Montag, 6. Oktober 2008
Da ist ja jemand ein ganz schlauer Schnellchecker
Federal Reserve Chairman Ben S. Bernanke may find the next fronts of the financial crisis to be just as chilling as last month's downfall of Wall Street titans: its spread to corporate America and state and local governments."(Bloomberg)

Sagt der einfach so, obwohl wir in unseren state und local governments so Titanen wie Huber, Merkel, Glos und Steinbrück sitzen haben. Frau Merkel hat mir gestern abend sogar höchstpersönlich die Sicherung aller deutschen Spareinlagen versprochen. Als Subtext hörte ich zwar ständig dieses: "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich wiederhole. Mein Ehrenwort...", mitschwingen, aber dieser abgesoffene Titan ist jetzt wieder eine ganz andere Geschichte.
Geht schon sehr schnell alles zur Zeit.

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Grandmaster?

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Nach Adam Riese
müssten die in New York zugelassenen Hedgies heute jubeln, wenn sie sehen wie in Frankfurt und London geblutet wird. Schau ma moi. Bell rings

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Hier!

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Ach schade,
ich dachte, Sie schreiben Ja, was gibts denn? Und ich hätt den immer wieder guten alten Witz anbringen können: Ach nix, wollt halt nur wissen, ob wer da ist.

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@Ehrenwort: Glos
hat bei Will gestern Abend eh' schon einen halben Rückzieher gemacht: Gilt nur für Sparereinlagen unter 20.000 €. Ein armes Würschderl in der Sendung, das auf Anraten der C**y-Bank genau diesen Betrag in ein Lehman-Brothers-Paket investiert hat, um die Ausbildung seiner Kinder zu sichern, kriegt gar nix, weil

1. Risikoeinlage, also selber schuld
2. Die C**y-Bank direkt nix mit den Brüdern zu tun hat, sondern *nur* Vermittler gespielt hat.

Für das Würschderl gilt: Schade Schokolade.

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Ach, das Gewäsch vom Glos
Der alte D*pp war ja bloß froh, dass er gestern unter seinesgleichen sitzen durfte, die dumpfe Will brav die ARD-Linie durchgezogen hat und ihm keine einzige relevante Frage zur Sache gestellt wurde, sondern nur der übliche geistig-moralische Bockmist plus a bisserl Userservice für die ganz Blöden.

Inzwischen sichert Frau Dr. Angela Merkel nicht nur Spareinlagen, sondern auch noch alle "assets", die nicht nur in deutschen Sparkassen rumliegen. Das hat sie laut Spiegel vor einer Stunde zumindest ihren Finanzminister in die Welt blasen lassen, dem inzwischen offenbar alles wurscht ist. Bis vor einer Woche hat man solche Sprüche nur von Typen wie Mugabe gehört. Blutiger Montag!

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Au weh!
Jetzt geht den Investis wirklich das Geld aus. Kein Schwanz will mehr US-Aktien. Auch dann nicht, wenn sie nicht wissen, wohin mit dem Scheißgeld, das seit heute um 9 aus dem Euro rausgeht. Weicheier!

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Dabei
hat gestern irgendsoein Finanzguru auf irgeneinem Sender verkündet, dass die beste Zeit zu investieren, immer dann sei, "wenn das Blut auf den Straßen klebt".

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War das womöglich der Geld-Gerke,
also dieser grau mellierte Schnauzer, den sie seit Wochen als Münchner Experten in die Kurz-Interviews schicken, damit er ihnen die Geschichte vom "Risiko", vom "fehlenden Vertrauen" und den Gewinnen hingrinst, die es doch auch geben muss, wenn Verluste anfallen. Inzwischen könnte ich dem seine Phrasen synchron vorausleiern oder sogar eine Sekunde voraus prognostizieren, von der Verantwortungslosigkeit des "US-Finanzsystems" über den "starken Staat", der jetzt gebraucht wird bis zur "Krise als Chance", wo dann der ModeratorIn immer ganz begeistert nickt und so tut, als hätte dieser schmierige Kerl statt Billig-Propaganda eine Auskunft gegeben.

