Sonntag, 30. August 2009
Kleine Intervention gegen den herrschenden Faschismus
Diese sechs bis zehn Prozenz Verlust an industriell produzierten Gütern und Dienstleistungen gegenüber der Jahresproduktion 2007/8 haben es in sich. Es geht ja da nicht um den berühmten ungeheuren Berg an Waren, den die volkswirtschaftlichen Ameisenhaufen, die sich Nationen nennen binnen einen Jahres auf der einen Seite auftürmen, auf der anderen verzehren müssen, um sich zu erhalten, sondern um das Loch, die diese sechs von 100 gestern (Text ist von Montag, 27. April 2009, Anmerkung Admin, 30. 08.09) vor einem Jahr noch ausgegebenen, heute aber fehlenden Euro an Umsatz in die Bilanzen all jener Unternehmer reißen, deren Geschäft nichts anderes als der Handel mit solchen Umsätzen ist. Denen fehlen jetzt nämlich nicht nur sechs von Hundert abstrakten Recheneinheiten, sondern sechs mal x von nicht nur einhundert, sondern allein in Deutschland acht bis zwölfhundert Milliarden Euro, als die so ein Produktionsrückgang der verarbeitenden Industrie in den Bilanzen ihrer Finanzdienstleister zu Buche schlägt. Nehmen wir an, es sind 1000 Milliarden, also eine Billion Euro, die die ogenannte deutsche Industrie 2007 an Umsatz verballert hat, und nehmen wir ferner an, dass für jeden damals umgesetzten Euro, wenigstens zwei als Vorschuss ausgegebenen werden mussten, dann haben wir hier und jetzt ein Loch in der Finanzierung in Höhe von 2 mal 6% von einer Billion, macht runde 2 mal 6% von 1000 Milliarden gleich 12 mal 10 Milliarden sind 120, macht also 120 Milliarden Euro, die unsere auf Industriefinanzierung spezialisierten Banken also jetzt schon mal aus ihren Aktiva ersatzlos streichen können, weil sie die Revenue dieses vorgeschossenen Betrags nicht erleben, egal was und wie viele Tränen die Kanzlerin dazu weint. Ihr Geld ist eben weg und als investiertes Kapital vernichtet, sie haben also schon einen ganzen Haufen Vermögen verloren, noch bevor auch nur ein Unternehmen, für das diese 6% Geschäftseinbuße zutrifft, auch nur eine Gewinnwarnung ankündigt oder eben Konkurs anmeldet, weil 6% weniger Umsatz erträgt eine Firma, wenn Substanz da ist, bestenfalls ein halbes Geschäftsjahr, mit Subventionen vielleicht ein ganzes, aber dann auch nur, wenn die Auftragseingänge schlagartig um ein Zehntel nach oben schießen.

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Donnerstag, 27. August 2009
Brief an die Akademie des Nachrichtenübertragungs- und Fernmeldewesens
Liebe Erika Mann,

komme erst jetzt dazu, was zu schreiben, da die Mailprogramm-Verantwortlichen ihre Gimmicks aus dem virtuellen Space sozusagen in die real world verlegt haben und mit mir das lustige Spiel "Verschwende Zeit und Geld mit der Inkassobürokratie eines IT-Konzerns" spielen wollen, nachdem die Finanzkrise jetzt auch den Telekom-Märkte voll erwischt hat und diesen aol/Alice/Kabel Deutschland-Burschen außer einschlägig bekannten Gaunermethoden wie dem berühmten „Knebelvertrag“ und der „Vorspiegelung falscher Tatsachen“ – auch bekannt als „Vertrags-Betrug“ – offenbar kein einziges brauchbares Geschäftsmodell mehr einfällt, um ihre aussichtslos unterkapitalisierten Schuldenberge in die nächste Runde eines offenbar mörderisch verschärften Konkurrenzkampfs zu schleppen.

Aber das wird Sie jetzt nicht wirklich interessieren, weil Sie den PR- und Marketing-Pfeifen wahrscheinlich eben nicht auf den Leim gegangen sind und also auch eben nicht wie ich aus schierer Blödheit (aka Vertrauen in die preisallokative Effektivität des freien Marktes) „den Anbieter gewechselt haben, um Kosten zu sparen“. Ha!

