARMUT.
ALS ARMUTSGEFÄHRDET GELTEN PERSONEN, DEREN MONATSEINKOMMEN UNTER 615 EURO LIEGT. (SOZIALBERICHT 2007, DÜSSELDORFER LANDESREGIERUNG)
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dazu passt auch:

Generation Praktikum: "Man darf sich nicht unter Wert verkaufen"
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,479595,00.html
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Zehn der 30 dreckigsten Kraftwerke der EU stehen in Deutschland
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/644133.html
das nennt Frau Merkel eine «Vorreiterrolle» im Klimaschutz
übernehmen ...
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ERNÄHRUNG
Folgen von Fehlernährung schocken Seehofer
http://www.netzeitung.de/deutschland/643971.html
Ich finde das sieht man:



Viel Kritik für "Fit statt Fett"
http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/gesundheit-ernaehrung/102261.asp
Besonders lustig ist, daß die "FDP vor einer Stigmatisierung von Übergewichtigen" warnt.
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Als Vorschläge lustig, aber mir zu unwichtig. Wenn schon lustige heutige Meldungen aus dem deutschen Blätterwald, dann lustige über den deutschen Blätterwald:

DER NEUE SPIEGEL-GESCHÄFTSFÜHRER MARIO FRANK GIBT SEIN ANTRITTS-INTERVIEW IN DER FAZ.
ZUERST QUATSCHT ER DUMMES ZEUG ÜBER HITLER UND ULBRICHT, DAS IHM DIE PROMOTION ZUM DR. FÜR ZEITGESCHICHTE EINGEBRACHT HAT, DANN KOMMT DER ÜBLICHE SERMON ÜBER INTERNET-EINSTIEG UND WIE SUPI ALLES LÄUFT UND PLÖTZLICH UND GANZ SCHLECHT EINGEFÄDELT DIE FRAGE, WOMIT DER SPIEGEL-VERLAG EIGENTLICH IN ZUKUNFT SEIN GELD VERDIENEN WILL?

UND DER TYP ENTBLÖDET SICH NICHT, DEN KOLLEGEN VON DER FAZ IN DIE FALLE ZU GEHEN UND AUF DIE FRAGE WIE WICHTIG DENN DIE „SPIEGEL-AUFLAGE“ SEI DEN FRANKFURTERN FOLGENDES ZU ERZÄHLEN:

„SIE IST NATÜRLICH SEHR WICHTIG. SIE IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE PROSPERITÄT UNSERES GESAMTEN HAUSES, VOR ALLEM, WENN SIE DARAN DENKEN, DASS ES BEI DEN INVESTITIONEN, VON DENEN ICH GESPROCHEN HABE, UM SIEBENSTELLIGE SUMMEN GEHT.“

SO SO. WERDEN DA DIE BANKER UNTER DEN FRANKFURTER ZEITUNGSLESERN GEDACHT HABEN. MIT DER AUFLAGE WILL DER MARIO UNSER GELD VERDIENEN. ÄHEM. ALSO OB DAS SO EINE GUTE IDEE WAR, SO EINEN ALS GESCHÄFTSFÜHRER EINZUSTELLEN. DER HAT JA VON GAR NICHTS EINE AHNUNG.

UND WENN ER PECH HAT, DER MARIO, GREIFT SO EIN BANKER NICHT ERST IN EIN PAAR MONATEN, SONDERN SOFORT ZUM TELEFON UND SPRICHT MIT DER KREDITLINIENVERGABESTELLE ÜBER SO SIEBENSTELLIGE SUMMEN. DENN FAZ-LESER WISSEN MEHR, BEKANNTLICH.

AUFLAGE, TSS, AUFLAGE, WAHRSCHEINLICH SOLLTE DEM MARIO MAL EINER SAGEN, DASS SEINE AUFLAGE NICHT ERST SEIT VORGESTERN NUR DANN NICHT NOCH WEITER ZURÜCKGEHT, WENN ER SEIN KÄSEBLATT WIE ALLE ANDEREN KÄSEBLATT-VERLAGE AUCH LIEBER NICHT MEHR VERKAUFT, SONDERN VERSCHENKT.