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Nein,
das war so ein kahlegeschorener Widerling, der wohl selber dadurch eine Menge Heu gemacht hat, dass er sich stets an o.e. Grundsatz gehalten hat. Name ist mir leider entfallen.

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Ach, der Börsenheinzi,
mit der richtigen Strategie und dem Warren-Buffet-Gen. Natürlich auch immer gern gesehen – solange sie noch welche finden, denn wie es ausschaut, lösen sich auch die Guthaben-Positionen der Hedgies und lonesome traders, die bis gestern noch alle ihre Wetten gewonnen haben im Moment ihrer Bilanzierung als US-Dollar, Euro oder sonst einem Geldwert a bisserl auf. Selbst wer so superschlau war, in Schweizer Franken investiert zu sein, muss ja heute das Schicksal der Währungshüter teilen und in das System einzahlen, einzahlen und einzahlen.

Übrigens denke ich, dass in den nächsten Tagen die Börsenheinzis sowieso von der Bildfläche verschwinden und wieder die gestanden Unternehmer vor die Kameras treten müssen. Es krachen ja längst nicht mehr nur die Aktienkurse unserer Weltfirmen, sondern ihre Geschäfte gehen schlecht oder gar nicht mehr. Jetzt wollen doch auch schon unsere hiesigen Autobauer, dass ihnen der Steuerzahler ihre Gewinnerwartungen im voraus finanziert, und mal schnell die Kosten der Umrüstung der Fabrikhallen für irgendeinen umweltfreundlichen Retro-Käfer im voraus bezahlt. Richtiger Kapitalismus schaut echt anders aus!

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BLOGGEN
the great gate, 04:20h
AUSZUG

Watt is?

Schwarze Versoehnungstage? Versoehnungstage? Wir koennen bald alle froh sein wenn wir uns auf dem Fahrrad noch drei Kartoffeln abholen koennen im 30 km radius.

Have fun nine meals away from anarchy. Nix kapiert?

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the great gate, Dienstag, 7. Oktober 2008, 02:03
Selber nix kapiert
Schau dir die Neue Zürcher Zeitung von gestern an, lies mal die drei offen Kriegstreiberei betreibenden Artikel über Türkei/Kurden-Irak, Russland/Georgien und Südkorea/eigene Bevölkerng, und dann liest du noch den schönen Bericht über Condoliza Rize in Indien wg. Verträge zur internationalen Entsorgung von Atommüll und dann – come again, nine meals away from anarchy, Fahrradfahrer.

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the great gate, Dienstag, 7. Oktober 2008, 02:15
Nachtrag zur Zürcher
Zeitung, bevor Missverständnisse entstehen. Der Wirtschaftsteil dieser Zeitung ist verheerend blöd, weil nur kleinbürgerliche Lohnschreiber über die Welt reden, die sie bei ihren Mittagessen unter Freunden als jeweils örtliche "Marktwirtschaft" besprechen, und der Politik-Teil ist ganz offen reine Propaganda. Da wird wirklich Krieg vorbereitet. Nach allen Regeln der diplomatischen und publizistischen Kunst.

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(Quelle: rebellmarkt, 07.10.08)

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Grandmaster?

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Ich mach jetzt mittag

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Nur dass Sie´s wissen, wenn wer kommt.

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Wer
soll schon kommen?

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Was heißt da Wer?
Die Premiumkundschaft halt. Laut Referrer haben wir wieder paar Tausend Prozent Wachstum im traffic!

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Ja Wahnsinn!
Tatsächlich! Referrer ohne Ende!

OT: Dialog

"Wie geht's Dir?"

"Guad!"

"Des ist guad!"

"Ja, des ist guad! Und wie geht's Dir?"

"Guad! Bin heute cheflos."

"Des is guad!"