Der nächste, der mir mit so einem verlogenen Scheißdreck kommt, den hau – aber egal:
Klare Sache. Bin ja selbst schuld bzw. natürlich einzig und allein selber eigenverantwortlich!
Hat mich ja keiner gezwungen! Klar!
Mich an den Tisch zu setzen!
Über den ich gezogen werden soll –!
Oder Telefonieren!
Hat mich wer gezwungen, bei denen anzurufen?
Und selbstverständlich ist das mein Problem, wenn ich wissen will, warum ein Leistungsvertrag gilt, den ich zwar nicht unterschrieben habe, der aber im „System“ gespeichert ist und zwar im neuen Register der „Comfort-Pakete“!
Und natürlich ist es auch mein Problem, den Beweis zu erbringen, dass und warum „das System“ sich irrt und ich nur einen zehn Jahre alten Vertrag unterschrieben habe, in dem kein Wort von Comfort-Paket und Vertragsbindung steht!
Und nein!
Das ist kein Witz!
Rufen Sie halt mal selber in der Telefonterror-Abteilung ihres Netzdienstleisters an und fragen nach den Kündigungsfristen und Tatbestandsmodalitäten Ihres Leitungsnetznutzungsvertrages!
Dann wird Ihnen schon erklärt, dass diese „Kunden-Informationen“ inzwischen nur noch von einem „System“ verarbeitet werden!
Das sich natürlich nicht irrt!
Weil es sich nicht irren kann!
Und einen natürlich auch nicht über den Tisch zieht!
Denn hey!
Es ist ja nur „das System“!
Und das ist ja bekanntlich auf Optimierung und maximale Leistungseffizienz solcher Verträge programmiert!
Und auch mein Netzdienstleistungsanbieter ist natürlich genau so super programmiert!
Die wollen das maximale rausholen.
Nur das Beste!
Die optimale Nutzung!
Von mir!
Denn im Mittelpunkt steht logischerweise immer der Mensch!
Wer sonst!
Das Geld, das mir diese Gauner stehlen wollen, kann ja nicht selber telefonieren!
Klare Sache!
Wie bitte?
Aber Hallo!
Was heißt Verbraucherschutz?

Die selben Gauner. Nur in Grün. Mit natürlich rot unterstrichenen AGBs

Rufen Sie doch selber mal an, wenn Sie immer noch meinen, so eine Frau Kynast sei nicht total wirr im Kopf und nicht genauso naturtrüb finanzmarktkonform gewickelt wie diese Roths, Scholzs, Gabriels, Özdemirs und wie diese bargeldoskorrupten Spesenritter der neuen Kaufkraftabzockerklitschen alle heißen.

Doch!

Genau das will ich damit sagen

Diese Alte lügt wie gedruckt und bescheißt, wo es nur geht – eben WEIL sie unsere erste hauptamtlich festangestellte Verbraucherschutzministerin war.
Gegen die ist die Aigner aus der CSU nur eine Klosterschwester.
Die hat tatsächlich nur keine Ahnung, und betet den Singsang nach, den ihr die Banken und Versicherungen ins Fach legen. Aber diese irren Kynasts haben das Fach erfunden!

Klartext
„Ein Anruf unserer Service- und Beratungsdienststelle kostet ein Euro Siebenundachtzig Irgendwas. Wenn Sie verbindliche Auskunft zu dem Sie betreffenden Sachverhalt erhalten wollen, wenden Sie sich bitte an unsere Rechtsabteilung oder eine andere Einrichtung zur Abklärung juristischer Tatbestände...
So ein Telefonat mit der Bürokraft eines Dr jur hat dann freilich sogar richtigen Informationswert und kostet auch nur 50 Euro
Sondertarif, anstatt der bei Zivilrechtsbagatellen üblichen 150
Denn es steht ja „Verbraucherschutz“ auf dem Firmenschild der Kanzlei.
Die aber natürlich auch von irgendwoher das Gehalt für ihre Bürokraft und den Schlosser nehmen muss, der das neue „Verbraucherschutz-Schild“ hingedengelt hat.
Und das alte mit der Aufschrift „Spezialisiert auf Fragen des Steuerrechts sowie der privaten Renten- und Vermögensverwaltung einer OHG, GmbH, GbR ect.“ entsorgen musste.