Das ganze Interview:
Hier
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WAHRSCHEINLICH WIRD AUCH HEUTE, AM 10. MAI 2007 WIE AN JEDEM ANDEREN TAG GENAU JETZT UM DIESE ZEIT JEDES 15. KIND UNTER 13 JAHREN IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN DIESER TROSTLOSEN KLEINFAMILIENHÖLLEN, DIE MAN IN DEUTSCHLAND SO GERNE HAT, GESCHLAGEN, VERGEWALTIGT, AN DIE HEIZUNG GEKETTET, GEDEMÜTIGT, ZUSAMMENGESCHRIEEN, ERDROSSELT, GEQUÄLT, GEFOLTERT, ERSTICKT, IN DEN KÜHLSCHRANK GESTECKT, WÄHREND EINE FRAU VON DER LEINE VOR VERTRETERN DER KIRCHE UND EINEM HAUFEN DEPPEN VOR LAUFENDER KAMERA SO GENANNTE JUGENDLICHE DAZU AUFRUFT, RÜCKSICHTSLOS UND KOSTE ES WAS ES WOLLE, KINDER IN DIE WELT ZU SETZEN.

UND DER "Papst droht wegen Legalisierung von Abtreibungen"



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TONY BLAIR TRITT ZURÜCK

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DICK CHENEY, VIZE-PRÄSIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA TRIFFT AM ENDE EINER MEHRTÄGIGEN NAHOST-REISE NACH GESPRÄCHEN IN RIAT, ABU DHABI AMMAN UND KAIRO ÜBERRASCHEND IN BAGDAD EIN.
DER BESUCH ERFOLGT OHNE ANKÜNDIGUNG. ER WURDE UNTER STRENGSTEN GEHEIMHALTUNGSMASSNAHMEN VORBEREITET.

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Auch das noch: Oralsex verursacht Mundkrebs

Das ist klassischer Informationsmüll, der nur zu PR-Zwecken von einem deutschen Käseblatt veröffentlicht wird und wäre mir nur mit diesem Hinweis als Meldung der Rede wert.
Freilich: Oralsex ist nie schlecht. Gut ist aber auch, dass man heute auch diese Meldung präsentieren könnte:
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ES HERRSCHT NICHT NUR KRIEG AUF DER WELT. CHINA SORGT FÜR DIE ERHALTUNG DES FRIEDENS IN EINER „KRISENREGION“ MIT DEN MITTELN DER DIPLOMATIE
Das chinesische Außenministerium warnt andere Staaten am heutigen Donnerstag vor zu engen Beziehungen zu dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter. Man hoffe bei den «Versuchen des Dalai Lama, die Beziehungen zu China zu unterlaufen», auf die Wachsamkeit der Regierungen und Parteien.
DAS HOFFE ICH AUCH UND SAGE DANKE CHINA! VIELEN, VIELEN DANK!
KEINE CHANCE DEM VERLOGENEN GRINSER!

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UND AUCH AM 10. MAI 2007 WIRD WIE VOR DREI TAGEN, VORGESTERN UND GESTERN AUCH HEUTE IN DEN FEUILLETONS NUR DER DUMME ALTE SINN DES LEBENS GESTIFTET. KEMPOWSKI, DUMPF IM OHRENSESSEL, UND STELLVERTRETEND FÜR ALLE:

„Ich sterbe doch gerne“

UND AUCH DAS IST GELOGEN UND LEICHTER GESAGT ALS GETAN. ABER MEINETWEGEN, KEMPOWSKI, WENN SIE MEINEN, MACHEN SIE DOCH HINNE.

SOVIEL HEUTE ZUR KULTURKRITIK

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Noch eine gute Nachricht: Schreiber scheitert auch vor Berufungsgericht

Edit ps Karl-Heinz sieht nicht gut aus. Schätze das Herz oder was mit der Bauchspeicheldrüse
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Und noch eine Schlechte aus der Türkei: Umfragewerte für Erdogan-Partei schnellen hoch
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Was beides vorher schon klar und also nicht unwahrscheinlich und nach der Informationstheorie von Shanon and Weaver eben auch nicht wirklich eine Information war, die nicht auch schon gestern oder morgen hier hätte stehen können. Ich probiers mal so:

HEUTE GING BIS ZUR STUNDE WEDER IN BAGDAD NOCH IN TIKRIT EINE AUTOBOMBE HOCH.