(Hewi, heute 16:15)

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Wie? Die Hewivewung auch in
Kalamitäten?
Chefs absent, weil beim Betteln um sofortige Verstaatlichung wg. jetzt plötzlich unrentablem Geschäftsmodell?

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Glaub'
ich eher nicht. Die Hewi ist ja sozusagen eher ein halbstaatlicher Braintrust.

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Aber
jetzt ist es soweit: Goppel und Dings äh, wer kennt den eigentlich, den Dings, wer ist das, also der Hermann haben aufgesteckt. Seehofer wird neuer MP.

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Seehofer
wird MP. Was Sie nicht sagen, Grandmaster. Sie sind ja schon ein ganz großer und leidenschaftlicher Verfolger unserer innerbayerischen Verhältnisse. Sind Sie eigentlich Mitglied in der Christlich-Sozialen Union? Ich mein ja nur, von wegen halbstaatlicher Braintrust und so...hähä

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Da
zwingt man sich, die Internetauftritte sogenannter Qualitätsmedien zu verfolgen nur um dieses "Vergnügen" Ihnen verehrter MG und unserer Premiumkundschaft zu ersparen und muss sich auch noch blöd anreden lassen.

Selbstverständlich bin ich überparteilich und unabhängig, MG.

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A propos Überparteilich und Unabhängig
Bin gespannt, wann auch dieses Geschäftsmodell als Lumperei geoutet ist, die zu verfolgen man sich tatsächlich zwingen muss.
Hab mir gestern z. B. im US-Fernsehen auch so eine Ü&U-Show angetan. Sozusagen „CSU-NEWS“ nur in Giga und Englisch.

Ein alter kranker Mann und ein etwas jüngerer dummer Mann faselten paar Stunden vor einem offenbar mit Betäubungsmitteln ruhig gestellten Studiopublikum. Es ging darum, wie diese zwei Herren den US-amerikanischen Staatsbürgern denn helfen können. Aus bekannten Gründen wissen ein paar Millionen Ü60 seit ein paar Wochen nicht mehr, womit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen, paar Hundert Tausend sind seit etwa einem Jahr ohne Dach über dem Kopf auf der Straße unterwegs, Millionen kurz davor, sich ihnen anzuschließen, weil sie sich ihre Raten nicht mehr leisten können. Optimisten behaupten, dass mit Glück vielleicht erst in drei oder vier Monaten in einigen Städten kein Wasser mehr aus der Leitung kommt, weil die Versorgungswerke technisch im Arsch und ihre Betreiber wegen totaler Überschuldung handlungsunfähig sind. Beim Strom soll es nicht viel besser aussehen. Und die größten Industriebetriebe haben vor ein paar Tagen bekannt gegeben, dass sie so wie bisher nicht werden weitermachen können, weil sich das Produzieren einfach nicht mehr lohnt. Die Leute dort hätten also Hilfe schon dringend nötig.


Wissen Sie, was den beiden dazu eingefallen ist? Der alte Kranke faselte stundenlang, dass er den Leuten helfen wird, indem er sie daran erinnert, dass Amerika die größte und beste Nation sei, die die Menschheit hervorgebracht habe, ferner will er an den US-Küsten nach Öl bohren, Kernkraftwerke bauen lassen und per Gesetz die Abgabenbelastung der Bürger an den Fiskus minimieren, wie es sein Held Reagan in seinem ersten Wahlkampf erklärt hatte, (um dann im Amt genau das Gegenteil durchzusetzen, nämlich das bis dahin größte Aufrüstungsprojekt der US-Geschichte nach WWII).
Und der jüngere Dumme faselte stundenlang, dass er den Leuten helfen wird, indem er sie daran erinnert, dass Amerika die größte und beste Nation sei, die die Menschheit hervorgebracht habe, ferner will er an den US-Küsten nach Öl bohren, Kernkraftwerke bauen lassen und per Gesetz eine gesetzliche Krankenversicherung zur Verbesserung der medizinischen Versorgung einführen, wie es sein Held Clinton in seinem ersten Wahlkampf erklärt hatte, (um dann im Amt genau das Gegenteil durchzusetzen, nämlich das größte Aufrüstungdsprojekt der US-Geschichte nach WWII*).