Ja genau!

Weil der Finanzmarkt kollabiert ist!

Und es jetzt ganz offen kriminell wird!

Der Wettbewerb um den Verbraucher

So schauts aus.


Zum Hörspiel: Ich hab mit der XXXXX XXXXX vereinbart, dass wir uns im September mal in München treffen. Bis dahin, spätestens bis Mitte Oktober habe ich dann wahrscheinlich eine erste über- und ausgearbeitete Fassung der zwei Teile fertig, die ich Ihnen dann auch gerne schicken würde, um dann daraufhin mal grob zu klären, – was es alles unter dem Aspekt einer Hörspielinszenierung zu klären gibt.
Wenn ich mich nicht grob verhört habe, müssen die zwei Teile nicht unbedingt nur je 25 Minuten dauern, sondern dürften auch so an die 40 bis 45 Minuten lang werden, also eine Art Maxi-Format einer XXXX-Sendung ausfüllen. Wie gesagt. Ich bin mir nicht wirklich sicher, hoffe aber, dass ich mich da nicht verhört habe, weil ich mich beim Texten und Metrieren der Geschichte schon eher an dem längeren Sendeformat orientiere, schließlich fehlt auch noch ein der Serienstruktur entsprechender Schluss für den ersten und eine passende neue Einleitung des zweien Teils.

Dazu und allem anderen, wie gesagt, später. Ich freue mich auch aufs – hoffentlich erfreuliche – "konferieren"

Bis dahin erst mal schöne Grüße und beste Wünsche

XXXX XXXXX


Ps Sollte Ihnen an der bislang vorliegenden Textfassung irgendwas auffallen, was Sie besonders problematisch, fragwürdig oder sonst wie bemerkenswert finden und ich Ihrer Meinung nach bei der jetzt anstehenden Ausarbeitung sozusagen mit bedenken sollte, können Sie mir das jederzeit mailen. Eventuelle Missverständnisse lassen sich am besten klären, wenn man sie erst gar nicht aufkommen lässt. Um deutlich zu machen was ich meine: In meiner Vorstellung des Stücks sind zum Beispiel alle handelnden Figuren sozusagen richtig symphatische Typen, auch wenn sie – wie dieser um seine Existenz besorgte Dichter klar opportunistische Züge zeigen oder wie der Maler und der Anwalt ein wenig snobistisch und eingebildet wirken mögen, weil sie beispielsweise nicht in die gewohnte, verlogene Moralisierei verfallen, wenn es darum geht, das faktische Elend der Armen zu beschreiben. Auch der Schnitzelberg mag im ersten Moment wie ein leicht übergeschnappter Selbstdarsteller rüberkommen, aber genau genommen – Aber stopp! Ich heiße ja nicht Quentin Tarantino und will Sie hier ja nicht mit einer Exegese eines langweiligen Drehbuchs über prominente alte Nazis langweilen.

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Freitag, 21. August 2009
SOUL
"Got, you got what you want,
but I beg you,
leave me free."

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Dienstag, 18. August 2009
Ausriss 1 http://thegreatgate.blogger.de/stories/1463588/ausriss 2