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Dienstag, 8. Mai 2007
Und wieder wird es Zeit für den hauptamtlich guten Witz
Heute sind es sogar zwei. Wahrscheinlich gute „Alte“, die der Mann von Welt längst kennt. Aber wir denken hier ja auch ständig an „Die Frau“ und vergessen auch nicht unseren Bildungsauftrag, denn es geht ja auch im Welt Weit Webbing imgrunde immer nur um
„die Kinder“, „die Kinder“ und? Ganz genau:
„die Kinder!!!“
mit drei Ausrufezeichen und dem eingebauten Frauvonderleineschlafzimmersorgenblick.

Das heißt: Wenn sie auch alt sein mögen, „Die Jugend“ kennt die nun folgenden guten gleichwohl wahrscheinlich alten Witze wie so vieles – Stichwort Leseschwäche, Stichwort Infnitisemalrechnung oder auch nur schriftlich Teilen – wahrscheinlich noch nicht, und deshalb sind „Der Jugend“ auch die zwei Witze sozusagen besonders ans Herz gelegt.

Also „Jugendliche“, Hände aus den Designerjeans und aufgepasst. Here comes the Witz Number 1.

Ehepaar feiert 30-jährigen Hochzeitstag. Sagt die Frau, du Schatz, ich muss dir was beichten, ich hab dir nie gesagt, dass ich farbenblind bin. Sagt darauf der Mann, ach, sorge dich nicht, ich muss dir auch was gestehen, ich komm nämlich gar nichts aus Köln, sondern aus Mocambique.

Oder der, auch wieder ein Witz aus dem trostlosen Gefängnis, genannt Ehe aka feste Zweierbeziehung:

Sitz der Mann abends vorm Fernseher. Schreit, die Frau aus der Küche:“ Soll ich dir ein Bier mitbringen?“. Schreit der Mann zurück: „ Immer nur ich, ich, ich!“

Fertig. Das wars auch schon. Und „Jugend“, du lerne jetzt bitte daraus und verabschiede dich von dummen Vorurteilen wie beispielsweise, dass es so schön wäre, wenn man endlich verheiratet ist, oder dass Mocambiquianer eben anders sind, nur weil sie nicht aus Köln kommen.

Credits: Witz 1 Chris King, Witz 2 Miss Meike aus dem Baader Café

ps Auch irgendwie witzig. Als wir drei uns im fast leeren Baader am Sonntag abend kurz vor Feierabend so witztechnisch auf dem Laufenden hielten, war der sogenannte Popautor Christian Kracht, der bis dahin mit seiner Freundin neben uns an der Bar ein paar Bier trank und irgendwie bedrückt aussah, gerade gegangen. Und wenn ich jetzt den Sonntagabend so Revue passieren lasse, bin ich richtig froh, kein Popautor geworden zu sein, denn so richtig gelacht, scheint der Herr Kracht schon sehr geraumer Zeit nicht mehr zu haben.

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Montag, 7. Mai 2007
girlfriend in a coma
Farbphotographie (Andreas Otteneder, Jan. 2001) Videoshot iPhoto
i know, i know it´s serious

Frenchy Pulp Fiction
Schlüsselszene: Harvey Keitel, der Cleaner, steht in der Garageneinfahrt der kaputten Vorortsiedlung. Die lästige Leiche ist entsorgt, die Kuh vom Eis, alles ist wieder in Ordnung. Bleibt nur ein Problem: Wie kommen sie zurück? Travolta will von Harvey Keitel wissen, ob er sie mit dem sauberen Wagen zurück in die Stadt nehmen könnte. Keitel macht deutlich: no go, greift sich konzentriert an die Schläfen, hebt dann kurz beide Hände, zeigt nach vorn in die völlig leere Straße und sagt: Ich habe eine – Vision! Ich sehe ein – – – Taxi. Dann grinst er und reibt sich die Hände so elegant wie Sarkozy. Und Travolta – er hat es gewusst– schüttelt nur enttäuscht den Kopf. Wär auch zu einfach gewesen. Jetzt sind sie also wieder auf sich allein gestellt.
Frankreich hat gewählt
La Citoyenne gegen den Prollbourgeoizy 0:2
Starke Polizeikräfte in Paris an diesem Wahlabend in erhöhter Alarmbereitschaft
Es war einmal ein Taxi nach Vichy

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