Die Stereotypen waren praktisch nicht unterscheidbar. Gesten und Choreographie, mit denen sie dem Studiopublikum vorgetanzt wurden kennt man als Fernsehzuschauer seit Jahren aus Fernsehgottesdiensten oder Castingshows.

Aber was wollte ich jetzt eigentlich gleich wieder über Mainstream-Medien sagen?
Vergessen. Also solche Shows haben neben der ihnen eigenen Blödheit schon auch eine brutal sedierende Wirkung.

*Clintons Rüstungsprogramm wird gern übersehen, weil er die Hälfte einfach unter Forschung und Technik abrechnen durfte und er den Haushaltsposten "laufende Militärausgaben" schlicht von Bush sen. Irak-Feldzug übernahm.

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Jetzt aber!
Der eine ist weiss und alt und will eine mittelalte ebenso hübsche, wie dumme Dame zur Vizepräsidentin machen (1:0), der andere ist schwarz und dumm (1:1) ist angeblich so scharmant und charismatisch wie angeblich JFK scharmant und charismatisch war (2:1). Dessen VP-Kandidaten kennt allerdings niemand (2:1, aber 11er-Chance für das Team des alten Sacks). Ausserdem wollen die Deutschen, de bisher ja eher als Rassisten in Erscheinung getreten sind ("Der Neger schnackselt gerne"), dass der Schwarze gewählt wird, damit "Amerika wieder seine Würde zurückgewinnt". (Es bleibt beim 2:1 mit der 11er-Chance). Wenn das keine Unterschiede sind, dann weiss ich auch nicht.

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Goldstandard
So wie Alan Greenspan dem Publikum angezeigt hat, was der ökonomisch rational handelnde Markteilnehmer mit geliehenem Kapital alles machen kann, so zeigt Ben Bernanke, was der ökonomisch rational handelnde Marktteilnehmer mit geliehenem Kapital alles machen muss.

Die Aussagen des Chefs der Fed sind zu jeder Zeit wahr und verbindlich. Kein politisches Geeiere, kein journalistisches Gequatsche, keine Meinung. Absolute, reine Verlässlichkeit. Echter unverfälschter Nachrichtenwert im modernen Kapitalismus. Wenn es so was gibt wie einen Goldstandard Information, dann da.

Oder anders gesagt: Du kannst jeden Bericht über den Zustand der Weltwirtschaft zur Zeit auf eine Aussage von Bernanke runterbrechen. Wenn nicht, ist er falsch oder enthält keine Information. Bei Greenspan war das genauso.

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Atmo
Ich frage mich ja manchmal, was die Broker an den Börsen eigentlich depressiver macht: diese nervenzehrenden Stunden, in denen alle in Panik richtung Exit wollen und die Kurse in den Keller rauschen, die man sich dann abends wenigstens mit drei oder vier erlösenden Bieren und ein paar zynischen Sprüchen zum historischen, noch nie da gewesenen Ereignis heißreden und wegsaufen kann, oder eben so Tage wie heute, wenn die Kurve auch am frühen Nachmittag von etwas mehr als erwartet bei fast Null Volumen sich mühsam auf so magere eineinhalb bis zwei, bestenfalls drei Prozent nach oben krümmt und alle trotzdem wie gebannt auf dieses schwarze Brett starren müssen, nicht wissen, was zu tun ist, nur warten können, ob sich einer der Großen sich nicht doch noch entscheidet, komplett rauszugehen, und dann der run wieder los geht, oder sich vorzustellen, was wäre, wenn es von den Großen wirklich den einen oder anderen – oder womöglich gar keinen mehr gibt, kursieren ja so Gerüchte, dass sogar Buffetts Milliardenschleuder arg eingerissen sein soll. So Gerüchte. Auf dem heute auch sehr leer und störend sauber wirkenden Parkett Und man eben nur abwarten kann. Warten. Und Schauen. Immer noch schlappe eins sieben über Null, bei fast keinem Umsatz. Und gesprochen wird auch sehr sehr wenig. Also wenn so gar keiner weiß, was los ist, was zu tun ist, wenn keiner mehr handelt, den Vormittag nicht, um drei, wenn New York einsetzt nicht, einen ganzen Tag lang nicht, und dann der nächste Tag auch nichts Neues bringt, die halbe Woche lang nichts passiert, so dass man sich langsam selber fragt warum man den Laden denn nicht gleich schließt, also solche Tage, so wie heute, das zehrt wahrscheinlich nicht nur an den Nerven. Das tötet sie ab. Und macht schwer depressiv auf die Dauer. Kann ich mir vorstellen.