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Freitag, 14. August 2009
RICHTIG RECHNEN
Bloß nicht nach Deutschland!
Von Ralf Pauker* (*Name geändert)
Landen "zuagroaste" Analysten der globalen Finanzmärkte in der Provinz, kann die Kommunikation zum handfesten Problem werden. Oft verzweifeln sie an der selbstgefälligen Fehleinschätzung ihrer Kunden, verstehen sie einfach nicht. Trotzdem fördert das Bundesministerium für Wirtschaft das weit verbreitete Missverständnis: Wir haben gesunde mittelständische Unternehmen.
Der Anfang war hart für Analyst Steve Liebkind. "Gewinn" sagten die Unternehmer statt "Umsatz", und wollten sie „Kapital“ , riefen sie: "Kann ich einen Kredit haben?“ Oft entschuldigte er sich, er habe einfach nicht verstehen können, was die Unternehmer gerade sagten - "bitte nochmal ausführlicher die Bilanzen richtiger durchrechnen". Ausführlicher rechneten sie dann ihre Bilanzen durch. Richtiger eher nicht.
Liebkind, 48, Experte für Finanzderivate und Steuerrecht, stammt aus Delaware, er unterrichtete anfangs nur im Rheinland und in Franken. Dort hatte er die größten Probleme, die Unternehmer bemühten sich dort zwar wenigstens um ein ordentliches Hochdeutsch, scheiterten jedoch schon daran kläglich.
Weiter: http://thegreatgate.blogger.de/stories/1465514/

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Dienstag, 11. August 2009
MERCK FINCK & CO
Ein letzter Blick
Bevor die Bombe
In die Fassaden
Der Ruine kracht
Und die Geschichte
Umgeschrieben
Werden muss

Wem gehört die halbe Stadt
Schuldet München ein Vermögen
Gehört das ganze alte Kapital

Fragen über Fragen

Und der Bundesgerichtshof hat schon mal ein erstes Urteil gefällt

Das sich ab morgen durch die Börsen-Zeitungen fressen wird

Und dann schau ma moi

Weil, dann seng ma´s scho

Was in München, Bayern noch senkrecht steht – und nicht nur in Bayern

Noch steht da
Fest und viel berühmter
Noch als jeder
Oide Bääda
Neben der alten
Grünen Isar
Wie seinerzeit
Die Wacht am Rhein

MERCK FINCK & CO


Aus: Wikipedia, die freie Enzyklopädie


Merck Finck & Co, Privatbankiers

Unternehmensform: offene Handelsgesellschaft

Gründung: 1. Juli 1870

Unternehmenssitz: Pacellistr. 16, 80333 München, Deutschland

Unternehmensleitung:
Alexander Mettenheimer (Sprecher der Geschäftsführung)
Michael Krume
Georg Freiherr von Boeselager

Mitarbeiter: 386 (SZ, 2007)

Branche: Privatbank



Die 1870 gegründete Privatbank Merck Finck & Co, hat ihren Hauptsitz in München und ist außerdem mit insgesamt 25 Niederlassungen/Dépendancen bundesweit vertreten. Sie zählt 400 Mitarbeiter und ist Mitglied des europäischen Privatbankenverbundes der Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL). Geführt wird das Haus von drei persönlich haftenden Gesellschaftern.


HISTORIE

Merck Finck & Co wurde unter dem Namen Merck, Christian & Co am 1. Juli 1870 von Heinrich Johann Merck und Adolf Karl-Ludwig Christian gegründet. Weitere Kommanditisten waren die Darmstädter Bank für Handel und Industrie und der Industrielle Theodor von Cramer-Klett. Gemeinsam mit seinem Bruder August, der den ausscheidenden Komplementär Christian ersetzte, hielt der bisherige Prokurist Wilhelm Finck bereits 1879 einen Großteil des Firmenvermögens. Im Zuge dieses Wechsels firmierte das Bankhaus in Merck, Finck & Co um.

Das Kerngeschäft der Bank war die Unternehmensfinanzierung und Emission von Unternehmensanleihen. Das Bankhaus war an der Gründung von Unternehmen, wie der Süddeutschen Bodencreditbank AG 1871, des Bürgerlichen Brauhauses 1880, der Isarwerke GmbH 1894 und der Münchener Trambahn AG beteiligt. 1890 zeichnete Merck Finck & Co fast 40 % des Grundkapitals der Allianz Versicherungs-AG. Mit den Beteiligungen übernahm Wilhelm Finck als Vertreter des Bankhauses häufig auch ein Aufsichtsratsmandat und brachte damit seinen wirtschaftlichen Sachverstand in den verschiedensten Unternehmen ein.

