Freitag, 11. Mai 2007
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(Otteneder 1988/2007)

NATIVE .E.F..K.O.NS

exploit the masses

"translate it in reality, please"

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Da fällt mir ein,
was ist denn eigentlich aus meinem (oder dereinst meinem) Bild geworden? Der große Kostenvoranschlag? Na? Wie? Nichts geschehen bisher, oder?

Haben Sie exploit the masses vor einem Spiegel geschrieben oder falsch rum eingescannt? Gute Raumaufteilung, wie ich laienhaft sagen möchte. Jede Figur schaut mindestens einen anderen an, außer der Maske, bei der kanns sein, dass sie nur angeschaut wird, und da, wo ihr Strahl hingeht, niemand ist. Interessant. Nein, stimmt nicht, die Frau links könnte auch nur angeschaut werden. Machen Sie das nächste mal doch Pfleile. Nein, Schmarrn, ist gut, wirklich. Ich vermute Filzstift auf Schreibmaschinenpapier?

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Ursprung der Erkenntnis. –
Der Intellekt hat ungeheure Zeitstrecken hindurch nichts als Irrtümer erzeugt, – steht als Überschrift und erster Satz der Sentenz 110 auf der Rückseite des – richtig geraten – Schreibmaschinenpapiers, dessen Vorderseite die Zeichnung darstellt, denn bei dem Blatt handelt es sich um die Photokopie zweier Seiten aus dem zweiten Kapitel des dritten Buches des bekannten Bestsellers Die fröhliche Wissenschaft, den ich zumindest auszugsweise irgendwann zwischen 1987 und 1988 entweder für eine Seminararbeit oder auch einfach so kopiert haben muss, und das ich wahrscheinlich nur deshalb für diese Skizze zweckentfremden musste, weil, als ich das zeichnen wollte, wahrscheinlich wieder mal nichts geeigneteres zur Hand und ich zu faul oder zu pleite war, die etwa 250 Meter zum Schreibwarenladen (Schramm glaub ich hieß der) genau an der Kreuzung Schleißheimer/Lerchenauer Straße hinüberzulaufen, um mir dort ein frisches Paket Kopierpapier zu kaufen. Genau weiß ich das nicht mehr, denn das ist ja auch schon wieder fast 20 Jahre her, aber so muss das wahrscheinlich schon in etwa gewesen sein, denn dass, wenn ich mal wieder plötzlich dringend leere Blätter gebraucht hätte, gerade mal wieder alle ausgegangen waren, ist mir eigentlich ständig passiert.
Ich glaube, wenn ich im Laufe des Jahres 1989 nicht von der elektronischen Schreibmaschine auf einen richtigen Computer umgestiegen wäre, hätten sich auch im Originalmanuskript meiner Magisterarbeit ein paar genau so zweckentfremdete Photokopien, wahrscheinlich von Kaffeeflecken und Einrissen entstellt gefunden, denn ich mag nicht gern einkaufen gehen und werfe traditionell nur alle paar Jahre die ganzen Zettel, Papiere, kopierten Bücher, Rechnungen, Quittungen, Notizen, Bierdeckel, Kartonagen ecetera weg, die sich so mit der Zeit in ener Wohnung ansammeln, die auch nur selten aufgeräumt wird. Aber warum erzähle ich Ihnen das?
Ganz einfach: schlechtes Gewissen. Ich muss Sie ablenken. Bin noch nicht dazu gekommen, mich um Ihr Bild zu kümmern, bzw. den Kostenvoranschlag einzuholen. Jeden Tag kommt irgendwas dazwischen. Heute wars die dumpfe Propaganda-Aktion, die die Springerpresse und dieser dumpfe Dalai Lama abziehen, gestern wars der Beitrag mit dem GM stephanel, vorgestern ging der ganze Tag wg. Rheinlaender-thread-Recherche drauf und morgen ist schon wieder Samstag, da brauch ich nach Mittag bei dem Photographen auch nicht aufkreuzen, weil der wahrscheinlich mittags schon den Laden zusperrt, wenn er ihn überhaupt aufmacht. Und Essen muss ich auch irgendwann, Duschen, Wäsche waschen, den ganzen Krampf halt, den man so nebenbei halt machen muss. Dann ruft mittags der gewaltige Wwwirgendwer an, mit dem mindestens eine halbe Stunde telefoniert werden muss, weil man ja komplett durchdrehen würde, wenn man die eigene dauernde Schreiberei nicht auch mal von einem Außenstehenden vernünftig auseinandergesetzt bekommt oder auch nicht, weil Außen gibts ja in so einer Schreibsituation genau genommen genau so wenig, wie es auf der Zeichnung, die Sie oben sehen, eine linke Seite gibt. Das muss alles gedanklich fest gelegt werden, ist alles intellektuelle Leistung, alles Ergebnis einer Konstruktion des so genannten Vorstellungsvermögens, wie auch dieser Satz hier übrigens, wie jeder Satz, wie selbst jeder ungeschriebene, nur vermittels eines Zeichens angedeutete Satz – aber das führte jetzt zu weit. Jedenfalls: Man muss halt an alles denken, wenn man die Schreiberei ernst nimmt und nicht den gewohnten Schweinemist abliefern will, der in der Zeitung steht oder bei Suhrkamps unterm Sofa. Und das kostet halt Zeit. Und deshalb bitt ich Sie, Frau Leuwerik, haben Sie noch etwas Geduld. Ich kümmere mich nächste Woche drum, versprochen.

Und wenn Ihnen die Bild-Skizze oben, Begriff Kommunikation gefallen hat, dann hat Ihnen wahrscheinlich auch diese Skizze hier über Kommunikation gefallen, und deshalb gehört diese Passage ab sofort ganz allein Ihnen, früher hieß das Widmung. Aber früher war gestern. Seit Texte kein Papier mehr benötigen, muss ihr Eigentümer textintern vermerkt werden, und der Eigentümer dieses Textes sind von nun an Sie, Frau Leuwerik, niemand sonst kann diesen Text so wie er jetzt ist ohne Streichungen so wie er ist verwenden. Was er bedeutet versteht jeder. Aber nur Sie können mit Fug und Recht behaupten, Ich bin gemeint, wenn ich Ihnen sage, dass dieses Ich ausschließlich Ihnen gehört. Küsschen.

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Danke
danke. Mehr kann ich gar nicht sagen, sonst müsste ich Ihnen jetzt peinliche Komplimente über den Text machen. Niemand würde glauben, dass sie echt sind, sind sie aber.

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