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Final Cut – Sargnagel
"Morgan Stanley Rating May be Cut by Moody's, Goldman Outlook is Negative Morgan Stanley, the U.S. securities firm whose shares fell 26 percent yesterday, may have its credit rating cut by Moody's Investors Service on concern the financial crisis threatens earnings and investor confidence." (Bloomberg)

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Albtraum
Wo ist das Problem? Worüber wird an diesem Wochenende in Washington verhandelt?

Lehman-Credit-Default-Swaps sind heute zur Rechnungslegung fällig. Der daraus ad hoc resultierende Abschreibungsbedarf der in den Kontrakten investierten Finanz-Institute ist nicht mehr ökonomisch rational darstellbar, weil der Betrag die Summe ihrer Passiva und Aktiva übersteigt und den Tauschwert des durch sie gehaltenen Geldkapitals per saldo auf einen Nominalwert kleiner Null beziffern würde. Das heißt: Der durch Geld/Kapital vermittelte freie Austausch von Gütern, Waren und Dienstleistungen has just left the building. Capitalism killed by death. Und das heißt: Nach diesem finalen „Kredit-Ereignis“ geht es nur noch um die Zwangsvollsteckung der durch jahrzehntelangen erfolgreichen Austausch akkumulierten „Forderungen“, die der „freie Markt“ als Erbschaft hinterlässt, und also um die Frage, wer überhaupt ermächtigt ist, die Feststellung zu treffen, wem was gehört. Denn die als Eigentümer eingetragenen Besitzer der bislang gültigen Rechtstitel an Grund und Boden, Sachwerten und Leistungsverträgen aller Art existieren als juristische Subjekte nicht mehr, denn sie sind faktisch bankrott und folglich de jure nicht mehr geschäftsfähig.

Possierliches Vorspiel am Rande (des atlantischen Bündnisses, hätte ich fast gesagt)

aus der SZ vor sieben Minuten:

"Für die friedliebende Nation Island war der Angriff ein Schock. Was die Politiker in Reykjavik machten, sei "vollkommen inakzeptabel und illegal", polterte der britische Premierminister Gordon Brown, nachdem Island Ersparnisse in seinen kriselnden Banken eingefroren hatte und britische Sparer um ihr Geld auf isländischen Konten bangten.

"Wir sind bereit, jegliche Art des Vorgehens zu erwägen", drohte Brown in martialischem Ton und zog für den Vergeltungsschlag tatsächlich einen großen Hammer aus dem Arsenal: Um den Besitz der isländischen Landsbanki in Großbritannien einzufrieren, nutzte er ein Antiterrorgesetz aus dem Jahr 2001." Rummms!


Hintergrund:
Oct. 10 (Bloomberg) -- Credit-default swap dealers set an initial value of 9.75 cents on the dollar for Lehman Brothers Holdings Inc. bonds in what may be the biggest-ever payout in the $55 trillion market.

An auction held between dealers today is determining how much buyers of default protection can claim after New York-based Lehman filed for the largest bankruptcy with $128 billion in bonds outstanding.