Sein Wirken wurde 1905 mit der Berufung zum Reichsrat der Krone Bayerns gewürdigt. Diese brachte der Familie auch die Erhebung in den erblichen Adelsstand.

Nachdem sich das Bankhaus über die Jahrhundertwende im Depositen-, Kredit- und Wertpapiergeschäft positiv entwickelt hatte, unterbrach der erste Weltkrieg den Aufschwung. Der Kapitalmarkt war stark reglementiert. Auch die Phase der Inflation nach Kriegsende verhinderte eine weitere Expansion. Trotz sinkender Einnahmen konnte das Bankhaus seinen Betrieb ohne fremde Unterstützung fortsetzen. Eine weitere Zäsur brachte der Tod von Wilhelm von Finck im Jahr 1924.

Sein Anteil am Bankhaus von nahezu 100 % ging zu gleichen Teilen an seinen Sohn August von Finck senior und seine Töchter Freifrau Margarete von Stengel und Elisabeth Winterstein über.

Der Tod Wilhelm von Fincks und die Übernahme der Bankgeschäfte durch seinen Sohn leiteten eine neue Ära ein. Merck Finck & Co brachte sich stark bei der Gründung von Flugzeugunternehmen ein: Mit der Udet-Flugzeugbau GmbH, der heutigen DASA, und der Süddeutschen Aero Lloyd AG, einer Vorgängerin der Lufthansa, entstanden erste Luftverkehrsunternehmen in Deutschland.
Wilhelm von Finck

In der Weimarer Republik legte die Weltwirtschaftskrise dem Bankwesen weitere Beschränkungen auf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 ergriff Merck, Finck & Co. die Gelegenheit, das Wiener Privatbankhaus S. M. v. Rothschild zu übernehmen (arisieren). Diese höchst renommierte österreichische Privatbank, Eigentum von Louis Nathaniel von Rothschild, hatte bis 1931 die Österreichische Creditanstalt kontrolliert. Ab Juli 1938 wurde es durch Merck, Finck & Co. kommissarisch verwaltet, 1940 durch das in Wien neu gegründete Bankhaus E. v. Nicolai – hier waren Merck, Finck & Co. mit 71 und die Deutsche Industrie Bank Düsseldorf mit 19 Prozent beteiligt – arisiert. Louis Nathaniel von Rothschild erhielt die verbliebenen Werte nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, verzichtete jedoch auf eine Wiedererrichtung des Bankhauses S. M. v. Rothschild.

Nach einer Periode zwischen staatlicher Beeinflussung und freiem Unternehmertum unter dem NS-Regime war das Bankhaus Merck, Finck & Co., nicht zuletzt aufgrund der Verstrickung der Eigentümer und leitender Angestellter in die NS-Wirtschaftspolitik, in den Nachkriegsjahren völlig lahm gelegt. Erst 1949 konnte Merck Finck & Co wieder in dem neu aufgebauten Bankgebäude den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Das Bankhaus engagierte sich jetzt besonders stark im Wertpapierwesen. Unterstützt von August von Finck junior und später auch Wilhelm Winterstein gelang August von Finck senior so der Wiedereinstieg in den Bankenmarkt.

In den folgenden Jahren expandierte das Bankhaus durch Gründung neuer Niederlassungen auch außerhalb Bayerns. Gemeinsam mit der Familie des Stahlindustriellen Fritz von Waldthausen wurde 1954 das Bankhaus Waldthausen & Co gegründet. Die Geschäfte des Bankhauses Alwin Steffan aus Frankfurt, zu dem schon länger Verbindungen bestanden, übernahm Merck Finck & Co mit dem Tod des Seniorpartners 1963.

Überraschend verkaufte August von Finck junior im Oktober 1990 das Bankhaus an die Barclays Bank Plc.. Durch die Steuerreformen der vorangegangenen Jahre hatte man die über Generationen aufgebauten stillen Reserven aufdecken und realisieren müssen. Um die anfallenden Steuern zu bezahlen, waren sogar Teile des über 100 Jahre alten Aktiendepots veräußert worden. Die Barclays-Filialen in Hamburg, Stuttgart und Berlin firmierten in Niederlassungen von Merck Finck & Co um. Da das breite Retail Banking der neuen Muttergesellschaft jedoch nicht mit dem im Bankhaus fest implementierten Private Banking zu vereinbaren war, veräußerte die Barclays Bank Merck Finck & Co 1999 an die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL), zu der es seit dem gehört.