Sellers would have to pay out the difference between the amount of debt protected by the derivatives and the bond value, meaning they'd have to pay out 90.25 cents on the dollar if the initial auction results held. A final price is scheduled to be announced at 2 p.m. in New York, according to Creditfixings.com, a Web site run by auction administrators Creditex Group Inc. and Markit Group Ltd.

More than 350 banks and investors signed up to settle credit-default swaps based on the auction price, including Newport Beach, California-based Pacific Investment Management Co., manager of the world's largest bond fund, Chicago-based hedge fund manager Citadel Investment Group LLC, and American International Group Inc., the New York-based insurer taken over by the government, according to the International Swaps and Derivatives Association in New York.

For the next round of the auction to set the final price, dealers reported an open interest of $4.92 billion to sell bonds.

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Wie wird Paulson das seinen Counterparts übersetzen – Albtraum!
# Lehman was one of the top ten counterparties in the unregulated $62 trillion OTC credit default swap (CDS) market. As Lehman defaults, tens of billions worth of hedges become worthless and can only by renewed with a new counterparty at much higher premiums (i.e. CDS spreads). Moreover, Lehman bondholders will only receive about 10 cents on the dollar in exchange for defaulted Lehman bonds and protection buyers will have a claim on 90 cents on the dollar in the hope that protection sellers will be able to perform. AGAIN: ...in the HOPE that protection sellers will be able to perform!!!
# Systemic event: S&P acknowledges that Lehman's default was key to AIG's demise with spillover to Europe, as well as to money market funds breaking the buck with spillover to the commercial paper market. Hedge funds's brokerage accounts have been frozen and they might also be exposed to derivatives trades.
# NY Governor Paterson as well as SEC Chairman Cox have called for immediiate regulation of the CDS market.

Nur. Wie soll die gehen, diese immediate regulation???

(Quelle: Roubinis RGE-Monitor)

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Nachtrag
"Um den Besitz der isländischen Landsbanki in Großbritannien einzufrieren, nutzte er (Gordon Brown) ein Antiterrorgesetz aus dem Jahr 2001." (SZ siehe oben)

Mit der Mutter dieser Antiterrorgesetze könnte übrigens auch George W. Bush den Besitz der isländischen Landsbanki, der Deutschen Bank oder irgendeiner anderen Bank, die außerhalb der USA ihren Gerichtsstand eingetragen hat, einfrieren, also konfiszieren, – wenn ihm am Ende eines schönen Tages voller unfruchtbarer Verhandlungen und Telekonferenzen der Herren Paulson, Steinbrück, Juncker, Trichet et al danach ist.

Dies sei nur angemerkt, damit hier niemand überrascht ist, wenn´s passieren sollte und dem amtierenden Präsidenten der USA dann eventuell einen Verstoß gegen internatonales Recht nachsagen wollte. Das wäre Quatsch.
Ich weiß noch genau, wie überrascht ich seinerzeit am 12. oder 13. September 2001 war, als ich den Präsidenten im Rosengarten des Weißen Hauses stehen sah und mit wachsendem Interesse verfolgen konnte, wie er vor den laufenden Kameras der Weltöffentlichkeit bekannt gab, dass er sich zur Wahrung der nationalen Sicherheit kraft seines Amtes soeben das Recht eingeräumt hatte, jedes in USA deponierte Auslandsvermögen gegebenenfalls zu konfiszieren.

Und wie mich dann noch mehr die Ruhe erstaunt hat, mit der dieser Auftritt von Leuten wie Eichel und Schröder, Kopper oder Ackermann in den darauf folgenden Tagen quittiert und abgenickt wurde, denn eigentlich hatte ich erwartet, dass die Burschen aufjaulen müssten. Und wenn nicht sie, dann wenigstens die Chefs der Abteilung Vermögensverwaltung der Münchner Rück, der bekanntlich halb Kalifornien gehört. Auf dem Papier.

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