2002 erwarb Merck Finck & Co die deutsche Private Banking-Einheit der WestLB, 2005 erfolgte die Akquisition des Private Banking der Westfalenbank AG.




BANKGESCHÄFTE

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in der Beratung und Verwaltung von größeren und großen Vermögen mit privatem und/oder unternehmerischem Hintergrund. Zurzeit sind im Bankhaus 149 Berater tätig.

Das Angebot reicht von der Strategischen Vermögensplanung (Merck Finck Treuhand AG) über die Vermögensverwaltung (Merck Finck Invest Asset Management GmbH) bis hin zur Beratung bei der Vermögens- und Unternehmensnachfolge. Der Bereich Unternehmerberatung bringt private und geschäftliche Strategien von Unternehmern miteinander in Einklang. Die Abteilung Financial Markets fungiert als Brücke zu den Finanzmärkten. Die Market Research Abteilung von Merck Finck & Co findet allgemeine Beachtung in ihrer Branche.

Über den Kapitalgeber, die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL) ist Merck Finck & Co Mitglied des Verbundes European Private Bankers der KBL-Group. Diese Finanzgruppe sowie die Muttergesellschaft der KBL, die börsennotierte KBC-Group mit 50.000 Mitarbeitern an 110 Standorten, ermöglichen es der Bank, grenzüberschreitende Transaktionen im gesamten Euro-Land zu initiieren und durchzuführen.

Den European Private Bankers gehören Privatbanken aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, dem Fürstentum Monaco, dem Großherzogtum Luxemburg und der Schweiz an.



ANTEILSEIGNER

Merck Finck & Co, Privatbankiers, behält weiterhin die für eine Privatbank charakteristische persönliche Haftung der Geschäftsleitung bei. Alexander Mettenheimer (Sprecher der Geschäftsleitung), Michael Krume (Private Banking), Georg Freiherr von Boeselager (IT, Risk Management, Personal, Back Offices) sowie die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL) sind zurzeit die persönlich haftenden Gesellschafter.

Sprecher der Geschäftsführung:
* 1879-1924 - Wilhelm von Finck
* 1924-1980 - August von Finck senior
* 1980-1991 - August von Finck junior
* 1991-1995 - Wilhelm Winterstein
* 1995-2002 - Gerd Schmitz-Morkramer
* seit 2002 - Alexander Mettenheimer


STANDORTE

Merck Finck & Co, Privatbankiers ist an insgesamt 25 Standorten deutschlandweit vertreten. Neben dem Stammhaus in München sind die Privatbankiers in Aachen, Augsburg, Baden-Württemberg Land, Bayreuth, Berlin, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Grünwald, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Ingolstadt, Koblenz, Köln, Landshut, Lingen (Ems), Münster, Nürnberg, Rottweil und Stuttgart vor Ort.


TOCHTERUNTERNEHMEN
* Merck Finck Treuhand AG (2001)
* Merck Finck Invest Asset Management GmbH (1993)
* Merck Finck Vermögensbetreuungs AG (2000)


AUGUST GEORG HEINRICH VON FINCK

August Georg Heinrich von Finck war der Sohn des 1905 mit erblichem Adel ausgezeichneten Bankiers Wilhelm von Finck, der 1870 das Bankhaus Merck Finck & Co und später mit anderen auch die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und die Allianz-Versicherungs AG ins Leben gerufen hat. Nach dem Besuch eines Realgymnasiums erhielt Finck eine banktechnische Ausbildung.

Nachdem der ältere Bruder Wilhelm im Ersten Weltkrieg gefallen war, wurden Finck und zwei Schwestern, Freifrau Margarete von Stengel und Elisabeth Winterstein, nach dem Tod des Vaters im Jahre 1924 Teilhaber des Bankhauses. Dieser Stellung entsprechend kam er in die Aufsichtsräte zahlreicher industrieller Unternehmungen, teils als Vorstandsmitglied, teils als Vorsitzender des Aufsichtsrates, darunter eine Anzahl Versicherungsgesellschaften wie die Münchner Rückversicherungsgesellschaft, Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank und Allianz und Stuttgarter Verein, Bayerische Versicherungsbank, Hermes Kreditversicherungsbank Berlin, Securitas Revisions- und Treuhand AG München, Süddeutsche Bodenkreditbank usw. Weiter saß er in zahlreichen Aufsichtsräten und Fachgremien.

Finck gehörte zu einer Gruppe von Industriellen, die sich Mitte 1931 mit Adolf Hitler im Hotel Kaiserhof trafen und der NSDAP im Falle eines Linksputsches 25 Millionen Reichsmark zur Verfügung stellten. Er war einer der Teilnehmer des Geheimtreffens vom 20. Februar 1933 von Industriellen mit Hitler, bei dem ein Wahlfonds von 3 Millionen Reichsmark für die NSDAP beschlossen wurde.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er 1933 Mitglied der NSDAP. Seit 1933 saß er im Generalrat der Wirtschaft, gehörte ferner dem Senat der Deutschen Akademie an und war Vorsitzender des Kuratoriums des Münchner Hauses der Deutschen Kunst sowie Präsidiumsmitglied der Akademie für Deutsches Recht. Nach dem Anschluss Österreichs übernahm Finck 1938 in Wien die Rothschild-Bank. Allerdings verhalf er dem Bankier zur Flucht in die Schweiz.

1945 verlor Finck seine beiden wichtigsten Posten als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Münchner Rückversicherung und der Allianz Versicherungs AG auf Grund der Entnazifizierungsbestimmungen, während die Bank durch den Treuhänder Dr. Philippi verwaltet wurde und wieder zum Florieren gebracht werden konnte. 1948 wurde Finck, der 1933 der NSDAP beigetreten war, als Mitläufer eingestuft. Bereits 1951 war er in der Münchner Rückversicherung wieder stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates. Besonderes Augenmerk widmete Finck der Abwehr von Bodenreformmaßnahmen nach dem Krieg und der weiteren Mehrung seines Grundbesitzes, der 1970 auf rund 2.000 Hektar allein an der Münchner Peripherie geschätzt wurde und insgesamt rund 4.000 Hektar, davon 1.200 landwirtschaftlich genutzt, umfasste.

Neben dem Stammhaus wurde im Sommer 1965 zusammen mit der RTG-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die DSK-Bank (Deutsche Spar- und Kreditbank), eine Aktienbank, gegründet. In den 60er Jahren weitete sich die Fincksche Privatbank durch Zukauf und Beteiligungen im privaten Bankensektor aus. Damit gewann Merck Finck & Co weitere Geschäftssitze in Frankfurt und Düsseldorf.

Finck war in erster Ehe 1927 bis 1942 mit Margot, geb. von Rücker, verheiratet; aus dieser Ehe stammen drei Kinder. Der älteste Sohn Wilhelm (* 29. Oktober 1927 - 2003) lebte in Düsseldorf und verwaltete andere Interessen der Familie. Sein zweitgeborener Sohn August von Finck junior (* 11. März 1930) war bis zum Verkauf seiner Anteile am Bankhaus im Jahr 1990 persönlich haftender Gesellschafter bei Merck Finck & Co. Aus der ersten Ehe stammte noch eine Tochter.

In zweiter Ehe heiratete er Dr. Gerda Mau, aus dieser Ehe stammten die beiden Söhne Helmut von Finck und Gerhard von Finck.


Unter dem Zwang des Publizitätsgesetzes sah sich Finck 1972 erstmals veranlasst, seine Geschäftsergebnisse und Beteiligungen offen zu legen. In der "ZEIT" vom 17. Juni 1977 wurde eine Übersicht über die wesentlichen Beteiligungen des Bankhauses und der Familie abgedruckt. 1979 hatte die Konzernbilanz ein Volumen von rd. 2,25 Mrd. DM. Bei Gelegenheit der Erläuterung des Abschlusses für 1973 wurde im Juni 1974 eine gesellschaftsrechtliche Neuordnung mitgeteilt, und zwar durch Einbeziehung der "Agricola Verwaltungsgesellschaft KG" in den Kreis der nunmehr acht persönlich haftenden Gesellschafter. Sie fungiert als eine Art Familienholding. Finck und seine Söhne legten ihre Anteile an der Bank in die Agricola ein. Auf der anderen Seite steht die Gruppe Winterstein (das heißt der Familienkreis der Schwester Elisabeth Winterstein). Ein Komplementär bei Agricola muss in Zukunft stets persönlich haftender Gesellschafter der Bank sein, wodurch sich kein Nachkomme ohne beträchtliche Nachteile bei der Abfindung von der Bank trennen kann. Die Bankinteressen sollen auf diese Weise zusammengehalten werden. Außerhalb dieser Konstruktion blieb der Grundbesitz.


AUGUST BARON VON FINCK junior

August Baron von Finck junior (* 11. März 1930 in München) ist ein deutscher Bankier und Unternehmer. Er ist ein Sohn von August von Finck senior.

Finck konnte seinem Wunsch, Landwirt zu werden, nicht folgen, stattdessen wurde er Bankier und trat in das im Familienbesitz befindliche Münchner Bankhaus Merck Finck & Co ein, dessen Gesellschafter er 1973 wurde. Nach dem Tode seines Vaters 1980 wurde er Vorstand dieser damals drittgrößten deutschen Privatbank.
Er erwarb Beteiligungen an der Münchner Löwenbräu und der schweizerischen Restaurant- und Hotelgruppe Mövenpick (Hauptaktionär). 1990 verkaufte er die Bank und konzentrierte sich danach auf Beteiligungen an Schweizer Unternehmen wie dem Maschinenbauer Von Roll, an Alusuisse-Lonza, dem Mischkonzern Oerlikon-Bührle, der Warenprüf-Holding Société Générale de Surveillance (SGS SA in Genf) und dem Feuerfestunternehmen RHI AG, Wien. Anfang 2006 machte von Finck mit einer indirekten Beteiligung in Höhe von 25,1 % an dem deutschen Baukonzern Hochtief AG, Essen Schlagzeilen; diese wurde aber mittlerweile wieder veräußert (März 2007). 2007 übernimmt der Finanzier das schweizerische Traditionsunternehmen Von Roll vollständig.
In den letzten Jahren hat sich August von Finck immer mehr aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen. Dieses wurde von seinen Söhnen August-Francois von Finck und Luitpold-Ferdinand von Finck übernommen.

1999 verlegte Finck seinen Wohnsitz in die Schweiz auf Schloss Weinfelden im Kanton Thurgau.

Politisch engagierte er sich indirekt durch die Finanzierung der Kampagne gegen die Euro-Einführung von Manfred Brunner und die Unterstützung der Vereinigung "Bürgerkonvent" von Meinhard Miegel. Über seine Vermögensverwaltung Vercura spendete von Finck der FDP 2008 und 2009 je eine Viertelmillion Euro.

August von Finck junior liegt mit einem geschätzten Vermögen von rund 8,4 Milliarden Dollar auf Platz 8 des Forbes-Ranking 2007 für Deutschland.

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Samstag, 8. August 2009
HALLO BIENALE ! – ERSETZEN SIE DAS PROBLEM DER ÄSTHETIK DURCH EIN AKTUELLES KRISENGEBIET, IN DEM DIE DROHNEN KEINE BIENEN SIND. HAST MICH? STAATSBÜRGER!
Installation Videoshot

BARBIES PAVILLON heißt jetzt ALIS PAVILLON.

Und alles wie immer reloaded.

"Think about it!" (strobl alias weissgarnix to ftd alias fdp in "Wie wir in Deutschland diskutieren", ganz schlechter film, scheißfilm eigentlich)

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